Auf Pad im 4x4 Camper: Camping in Namibia. Berhard Vogt

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Название Auf Pad im 4x4 Camper: Camping in Namibia
Автор произведения Berhard Vogt
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783947164172



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      A-Straßen sind ein neuer Straßentypus, der zum Jahr 2017 eingeführt wurde. Das erste Projekt umfasst die Umgestaltung der B1 zur neuen A1. Im April 2017 wurde der erste neue Streckenabschnitt, d. h. die erste Autobahn Namibias offiziell eingeweiht.

       Nationalstraßen (B-Straßen)

      Nationalstraßen sind in Namibia die Hauptverkehrsstraßen für den Fernverkehr innerhalb des Landes. Darüber hinaus haben sie aber auch eine internationale Aufgabe, nämlich die Anbindung der Nachbarländer („Internationalstraßen“).

      Die ersten großen asphaltierten Straßen wurden erst in den 1960/70er-Jahren gebaut, vornehmlich um das unter südafrikanischer Verwaltung stehende Namibia mit dem Mutterland Südafrika zu verbinden.

      Seit der Jahrtausendwende verbindet der Trans-Kalahari Corridor Namibia mit Botswana und Südafrika. Die Strecke führt von Walvis Bay bzw. Swakopmund am Atlantik über Botswana bis nach Johannesburg in Südafrika.

      Heutzutage unterscheidet man in Namibia neun verschiedene Nationalstraßen:

       B1 (z. T. A1): 1600 Kilometer

      Wichtigste Nord-Süd-Verbindung des Landes mit Grenzübergängen zu Südafrika (Noordoewer im Süden) und Angola (Oshikango im Norden).

       B2: 327 Kilometer

      Wichtigste Verbindungsstraße zwischen der Atlantikküste und Zentralnamibia. Die B2 durchquert den Westen des Landes von Walvis Bay und Swakopmund an der Küste bis nach Okahandja im zentralen Teil. In Okahandja trifft die B2 auf die B1. Die B2 bildet den westlichsten Teil des Trans-Caprivi Highway.

       Namibias „Highway Nr. 1“: die B2

       B3: 160 Kilometer

      Kurze Verbindungsachse im Südosten.

      Die B3 verbindet Südafrika (Grenzübergang: Nakop) mit Grünau und der B1.

       B4: 330 Kilometer

      Verbindungsstraße zwischen den Städten Lüderitz und Keetmanshoop; Anbindung an die B1.

      Die B4 ist im Süden Namibias einzige Straßenverbindung an den Atlantik (zum Hafen von Lüderitz) und damit in das ehemalige Diamanten-Sperrgebiet.

       B6: 290 Kilometer

      Wichtigste Verbindungsstraße zwischen Zentralnamibia und Botswana.

      Die B6 durchquert den Osten des Landes von Windhoek über Gobabis bis zur Grenze nach Botswana (Grenzübergang: Buitepos). Die B6 ist Teil des Trans-Caprivi Highway.

       B8: 930 Kilometer

      Wichtigste Straße von Zentral-Namibia in den Nordosten des Landes und einzige Straßenverbindung in die Region Sambesi.

      Die B8 beginnt bei Otavi, wo sie Anschluss an die Nationalstraße B1 besitzt; über Rundu geht es bis nach Katima Mulilo (Grenzübergang zu Sambia) und Ngoma (Grenzübergang zu Botswana). Die B8 ist Teil des Trans-Caprivi Highway, der Namibia mit Sambia, Botswana und Simbabwe verbindet.

       B10: 412 Kilometer

      West-Ost-Verbindung im Norden Namibias.

      Die B10 verbindet die Regionen Ohangwena und Kavango-Ost miteinander. Sie verläuft in ca. 50 Kilometer Entfernung parallel zur Grenze mit Angola und in ihrem östlichen Abschnitt direkt entlang des Südufers des Okavango.

       „Viel“ Verkehr auf Namibias Nationalstraßen

       B11: 53 Kilometer

      Kürzeste Nationalstraße; Anschluss an B10 und B15 sowie Verbindung zum Grenzübergang Katitwe (Angola).

       B15: 210 Kilometer

      Nord-Süd-Verbindung im nördlichen Namibia, von Tsumeb über die B1 bis nach Katitwe (Grenzübergang zu Angola).

       Schotterstraßen

      Neben den A- und B- Straßen verfügt Namibia über ein weit größeres und dichteres Netz an nicht-geteerten Straßen, die in der Folge als Schotterstraßen oder gravel roads bezeichnet werden. Sie sind zumeist mit einer Kiestragschicht versehen, können aber auch aus Sand oder Salz bestehen. Der Zustand und die Qualität dieser Straßen variieren stark und sind abhängig von der jeweiligen Region, Wetterfaktoren (z. B. Regen), Art und Häufigkeit der Benutzung. Gravel roads benötigen paradoxerweise eine aufwendigere Pflege als Asphaltstraßen und müssen mindestens einmal jährlich gewartet werden. Dabei werden die Straßen mit einem Planiergerät (grader) bearbeitet. Im Allgemeinen lassen sich diese Schotterstraßen aber gut befahren und machen das Reisen in Namibia erst möglich. Fahr- und Verhaltenstipps für das Reisen auf Schotter folgen in Kürze!

       Gute Pad!

       Pad

      Der Begriff pad (Afrikaans für Straße) umfasst in Namibia jegliche Art von Straße unabhängig vom Belag. Will man sich genauer ausdrücken, benennt man die Straßen nach ihrem Untergrund, ihrer Verwendung oder ihren Verursachern. Befahren kann man die teerpads (Asphalt), sandpads (Schotter oder Sand) sowie salzpads (gebräuchlich an der Küste) und die farmpad. Zu Fuß ist man besser aufgehoben bei Elefanten- oder Zebra-pads (Pfaden) oder beesterpads (Rinderwege). Für alle Fälle bzw. für alle Wege lautet der Abschiedsgruß: Gute Pad!

      Die größeren, öffentlichen pads werden rechts und links von breiten, offenen Flächen flankiert, den sogenannten Reserven. Die Reserven dienen als Auslaufflächen für den Notfall und Pufferzone zwischen eigentlicher Fahrbahn und angrenzendem, eingezäunten Farmland. Gerade nach der Regenzeit steht das Gras in den Reserven relativ hoch; Wildtiere wie z. B. Warzenschweine sind dort dann nicht auszumachen. Ähnlich wie Straßen müssen auch Reserven regelmäßig gepflegt werden und von dichterer Vegetation befreit werden. Besonders in trockenen Jahren übernehmen diesen Dienst die Viehherden der angrenzenden Farmen, was für den Straßenverkehr eine erhöhte Gefahrensituation darstellt.

      2. Verkehrsregeln in Namibia

       Namibia: wenige Menschen, viele Schilder

      2. Verkehrsregeln in Namibia

       Linksverkehr

      Große Bedenken, gar Unbehagen besteht bei (unerfahrenen) Selbstfahrern gegenüber dem Thema „Linksverkehr“ im Südlichen Afrika. Angst ist dabei unangebracht, zumal das Verkehrsaufkommen deutlich unter den bekannten europäischen Verhältnissen liegt. Es ist jedoch ratsam, sich im Vorfeld über die neue Fahrsituation Gedanken zu machen – so wie auch über den gesamten Reiseverlauf nachgedacht wird. Die erste Zeit hinterm Steuer sollte mit äußerster Konzentration und Aufmerksamkeit angegangen werden; die Gewöhnung hält dann oft schneller Einzug als gedacht. Denn wenn alle links fahren, schließt man sich dem als Fahrer naturgemäß an. Gefährliche Situationen entstehen beim (Rechts-)Abbiegen auf Kreuzungen, bei langen, einsamen Überlandfahrten und bei den Ausfahrten aus besonders verkehrsberuhigten Bereichen wie z. B. Nationalparks.

      Da auf der