Wie konnte ein Gott unter vielen zu «dem Gott» werden? Das ist die Grundfrage, die Thomas Römer in seiner Untersuchung zu den Ursprüngen des Monotheismus beantwortet. Woher stammt dieser Gott? Was waren seine Attribute und wie lautete sein Name, bevor dieser zum unaussprechlichen Tabu wurde? In welchen Erscheinungsformen wurde er verehrt? Wie kam es, dass die anderen Gottheiten ihm gegenüber an Macht verloren? Im Lichte der historisch-kritischen Philologie und Exegese sowie unter Berücksichtigung der neusten archäologischen und epigraphischen Erkenntnisse zeichnet das Buch die Etappen der Er-Findung des einen Gottes über ein ganzes Jahrtausend nach – auf den Spuren eines Wetter- und Kriegsgottes, der nach dem «Sieg» über seine Rivalen zum einzigen, universellen und transzendenten Gott wurde. Die deutschsprachige Ausgabe wurde vom Autor vollständig überarbeitet und aktualisiert.
Die Themen Kartographie und GIS (Geographische Informationssysteme) werden in der Einführungsliteratur in aller Regel getrennt behandelt, in der Ausbildungspraxis jedoch meist in einem Kurs zusammengefasst. Diese neuartige Einführung wird erstmals den Anforderungen des Studiums gerecht: Sie entspricht in ihrem Aufbau dem Grundkurs Kartographie und Datenverarbeitung, wie er für nahezu alle Geowissenschaftler verpflichtend angeboten wird. Das Buch erläutert kompakt aber umfassend, wie Karten Informationen speichern und wiedergeben. Darüber hinaus wird die technische Seite der Kartenherstellung, soweit sie für die Geowissenschaften erforderlich ist, gleich mitbehandelt. Anhand von Beispielen und Übungsaufgaben lernt der Leser, eigene Daten zu verarbeiten und Karten zu erstellen.
Die Kaiser des julisch-claudischen Kaiserhauses gehören zu den faszinierendsten Figuren der römischen Geschichte. Augustus, der bekannteste von ihnen, begründete die Herrschaftsform des Prinzipats und damit die julisch-claudische Dynastie. Doch Tiberius, Caligula, Claudius und Nero lediglich als ›Nachfolger des Augustus‹ zu begreifen, wird ihnen nicht gerecht. Jeder dieser Kaiser prägte das Römische Reich anders und gestaltete seine Herrschaft individuell. Das Buch bietet einen fundierten Einstieg in die komplexen historischen Abläufe zwischen dem Herrschaftsantritt des Tiberius 14 n.Chr. und dem Tod Neros 68 n.Chr. Babett Edelmann-Singer beschreibt nicht nur die wichtigsten politischen und biografischen Ereignisse, sondern liefert auch eine verständliche strukturelle Analyse der Geschichte des frühen Prinzipats. Sie rekonstruiert die Zeit anhand zahlreicher epigraphischer, numismatischer, papyrologischer und archäologischer Quellen und thematisiert dabei immer wieder die Quellenarbeit.
Kaum eine Gestalt des Alten Ägypten ist so von Geheimnis und Faszination umgeben wie Hatschepsut. Nach dem Tod ihres Mannes und Bruders übernimmt sie die Regentschaft für ihren minderjährigen Stiefsohn und Neffen Thutmosis III. Schon bald jedoch führt sie die traditionelle Königstitulatur sowie die offiziellen Herrschaftsinsignien eines Pharao, und in den Bildnissen setzt sich die Darstellung als Mann durch. Hatschepsut stirbt nach einer Regierungszeit von nahezu 22 Jahren, einer blühenden Epoche, die mit Recht zu den Glanzzeiten der ägyptischen Geschichte gehört und von der ihre Bauwerke am Nil künden. Doch wer ist dieser rätselhafte Pharao und warum wird nach dem Tod des glanzvollen Herrschers die Erinnerung an ihn ausgelöscht? Peter Nadig legt eine wissenschaftlich zuverlässige Biographie vor, die sich auf die Originalquellen stützt – vor allem auf die Inschriften im Totentempel Hatschepsuts von Deir el-Bahari.
Der Begriff Ressentiment hat in der Philosophie Friedrich Nietzsches eine herausragende Bedeutung und ist in neuester Zeit durch das Werk Peter Sloterdijks wieder in den Fokus des philosophischen Interesses geraten. Er bezeichnet einen schleichenden Prozess «seelischer Selbstvergiftung» (Max Scheler), der die Entstehung von Rachewünschen, Missgunst und «Hasskonserven» (Sloterdijk) begünstigt und den freien Lebensvollzug behindert. Die in diesem Buch vorgestellte Ressentimenttheorie eröffnet neue Perspektiven auf und für Helfer und Hilfesuchende im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie, und führt dabei auf ungewöhnlichen Denkwegen zu unkonventionellen Einsichten. Als anthropologische Theorie versteht sie sich zudem als Einladung für Fachfremde, die im Sinne Nietzsches Mut zum Selbstexperiment mitbringen. Sie sensibilisiert für eigene Ressentiments und entwirft Möglichkeiten der Überwindung, die als praktische Anwendung von Nietzsches Lebensbejahungsphilosophie verstanden werden können.
Das Standardwerk von Monika Fludernik führt kompakt und übersichtlich in die Grundlagen der Erzählforschung ein und macht mit den wichtigsten narratologischen Fragestellungen bekannt. Sie stellt die aktuellen erzähltheoretischen Ansätze und ihre Vertreter vor, erläutert die gebräuchliche Terminologie und leitet gezielt zur erzähltheoretisch fundierten Arbeit am Text an. In exemplarischen Musteranalysen wird die Leistungsfähigkeit der Erzähltheorie erprobt. Dabei wird die Erzähltheorie auch auf Fragen des Stils, der Metaphorik, der Zensur oder der visuellen Gestaltung von Romanen angewendet, die bisher nicht erzähltheoretisch untersucht wurden. Der Band wendet sich insbesondere an Studenten der Anfangssemester. Er eignet sich für Germanisten, Anglisten und Romanisten gleichermaßen. Die Textbeispiele entstammen den entsprechenden Literaturen.
Die Semantik ist ein wichtiges Teilgebiet der Linguistik. Sie beschäftigt sich mit der Bedeutung sprachlicher Ausdrücke. Dieser Band führt in das Thema ein, ohne spezifische Vorkenntnisse vorauszusetzen. Zunächst wird der Gegenstandsbereich dargestellt und von anderen Bereichen der Linguistik, wie der Syntax und der Pragmatik, abgegrenzt. Darauf folgt die verständliche und umfassende Darstellung der zentralen Methoden und Techniken der Bedeutungslehre. Schrittweise werden die grundlegenden Analysetechniken der formalen Semantik erschlossen, wobei intensionale und extensionale Theorien besondere Beachtung finden. Abschließend bietet der Autor einen Ausblick auf die Möglichkeiten und Ergebnisse experimenteller Überprüfung semantischer Theorien. Der Band wird abgerundet durch Übungsaufgaben mit Musterlösungen, die sich zur Prüfungsvorbereitung und zum Selbststudium hervorragend eignen.
Hermann Lübbe, geb. 1926, gehört zu den bekanntesten Philosophen der Nachkriegszeit. Er ist der wohl prominenteste Vertreter der sogenannten Ritter-Schule, die sich nach dem Krieg um Joachim Ritter bildete und einen großen Einfluss auf die gesamte geisteswissenschaftliche Forschung in Deutschland hatte. Lübbe wurde berühmt mit seinen Arbeiten zur lebensweltlichen Grundlage aller wissenschaftlichen Tätigkeit sowie seinen großen geschichtsphilosophischen Werken. In ihnen zeigt er, wie sehr gerade die Moderne auf Ordnungsmodelle angewiesen ist, die sich aus der Beschäftigung mit der Vergangenheit ableiten, und kritisiert einen sozialtechnokratischen Optimismus der Gesellschaftsveränderung. Dieser Sammelband beleuchtet nun erstmals die verschiedenen Aspekte von Lübbes Denken und gibt durch ein längeres persönliches Gespräch einen guten Einblick in Leben und Denken eines bedeutenden Philosophen der Gegenwart.
Mit Beiträgen von Jens Hacke, Georg Kohler, Reinhard Mehring, Hanns-Gregor Nissing, Holger Zaborowski und Hermann Lübbe.
Schon die 1970 – 1974 erschienene erste Ausgabe der Ökumenischen Kirchengeschichte galt allgemein als Standardwerk. Das Grundkonzept wurde für diese völlig neu bearbeitete und aktualisierte Neuauflage beibehalten: Jede kirchengeschichtliche Epoche wird von einem katholischen und einem protestantischen Kirchenhistoriker beschrieben. So spiegelt dieses Übersichtswerk die ganze Breite der Kirchengeschichte wider. Durch die enge Zusammenarbeit von Vertretern beider Konfessionen können alle Phasen der Kirchengeschichte umfassend ausgeleuchtet werden.
Ein solides Basiswissen in den Kerngebieten der deutschen Sprachwissenschaft ist für jeden Studierenden unverzichtbar. Diese Einführung fasst deshalb Phonetik und Phonologie, Graphematik, Morphologie, Syntax, Semantik und Pragmatik zusammen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem für die Analyse von Sprache praktisch anwendbaren Wissen. Der Band bietet eine ideale Grundlage für Einführungskurse in die germanistische Linguistik, kann aber auch zur eigenständigen Arbeit verwendet werden. Praktische Übungen mit Lösungshinweisen, ein Glossar mit Grundbegriffen, ein Sachregister, Tipps zum Weiterlesen und kommentierte Internetadressen machen die Einführung auf vielfältige Weise nutzbar.