Название | Der Lebensweg aus astrologisch-psychologischer Sicht |
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Автор произведения | Andrea Moutty |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783958110021 |
- Ich will nicht mehr auf diesem Platz!
- Ich will diesen Arbeitsplatz nicht mehr!
- Ich will jeden Euro nicht zweimal umdrehen müssen!
Vom Widder zum 1. Haus
Von der archetypischen Widder-Energie leiten wir den Inhalt des 1. Hauses ab. Denn dieser Vorgang ist ein überraschend körperlicher Vorgang. Um herauszufinden was ICH WILL, werden wir zunächst durch Phasen verschiedenster Emotionen schreiten. Oft ist dies ein schleichender Prozess. Die wenigsten von uns wachen morgens auf und wissen plötzlich genau, was sie wollen, auch wenn dies bisweilen vorkommen mag im Leben.
Doch in größerer Regelmäßigkeit entsteht zunächst eine Irritation in uns. Diese beachten wir meist gar nicht erst. Doch sie ist hartnäckig. Sie entwickelt sich langsam in eine Art Unwohlsein. Findet die Irritation noch eher im Kopf statt, so rutscht das Gefühl des Unwohlseins langsam in den Bauch. Irgendetwas stimmt nicht mit dieser Situation, mit dem Freund, mit diesem Kollegen, mit diesem Arbeitsplatz.
Gehen wir auch über dieses Gefühl hinweg, werden sich immer stärkere Emotionen einstellen. Vielleicht zunächst Unlust. Meist nehmen wir sie immer noch nicht so richtig wahr oder ernst.
Nun verteilt sich die Kraft dieser Gefühle aus dem Bauch schon in die Glieder. Wir beginnen uns in oder nach Situationen müde zu fühlen, ausgelaugt. Danach entsteht vielleicht eine Gereiztheit. Bereits bevor wir uns auf den Weg zu diesem Arbeitsplatz, in diese Situation, zu diesem Kollegen machen, kriecht dieser Unwille hoch.
Das betroffene Umfeld beginnt zu fragen: „Was ist denn los? Bist du schlecht gelaunt?“ Und wir antworten vielleicht genervt mit: „Was soll los sein?!“ Und mehr und mehr reagieren der Magen, der Darm, die Leber und die Galle. Und schon reden wir nicht mehr von einem Bauchgefühl.
Die Situation beginnt sich über unsere Organe herzumachen. Irgendwann wird dann die Situation unerträglich. Immer wieder geraten wir in Unterhaltungen oder ständige Denkprozesse, die sehr viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Ein Großteil der Gedanken kreist nur noch um das „Problem“ – ja, bis der ganze Körper in eine Anspannung kommt, die der Betroffene nicht mehr übersehen und verleugnen kann.
Dies kann Jahre dauern. Und in diesen Jahren wird unser Körper immer mehr Signale senden, dass hier eine Änderung angesagt ist, dass ein neuer Raum benötigt wird.
Wir müssen Position beziehen! Nun wird es allerhöchste Zeit in die Aktion zu gehen!
„Ich will!“ versus „Ich will nicht!“
Sie erinnern sich: Die Inhalte des 1. Hauses, die von dem Tierkreiszeichen Widder abgeleitet werden, lauten:
Ich, mein Körper, mein Auftreten, mein Aussehen und vor allem mein „Ich will!“
An dieser Stelle muss bemerkt werden, dass meist die antrainierte Herangehensweise eher ein „ICH WILL NICHT!“ als ein „ICH WILL!“ ist. Durch diese Art der Herangehensweise bleibt der Mensch jedoch in seinem Zorn stecken. Denn er wird sich oft viel zu lange der nervenden Situation aussetzen und immer wieder in die Gedanken-Endlosschleifen rutschen, die etwa so lauten könnten:
- „Ich will nicht mehr!“
- „Ich kann diesen Typen nicht ausstehen! Ich will nicht mehr mit dem Idiot zusammenarbeiten müssen!“
- „Immer bin ich der Depp! Ich will nicht immer die Drecksarbeit machen müssen!“
- „Der denkt wohl, ich bin seine Putzfrau! Immer lässt er alles liegen. Ich will das nicht mehr!“
Und wir geraten sehr früh in das Phänomen, dass wir schon alle Wörter, alle Sätze und alle Argumente gedacht haben und uns selbst nicht mehr denken hören können.
Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich darauf hinweise, dass auch das persönliche Umfeld schon längst alle Argumente, Versionen und Vorwürfe zu dieser Situation, zu diesem Arbeitsplatz, diesem Kollegen oder was auch immer gehört hat. Und sicherlich hat es auch reichlich Kraft in sämtliche Beschwichtigungen, Versöhnungsversuche und Therapieeinheiten gesteckt. Mit geringem Erfolg. Was wenig erfreulich und sehr anstrengend für das Umfeld gewesen sein mag.
Das 1. Haus jedoch, und somit alles in der Natur, schreit in seinem bejahenden Ausdruck ICH WILL!
- Ich will aus dem engen Samen hinaus ins Licht.
- Ich will aus dem Bauch meiner Mutter heraus.
- Ich will, dass der Typ aus meinem Revier verschwindet.
Alles schreit danach, sich Platz zu machen, sich den benötigten Raum zu erkämpfen. Eine aktuelle Situation wird unerträglich und muss geändert werden. Jedes Risiko wird auf sich genommen. Keine Anstrengung ist zu viel. Hier herrscht keine Angst.
Nur Mut und Impuls sind das dominierende Gefühl. Aus der eigenen Kraft heraus und mit dem eigenen Willen soll ein ganz neues Revier, ein ganz neuer Raum erobert werden. Nichts kann mehr aufhalten. Die Natur, in dieser Zeit des Aufbruchs, sagt nicht: „Ich möchte gerne.“ „Ich würde gerne.“ „Ich hätte gerne.“
Sie bleibt auch nicht auf dem Stuhl sitzen oder akzeptiert die Situation als gegeben. Sie wägt nicht die einzelnen Fakten ab, um zu entscheiden, dass die Komfortzone doch wesentlich vernünftiger ist als das Risiko eines echten Neubeginns. Sie steht auf! Sie wagt sich in eine neue Seinsform. Sie verlässt ihre alte Position und oft sogar ihren alten Zustand. Sie lässt ohne zu hadern die unzumutbar gewordene Situation hinter sich und wagt sich auf neues Terrain.
Schließlich geht es hier um nichts Geringeres als das LEBEN! Die Aufgaben im 1. Haus sind:
- Definiere dein ICH WILL!
- Sei dir bewusst, dass du aufstehen musst!
- Sei dir im Klaren darüber, dass du deine alte Position verlassen willst und musst!
- Atme die Erkenntnis ein: Hier beginnt zweifellos und unwiderruflich etwas ganz Neues und Wunderbares!
Es wurde schon längst erkannt, dass sich die bisher gelebte Situation endlich verändern muss. Zu lange begrenzt sie schon den Weg.
Jedoch, wie soll das möglich sein?
Der Mensch ist schon so lange nicht mehr vollständig mit der Natur verbunden. Zu sehr ist er in gesellschaftskonforme, unverbindliche Freundlichkeitsformeln hineingerutscht.
Eine Pflanze hingegen weiß noch, wie sie sich den erforderlichen Raum verschafft. Sie kennt die Abläufe, wie sie erfolgreich in das Wachstum und ihren Auftrag geht. Sie wird am Ende ihres Lebens ihren Standpunkt gehabt haben. Sie wird Frucht getragen haben. Sie wird ihr Ziel erreicht haben, wenn sie ihr Leben gelebt hat.
Wir Menschen müssen uns diese uralten Mechanismen wieder neu erobern. Tief in uns lauert jedoch nur allzu oft die Angst vor dem Ungewissen.
- Was geschieht, wenn dieser mächtige Impuls gesetzt wird, den Weg zu ändern?
- Wie verändert sich das Umfeld?
- Welche Folgeentscheidungen werden notwendig sein?
- Was geschieht mit den privaten Beziehungen?
- Wie reagiert die Umwelt auf diese Entscheidungen?
- Was ist, wenn man scheitert, wenn man sich geirrt hat?
Angst entsteht nicht einfach nur so. Sie signalisiert Gefahr. Dieses Gefühl der Gefahr ist sehr individuell. Meist liegt diesem Gefühl eine frühe Prägung zugrunde.
Vielleicht waren die Eltern sehr vorsichtige Menschen und haben gelehrt, dass alles überprüft und abgesichert werden muss, bevor ein vermeintliches