Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts

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Название Dionarah - Das Geheimnis der Kelten
Автор произведения Aileen P. Roberts
Жанр Научная фантастика
Серия
Издательство Научная фантастика
Год выпуска 0
isbn 9783941963153



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durch!« Er war außer sich und seine Augen, über denen sich graue Brauen nach oben wölbten, funkelten wahnsinnig. »Diese kleine Schlampe, sie wird meine Frau und wenn es das Letzte ist, das ich tue!«

      Krethmor betrachtete den König mit Abscheu. Er konnte Leute, die die Fassung verloren, nicht ausstehen.

      »Sie hatte etwas Merkwürdiges an sich, das habe ich gespürt. Wahrscheinlich ist sie eine der Weltenwanderer«, schnarrte er.

      »Warum hast du das nicht gleich gesagt?« Der riesige König packte den wesentlich kleineren Krethmor am Kragen.

      Dessen Augen funkelten böse auf und er fasste Adamaths Arm. Diesem versetzte es einen Energiestoß. Perplex torkelte er zurück.

      »Vergesst Euch nicht, König«, drohte der Schattenmagier.

      Adamath schluckte. Diese magischen Sachen waren ihm nie ganz geheuer gewesen, auch wenn sie ihm stets von Nutzen gewesen waren. Schließlich lebte er dank Krethmors Zauberkraft schon über dreihundert Sommer. Aber als Waffe bevorzugte Adamath ein Schwert, das er in den Körper seines Feindes treiben konnte. Er musste das Blut spritzen und die Panik in den Augen seines Opfers sehen.

      Schließlich straffte er die Schultern. »Ich verlange, dass Ihr Euer Möglichstes tut, um die beiden zu finden«, sagte er herrisch. »Ich denke, wir haben beide Interesse daran.«

      Mit einer Verbeugung verließ Krethmor den Raum. Er ärgerte sich noch immer, den Text über die Runen nicht ganz gelesen zu haben, als er in Druidor gewesen war. Wo würden Myrthans Gefährten als nächstes hingehen? Von einer bösen Vorahnung erfasst erstarrte Krethmor plötzlich und kehrte in den Thronsaal zurück. Ohne auf Adamaths fragendes Gesicht zu achten, blickte er zur Wand und stieß einen Fluch aus.

      »Wo ist das Zepter?«, fragte er gefährlich leise.

      »Das was?«

      »Das Zepter, verdammt!«, schrie der Zauberer, der nun doch die Beherrschung verlor.

      »Das habe ich dieser Schlampe, die meine Verlobte ist, gegeben. Ihr hat es gefallen.«

      Fluchend schlug Krethmor mit seinem Stock gegen die Säule.

      So hatte Adamath den Zauberer noch nie gesehen und es verwunderte ihn sehr. »Was ist denn mit Euch los?«

      Der Schattenmagier kam näher und blickte Adamath mit irr funkelnden Augen an. »Jetzt habt Ihr ihnen den Schlüssel zu unserer Vernichtung gegeben.«

      Kapitel 2 Das Felsenreich

      Kapitel 2

      

Das Felsenreich

      

eara wachte auf, als ihr die Sonne warm ins Gesicht schien. Fio´rah stand am Feuer und kochte Tee.

      »Ich habe Kleider für euch besorgt. Probier sie an.«

      Ceara streckte sich und stand vorsichtig auf, um Daron nicht zu wecken, der etwas im Schlaf murmelte und sich wieder umdrehte. Anschließend probierte sie die Lederhose und das Leinenhemd an, das Fio´rah ihr gebracht hatte. Es passte beinahe perfekt.

      »Danke, Fio´rah und vor allem, dass du mir geholfen hast zu fliehen.«.

      »Es war mir eine Ehre, aber ich weiß auch, dass du das Gleiche für mich getan hättest.«

      Ceara nickte, dann überzog ein spitzbübisches Grinsen ihr Gesicht. »Na ja, der Platz als Königin ist ja jetzt wieder frei, also, wenn du willst …«

      Fröhlich lachend schüttelte Fio´rah den Kopf und hunderte silberblonder Zöpfe wirbelten um sie herum. »Nein danke, selbst wenn wir Fiiljas uns mit Menschen einlassen würden, dann wäre Adamath der Letzte, der mir in den Sinn käme.«

      »Ich habe dich ja noch nie gefragt, aber hast du eigentlich einen Freund?«, fragte Ceara.

      »Natürlich habe ich Freunde«, erwiderte Fio´rah verständnislos. »Daron, du, Alan ...«

      Ceara unterbrach sie lächelnd. »Ich meinte, eben etwas mehr, als nur Freundschaft. Einen Mann, mit dem du zusammen sein willst.«

      Nun schien Fio´rah zu verstehen, aber dann seufzte sie und schüttelte den Kopf. »Wie gesagt, wir verbinden uns nicht mit Menschen. Wir Fiiljas sind nur noch eine sehr kleine Gruppe von Frauen. Es gab früher auch männliche Fiiljas, aber an die kann ich mich nicht mehr erinnern. Es war lange vor meiner Geburt, da wurde unser Volk von Trollen und Menschen beinahe ausgerottet. Nur einige wenige Frauen blieben übrig und als der letzte Mann getötet wurde, bildeten sie die Schwesternschaft und erlernten das Kämpfen. Ich bin eine der Letzten, die geboren wurde.«

      »Das ist traurig«, sagte Ceara. »Aber hast du denn nie versucht, mit einem menschlichen Mann zusammenzusein?«

      »Nein, das würde nicht funktionieren. Aber es ist auch nicht so schlimm. Wir glauben, dass die Männer in der nächsten Welt auf uns warten.«

      »Ja aber«, plötzlich kam Ceara ein erschreckender Gedanke, »dann wird es ja irgendwann keine Fiiljas mehr geben!«

      »Da hast du leider Recht.« Sie legte Ceara eine Hand auf den Arm. »Aber wir können sehr alt werden, falls wir nicht ermordet werden.« Ceara war sehr betrübt, aber Fio´rah meinte aufmunternd: »Sei nicht traurig. Wir haben uns vor langer Zeit damit abgefunden.«

      Etwas später wachte Daron auf, blinzelte verschlafen, und streckte sich, wobei er das Gesicht verzog. Ihm tat immer noch alles weh.

      »Es ist schon spät, ihr hättet mich wecken sollen«, sagte er anklagend, stand etwas steif auf und setzte sich ans Feuer.

      »Wir wollten dir noch etwas Schlaf gönnen.« Fio´rah gab ihm eine Schale mit Tee.

      »Aber wir müssen weiter.« Er blickte sorgenvoll auf die Sonne, die durch die Bäume schien.

      »Und du müsstest dich eigentlich noch ein paar Tage ausruhen«. Fio´rah betrachtete ihn kritisch.

      Dem konnte Ceara nur zustimmen, doch Daron schüttelte entschieden den Kopf. »Wir müssen weiterreiten. So lange wir in Huellyn sind, ist es zu gefährlich.«

      Das konnten seine Freunde leider nicht bestreiten. So packten sie ihre Sachen zusammen, verwischten die Spuren, und ritten im Schutz des Waldes in Richtung Norden. Immer wieder hörten sie das Geheul von Schattenwölfen und einmal konnten sie sich gerade noch rechtzeitig vor einer Gruppe Soldaten verstecken. Daron erholte sich relativ schnell wieder, er war heilfroh, dem Kerker entkommen zu sein. Am Rande des Nyrmensees umgingen sie die Dörfer, die im Norden Huellyns lagen, ritten das kurze Stück ins Grasland, und erreichten bald das Felsenreich.

      »Wir werden die Pferde bald zurücklassen müssen. Je weiter man nördlich kommt, umso felsiger wird es«, sagte Daron eines Tages bedauernd. »Wir können es nicht wagen, über die Straße zu reisen.«

      »Wir wissen ja nicht einmal, wo wir hin müssen«, knurrte Alan missmutig.

      Nachdem er sich damit abgefunden hatte, dass Ceara und Daron nun ein Paar waren, wollte er unbedingt zurück nach Drago´llaman, um das Höhlenmädchen Nara zu besuchen. Aber das würde, wie es aussah, noch dauern.

      »Ich denke, es handelt sich bei der Rune, die in dem Gedicht genannt wird, um einen Platz in den unterirdischen Höhlen, die den gesamten Norden durchziehen. Dort wird Eisen und Silber abgebaut. Wir können es wohl nur versuchen.« Daron blickte nach Norden. »Das Gedicht war ja leider nicht ganz eindeutig.«

      Auch Fio´rah hatte sich bereits ihre Gedanken gemacht, wo sie die nächste Rune finden sollten. Wieder einmal wurde ihnen der Verlust von Myrthan schmerzlich bewusst. Vielleicht hätte er ihnen helfen können.

      Am Abend lagerten sie im südlichen Teil des Felsenreichs und entzündeten ein rauchloses Feuer. Es war ziemlich warm und blieb lange hell. Ceara und Daron saßen auf einem der hohen Felsen, die das Land bedeckten und hielten gemeinsam Wache.