Seit 1974 eilt die großartige Serie von Patricia Vandenberg von Spitzenwert zu Spitzenwert und ist dabei längst der meistgelesene Arztroman deutscher Sprache. Die Qualität dieser sympathischen Heldenfigur hat sich mit den Jahren durchgesetzt und ist als beliebteste Romanfigur überhaupt ein Vorbild in jeder Hinsicht. Linda Fuchs war überraschend zu Dr. Norden in die Praxis gekommen, und es paßte eigentlich gar nicht zu ihr, daß sie wegen einer Lappalie den Arzt aufsuchte. Es handelte sich dabei nämlich um einen Juckreiz im Ohr. Etwas anderes hätte Linda aber auch gar nicht anführen können, um ihren Besuch zu erklären, denn sie war kerngesund, nachdem sie einen Sturz auf dem Glatteis, bei dem sie ein paar Blutergüsse davongetragen hatte, längst bestens überwunden hatte. Wehleidig hatte sie sich da auch nicht gezeigt, und wenn nicht Claudia Dr. Norden gerufen hätte, wäre sie auch ohne einen Arzt damit fertig geworden. Aber so hatte Linda Fuchs Dr. Norden kennengelernt und zu ihm genauso schnell Vertrauen gefaßt, wie alle seine Patienten. Linda war die zweite Frau von Georg Fuchs und somit eigentlich die Stiefmutter von Claudia, aber sie wollte lieber als deren mütterliche Freundin bezeichnet werden. Georgs erste Ehe war schon zerbrochen, als Claudia erst vier Jahre gewesen war. Seine erste Frau war mit einem anderen Mann durchgebrannt, bei der Scheidung war ihm das Kind zugesprochen worden, das dann von seinen Eltern betreut worden war. Erst vor zwei Jahren hatte sich Georg Fuchs zu dieser zweiten Ehe entschließen können, die er jedoch nicht zu bereuen brauchte. Linda war eine sehr ansehnliche, sehr tüchtige und zuverlässige Frau und auch nicht unvermögend.