Traum-Heiler. Robert Moss A.

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Название Traum-Heiler
Автор произведения Robert Moss A.
Жанр Эзотерика
Серия
Издательство Эзотерика
Год выпуска 0
isbn 9783941435506



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im Frühling und im Herbst, gehe ich zu einem ganz besonderen Wochenendtreffen von aktiven Träumern, die aus aller Welt kommen, um miteinander Abenteuer zu erleben und mit den Geistern des Bergs zu kommunizieren. Es ist ein Berg aus rotem Feuer und sein Herz ist aus Granat. Es ist ein Ort, an dem die Heilkraft des Wilds stark vorhanden ist und an dem auch manchmal Drachen zu sehen sind.

      Dann trommeln wir vor einem großen offenen Feuer und verwandeln auf einer Lichtung zwischen den Nadelbäumen und Silberbirken unsere Träume in Tänze und Schauspiel, in derben Komödien und Tragödien (in drei Akten). Wir reisen gemeinsam in schamanischen Gruppenreisen mit abgestimmten Reisezielen. Wir sind auch schon in die Zellenstruktur des Körpers gereist, um zu untersuchen, ob man auf diese Weise heilen und Diagnosen erstellen kann. Wir haben Gruppenexpeditionen zu anderen Kulturen, Zeiten und Dimensionen durchgeführt. An diesem Ort mache ich häufig meine Testflüge in neuen Techniken, wie zum Beispiel dem Blitz-Traumarbeitsprozess, der zu einer schnellen und unterhaltsamen Methode des alltäglichen Teilens von Träumen geworden ist, die immer zu Aktivität führt, um Führung und Energie aus der Traumwelt in den Alltag zu bringen.3

      Als ich mir Gedanken über den Kern des Buchs machte - also wie man die Techniken des aktiven Träumens anwenden kann, um mehr Seelenanteile in den Körper zu holen und ganz zu werden -, hielt ich es für richtig und sogar nötig, dieses Thema meiner Seelenfamilie auf unserem Zauberberg anzusprechen.

      Als unser Kreis sich vor einem lodernden Kaminfeuer in der Hütte versammelt hatte, gingen wir auf die Reise, um Verbindung zu den Geistern des Landes aufzunehmen und sie um ihren Segen für unsere Arbeit zu bitten. Dann verkündete ich eine Gruppenreise, um neue Techniken und Ressourcen für die Seelenheilung zu entdecken. Auf dieser Reise trommelte ich allein, während fünfunddreißig Leute mit geschlossenen oder verbundenen Augen auf dem Boden lagen oder sich in ihre Sessel zurücklehnten. Meine innere Sicht kam stark in Bewegung. Während ich den Rhythmus trommelte und über die Gruppe wachte, bewegte sich ein anderer Teil meines Bewusstseins mit hoher Geschwindigkeit zwischen vielen Szenen hin und her, die über unseren physikalischen Raum hinausgingen.

      Plötzlich spürte ich einen sanften Schlag auf den rechten Oberarm. Mit geschlossenen Augen konzentrierte ich mich weiterhin auf das Trommeln und meine eigenen Visionen. Ich spürte einen zweiten sanften Klaps und ging davon aus, dass Carol, die neben mir saß und die schon seit über zwanzig Jahren auf diese Weise mit mir reiste, versuchte, meine Aufmerksamkeit zu erringen oder den Sinn für Raum verloren hatte, weil sie von ihren eigenen Visionen ergriffen wurde. Doch als ich widerwillig die Augen aufmachte, sah ich, dass Carol zu meiner Rechten saß, ohne sich zu rühren. Sie war eindeutig in ihre eigene Reise vertieft.

      Ich machte die Augen wieder zu. Und wieder spürte ich den Klaps auf meinem Oberarm. Diesmal war er stärker. Wenn das keine Hand war, konnte es dann etwa ein ... Flügel sein? Jetzt sah ich ihn mit der inneren Sicht. Einen Flügel und dahinter den gesamten Körper des Rotschwanzhabichts. Das Habichtweibchen schwang sich vor mir in einer Pracht aus Federn und mit ausgebreiteten Flügeln in die Höhe. Als sie vom Boden abhob, spürte ich über meinen Schultern eine Bewegung. Der Habicht verlieh mir Flügel, wie er es schon früher getan hatte. Ich ließ mich in einem zarten Energiekörper aufsteigen, während mein physikalischer Arm weitertrommelte und ein Teil meines Bewusstseins weiterhin über die Gruppe wachte.

      Ich wurde mit hoher Geschwindigkeit an einen Ort in den Wäldern im Norden getragen, der mir schon sehr vertraut war. Hierher war ich vor einem Vierteljahrhundert bei einer Nachtreise auf den Flügeln des Habichts gerufen worden. Ich befand mich wieder in der Gegenwart der Inselfrau, der uralten Träumerin und starken Frau.

      Ich fand mich in einem weißen Licht wieder. Der Weiße Wolf war da. Im Norden, an der Lichtquelle, erkannte ich die strahlende Gestalt des Friedensstifters. Aus seinem Kopf wuchs ein enormes Geweih wie lebende Kronleuchter.

      Die Informationen strömten so rasch wie ein geplatzter Schlauch auf mich ein. Ich wusste, dass der Habicht mich hergebracht hatte, um das aufzufrischen, was ich in meinen früheren Studien bei der Inselfrau gelernt hatte: nämlich dass unsere Träume uns die geheimen Wünsche der Seele zeigen und dass sich die Menschen in einer spirituell lebendigen Gemeinschaft um den Träumer versammeln, um ihm zu helfen, herauszufinden und umzusetzen, wonach die Seele sich sehnt. Und dass es nicht ausreicht, herumzusitzen und über Träume zu sprechen. Die Seele will singen und in die Hände klatschen. Wir sollten unsere Träume verkörpern, indem wir singen, spielen, tanzen - durch jede spontane kreative Ausdrucksform.

      Die großartigen Lehrgeschichten der Leute der Inselfrau wurden in meiner Erinnerung wach. Es sind Codes für die Seelenheilung in unserem Leben und unserer Welt. Bei einem geht es um die Erschaffung unserer Welt, bei einem anderen um ihre Erlösung.

      In der Schöpfungsgeschichte der Irokesen stürzt die Erste Frau in ein Loch, das sich Erde-im-Himmel nennt, oder wird hineingeschubst. Alles Vertraute und Sichere ist weg. Sie hat schreckliche Angst, während sie spiralförmig durchs All immer weiter nach unten fällt, auf ein formloses wasserartiges Chaos zu. Mitten im nackten Horror, in der wilden Dunkelheit, findet sie Helfer. Die Vogelwesen kommen ihr zu Hilfe. In der Originalversion der Geschichte sind es große blaue Reiher. Sie steigen zu ihr auf und bilden mit ihren weiten Flügeln einen lebendigen Teppich. Die Vögel haben zwar ihren Sturz abgefedert, aber dennoch fällt sie immer tiefer und tiefer, ohne festen Boden unter den Füßen zu spüren. Nun eilen neue Helfer herbei. Die Tiergeister beschließen, ihr die Anfänge einer neuen Welt zu schenken. Einer nach dem anderen taucht unter die aufgewühlte Wasseroberfläche, und schließlich taucht eines der Tiere - das kleinste und bescheidenste - mit einem winzigen Klumpen nasser Erde in der Pfote wieder auf. Das sieht nicht unbedingt nach dem Anfang einer neuen Welt aus. Und wo könnte man den Erdklumpen ablegen? Die Große Schildkröte beantwortet diese Frage. Sie steigt aus der Tiefe auf und bietet ihren Rücken als Fundament an. Die Erste Frau legt den Klumpen Schlamm auf den Rücken der Schildkröte und verschmiert ihn. Dann tanzt sie auf dem neuen Fleck Erde und breitet ihn mit jedem Schritt weiter aus. Immer wieder dreht sie sich in einem spiralförmigen Schöpfungstanz. Die Erste Frau tanzt so lange, bis sie eine Welt erschaffen hat.

      Wenn wir glauben, unsere Welt sei verloren, wenn alles, worauf wir gebaut haben, eingestürzt ist, finden wir in dieser unglaublichen Geschichte Mut und Führung. Wenn Sie in Ihrer Welt durch ein Loch gefallen sind, dann stehen Sie auf und tanzen Sie sich eine neue Welt zusammen. Um sicher auf Ihre neue Erde zu gelangen, müssen Sie Verbindung zu Ihren animalischen Kräften aufnehmen.

      Die großartige Erlösungsgeschichte der Leute der Inselfrau ist die Geschichte von Hiawatha und dem Friedensstifter. Bevor Hiawatha Sprecher und Meister für den Friedensstifter wurde, war er ein gefallener Mensch. Er stürzte so tief ab, dass er zum Kannibalen wurde, der sich von seinen Mitmenschen ernährte. Seine Transformation begann, als er sein wahres Gesicht im Spiegel sah - es spiegelte sich auf der Wasseroberfläche im Topf, in dem er die Organe eines abgeschlachteten Feindes kochen wollte. Als er die strahlende Schönheit seines größeren Selbst erblickte, gab er seine alten Gewohnheiten auf und machte sich auf den Weg seines Herzens. Am Ende wurde er der »Mann des guten Geistes«, der seine Leute aus den dunklen Zeiten herausführte.

      Als Hiawatha seinen schlimmsten Feind, einen tyrannischen Zauberer, besiegt hatte, tötete er ihn nicht. Stattdessen kämmte er die Schlangen des Bösen aus den Haaren des Zauberers. Nach dieser spirituellen Reinigung nahm er seinen ehemaligen Feind in die Reihen der Männer des guten Geistes, die rotiyaner, auf. Sie werden von den Klanmüttern als die traditionellen Häuptlinge der Irokesen angesehen. Die Mohawks unter ihnen sind es, die das Tor zum Osten hüten.4

      Es fiel mir schwer, die Tränen zurückzuhalten, als die Wahrheit der Inselfrau meinen Geist und meine inneren Sinne durchdrang. Die wichtigsten Erkenntnisse kommen durch die Wiederbelebung dessen, was die Seele längst weiß.

      Meine Begegnungen mit der Inselfrau erweckten mich für Wege, die von den Weisen unter all unseren Ahnen gegangen wurden. Für den Frieden und die Heilung unserer Erde und unseres Lebens müssen wir diese Wege zurückholen, und mehr als je zuvor ist der richtige Zeitpunkt jetzt.

      Hier sind ein paar der Dinge, die Sie auf der Reise, die nun in diesem Buch beginnt, entdecken werden oder an die Sie sich wieder erinnern werden: