Название | Schule und Bildung aus soziologischer Perspektive (E-Book) |
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Автор произведения | Regina Scherrer |
Жанр | Документальная литература |
Серия | |
Издательство | Документальная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783035506914 |
2Bildungsungleichheiten als Ergebnis individuellen rationalen Bildungsverhaltens
2.1Sekundäre Herkunftseffekte – die Theorie der rationalen Entscheidungswahl (Rational Choice)
2.2Das rational handelnde und Nutzen maximierende Individuum
2.3Ungleichheiten bei der Kosten-Nutzen-Risiko-Abschätzung von Bildung
2.4Das Modell des rationalen Bildungsverhaltens
2.5Die Perspektive auf die Bildungslaufbahn
3Bildungsorganisationen als Orte der Herstellung von Bildungsungleichheiten
3.1Schule als Organisation – die «effiziente Schulwelt» und weitere Schulwelten
3.2Handlungskoordination durch formale Regelungen, informelle Abläufe, Routinen und Erwartungen
3.3Zum Umgang der Organisation Schule mit Heterogenität
3.4Organisationale Rahmenbedingungen der Leistungshomogenisierung einer heterogenen Schülerschaft
3.5Die Frage der Voraussetzungen für die Mitgliedschaft in der Schule
3.6Das Zustandekommen von Selektionsentscheidungen und deren Rechtfertigungen
3.7Mechanismen der Diskriminierung
3.8Institutionelle Diskriminierung im Bildungsbereich
4Literatur
Kapitel 5 | Regina Scherrer und Beatrix Zumsteg
Bildungsverlauf als Teil des Lebensverlaufs in westlichen Gesellschaften
Einleitung
1Lebensverlauf
1.1Lebensverlauf und Lebensverlaufsmuster
1.2Episoden, Statuspassagen und Pfadabhängigkeiten
1.3Lebensverlauf in westlichen Gesellschaften – Entwicklung und Wandel
1.4Lebensverlauf heute – eindeutiges Muster oder Vielfalt?
2Bildungsverlauf
2.1Exkurs: (Aus-)Bildungssystem der Schweiz
2.2Statuspassagen und Bildungspfade im (Aus-)Bildungssystem
3Zusammenspiel von Bildungs- und Lebensverlauf
3.1Die Bedeutung der Volksschule im Bildungsverlauf
3.2(Aus-)Bildungsabschluss und Erwerbszyklus: Positionierung auf dem Arbeitsmarkt
3.3(Aus-)Bildungsabschluss und Familienzyklus: Partner- und Partnerinnenwahl und generatives Verhalten
4Lebens- und Bildungsverlauf – gesellschaftlich geprägt und verschränkt
5Literatur
Kapitel 6 | Moritz Rosenmund
Lebenslanges Lernen: Neuausrichtung der Bildungssysteme moderner Gesellschaften im Zuge des sozialen Wandels
Einleitung
1Von den bildungspolitischen Postulaten zur soziologischen Problemstellung
2Das dynamische Feld Bildungswesen (B) – Individuum (I) – weiterer sozialer Kontext (K)
2.1Entwicklung des Bildungswesens (B)
2.2Entwicklung des Individuums (I)
2.3Entwicklung des umfassenden sozialen Kontexts (K)
3Wechselwirkungen im dynamischen Feld von Individuum, Bildungswesen und Kontext
3.1Lebenslanges Lernen als institutioneller Wandel des Bildungswesens in einem sich verändernden Kontext
3.2Lebenslanges Lernen als Antwort auf pluralisierte Problemlagen des modernen Menschen
3.3Das Lebenslange Lernen als fundamentale Herausforderung der Bildungsinstitution
4Fazit
5Literatur
Der Bereich Bildung und Erziehung ist in der Schweizer Lehrerinnen- und Lehrerbildung in jüngerer Zeit fast ausschliesslich von den Disziplinen Pädagogik, Psychologie und Didaktik bearbeitet worden. Dies sind gewiss die einschlägigen Bezugsdisziplinen, wenn es um das Lehren und Lernen sowie um die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler geht.
Bildung und Erziehung findet jedoch in einer gesellschaftlichen Einrichtung – der Schule – statt. Deren inneres Gefüge und ihr Regelwerk wie auch der weitere gesellschaftliche Kontext, mit dem sie auf vielfältige Weise verknüpft ist, prägen wesentlich den Rahmen, in dem sich Lehren, Lernen und Entwicklung vollziehen. Aber auch ausserschulische Faktoren beeinflussen zunehmend die Bildungsprozesse und Bildungswege der Gesellschaftsmitglieder. Im Berufsalltag finden sich Lehrpersonen und Bildungsverantwortliche oft in Situationen wieder, die ohne ein Verständnis gesellschaftlicher Zusammenhänge schwer zu deuten und dementsprechend schwer zu bewältigen sind. In solchen Situationen ist gesellschaftswissenschaftliches Grundwissen hilfreich, ja oft geradezu unverzichtbar.
Vor diesem Hintergrund muss es eigentlich überraschen, dass die Soziologie zumindest in der Schweiz recht spät und zögerlich als eigenständiges Fach in die Lehrerinnen- und Lehrerbildung Einzug gehalten hat. Zwar finden soziologische Konzepte und Theorien im Lehrangebot anderer Fächer seit längerer Zeit Berücksichtigung und tragen dabei durchaus zum Verständnis von Problemen bei, die sich bei der Gestaltung von Lern- und Entwicklungsprozessen stellen. Sehr oft werden sie jedoch in einer rein individualistischen Perspektive verwendet und aus den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen herausgelöst und damit verkürzt.
Das hier vorliegende Studienbuch stellt Schule und Bildung aus einer Strukturperspektive dar – ohne dabei die wichtigsten Akteure, Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer und deren Handeln aus dem Blick zu verlieren. Es werden genuin soziologische Zugänge zum Berufsfeld von Lehrpersonen sowie Bildungsverantwortlichen dargestellt und, wo immer möglich, mit empirischen Studien und Daten zu den Verhältnissen in der Schweiz unterlegt. Vor diesem Hintergrund sollen Studierende in Aus- und Weiterbildung den eigenen Beruf und das schulische Feld mit seinen spezifischen Anforderungen, Spannungsfeldern, Problemen und Entwicklungen besser verstehen und auf individueller wie institutioneller Ebene das Spektrum von Antwort- und Bearbeitungsmöglichkeiten ausloten können.
Das Studienbuch richtet sich zunächst an Studierende der Pädagogischen Hochschulen, aber auch an Lehrpersonen in der Weiterbildung und Weiterqualifizierung an Pädagogischen Hochschulen und Universitäten sowie an Personen, welche sich für die Steuerung und Leitung von Bildungsorganisationen qualifizieren. Nicht zuletzt soll der Band für die forschungsbasierten Aus- und Weiterbildungselemente von Pädagogischen Hochschulen Grundlagen liefern und mögliche Ansätze aufzeigen. Die Texte des Buches lassen sich in Seminarveranstaltungen, Vorlesungen und im Rahmen des Selbststudiums einsetzen.
Die Autorinnen und der Autor des vorliegenden Studienbuches verfügen über mehrjährige Lehrerfahrung an Pädagogischen Hochschulen in der Schweiz. Vorfassungen der meisten Kapitel sind mit Studierenden erprobt worden. Die Autorinnen und der Autor bedanken sich an dieser Stelle für die Übernahme der Druckkosten durch das Institut Sekundarstufe I/II der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz. Dank gilt auch den Pädagogischen Hochschulen Zürich, Nordwestschweiz und Bern für die finanzierte Arbeitszeit, welche der Autor und die Autorinnen für die Überarbeitung ihrer Kapitel einsetzen konnten.
Basel, Zürich und Bern, im August 2015
Regula