Seewölfe - Piraten der Weltmeere

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    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 67

    John Brix

    Ein gellender Schrei hallte über das Wasser vor der Küste. Der Mann, der dort schwamm, schlug wild mit Armen und Beinen um sich. Der Seewolf kniff die Augen zusammen und sah es jetzt auch – die sichelförmige Rückenflosse eines Hais. An ihrer Vorderkante schäumte sich eine kleine Bugwelle auf, die schnurgerade auf den zappelnden Mann zuraste. Wieder gellte ein Schrei, als der helle Bauch des Mörders aus dem Wasser schnellte und für den Bruchteil einer Sekunde der grauenerregende Kopf eines Hammerhais aus dem Wasser tauche…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 521

    Fred McMason

    Vor Erschöpfung hatten die Mannen der «Santa Barbara» abwechselnd, jeder ein, zwei Stunden geschlafen. Wie die Teufel hatten sie gegen die Brände gekämpft, die an Bord infolge des Vulkanausbruchs entstanden waren. Jetzt waren sie wieder wach – verdreckt, verrußt, immer noch abgeschlafft und mit kleinen Brandwunden übersät. Die blauen Flecken zählten sie erst gar nicht mit, die sie sich geholt hatten, als die Galeone verrückt spielte. Der Tag begann mit einer Entdeckung, die niederschmetternd war, als sich Hasard auf dem Achterdeck umschaute. Überall sah er Brandlöcher im Holz, aber das war es nicht, was ihn so entsetzte. Ungläubig starrte er auf das Kompaßhäuschen. Das war nur noch ein Trümmerhaufen – der Kompaß war zerschmettert…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 251

    Roy Palmer

    Die Seewölfe arbeiteten sich langsam und vorsichtig in dem weiterführenden Gang voran und hielten die Augen nach allen Seiten offen. Hier gab es keinen Fluch des Echnaton oder sonst etwas Mystisches, sondern die Erbauer der Grabstätte hatten tödliche Fallen eingebaut, um Eindringlinge von der Grabkammer fernzuhalten. In der Tat hatten Hasard und seine fünf Männer bereits drei Fallen entdeckt und umgehen können – eine Fallgrube, die mit zugespitzten Steinsäulen gespickt war, einen tiefen Schacht, in dem man sich die Knochen brechen konnte, und ein bronzenes Fallgitter mit spitzen Stäben. Dieses Ding raste nach unten, wenn man beim Durchschreiten einen bestimmten Mechanismus auslöste. Und das Labyrinth nahm kein Ende…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 242

    Roy Palmer

    Einer der beiden Zwillinge, Philip, stieß einen warnenden Ruf aus. Der Seewolf und seine Männer wirbelten herum, sahen die Gestalten der Kerle, die im grauen Dämmerlicht auf sie zustürmten, und warfen sich zu Boden. Es waren Selim und seine Kerle, die sich waffenschwingend näherten, um sich ihre Goldbeute nicht entgehen zu lassen. Selim schoß als erster, dann krachten auch die Musketen von Osman, Firuz, Ali und den anderen Seeräubern. Hasard und seine Männer erwiderten das Feuer, dann schossen auch die Griechen über die Seewölfe hinweg auf die wilde Horde. Selim stürzte, von einem Schuß in den Arm getroffen. Ali überrollte sich zweimal, dann rührte er sich nicht mehr…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 376

    Fred McMason

    Mel Farrow, der Mann aus Jean Ribaults Crew, hatte sich von den Spaniern überrumpeln lassen. Als er jetzt auf dem Achterdeck der Kriegsgaleone stand, bewacht von Seesoldaten, wußte er mit einem Blick Bescheid. Der Capitán war ein Eisenfresser, ein unbarmherziger, kaltschnäuziger Hundesohn mit einem verächtlichen Ausdruck in den kalten Augen. Er trug einen Knebelbart und hatte eine schmale, wie mit dem Lineal gezogene Nase. Seine Lippen waren dünn und blaß, die Wangenknochen stachen leicht hervor. Von diesem Augenblick an beschloß Mel Farrow, in eine andere Rolle zu schlüpfen und sich als ein anderer auszugeben. Er durfte seine Kameraden auf der Insel nicht verraten, schließlich gehörte er dem Bund der Korsaren an…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 550

    Fred McMason

    Der Anstrum der Wassermassen drückte die Bordwände ein und riß alle zu Boden, auch Hasard, der seine beiden Söhne umklammert hielt. Unwiderstehliche Gewalten schoben die «Santa Barbara» zur Flußmitte hin. Ein riesiger Schwall aus Wasser und Dreck begrub sie. Wie ein Spielzeug wurde sie dann angehoben, in die Höhe getragen und fortgeschwemmt. Dabei drehte sie sich einige Male in den schaumigen Wellen herum. Die ersten Männer gingen brüllend über Bord und griffen haltsuchend um sich. Aber da gab es keinen Halt. Das Wasser schwemmte ihre Körper fort und nahm sie in den reißenden Strom mit…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 308

    Fred McMason

    Schotten öffneten sich plötzlich, Männer stürmten blitzschnell an Deck. Von überallher tauchten sie scheinbar aus dem Nichts auf. Hakulinen fuhr ratlos herum und erbleichte. Er sah wildentschlossene Männer von allen Seiten auf sich zurasen, angeführt von dem schwarzhaarigen Teufel, den er so aufs Kreuz gelegt hatte. Er stand wie zu Stein erstarrt da, als er die bekannten Gesichter sah. Die waren jetzt allerdings grimmig verzogen, denn nun brach die Hölle auf dem Schiff los, und das große Aufräumen begann. Sogar Mac Pellew sah heute mal fröhlich aus, als er die Fäuste fliegen ließ. Hasard schnappte sich den nächstbesten Mann und donnerte ihn vierkant gegen den Großmast. Big Old Shane prügelte sich quer durch die Kuhl und räumte ab…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 235

    Roy Palmer

    Zwei 17-Pfünder-Kugeln heulten flach über das Hauptdeck der «Isabella». Die eine flog über das Backbordschanzkleid hinaus und verlor sich irgendwo in der See. Die andere riß die Nagelbank des Großmastes um und polterte dann an Deck. Das Holz knackte, und splitterte. Carberry und Old O´Flynn rollten sich zu Achterkastell hin ab, gerade noch rechzeitig genug, um einem der wirbelnden Splitter oder der Eisenkugel selbst zu entgehen. Eine dritte Kugel riß ein kopfgroßes Loch in die Bordwand der Galeone, die nächste hieb eine Bresche ins Schanzkleid der vorderen Kuhl und die fünfte krachte in eine der Culverinen, die aus den Brooktauen brach und sich in Bewegung setzte…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 325

    Davis J.Harbord

    Als die Arwenacks und Arnes Männer nach harter und mühsamer Knüppelei den Skagerrak hinter sich gebracht hatten und auf Nordwestkurs längs der norwegischen Küste brausten, da langte Rasmus, der Windgott, noch einmal zu und präsentierte den Männern einen Sturm, der es in sich hatte. Viel zum Orkan fehlte eigentlich nicht. Hasard und Arne hatten nicht die Absicht, sich mit Rasmus anzulegen und sich zum Tänzchen aufspielen zu lassen, wobei natürlich die Fetzen fliegen würden – nämlich die Segel von den Rahen. So etwas riskierten nur Vollidioten oder Kerle, denen die See noch nicht den nötigen Respekt beigebracht hatte. Nur war eben an Steuerbord die Küste, und die bestand aus granithartem Gestein, bestens geeignet, auch das gute englische Eichenholz in handliche Stücke für den Kamin zu verarbeiten…

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 149

    Roy Palmer

    Galeonen, Karavellen und Karacken, die nach England segelten oder von dort zurückkehrten, hüteten sich, in die Nähe der Scilly-Inseln zu geraten. Das hatte seinen guten Grund, denn die Gewässer um diese verrufenen Inseln waren voller Untiefen, Klippen und Riffe. Schon viele Schiffe waren hier aufgelaufen und gesunken – Dramen, von denen noch hier und da die Wrackteile zeugten, die bei Ebbe mahnend aus dem Wasser ragten. Bei Nebel war davon natürlich nichts zu sehen. Aber hören konnte man etwas: Kanonendonner! Und darum steuerten die Seewölfe mit Ihrer «Isabella» die Scillys an – neugierig waren sie schon immer gewesen…