London. John Sykes

Читать онлайн.
Название London
Автор произведения John Sykes
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783968551364



Скачать книгу

und 1960er-Jahre sein.

      Zentral, aber sehr versteckt in einem ähnlichen Gebäudeensemble am Pearson Square, findet sich die Fitzrovia Chapel, ein kleines Kirchenjuwel, dessen Besichtigung man nicht verpassen sollte. Erbaut 1891, fertiggestellt 1929, gehörte sie zum inzwischen abgerissenen Middlesex-Krankenhaus. Die kleine Kapelle ist inwendig mit wunderbaren Mosaiken gestaltet.

      Fitzrovia Chapel

      Weithin sichtbar: der BT Tower

      Dominant ragt der BT Tower aus dem Viertel hervor. Er wurde für das General Post Office gebaut (Cleveland Street) und Mitte der 1960er-Jahre in Betrieb genommen. Damals war er das höchste Gebäude Großbritanniens.

      INFO

      Lage: 1,5 Kilometer nördlich der Stadtmitte

      Anfahrt: U-Bahn nach Warren Street (Victoria, Northern Line) oder Tottenham Court Road (Central, Northern Line)

       Sehenswertes:

       Fitzrovia Chapel: Mittwoch 10 bis 16 Uhr; Fitzroy Place, 2 Pearson Square, fitzroviachapel.org

       Pollock‘s Toy Museum: kleines Spielzeugmuseum, Montag bis Samstag 10 bis 17 Uhr, letzter Eintritt 16:30 Uhr, Eintritt £ 9; 1 Scala Street, pollockstoys.com

       Fitzroy House: Besichtigung nur nach Vereinbarung, 11 bis 17 Uhr, Eintritt frei; 37 Fitzroy Street, fitzroyhouse.org

      Essen & Trinken:

       Fitzroy Tavern: Pub, Montag bis Samstag 12 bis 23 Uhr, Sonntag 12 bis 22:30 Uhr; 16 Charlotte Street/Ecke Windmill Street, facebook.com/pg/thefitzroytavern

       Franco Manca: italienische Küche, Montag bis Samstag 12 bis 22 Uhr, Sonntag 12 bis 21 Uhr; 98 Tottenham Court Road, francomanca.co.uk/restaurants/tottenham-court-road

      Schickes Wohnen in alten Getreidespeichern

      ZENTRUMSNAHE STADTTEILE

       7.West-Smithfield: Marktplatz, Klöster und Märtyrer

       8.Clerkenwell: Spuren vielfältiger Vergangenheit

       9.King’s Cross: mehr als Harry Potter

       10.Unbekanntes Notting Hill

       11.Lambeth: Geschichten aus einem lebhaften Stadtteil

       12.Bermondsey: Oliver Twist lässt grüßen

       13.Wapping: Elfenbein, Rum und Piraten

       Das Bild von West-Smithfield ist geprägt durch die riesigen Markthallen und hat eine bewegte Vergangenheit mit Turnieren, Hinrichtungen, Handel und dem ältesten Krankenhaus. Heute zeigt sich in der Umgebung eine junge Szene mit Restaurants, Kneipen und Bars.

      Vor den Smithfield-Markthallen am Ende der Giltspur Street liegt ein runder Platz. Im Mittelalter diente dieser Ort außerhalb der Stadtmauern als Turnierplatz, Schauplatz für Duelle und Hinrichtungen. Auch als Marktplatz wurde er schon genutzt. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts fand einmal jährlich im August der Bartholomäus-Jahrmarkt und regelmäßig ein Viehmarkt mit Kühen, Ochsen, Schafen, Schweinen und Geflügel statt. Charles Dickens beschreibt im Roman Oliver Twist sehr eindringlich die Szene als laut, stickig und so schmutzig, dass der Platz fußtief mit Morast und Dung bedeckt war.

      Häuserzeile gegenüber den Markthallen

      Smithfield Market

      Im späten 19. Jahrhundert wurden dann an dieser Stelle die riesigen Markthallen geplant. Entworfen und erbaut vom Architekten Horace Jones im Stil der Renaissance und mit den technischen Finessen seiner Zeit, wozu ein ausgeklügeltes Keller-Tunnelsystem mit Aufzügen hoch in die Verkaufshallen gehörte. Damals gab es zwei Hallen für Fleisch und je eine für Geflügel, Fisch, Gemüse und den General Market.

      In Betrieb sind heute die beiden Hallen gegenüber dem West-Smithfield-Straßenrund, die mit einer Durchfahrt optisch verbunden sind und mit ihren türkis-violetten, fein verzierten, gusseisernen Toren noch die Schönheit des ursprünglichen Entwurfs zeigen. Wer früh morgens kommt, kann sich das Handelstreiben mit Fleisch ansehen. Lebendes Vieh wird jedoch nicht mehr geschlachtet. Die westlichste Halle, früher der General Market, wird derzeit bis etwa 2024 als neuer Standort für das Museum of London umgebaut.

      Auf der Rückseite der Markthallen hat sich eine lebendige Szene mit Restaurants, Cocktailbars und Clubs etabliert. Fleischliebhaber können im St John’s alles probieren, was die exquisite Küche nach dem Motto „nose to tail“ hergibt. Dazu gehören schon mal Entenherzen oder Schweinsohren. Für die Marktleute hat der Pub Fox and Anchor in der Charterhouse Street immer noch ab früh morgens geöffnet und bietet ein üppiges englisches Frühstück samt einem Pint Guinness-Bier dazu. Bemerkenswert an diesem Haus ist die Fassade mit Art-Nouveau-Fliesen von 1898.

      St Bartholomew-the-Great

      Im weiteren Verlauf der Straße erreichen wir, von schönem Grün umgeben, das Charterhouse, ein ehemaliges Kartäuserkloster aus dem 14. Jahrhundert. Unter Henry VIII wurde es 1537, wie alle Klöster des Landes, aufgelöst und die Mönche brutal hingerichtet. Nach 1545 wurde es zu einem Herrenhaus mit Innenhof umgebaut, bis es 1611 der Geschäftsmann Thomas Sutton erwarb. Er stiftete kurz vor seinem Tod Geld für eine Kapelle, ein Altersheim für Soldaten und eine Jungenschule. Die während des Zweiten Weltkrieges stark zerstörten Gebäudeteile wurden in den 1950er-Jahren restauriert. Dabei wurde das Grab von Walter de Manny entdeckt, dem ursprünglichen Klostergründer. Die Jungenschule ist bereits 1872 umgezogen, das Altersheim gibt es noch. Seit 2017 kann man das Museum und die Kapelle von Charterhouse besichtigen.

      Parallel zum Charterhouse Square verläuft die schmale Gasse Cloth Fair. Die Straße gehörte bis 1910 zum Gebiet des ehemaligen Priorats St Bartholomew und unterlag deren Regeln, wozu eine abendliche Schließung gehörte. Hier steht an Nr. 41 ein Kaufmannshaus aus dem frühen 17. Jahrhundert. Es ist eines der wenigen erhaltenen Gebäude, die den Großen Brand von 1666 überlebt haben. Neben Nr. 44 führt die Gasse zu Haus Nr. 43 mit einer blauen Plakette