»Paris ist ein großer Bibliothekssaal, der von der Seine durchströmt wird.« Walter Benjamin. Seit jeher ist Paris eine Stadt der Literaten und Künstler und viele Bauwerke, Plätze und Straßen sind in die Literaturgeschichte eingegangen. Viktor Hugos Roman ›Der Glöckner von Notre Dame‹ oder ›Das Phantom der Oper‹ von Gaston Leroux wecken beim Leser sehr bald Erinnerungen an einen Bummel durch Paris. Hans-Joachim Lotz nimmt den Leser mit auf eine literarische Entdeckungsreise durch die Seine-Metropole. Aus der umfangreichen Paris-Literatur wählt er bekannte und weniger bekannte Texte aus, vom späten Mittelalter bis zum 20. Jh., von François Villon bis Patrick Süskind. Unterhaltsam berichtet er Wissenswertes aus der Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner. Acht Rundgänge entlang der großen Boulevards und durch enge Gassen laden ein, die literarische Topographie von Paris selbst zu entdecken.
Der geniale Forschungsreisende Alexander v. Humboldt (1769–1859) erlangte mit den Ergebnissen seiner Expeditionen Weltruhm. Neben naturwissenschaftlichen – geographischen, geologischen und biologischen – Untersuchungen erforschte Humboldt auch Herkunft, Sprache und Kultur der Völker, deren Gebiete er bereiste. Die kommentierte Darmstädter Ausgabe umfasst die wesentlichen Schriften aus Humboldts umfangreichem Werk und wird hier in einer preisgünstigen Jubiläumsausgabe erneut aufgelegt. Die ausführlichen Einführungen und Kommentare des renommierten Humboldt-Kenners Hanno Beck reflektieren den Stand der Forschung.
Winfried Rorarius wagt eine Annäherung an eine der großen philosophischen Fragen: Was macht den Menschen einzigartig? Sind es seine intellektuellen Fähigkeiten, seine Form der Rationalität? Ist es die Fähigkeit zu sprechen und sein Denken in sprachlichen Mustern? Ist er deswegen nicht Teil des Tierreichs, weil er sich selbst betrachten und hinterfragen kann? Sind es bestimmte psychische Voraussetzungen oder sein Todesbewusstsein? Diese Probleme gehören alle zur klassischen Frage nach der Sonderstellung des Menschen. Der Autor, bekannter Psychiater und Neurologe, langjähriger Leiter einer Nervenklinik, versucht in diesem Werk, psychologische und philosophische Antworten zu geben und dem Leser ein Gefühl für das Außerordentliche der menschlichen Lebenssituation zu vermitteln. Er erläutert Erklärungsmodelle aus der Psychologie, der Biologie und der Geschichte, die mit einer kleinen anthropologischen Philosophiegeschichte verbunden sind.
Sozialpädagogik hat ein Miteinander aus solidarischen, gleichberechtigten und gleichverantwortlichen Gesellschaftsmitgliedern zum Ziel. Das Buch beleuchtet das Feld von Sozialpädagogik und Sozialarbeit in vier Dimensionen: in der theoretischen, der historisch-vergleichenden, der ethisch-sozialkritischen sowie der praktischen Dimension:
Die theoretische Dimension umfasst Systematik, Definitionen, Theorien und Methoden. Die historisch-vergleichende Dimension fragt nach dem geschichtlichen Verlauf aktueller sozialpädagogischer Probleme – sie vergleicht moderne und postmoderne Risiken mit gestrigen und antiken. Die ethisch-sozialkritische Dimension sucht nach Antworten auf die Frage nach der sozialen Konstitution des Menschen, nach seinen urwüchsigen und gesellschaftlichen Gruppierungen. Die praktische Dimension schließlich befasst sich mit Gesetzen, Institutionen und Methoden der sozialpädagogischen Praxis sowie deren Adressaten.
Mithilfe der übersichtlich gegliederten Systematisierung und durch die konkrete Beschreibung sozialpädagogischer Aufgaben im 21. Jahrhundert gelingt es, die Sozialpädagogik als eine an Politik und Gesellschaft maßgebend zu beteiligende Disziplin zu profilieren.
Als Charles de Gaulle und Konrad Adenauer am 22. Januar 1963 in Paris den Élysée-Vertrag unterzeichnen, wird dieses Abkommen über die deutsch-französische Zusammenarbeit rasch zum Symbol einer seit 1945 allmählich aufgebauten Partnerschaft nach den Kriegen der vor-angegangenen anderthalb Jahrhunderte. Seitdem sind die beiden Nachbarn immer enger zu-sammengerückt und ihre Zusammenarbeit wurde zum wesentlichen Motor für die Einigung Europas. Zahllose Verträge, Staatsbesuche und inoffizielle Konsultationen, aber auch Kultur-austausch und Städtepartnerschaften haben diese Partnerschaft unverbrüchlich gemacht, die gleichwohl auch Konflikte und Spannungen kennt.
Hélène Miard-Delacroix hat diese besondere Beziehung im Nachkriegseuropa klar und kenntnisreich nachgezeichnet. In gesonderten Kapiteln geht sie auch auf gemeinsame wie unterschiedliche Probleme der beiden Länder ein: etwa auf die heftigen Erschütterungen durch 1968, auf den Terrorismus der RAF und der Action Directeoder auf den Umbau der Industriegesellschaft und den unterschiedlichen Umgang mit wirtschaftlichen Krisen.
Glücklich zu sein ist wohl das tiefste und umfassendste Verlangen des Menschen. Alles, was wir sind, denken, fühlen und tun, schöpft letztendlich aus dem erhofften Glück seine Dynamik und Orientierung. Trotzdem können wir Glück nicht unmittelbar durch unser Denken, Wollen, Planen und Machen herbeiführen. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht doch sehr viel dazu beitragen können, um die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Gibt es so etwas wie Talent zum Glück oder eine Kunst des richtigen Lebens? Worauf kommt es an? Der Band beleuchtet die Frage nach dem Glück aus verschiedenen Perspektiven (Philosophie, Wirtschaft, Psychologie, Quality-of-Life-Forschung, Genetik, Pädagogik, Theologie, Politik, Literatur und Kunst), benennt individuelle, strukturelle und soziale Bedingungen des Glücks in verschiedenen Lebenskontexten und zeigt nicht zuletzt konkrete Wege zum Glück auf.
Das Thema ›zukunftsfähiger Umgang mit Ressourcen‹ ist zurzeit hochaktuell. Jedoch gestalten sich die Zusammenhänge immer unübersichtlicher. Um die bisherige Entwicklung nachvollziehen zu können und neue Strategien für einen nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen zu entwickeln, müssen disziplinär begrenzte Sichtweisen überwunden werden. Die Herausgeber unternehmen daher eine interdisziplinäre Betrachtung globaler Stoffkreisläufe und der weltweiten Verfügbarkeit wichtiger Rohstoffe. Im Rahmen dieser integrativen Betrachtung werden auch kulturgeschichtliche, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte einbezogen, um Abhängigkeiten und Konfliktpotentiale einschätzen zu können. So wird ein umfassendes Bild gezeichnet und mögliche Entwicklungen aufgezeigt, um zukunftsfähige Denk- und Handlungsstrategien zu eröffnen. Wiederholungsfragen am Ende jedes Kapitels lassen den Inhalt besser rekapitulieren und ermöglichen Studierenden einen vereinfachten Zugang zum Thema.
Mit der fünfbändigen, nach Erdteilen gegliederten Reihe «Planet Erde» gelingt den Herausgebern erstmals eine Gesamtschau möglicher geoökologischer Probleme an regionalen Beispielen. Die Autoren, allesamt renommierte Geographen, betrachten die Krankheitsbilder der Erde im regionalen Kontext und legen besonderen Wert auf die Konsequenzen des ›Global Change‹. Sie stellen damit für Studium und Schule grundlegende geoökologische Daten bereit. In jedem Band vermitteln rund zwanzig Autoren eine umfassende Bestandsaufnahme der natürlichen Lebensgrundlagen eines Kontinents. Zahlreiche Bilder, Karten und Grafiken runden die verständlich geschriebenen Texte ab.
Der Raum und das Verständnis des Raums sind als große neue Themen der Philosophie im Gespräch. Die damit zusammenhängenden Fragen gewinnen derart an Bedeutung, dass von einem ›spatial turn‹ der Wissenschaft gesprochen wird, in Entsprechung zum ›linguistic turn‹, der das Gesicht der Philosophie bereits komplett verändert hat. Dieses interdisziplinär angelegte Lexikon versammelt in rund 650 Einträgen die zentralen Begriffe, Personen und Theorien der aktuellen Raumforschung in den Natur- und Kulturwissenschaften sowie der Philosophie. Die Autoren aus den verschiedensten Disziplinen skizzieren in ihren Beiträgen präzise die Methoden, Theorien oder die Praxis ihres Faches. Die Artikel bieten einen schnellen Überblick über die jeweiligen Ansätze – unter Berücksichtigung der klassischen Vorläufer ebenso wie der aktuellen Forschungsliteratur. Zahlreiche Querverweise ermöglichen die Erarbeitung größerer Zusammenhänge.
Friedhelm Decher bietet in diesem Überblickswerk eine einzigartige problemgeschichtliche Darstellung der Philosophie des Geistes. Er stellt eine Auswahl der wichtigsten philosophischen Theorien und Standpunkte zum Geist in der abendländischen Geistesgeschichte vor, die von der Antike bis heute reicht. Von Homer bis Platon und von Descartes bis Searle werden Positionen, Ansätze und Vorstellungen von Geist, Seele und Bewusstsein beschrieben, die charakteristisch für die philosophische Diskussion waren und diese zum Teil bis in die Gegenwart prägen. Sein ebenso spannendes wie verständliches Panorama reicht bis hin zu aktuellen Debatten um den Geist und seine Funktionsweise im Spannungsfeld von Philosophie und den Neurowissenschaften. So gelingt es Decher, entscheidende Facetten dieses philosophischen Kernthemas herauszustellen.