"Die Handwerker-Fibel", Band 2. Dr. Lothar Semper

Читать онлайн.
Название "Die Handwerker-Fibel", Band 2
Автор произведения Dr. Lothar Semper
Жанр Прочая образовательная литература
Серия
Издательство Прочая образовательная литература
Год выпуска 0
isbn 9783778314524



Скачать книгу

Betriebsfragebogens eine Steuernummer zugeteilt.

      > Ggf. branchenbezogene Versorgungseinrichtungen (z. B. im Baugewerbe).

      > Gewerbeaufsichtsamt: Dem Gewerbeaufsichtsamt obliegt die Überwachung der Arbeitsschutzgesetze.

      > Berufsgenossenschaft: Die Berufsgenossenschaften sind für die Pflichtversicherung der Arbeitnehmer in der Unfallversicherung und je nach Satzung auch für die Pflicht- und freiwillige Versicherung der selbstständigen Unternehmer sowie für den Unfallschutz zuständig.

      > Versicherungen: Hier muss für rechtzeitigen Versicherungsschutz gesorgt werden.

      > Krankenkasse: Die Arbeitnehmer sind bei einer gesetzlichen Krankenversicherung zu melden.

      > Post, Telefon, Fax, E-Mail-Adresse, Internet: Die dafür notwendigen Anschlüsse und Verträge sind zu beantragen.

      > Versorgungsunternehmen: Je nach Bedarf sind Lieferverträge für Strom, Gas, Wasser und Entsorgungsverträge für Abwasser und Müll abzuschließen.

      > Bauamt: Planungen für gewerbliche Um- und Neubauten oder Nutzungsänderungen sind rechtzeitig zu beantragen bzw. abzustimmen.

      3.1.2Konzeptionelle Aspekte

      Geschäftsidee

      Am Anfang der Existenzgründung steht die Geschäfts-/Unternehmensidee – also schlichtweg die Frage, womit der künftige Unternehmer meint, genügend Kunden und Abnehmer zu finden. Nicht jede Geschäftsidee muss dabei etwas komplett Neues beinhalten. Entscheidend für den Erfolg sind eher eine intensive Planung und durchdachte Umsetzung eines entsprechenden Unternehmenskonzepts.

      Businessplan

      Grundsätzlich wird dieses Konzept in Form eines Businessplanes (Unternehmenskonzept oder Geschäftsplan) dargestellt. Seine Erstellung ist die zentrale Aufgabe in der Vorbereitung einer Betriebsgründung.

      Von der Aussagefähigkeit und Überzeugungskraft des Businessplanes hängt auch ab, ob potenzielle Geldgeber das erforderliche Kapital zur Verfügung stellen.

      Er sollte folgende Themen beinhalten:

      > Unternehmensidee, Leitbild, Unternehmensgrundsätze

      > Angaben zur beruflichen Qualifikation und bisherigen Tätigkeit des Betriebsgründers

      > Beschreibung und Begründung des Vorhabens

      > Standort, Betriebsräume

      > Betriebsgröße

      > Rechtsform

      > Produkt- und Leistungsprogramm

      > Kundenzielgruppen, Kundenstruktur

      > Marketingmaßnahmen

      > Verkaufsförderungs- und Werbemaßnahmen

      > Personalbedarf und Personalstruktur

      > Investitionsplan

      > Gesamtkapitalbedarfsrechnung

      > Finanzierungsplan

      > Liquiditätsplan

      > Umsatz-, Kosten- und Gewinnplan, Rentabilitätsvorschau.

      Folgende allgemeine Anforderungen hinsichtlich der Gestaltung sollte der Businessplan in jedem Fall erfüllen:

      Allgemeine Anforderungen

      > Darstellung der Umsetzung der Geschäftsidee in der Praxis

      > Berücksichtigung aller maßgeblichen Faktoren

      > klare Gliederung

      > verständlicher Schreibstil

      > prägnante Darstellung der Informationen

      > übersichtlicher Umfang

      > nachvollziehbare Aussagen und Informationen

      > ansprechendes äußeres Erscheinungsbild

      > sorgfältige Wortwahl.

      Auf nähere Einzelheiten des Businessplans wird in Lernsituation 10 noch eingegangen.

      3.1.3Finanzielle Aspekte

      Wer sich zur beruflichen Selbstständigkeit entschließt, steht vor besonderen Fragen:

      Ausgangsfragen

      > Welche Geschäftsideen sind lohnend?

      > Welche Kosten entstehen?

      > Wie finanziere ich das Vorhaben?

      > Gibt es Fördermittel und andere Unterstützungsmaßnahmen?

      Die Gründungsfinanzierung ist nicht nur Voraussetzung dafür, dass ein Unternehmen starten kann. Sie entscheidet auch mit über dessen dauerhaften Erfolg. Deshalb ist es besonders wichtig, sich mit

      > Art und Umfang des Vorhabens sowie

      > dem konkreten Finanzierungsbedarf

      intensiv auseinanderzusetzen.

      Finanzierungspartner

      Der Finanzierungsbedarf sollte nicht zu knapp kalkuliert werden. Deshalb sind in den meisten Fällen Finanzierungspartner bzw. Kapitalgeber unverzichtbar. Neben den Hausbanken können das insbesondere sein:

      > die öffentlichen Kapitalgeber, also Bund und Länder mit ihren Förderbanken

      > Bürgschaftsbanken

      > Kapitalbeteiligungsgesellschaften

      > die Agentur für Arbeit.

      Eigenkapital Leasing

      3.2Finanzierungs- und Unterstützungsleistungen

      3.2.1Angebote für Existenzgründer

      a)Öffentliche Finanzhilfen für die Existenzgründung

      Im Interesse der Regeneration unserer Volkswirtschaft durch Neugründungen von Betrieben sowie zur Schaffung neuer Arbeitsplätze fördern Bund und Länder durch öffentliche Finanzierungshilfen Existenzgründungen.

      Alle öffentlichen Kreditprogramme zur Förderung der Existenzgründung zeichnen sich durch günstige Zins- und Tilgungskonditionen (teilweise auch Tilgungszuschüsse) aus. Die Höhe der Verzinsung richtet sich hier aber nicht nach Einheitszinssätzen, sondern ist je nach Bonität risikoorientiert. In die Beurteilung werden auch die angebotenen Sicherheiten einbezogen. Teilweise gibt es auch nicht rückzahlbare Zuschüsse.

      Antragsverfahren

      Die Anträge auf Existenzgründungsdarlehen sind vor Investitionsbeginn bei den Kreditinstituten zu stellen.

      Diesem Antrag sind in der Regel die in der nachstehenden Abbildung aufgeführten Unterlagen beizufügen.

Image

      Die wichtigsten Förderprogramme für Existenzgründerinnen und -gründer und teilweise auch für die Zeit nach der Gründung sind:

      Förderprogramme