Название | Das Buch der Chinesischen Heilkunst |
---|---|
Автор произведения | Wu Li |
Жанр | Сделай Сам |
Серия | |
Издательство | Сделай Сам |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783938396858 |
Die Lehre von den Fünf Elementen
Das zweite Schlüsselkonzept zum Verständnis der traditionellen chinesischen Medizin ist die Lehre von den Fünf Elementen. Die Zahl Fünf gilt in der chinesischen Philosophie als Zahl des Lebens. Die Theorie der Fünf Elemente geht auf unterschiedliche dynamische Prozesse zurück, denen allen auch das Wechselspiel von Yin und Yang zugrunde liegt. So entsteht aus einem Samenkorn (Yin) eine Pflanze (Yang), die beim Absterben wieder zu Yin (Tod) wird. Diese Bilder finden sich wieder in dem System der Fünf Elemente und dem der fünf Wandlungsphasen. Die Fünf Elemente finden sich in dynamischen Prozessen, der Umwelt, in den Jahreszeiten, der Tageszeit, der Himmelsrichtung, dem Klima, der Farbe, dem Geschmack und Geruch sowie einem Yin-Organ (Zang), einem Yang-Organ (Fu), einem Sinnesorgan, einem Gewebe, einem Gefühl und einem Ausdruck wieder. Auch das Lebensalter eines Menschen und eine energetische Qualität können diesen Elementen zugeordnet werden.
Auf die Weise, in der sich die Elemente zueinander verhalten, beschreiben die chinesischen Ärzte auch die Wechselwirkungen der einzelnen Körperorgane zueinander.
Der Shen-Zyklus
Dieser Kreislauf der gegenseitigen Erzeugung zeigt, wie sich die Elemente gegenseitig erzeugen beziehungsweise unterstützen. Den fünf Phasen des Jahres werden die verschiedensten körperlichen, geistigen und emotionalen Funktionen zugeordnet. In der Traditionellen Chinesischen Medizin nennt man sie die fünf Wandlungsphasen: Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Für die Jahreszeiten bedeutet dies: Der Frühling (Holz) geht über in den Sommer (Feuer), dieser in den Altweibersommer (Erde), jener in den Herbst (Metall) und Letzterer in den Winter (Wasser). Die Erde verbindet jede Phase mit der anderen. Oder: Das Wasser nährt das Holz und lässt eine Pflanze entstehen (Holz). Dieses kann verbrannt werden (Feuer). Aus der Asche entsteht dann Erde, und die Erde erzeugt Metalle, die wiederum Wasser sammeln. Auf der körperlichen Ebene sind die Organe entsprechend verbunden: Milz und Magen (Erde) unterstützen Lunge und Dickdarm (Metall). Diese unterstützen wiederum Nieren und Blase (Wasser), jene die Leber und die Gallenblase (Holz) und diese Herz und Dünndarm (Feuer).
Der Ko-Zyklus
Doch die Elemente erzeugen und unterstützen sich nicht nur gegenseitig. Sie kontrollieren einander auch. Das ist wichtig, sonst würden sich die Elemente im Shen-Zyklus nur aufschaukeln. So kontrolliert beispielsweise das Feuer das Metall, da es dieses schmelzen kann. Metall wiederum kontrolliert Holz, da es dieses schneiden kann. Holz kontrolliert die Erde, da es sie formen kann, und Erde das Wasser, da sie Überschüssiges aufsaugen kann. Überträgt man die Kraft der Elemente auf alle Wirkbereiche, auf die Familie, die Entwicklung einer speziellen Persönlichkeit und auch wieder auf den organischen Bereich, so landen wir immer wieder bei der Idee der Harmonie. Denn Disharmonien innerhalb des Shen- oder Ko-Zyklus lassen Krankheit entstehen. Die schädigenden Einflüsse werden so zu stark und der Körper wird schwach: Eine schwache Lunge (Metall) kann beispielsweise die Leber (Holz) nicht mehr kontrollieren. Das kann zu Bluthochdruck und Kopfschmerzen führen. Oder eine zu starke Leberenergie (Holz) kann Magen und Milz (Erde) schwächen So kommt es zu Verdauungsstörungen oder Blähungen. Ein chinesischer Arzt wird Symptome immer nach den hier beschriebenen Ursachen behandeln.
Die Grundelemente
In der westlichen Betrachtungsweise ist die Grundlage der Medizin die Physiologie des Körpers, also unser Bauplan von den kleinsten Zellen über Muskeln und Haut bis hin zum Skelett. Im chinesischen Modell hingegen wird der Körper als Energiesystem betrachtet. Verschiedene Substanzen wirken hier zusammen. Dabei handelt es sich um materielle, aber auch um immaterielle Bestandteile: Qi, Jing, Blut, Lymphe (Körpersäfte) und Shen.
Qi ist Quelle jeder körperlichen Aktivität, es hält die Körpertemperatur aufrecht, es schützt den Körper, es wandelt Nahrung und Luft in lebenswichtige Stoffe um und es bewahrt die Körpersubstanzen.
Ihr Qi können Sie durch einen ausgewogenen Lebensstil, einen strukturierten Tagesablauf mit regelmäßigen Mahlzeiten (siehe hierzu auch Seite 87 ff.). sowie regelmäßigen Einschlaf- und Aufwachzeiten stabilisieren. Meditation, Qi Gong und Tai Chi Quan unterstützen den harmonischen Fluss des Qi. Nicht umsonst finden wir den Begriff des Qi auch in den meditativen Bewegungsübungen wieder (siehe hierzu auch Seite 71 ff.).
Das Jing regelt Wachstum und Entwicklung eines Menschen, es regt das Nieren-Qi an, baut Rückenmark und damit auch Gehirnsubstanz auf und bestimmt die Widerstandsfähigkeit eines Menschen
Xue nährt und befeuchtet den Körper Zudem unterstützt es den Geist (Shen). Der Zusammenhang zwischen Qi und Blut lässt sich folgendermaßen beschreiben: Qi stellt Blut her, bewegt es durch den Körper und hält es in den Blutgefäßen Das Blut wiederum nährt das Qi.