Название | Entenbärbel |
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Автор произведения | Hella Scholz |
Жанр | Учебная литература |
Серия | |
Издательство | Учебная литература |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783957446473 |
Junge (10. Klasse) will Hella (8. Klasse) zu Hause empfangen, seine Eltern sind verreist und er will ihr gerne sein Zimmer zeigen und schreibt ihr Liebesbriefchen in der Schule und sie soll ihm sagen, was sie da gemeinsam tun wollen.
Sie schreibt: Mensch ärgere Dich nicht oder Rommee spiele ich gerne.
Er meldet sich nicht wieder.
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Die Klassenlehrerin, die sehr geliebt wurde und die eine ganz tolle Lehrerin war, blieb kinderlos und beklagte manchmal ihr Schicksal. Eine Schülerin der 10. Klasse wurde zu früh schwanger und es kam die Überlegung auf, ob sie es bekommen und ihr geben sollte. Unsere Lehrerin wollte dies dann doch lieber nicht, da sie meinte, dann schaut sie vielleicht immer ihr Schüler aus dem Wagen an, das fände sie doch nicht so toll und sie hätte ja uns als Kinderersatz.
Eine andere Lehrerin von uns bekam ihr erstes Kind und wir wollten es gar nicht glauben, da sie uns schon so alt erschien.
Viele Jahre später beim Klassentreffen, luden wir sie ein und sie erzählte von ihrem Sohn und wir bekamen ihr Alter zu seiner Geburt mit. Da war sie ja erst Anfang 30, damals sicher etwas spät für das erste Kind, ich war ja schon mit 24 Jahren eine späte Erstgebärende, was mich sehr entsetzte, heutzutage fast zu früh für ein Kind, auf jeden Fall war sie da noch nicht alt.
Wie sich die Ansichten so ändern oder die Relationen vielmehr.
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„Verliere ich nun an diesen ‚Kleenen‘ meinen Platz?“ Janning mit 10 Jahren zur Geburt seines Cousins.
Schlittenfahrten
Hella mit Vati auf dem Schlitten, die steile Abfahrt vom Gickelhahn bei Schierke runter will er mit ihr nehmen. Sie sitzt vorn und ihr ist mulmig, es wird ihr mit Zunahme des Tempos immer mulmiger und sie greift vor Angst in seine Hosenbeine, lehnt sich vor Schreck zurück und zieht seine Beine mit hoch, mit denen er doch bremsen müsste, die Bäume kommen immer näher.
„Dummes Luder, lass meine Hose los, ich kann doch so nicht bremsen.“
Blanka bekommt von oben einen riesen Schreck und kurz vor einem Baum kann Ernst noch Notbremsung mit seiner Prothese machen, die Hella auch in ihrer Todesangst doch zu schwer wurde zum Glück.
Eine Zeitlang nimmt er sich lieber andere Mitfahrer, es läuft aber nicht unbedingt besser.
Opa Ernst überredet Oma Blanka zur Schlittenfahrt am Berg in Heidersdorf bei Seiffen.
Sie, die Angst hat und eigentlich gar nicht will, soll ihm nur alles überlassen und genießen.
Überredet. Sie setzt sich vor ihm auf den Schlitten und ab geht’s.
Sie genießt, immer mehr, es ist ja wirklich toll- herrlich, sie lehnt sich genüsslich zurück und immer mehr – bis Ernst’l vom Schlitten rutscht, was sie auch gar nicht bemerkt, ist ja so schön …
Zum Glück stoppt ein hoher Schneeberg ihre rasante, ungebremste, ungelenkte Fahrt und es stiebt nach allen Seiten und sie kommt total verwundert aus dem Haufen raus und schaut zu ihrem Mann, der den Berg runter läuft, sich erst den Hintern haltend und dann vor Lachen den Bauch, wir Kinder auch alle …
Fahrradversuche
Mein erstes Fahrrad. Man war das schön, nach den ersten Fahrversuchen mit meinem Vater durfte ich eine Runde drehen. Ich saß auf meinem neuen schönen Rad und fühlte mich so oben, so hoch, dem Himmel so nah. Es war einfach ein tolles Gefühl, ich schaute in den Himmel und genoss es – bis es rumste, hatte ich doch ein parkendes Auto übersehen. Schnell war ich wieder im Irdischen und geknickt schob ich mein zerbeultes Fahrrad nach Hause, wo es mir mein Vater nur kopfschüttelnd abnahm.
Erster Fahrradversuch von unserem Sohn war auch nicht viel anders.
Also er sollte das Gleichgewicht erst einmal lernen und wir hielten das Fahrrad fest. Er wurde immer sicherer, freute sich immer mehr und wurde immer schneller. Wir kamen nicht mehr mit und ließen los. Wir hatten aber nicht bedacht, dass er weder lenken konnte noch die Bremse kannte. Er schoss fröhlich geradeaus in der dann abbiegenden Straße und dann voll in einen Gartenzaun. Das Theater war groß. Wurden wir, seine Eltern von den Schwiegereltern auch noch arg gerügt, dass wir uns für die ersten Fahrversuche ausgerechnet diese noch dazu abschüssige Straße ausgesucht hatten. Zum Glück war niemand im Garten und unserem Sohn nichts weiter passiert außer dem gehörigen Schreck. Der Selbsterhaltungstrieb ließ ihn schnell die Bremse und Lenkung noch lernen und er fährt heute noch und ist wieder fröhlich.
Noch ein Fahrradzwischenfall: Mit seinem Freund wollte er in der Nachbarstraße Wettrennen fahren. Gespannt schaut er auf seine Pedalen, der Startruf hallt und kurz darauf ein lautes Scheppern. Hat er doch vor lauter Eifer das am Seitenrand stehende Auto getroffen, was zum Glück dem Vater des Freundes gehörte und der konnte es wieder richten und wir unseren Jungen und sein Fahrrad.
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Hella mit 14 im Hygienemuseum in Dresden.
Ihr fällt es wie Schuppen von den Augen als sie liest: „Rückgrad“
Sie hatte sich immer gewundert, wieso der Mensch ein Rad im Rücken haben soll und hat immer „Rückrad“ verstanden. Anatomiekenntnisse kamen erst später.
Prüfungen des Lebens
Abschlussprüfung 10. Klasse in ESP (hatte mit Elektrotechnik zu tun), meine schlimmste Prüfung.
Unser Lehrer konnte sich einfach bei den Schülern nicht durchsetzen. Keiner hörte zu, keiner antwortete, er tat mir immer sehr leid und daher meldete ich mich ab und zu. Ob das der Grund war, dass er mich nicht leiden konnte, da ich ihm mit meinem Mitleid sein Leid bewusst machte. So etwas soll es ja geben, ich verstand es damals noch gar nicht.
Alle Prüflinge bekamen von ihm je ein Aufgabengebiet, um sich vorzubereiten.
Ich bekam dieses nicht und auf Anfrage sollte ich mich auf 10 vorbereiten. So erging es auch einem Klassenkameraden. Wir lernten dann gemeinsam mehrere Tage und ich muss sagen, es wurde dadurch nicht mein Lieblingsfach, aber mindestens eine Note 3 traute ich mir bei jedem Gebiet nun zu. Entgegen meiner Erwartung bekam ich aber eine Aufgabe, die außerhalb der ganzen genannten Themen lag. So saß ich mit einem unbekannten Aufsichtslehrer allein im Vorbereitungsraum und tat nichts. Ich konnte ja auch nicht tun, wusste ich überhaupt nicht, was man von mir wollte und war zutiefst enttäuscht. Ich wurde gefragt, was denn los sei und ich erzählte das ganze Dilemma. Ob mein Lehrer nun bekannt war und die Geschichte glaubhaft klang oder ich ihm einfach nur leid tat, weiß ich nicht.
Er bemerkte nur, das bekommen wir schon hin, ich solle mir keine Sorgen machen. Er steckte mir den Schaltplan zusammen und ich durfte mir noch Erklärungen dazu notieren.
Dann ging die Tür zum Prüfungszimmer auf und mein Lehrer schaute mich triumphierend an und ihm erstarb das Gesicht, als er meine vollendete Schaltung sah. Ich bekam eine 2, rannte total erleichtert aber auch wie unter Schock über die erste menschliche schlechte Erfahrung gleich aus dem Gebäude. Wahrscheinlich wollte ich nur noch weg. Erscheint der Aufsichtslehrer lachend am Fenster und ruft: „Jetzt darf ich wohl auch noch die Tafel abwischen!“
Noch ne Prüfung: Mopedprüfung mit meiner Schulfreundin.
Wir wollten den Mopedführerschein machen. Da wir aber noch keine Mopeds hatten, konnten wir nicht auf den Übungsplatz und teilten uns die Maschine ihres Vaters zum Üben im elterlichen Garten.
Es ging eigentlich ganz gut, nur einmal verwechselte sie das Gas mit der Bremse und fuhr die Garagenwand hoch und die Maschine kippte auf sie, zum Glück ging es glimpflig ab, der Vater bemerkte das gar nicht. Am Tage der Prüfung ging es mit ihm und seiner Maschine auf den Prüfungsplatz, aber es handelte sich nicht um ein Moped, sondern um ein Kleinstmotorrad, was zur Mopedprüfung nicht zugelassen