Babaji - Von Herz zu Herz. Gertraud Reichel

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Название Babaji - Von Herz zu Herz
Автор произведения Gertraud Reichel
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783945574256



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tust. Ich bin Harmonie. Bist du in Frieden, so bin auch ich in Frieden, drücken dich Sorgen, so drücken sie auch mich. Bist du glücklich, so bin auch ich glücklich! Glaube! Alles hängt vom Glauben ab."

      Babaji war gekommen, um den Menschen das Leid zu nehmen, ihr Herz und ihren Geist zu wandeln, um sie auf das kommende goldene Zeitalter der Wahrheit vorzubereiten. Seine Lehren dringen aus der Tiefe seiner unendlichen Barmherzigkeit und Liebe hervor. Seine Lehre, so einfach, so machtvoll, imstande alle Sünde der Welt aufzulösen, so natürlich dem Innersten eines jeden entsprechend, ist das Prinzip einer jeden edlen Weltanschauung.

      Dreifach ist seine Lehre :

       Lebe ein Leben in Wahrheit, Einfachheit und Liebe. Denke stets an Gott, indem du ständig seinen Namen wiederholst.

      Obgleich Babaji die Wiederholung eines jeden Namen Gottes lehrte, so lehrte er speziell das Mantra OM NAMAH SHIVAY. Dieses, so sagte er, sei das höchste Mantra. Es bedeutet in etwa: Dein Wille, oh Herr, geschehe. Rezitiere es ständig. Es reinigt den Geist und das Herz. Gott kann nur in einem gereinigten Herzen wohnen.

       Verrichte Karma Yoga, Gott geweihte Arbeit. Arbeite zum Wohle der Menschheit, gib ihr alles, deine ganze Kraft und Energie. Müßiggang ist der Tod auf Erden, die Brutstätte allen Übels. Durch Gott geweihte Arbeit wird man Eins mit dem Schöpfer.

      Möge sie jeder beherzigen.

      Begegnungen in Haidakhan

       Ilse Falk, Österreich

      Im österreichischen Rundfunk schilderte Ilse Falk ihre Eindrücke anlässlich eines Besuches in Haidakhan, die unter dem Titel "Begegnungen in Haidakhan" zusammengefasst sind. Den Wortlaut der Sendung einschließlich des Original Interviews möchten wir hier abdrucken:

      Wir erleben eine morgendliche Feierstunde in Haidakhan, einem Ashram im Norden Indiens, eine Tagesreise nordöstlich von Delhi im Vorgebirge des Himalaya. Haidakhan ist der Ashram jenes Meisters vom Himalaya, der von seinen Schülern und Anhängern einfach Babaji, verehrter Meister, genannt wird, und als Inkarnation des Gottes Shiva gilt, im Hinduismus der große Zerstörer des Alten und Wegbereiter des Neuen. Paramahansa Yogananda spricht in seiner "Autobiographie eines Yogi", einem in der westlichen Welt viel gelesenen Buch, von Babaji als dem großen Führer der Menschen im Verborgenen, der seit Menschengedenken im Himalaya lebt. Von Zeit zu Zeit erscheint er, wie Yogananda schreibt, in menschlicher Gestalt. Im Juni 1970 erschien Babaji in einer Höhle am Fuße des Berges Kailash im Himalaya um, wie seine Anhänger glauben, in einer Zeit des Umbruchs an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter, den Menschen den Weg zu weisen.

      Bis Babaji am 14. 2. 84 starb, oder, wie es in Indien heißt, seinen Körper verließ, lehrte er seine Anhänger die zeitlose Botschaft von Einfachheit, Liebe und Wahrheit, die Essenz aller Religionen. Eine Veränderung dieser Welt, die am Rande des Abgrunds stehe, so seine Lehre, sei nur durch eine Wandlung im Bewusstsein jedes Einzelnen möglich. Friede und Heilung im Herzen des Einzelnen brächten auch der Welt Frieden und Heilung. Uneigennützige Arbeit und Hingabe sei der einfachste und schnellste Weg, um zur Vereinigung mit dem göttlichen Prinzip, mit der Urkraft des Universums, zu gelangen. Jede Antwort ist in dir, lehrte er, und mit Arbeit, Disziplin und Hingabe ist jedes Ziel zu erreichen. Menschen, die Babaji in den Jahren seines Wirkens in Haidakhan besuchten, berichten davon, dass sich ihre Einstellungen zum Leben, und ihr Leben selbst durch die Begegnung mit ihm verändert hat.

      Ich selbst hatte Yoganandas "Autobiographie eines Yogi" auch gelesen und Berichte von Menschen gehört und gelesen, die Haidakhan besucht hatten, als Babaji dort lebte. Dadurch entstand in mir der Wunsch, auch an diesen Ort zu gelangen, um eine Zeitlang inne zu halten, um ein paar Wochen wenigstens in Stille und Abgeschiedenheit zu leben.

      Im letzten Winter war es denn soweit. Ich hatte Urlaub bekommen, einen Flug nach Delhi gebucht und einen Brief in der Tasche, der mir den Weg weisen sollte. Von der Bus-Endstation Dam Site geht es dann zu Fuß weiter, zwei bis drei Stunden durch das Flusstal des Gautama Ganga. Dies war die Stelle in meinem Brief, die mich am meisten beschäftigte. In Tag- und Nachtträumen sah ich mich schon durch ein sonniges stilles Tal gehen und Friede und Freude empfinden. Und so war es dann auch. Begleitet von einem Inder, zierlicher und kleiner als ich selbst, der sich mein ganzes Gepäck auf die Schultern geladen hatte und mit dem ich mich nicht verständigen konnte, weil ich kein Hindi, und er kein Englisch sprach, wanderte ich durch ein sonniges und stilles Tal. Die Luft war frisch, und die Sonne wärmte meine wintermüden Glieder. Nur das Rauschen des Flusses und Zwitschern der Vögel war zu hören. Acht oder zehn Mal mussten wir den Fluss durchwaten. Das eiskalte Wasser ging mir an manchen Stellen bis zum Oberschenkel, und ich musste aufpassen, in der starken Strömung nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Mit jedem Schritt, den ich vorwärtskam, stieg meine Erwartung, und es überkam mich ein nie gekanntes Gefühl von Friede und Freude.

      Anfang Februar ist eine ruhige Zeit in Haidakhan. Die meisten Gäste, die zum groß gefeierten Weihnachtsfest gekommen waren, sind wieder abgereist und jene Besucher, die zum Frühlingsfest erwartet werden, sind noch nicht da. Als ich in Haidakhan ankam, waren außer den immer hier lebenden Indern, vielleicht vierzig westliche Besucher im Ashram. Ashram wird in Indien die Wohnung, Lehrstätte eines Heiligen genannt, wo er mit seinen Schülern lebt und meditiert. Der Haidakhan Vishwa Mahadam, was etwa "Größter Kraftort des Universums" bedeutet, liegt auf einem Hügel über dem Gautama Ganga. 108 hohe Stufen führen vom heiligen Fluss hinauf zu dem 1840 erbautem Shivatempel. In den Siebziger Jahren, als Babaji hier wirkte, wurde die Anlage ausgebaut und rund um den Tempel mehrere Gebäudes als Unterkunft für Besucher und Schüler errichtet. Auch ein Hospital und eine Schule gehören heute zum Ashram. Für die Einheimischen sind diese Einrichtungen kostenlos. So ist der Ashram nicht nur ein spirituelles Zentrum, sondern hat auch eine wichtige soziale Funktion für die Bevölkerung.

      Auf der anderen Seite des Flusstales befindet sich eine Höhle, die als die Geburtsstätte des Gottes Shiva gilt. In dieser Höhle wurde im Juni 1970 Babaji von einem indischen Brahmanen gefunden. Durch Traumvisionen war er zu diesem Platz am Fuß des Kurmanchal Kailash geleitet worden, wo er, wie berichtet wird, einen jungen Sadhu, einen indischen Heiligen, von vollkommener Schönheit vorfand, der wochenlang unbewegt in strenger Yogahaltung meditierte. Schließlich gab er sich als Inkarnation, als Wiederverkörperung des legendären Babaji zu erkennen, dessen Wiederkehr für diese Zeit in den Schriften für Anfang des 20. Jahrhunderts vorausgesagt worden war. Babaji hat fast 14 Jahre an dieser Stelle gewirkt. Heute wird der Ashram von Schülern geführt, und nach wie vor von Menschen aus aller Welt besucht. Was mich an diesem Platz besonders stark beeindruckte, war die Begegnung mit Menschen, die Babaji persönlich begegnet sind und mir davon erzählten. Dazu gehört Kamalata, eine junge Frau aus Deutschland, die mit ihren beiden noch nicht schulpflichtigen Söhnen schon den ganzen Winter hier zugebracht hatte. Sie erzählt:

       "Ich hatte überhaupt nichts mit spirituellen Dingen am Hut. Ich habe nicht an Gott geglaubt, ich habe keine Erleuchtung gesucht. Ich weiß gar nicht, wie ich es ausdrücken soll, ich war eigentlich irgend wie nur total frustriert am Leben, und ich konnte den Sinn nicht finden. Ich hatte studiert und das schien nicht meine richtige Wahl zu sein, denn ich wollte diesen Beruf nicht ergreifen. Ich wollte auch nicht heiraten, etc. und dann habe ich unbewusst die Frage ans Universum gestellt: "Wozu dieses ganze Leben überhaupt?" Dafür hat die christliche Kirche ja auch keine Antwort. Warum leben, wenn es nur dieses eine Leben gibt? Und dann bin ich in meiner Verzweiflung, die auch bis zum Selbstmordversuch ging, auf das Rebirthing gestoßen."

      Der Amerikaner Leonard Orr hat diese Methode des bewussten Atmens entwickelt und "Rebirthing" genannt, was sinngemäß "neugeboren werden" heißt. Verbunden mit lebensbejahendem Denken ist es eine Möglichkeit, die Kraft seines innersten Wesens zu entdecken und sich mit ihr zu verbinden. So können alte Ängste und eingefahrene Verhaltensmuster erkannt und aufgelöst werden. Bei einem Seminar in Deutschland traf Kamalata mit Leonard Orr zusammen.