PranaVita. Burgi Sedlak

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Название PranaVita
Автор произведения Burgi Sedlak
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783964420398



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      Die Rhythmen von Pranayama Du kannst verschiedene Rhythmen oder Zähltechniken anwenden, je nachdem, wofür du diese spezielle Atemtechnik brauchst. Eine der bekanntesten Zählweisen, wie sie auch im Yoga praktiziert wird, ist die Atemtechnik »6 – 3 – 6 – 3«: 6 Schläge einatmen – 3 Schläge halten – 6 Schläge ausatmen – 3 Schläge halten. Kampfsportler oder Menschen, die sehr tiefe Meditationstechniken üben, verwenden andere Zählweisen, bis hin zu 36 – 18 – 36 – 18.

      Bei der Anwendung von PranaVita reicht eine einfache Zähltechnik aus. Wir achten jedoch darauf, dass wir ungefähr gleich lang ein- und ausatmen, und dazwischen halten wir 1–3 Schläge, je nach individueller Vorliebe. Wem es Freude macht, übt die Technik »4 – 2 – 4 – 2« oder die oben erwähnte kraftvolle Technik »6 – 3 – 6 – 3«. Diese Zähltechniken bringen mehr Bewusstsein in den Atmungsvorgang. Und vielleicht entdeckst du, dass die Pausen, die Stopps, oft ganz von selbst entstehen. Beobachte deinen Atem!

      Übung: PranaVita-Bauchatmung Übe diese Atemtechnik 2- bis 3-mal täglich für jeweils etwa 5 Minuten und ermutige auch deine Klienten, dies zu tun. Regelmäßig angewendet, verbessert sie die körperliche, psychische und energetische Gesundheit und unterstützt die Prävention.

      1. Atme durch die Nase, nicht durch den Mund! Atme zumindest durch die Nase ein. Luft, die durch die Nase fließt, wird von den Membranen, die von kleinen Haaren gesäumt sind, gefiltert. Dies verhindert das Eindringen von Staub, Partikeln, Keimen und anderen Verunreinigungen in den Körper. Die Schleimhäute der Nase wärmen und befeuchten zudem die eindringende Luft und verhindern so eine Belastung der Lungen. Wer unbewusst durch den Mund atmet, raubt seinem Körper Sauerstoff und Lebensenergie.

      2. Praktiziere die Bauchatmung! Achte darauf, dass dein Bauch sich sanft bewegt: beim Einatmen nach außen und beim Ausatmen nach innen. So gelangt mehr Sauerstoff und Energie in deinen Bauchraum. Aber bitte strenge dich dabei nicht an.

      3. Atme rhythmisch! Verwende die gleiche Anzahl Schläge für das Einatmen und Ausatmen und weniger Schläge für das Anhalten des Atems. (Siehe vorne »Die Rhythmen von Pranayama«.)

      4. Atmest du bewusst? Frage dich das immer wieder, wenn es dir in den Sinn kommt.

      Vorteile der PranaVita-Bauchatmung Die Kontrolle der Atmung ist ein großer Schritt in Richtung Selbstdisziplin und Selbstbeherrschung und bringt den Verstand und die Gefühle in die Ruhe und Stabilität. Energetisch gesehen werden sämtliche Zellen des Körpers mit Lebensenergie und Sauerstoff versorgt, und verbrauchte Energie wird ausgeschieden.

      Auf der körperlichen Ebene unterstützt uns die PranaVita-Bauchatmung bei der Ausführung anstrengender körperlicher Tätigkeiten. Sie schenkt uns die nötige Energieversorgung beim Wandern, Bergsteigen und Ausüben anderer Sportarten. Der Blutkreislauf wird stimuliert, der Blutdruck reguliert sich, die Lungen atmen gleichsam auf, und die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn wird erhöht, was uns die Fähigkeit gibt, klar und scharf zu denken. Die regelmäßige Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und Lebensenergie ist überaus wichtig und leicht zu meistern.

      Ein lieber 90-jähriger Bekannter hat »erst« mit 60 Jahren begonnen, konsequent die Bauchatmung zu üben: Er sagt, dies sei der Jungbrunnen schlechthin.

      Atem und Bewusstsein Unser Atem erhält uns am Leben – Atem ist Leben. Er hilft uns aber auch, unseren Verstand und die Emotionen auf positive Art und Weise zu beeinflussen. Darüber hinaus können wir den Atem dazu nutzen, mehr Bewusstsein in unseren Alltag zu bringen, den gegenwärtigen Augenblick bewusster wahrzunehmen – also im »Hier und Jetzt« präsent zu sein, wie es so oft beschrieben wird. Wenn du das eine Zeit lang praktizierst, hat dies eine starke transformative Kraft. In seinem Buch »Die neue Erde« schreibt Eckhart Tolle dazu:

      »Atmen ist weniger etwas, was wir ›tun‹, die Atmung geht von ganz allein. Die dem Körper innewohnende Intelligenz sorgt dafür. Du brauchst diesen Vorgang einfach nur zu beobachten. Es erfordert weder Mühe noch Anstrengung.

      Viele Male am Tag einen bewussten Atemzug zu nehmen (2 oder 3 Atemzüge wären noch besser), ist ein ausgezeichnetes Mittel, präsent zu sein.

      Du kannst 1 oder 2 Stunden lang über deinen Atem meditieren, wie es viele Praktizierende gerne machen – aber eigentlich genügt ein einziger Atemzug,um bewusst zu werden. Dieser eine Atemzug ist überhaupt das Einzige, was dir bewusst werden kann, es ist der gegenwärtige Moment – alles andere ist Erinnerung oder Erwartung – also Denken!«

      Dr. Bruce Lipton, der »Vater« der Epigenetik

      Ich war begeistert, als mir im Jahr 2006 das gerade in deutscher Sprache erschienene Buch von Dr. Bruce Lipton »Intelligente Zellen – Wie Erfahrungen unsere Gene steuern« in die Hände fiel. Kurze Zeit später war Leo Angart, ein weltbekannter Sehtrainer, wieder einmal mein Gast in Salzburg und erzählte mir, dass er eben in Singapur einen faszinierenden Vortrag mit einer einzigartigen Powerpoint-Präsentation von Dr. Lipton besucht habe. Er riet mir, Dr. Lipton nach Österreich einzuladen. Konrad Halbig, der deutsche Verleger von Dr. Liptons Büchern und ein langjähriger lieber Freund, half mir, den Kontakt herzustellen – und juhuuu ..., ich bekam eine Zusage.

      So durfte ich Bruce und seine Frau Margaret im Jahr 2010 das erste Mal begrüßen und in Wien sein Seminar organisieren. Wir haben uns sofort wunderbar verstanden und lieb gewonnen. Seit damals ist er regelmäßig Gast der Prana-Schule und gibt uns sein großartiges Wissen weiter.

      Bruce Lipton ist Zellbiologe, ehemaliger Hochschullehrer für Medizin, Autor und preisgekrönter Redner. Er wurde vielfach geehrt, gilt als »Vater der Epigenetik« und ist weltweit bekannt für seine einzigartige Art, Wissenschaft und Geist miteinander zu verbinden.

      Mit dem Klonen von Zellen machte Bruce Lipton als Medizinprofessor an der Universität von Wisconsin Karriere, doch sein persönliches Leben war voller Krisen. Er nahm einen Lehrauftrag an einer kleinen Hochschule in der Karibik an, um zur Ruhe zu kommen. Während er dort das Verhalten der Zellen erforschte, stellte ein Aha-Erlebnis seine bisherige Sicht auf den Kopf: »Plötzlich erkannte ich, dass das Leben einer Zelle durch ihre physische und energetische Umgebung bestimmt wird, nicht durch die Gene.«

      Laut Auffassung der Genetiker trägt jeder Mensch die Veranlagung zu verschiedenen Krankheiten unveränderlich in seiner DNA mit sich. Die DNA (Desoxyribonukleinsäure; engl. »acid«, dt. »Säure«) ist in allen Lebewesen der Träger der Erbinformationen, also der Gene. Epigenetik aber bedeutet wortwörtlich »Kontrolle oberhalb von Genetik«.

      Nicht die Gen-gesteuerten Hormone und Neurotransmitter kontrollieren unseren Körper und unseren Verstand! »Unser Glaube und unsere Überzeugungen kontrollieren unseren Körper«, sagt Dr. Lipton. »Ebenso unser Denken, die Umwelteinflüsse, einschließlich Ernährung, Stress und Emotionen.« Unsere Umwelt und die Wahrnehmung unserer Umwelt beeinflussen also, welche Zellen reproduziert werden – welchen »Bauplan« die DNA wählt. Diese Erkenntnis führte Bruce aus seiner persönlichen Krise hin zu innerem Glück und zu einer tief empfundenen Spiritualität.

      Indem wir also unsere Umwelt oder unsere Wahrnehmung der Umwelt verändern, können sich unsere Gene ebenfalls ändern. Die Idee, dass unsere Wahrnehmungen unsere Gene überschreiben können, ist jetzt an der Spitze der medizinischen Forschung. Alles, was aus dem medizinischen Modell ausgeschlossen wurde – Energie, Gedanken, Geist –, stellt sich nun als der Hauptmechanismus der Interaktion mit der physischen Realität heraus.

      »Zellen werden davon geformt, in welcher Umgebung sie leben. Wie du und ich«, sagt Dr. Lipton. »Deine Gene bestimmen nicht dein Leben. Du änderst dein Leben, wenn du deine Ansichten änderst. Du steckst nicht fest mit deinen Genen. Es sind deine eigenen Gedanken, Emotionen und Ansichten, die eine Kette von physiologischen Effekten in deinem Körper auslösen.« Wir sind also keine hilflosen Opfer unserer Gene,