Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Felicitas Norden träumte. Es war zuerst ein wunderschöner Traum. In duftige zartgrüne Schleier gehüllt, tanzte sie mit Daniel unter blühenden Bäumen. Um sie herum hatten Kinder einen Kreis gebildet. Ein kleines Mädchen hielt ihr eine Rose hin, doch bevor sie nach dieser greifen konnte, drängte sich ein großes Mädchen dazwischen und wollte etwas sagen. Dann läutete das Telefon. Das Telefon gehörte nicht in ihre Träume. Es stand auf ihrem Nachtschränkchen, immer griffbereit. Mechanisch griff Fee gleich danach. «Norden», meldete sie sich. «Bitte, bitte, kommen Sie. Meine Mutter …» Die ferne junge Stimme erstickte in Schluchzen. «Wer spricht da?», fragte Fee nun gleich hellwach. «Saskia Boerden.» Den Namen Boerden kannte Fee. «Ja, Dr. Norden kommt», sagte sie rasch. «Dr. Norden kommt», murmelte es neben ihr schlaftrunken. «Schnell, Danny, mit Frau Boerden ist etwas», sagte Fee laut. Wenn sie ihren Mann dem Schlummer entreißen musste, nannte sie ihn «Danny», damit ihm das Aufstehen wenigstens etwas versüßt wurde. Dr. Daniel Norden sprang mit beiden Beinen gleichzeitig aus dem Bett. "Wahrscheinlich wieder ein Herzanfall ", murmelte er und war in Windeseile angekleidet. Fee jedoch auch. «Ich komme mit, da war ein Kind am Telefon», sagte sie. «Ein Kind? Ich wüsste nicht, dass Frau Boerden ein Kind hat», sagte Daniel verwundert. «Saskia. Sie sagte :meine Mutter9. Es wäre ja fatal, wenn es noch eine Frau Boerden gäbe.» «Zu meinen Patientinnen zählt nur eine», wurde sie von ihrem Mann beruhigt. «Ja, warum sollte sie kein Kind haben. Sie war bisher immer in der Praxis. Sie hat mich nie ins Haus geholt.»
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
Dr. Daniel Norden war mit einigen Untersuchungsbefunden beschäftigt, die ihm einiges Kopfzerbrechen bereiteten, als Helga Moll, seine Sprechstundenhilfe, an seinen Schreibtisch trat. «Ist noch etwas, Molly?», fragte er freundlich. «Frau Hollenberg ist eben gekommen. Sie möchte nur ein Rezept. Sie sieht sehr elend aus.» Dr. Norden sah Helga Moll geistesabwesend an. Die Untersuchungsbefunde, mit denen er sich gerade befasst hatte, bezogen sich auf eben diese Frau Hollenberg. Er fuhr sich mit der Hand über die Augen, als wolle er düstere Bilder wegwischen. «Einen Augenblick noch», sagte er heiser. Was hat er nur? dachte Helga Moll. Was mag ihn so sehr beschäftigen, dass er so geistesabwesend ist? Dr. Daniel Norden betrachtete die beiden Karten, die vor ihm lagen. Astrid Hollenberg, zweiundvierzig Jahre alt, Ehefrau des Bankdirektors Matthias Hollenberg, Mutter eines zweiundzwanzigjährigen Sohnes und einer zwanzigjährigenTochter, war noch nicht lange seine Patientin. Doch waren schon zwei Karten mit vielerlei Bemerkungen gefüllt. Vor vier Monaten hatte man ihn zum ersten Mal in das Haus des Bankdirektors gerufen, einem der schönsten Häuser weit und breit, da hatte Astrid Hollenberg eine schwere Grippe gehabt. Nein, jetzt hatte er keine Zeit mehr, dies alles zu überdenken. Schnell steckte er die Karten weg, damit Frau Hollenberg sie nicht zufällig sah. Gleich darauf betrat sie das Sprechzimmer. Vor vier Monaten war sie, trotz der Grippe, eine auffallend schöne Frau gewesen, jetzt war sie nur noch ein Schatten ihrer selbst, eher mager als schlank zu nennen, durchsichtig blass, die Augen tief umschattet.
Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht.
So, jetzt tut es mal ein bißchen weh, Herr Gradel, sagte Dr. Daniel Norden zu seinem Patienten. Aber dann haben wir es geschafft. "Wenn ich mich schon so dämlich anstelle, gehört es mir nicht anders, sagte der biedere grauhaarige Hausmeister, der mit dem Daumen in die Brotschneidemaschine gekommen war. Meine gute Hilde fehlt mir halt an allen Ecken und Enden. Dr. Norden hatte den Schnitt, der tiefgegangen war, geklammert und einen Schutzverband darübergelegt. Nun wird Ihre Frau ja bald wieder zurückkommen, sagte er aufmunternd, gut erholt und frei von allen Beschwerden. Es muß das reinste Paradies sein, sagte Herr Gradel. Klingt ja auch schon so. Insel der Hoffnung. Es war sehr nett von Ihnen, daß Sie meine Frau dorthin geschickt haben. Sie hat die Erholung nötig gebraucht. Und bis sie zurückkommt, wird der Daumen wohl auch wieder verheilt sein, sonst sagt sie wieder, daß man mich nicht allein lassen kann. Aber Sie können wirklich alles, Herr Doktor. Alles auch nicht, erwiderte Dr. Norden lächelnd. Sein interessantes Gesicht wirkte durch dieses Lächeln noch anziehender. Den Krankenschein bringe ich noch, sagte Herr Gradel. Ach was, schon erledigt, erwiderte Dr. Norden. Sie sind ja auch immer für uns da. Wenn nur alle hier im Haus so nett wären wie Sie, sagte der Mann, aber bei manchen meint man ja, es macht ihnen Spaß, einen zu schikanieren. Das wußte Dr. Daniel Norden auch. Unfreundliche Zeitgenossen gab es überall, und welcher Hausmeister konnte es schon allen recht machen? Dabei war Herr Gradel wirklich ein zuverlässiger und stets freundlicher Mann, der mit allem Bescheid wußte.
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Entschuldigen Sie bitte die Störung, Herr Doktor, platzte Helga Moll ins Sprechzimmer, aber Herr Grothe rief eben an. Uli hat hohes Fieber. Ob Sie möglichst schnell kommen könnten? Dr. Daniel Norden nickte und schrieb der Patientin, die er eben untersucht hatte, ein Rezept aus. Wegen einer Lappalie würde ihn die gute Molly, wie er sie nannte, nicht stören. Und wenn Generaldirektor Grothe selbst anrief, brauchte er keinen falschen Alarm zu vermuten, wie bei dessen Frau, die jede Gelegenheit nützte, um ihn kommen zu lassen. Wenn Frau Grothe angerufen hätte, wäre Molly vorsichtig gewesen, denn sie kannte die Patientinnen sehr gut, die in ihrem Chef, den sie überaus schätzte, mehr den attraktiven Mann als den Arzt sahen. Ja, Molly kannte ihre Pappenheimer. Herr Grothe war völlig fertig, sagte sie zu Dr. Norden, als er seinen Arztkoffer ergriff und zur Tür eilte. Der Mann ist wahrhaft nicht zu beneiden. "Wie sieht es denn im Sprechzimmer aus?, fragte Daniel Norden ablenkend. Noch ein gutes halbes Dutzend, erwiderte Molly. Zwei Bestrahlungen. Das kann ich machen. Er war schon an der Tür und nickte. Die anderen müssen halt warten, Molly. Oder sie müssen wiederkommen. Wenn Herr Grothe selber anruft, brennt es. Mit seinem schnellen Wagen war er bald am Ziel, und es war tatsächlich kein falscher Alarm. Blinddarmentzündung, war die Diagnose, die Dr. Norden nach kurzer Untersuchung gestellt hatte. Warum haben Sie mich nicht früher gerufen?, fragte er vorwurfsvoll. Werner Grothe fuhr sich mit dem Taschentuch über die Stirn. Ich bin erst heute Morgen zurückgekommen. Meine Frau ist gestern verreist. Sie dachte wohl, dass es nur eine Magenverstimmung sei.
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Daniela lehnte in einem Sessel und hatte die Beine auf dem Schreibtisch ihrer Mutter übereinander geschlagen. Es waren lange Beine, und sie steckten in apricotfarbenen Hosen. Apricot war die Modefarbe der Saison, und Daniela Sassari konnte es sich leisten, die neuesten, schicksten und teuersten Sachen zu tragen, denn Julia Sassari, die berühmte Modeschöpferin, war ihre Mutter. Julia sah ihre Tochter irritiert an. «Würdest du bitte so freundlich sein und deine Beine anderswo placieren, Dani?» fragte sie nachsichtig. «Ich muß nämlich noch arbeiten. Wie du weißt, muß ich morgen nach Paris fliegen. Warum willst du eigentlich nicht mitkommen?» Daniela kniff leicht die Augen zusammen. Sie hatte einige Gründe, ihre Mutter nicht zu begleiten, aber sie wollte darüber nicht sprechen. Was sie beschäftigte, war zu einer Art Zwangsvorstellung geworden, seit sie gestern zufällig ein Telefongespräch belauscht hatte, das ihre Mutter mit Professor Vandresen geführt hatte, den Daniela Onkel Jeff nannte.
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Frühlingsstürme brausten über das Land, und wer auch noch föhnempfindlich war, mußte in diesen Tagen schwer leiden. Für Dr. Norden bedeutete das, daß er noch mehr Hausbesuche machen mußte als sonst. Fee Norden verbrachte die Wartezeit, in der ihr geplagter Mann unterwegs war, vor dem Fernsehapparat. Ausnahmsweise wurde mal ein sehr guter, kritischer und spannender Fernsehfilm gebracht. Eine dramatische Ehegeschichte mit ausgezeichneten Schauspielern. Seit die Familie Norden mit den Zwillingen bereichert worden war, war Fee nicht mehr ins Theater gekommen, auch nicht in die Oper, und so freute sie sich, daß ihr mal ein gutes Stück ins Haus kam. Jonas Rieth, der in diesem Film, der eigentlich ein Schauspiel war, die Hauptrolle spielte, kannte sie schon von früher, und er kam auch zu Daniel Norden, wenn ihm etwas fehlte. Er wohnte bei seiner Tante Clarissa, die selbst eine große Schauspielerin gewesen war und immer noch Schauspielunterricht gab, in einer prachtvollen alten Villa aus den Gründerjahren, in dem romantischen Villenviertel an der Würm. Manchmal hatte Fee ihn auch auf der Straße getroffen.
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Es war Ende Januar. In der Nacht war wieder irrsinnig viel Schnee gefallen, wie Fee Norden gleich nach dem Aufstehen von der guten Lenni gehört hatte. "Das kann doch nicht wahr sein", sagte sie, «gestern hat es doch geregnet, und wir sind durch's Wasser gewatet.» "Und heute nacht hat es geschneit, und der Chef muß aufpassen, daß er mit dem Wagen durch die Schneemassen kommt", sagte Lenni. «Ich habe zwar schon geräumt, aber da ist ja kaum ein Durchkommen. Das hätte wirklich nicht sein müssen.» "Aber auf die Naturgewalten haben wir keinen Einfluß, Lenni", sagte Fee Norden, «wenn das auch noch möglich wäre, gäbe es nur noch Mord und Totschlag.» "Apropos Mord und Totschlag, den Mann, der seine Frau und seine Kinder umgebracht hat, den haben sie geschnappt", sagte Lenni. «Ich habe es um sieben Uhr schon im Radio gehört. Endlich haben sie ihn. Man kann ja nicht in Ruhe leben, wenn man weiß, daß solche Irren herumlaufen.» "Es fragt sich, ob man ihn als Irren bezeichnen kann", sagte Fee.
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Linda Fuchs war überraschend zu Dr. Norden in die Praxis gekommen, und es paßte eigentlich gar nicht zu ihr, daß sie wegen einer Lappalie den Arzt aufsuchte. Es handelte sich dabei nämlich um einen Juckreiz im Ohr. Etwas anderes hätte Linda aber auch gar nicht anführen können, um ihren Besuch zu erklären, denn sie war kerngesund, nachdem sie einen Sturz auf dem Glatteis, bei dem sie ein paar Blutergüsse davongetragen hatte, längst bestens überwunden hatte. Wehleidig hatte sie sich da auch nicht gezeigt, und wenn nicht Claudia Dr. Norden gerufen hätte, wäre sie auch ohne einen Arzt damit fertig geworden. Aber so hatte Linda Fuchs Dr. Norden kennengelernt und zu ihm genauso schnell Vertrauen gefaßt, wie alle seine Patienten. Linda war die zweite Frau von Georg Fuchs und somit eigentlich die Stiefmutter von Claudia, aber sie wollte lieber als deren mütterliche Freundin bezeichnet werden. Georgs erste Ehe war schon zerbrochen, als Claudia erst vier Jahre gewesen war. Seine erste Frau war mit einem anderen Mann durchgebrannt, bei der Scheidung war ihm das Kind zugesprochen worden, das dann von seinen Eltern betreut worden war. Erst vor zwei Jahren hatte sich Georg Fuchs zu dieser zweiten Ehe entschließen können, die er jedoch nicht zu bereuen brauchte. Linda war eine sehr ansehnliche, sehr tüchtige und zuverlässige Frau und auch nicht unvermögend.
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"Knusperhäuschen" nannten die Norden-Kinder das kleine Haus am Waldesrand, in dem Sandra Mücke mit ihren beiden Hunden Fridolin und Pippa und dem Papagei Bobby lebte. In diesem Haus war Sandra aufgewachsen, als Tochter eines mittelmäßigen Pianisten und einer tüchtigen Sekretärin, die weitgehendst den Lebensunterhalt für die Familie verdiente. Dennoch war Nanette Mücke eine gute und liebevolle Mutter und auch eine nachsichtige Ehefrau gewesen, obgleich sie wahrhaft Besseres verdient hätte. Sie beklagte sich nicht. Sie hatte den Mann gewollt, nun mußte sie auch durchhalten. Als Sandra im Alter von zwölf Jahren von einem Wolfshund gebissen worden war, hatte Raimund Mücke einen solchen Nervenschock bekommen, daß er einfach fortgelaufen war. Todesmutig hatte Nanette ihr Kind der wütenden Bestie entrissen, und es war dann Dr. Norden gewesen, der Sandra das Leben gerettet hatte. Raimund Mücke war anderntags tot aus dem See geborgen worden. Man sagte, er hätte sich das Leben genommen. Dem Lebenden hätte Nanette niemals verziehen, daß er dem Kind nicht geholfen hatte, den Toten schützte sie, indem sie sagte, daß ihr Mann dazu niemals fähig gewesen wäre, und solche Entschlossenheit hätte sie ihm auch niemals zugetraut. Nun, es war ein heißer Tag gewesen, und es waren an diesem mehrere Menschen ertrunken. In den Akten war es als Unfall verzeichnet worden, und Nanette hatte die Lebensversicherung bekommen, die sie auf Gegenseitigkeit abgeschlossen hatten. Fortan ging es ihnen besser als zu Lebzeiten des gereizten und aggressiven Vaters.
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"Gut, dass Sie so schnell kommen, Herr Doktor, ich mache mir solche Sorgen um Omchen", wurde Dr. Norden von dem jungen Mann schon an der Tür des kleinen Siedlungshäuschens empfangen, das sich von den anderen in dieser Straße nur dadurch unterschied, dass es inmitten eines wunderhübsch angelegten und gepflegten Gartens stand. Der Garten war Kai Benthins liebstes Hobby und auch das seiner Großmutter, die er innigst liebte. «Ja, dann wollen wir mal schauen, was der Oma Benthin fehlt», sagte Dr. Norden. "So matt war sie noch nie bei einer Grippe", sagte Kai leise, «und sie will eben nicht im Bett bleiben.» Das wusste Dr. Norden nur zu gut, da er Thea Benthin nun schon fast seit zehn Jahren kannte. "Der Bub soll sich nicht so aufregen", empfing ihn Thea Benthin auch sogleich mit krächzender Stimme, doch ihr gerötetes Gesicht, das sonst eher blass war, verriet, dass sie auch Fieber hatte und ziemlich hohes sogar, wie Dr. Norden sogleich besorgt feststellen musste. Als er sie untersuchte, was sie sich nur gefallen ließ, weil er eben «ihr» Dr. Norden war, wurde seine Miene noch ernster.