Название | Vogelgrippe |
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Автор произведения | Tino Hemmann |
Жанр | Ужасы и Мистика |
Серия | |
Издательство | Ужасы и Мистика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783867039611 |
»Nun machen Sie schon«, forderte der Leipziger.
Feldmüller stieg ein, startete den Wagen und rangierte auf den Asphalt der Bundesstraße.
Hinrich, der auf der Straße stand, rückte keinen Zentimeter zur Seite, obwohl die Stoßstange des Audis seine Hosenbeine streifte.
Wenige Sekunden später stand Feldmüller neben Hinrich. »Und?«
Hinrichs Zeigefinger deutete in den Dreck. »Wenn mich nicht alles täuscht, stand ihr Fahrzeug auf der gelben Plastiktüte, in der sich die Badehose von Kevin Franke befindet, Herr Kriminalhauptkommissar. Eben die Tüte, von der Sie während Ihres Einsatzes nichts erfahren haben, weil Sie den kleinen Matti nicht danach fragten.«
Feldmüller sah Hinrich einen Moment lang an. »Kann es sein, dass Sie für einen Unbeteiligten etwas zuviel wissen? – Haben Sie für den Sonntagmorgen ein Alibi, Herr Hinrich?« Während Feldmüller redete, hatte er eine Packung Gummihandschuhe aus der Gesäßtasche gezogen. Er nahm die Handschuhe aus der Folie und zog sie umständlich an.
Hinrich lächelte erneut. »Mein Alibi steht dort.« Er zeigte auf seine Ehefrau. »Reicht das?«
Feldmüller sah ernst auf, hob mit spitzen Fingern die Tüte auf, öffnete sie.
Neugierig warf Hinrich einen Blick hinein. »Sieht aus, wie eine zusammengeknüllte Kinderbadehose. Oder?«
Wieder blickte Feldmüller den Leipziger lange an. Dann nahm er die Badehose aus der Tüte. »Ja, sieht so aus. – Passen Sie auf, dass niemand diese Stelle betritt. Ich bin gleich zurück.«
Hinrich nickte. Während sich Feldmüller im Laufschritt zum Gasthaus bewegte, öffnete er den Kofferraum des Audis, den Feldmüller nicht verriegelt hatte. »Kommst du mal?«, rief der Leipziger Kommissar seine Frau. »Komm her, Maria und mach dich nützlich.«
Hinrich nahm eine Rolle Absperrband aus dem Kofferraum und warf anschließend die Klappe zu. Dann lief er einige Meter die Straße hinunter, knotete das Band an einem Zaun fest, rollte es auf, und lief zum Audi. Er legte das Band provozierend um das Fahrzeug und wickelte es um den straßenseitigen Außenspiegel. Sodann gab er die Rolle seiner Frau in die Hand. »Geh schön weit runter. Bis zu dem Halteverbotschild. Und dann zum Zaun.«
Kurze Zeit später war ein großer Bereich des Weges abgesperrt. Als die Frau des Kommissars zurück war, meinte der: »Sag ihm, mir ging es durch den Bauch. Oder lass dir sonst was einfallen. Ich bin gleich zurück.«
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand eine ältere Dame an einem Zaun und beobachtete aufmerksam das Treiben auf der Straße. Ein Mann, mit einer von riesigen Objektiven gekrönten Kamera am Hals, näherte sich.
Hinrich beobachtete dies alles. »Sie können fotografieren, aber betreten Sie keinesfalls den abgesperrten Raum. – Verstanden?«
Der junge Journalist nickte und begann den Randstreifen und Feldmüllers Audi zu fotografieren.
Hinrich ließ mehrere Fahrzeuge durch, dann lief er auf die andere Straßenseite zu jener älteren Dame. »Hinrich, guten Tag.« Nach dieser Vorstellung kam der Leipziger sofort zur Sache. »Sagen Sie mal, stimmt das, dass der alte Kramer immer der erste ist, der am Morgen auf der Straße erscheint?«
Die Frau nickte. »Eine Schande ist das, der arme Junge. – Ja, ja, der Kramer ist noch vor dem Zeitungsmann draußen und lange vor den Hähnen wach. Treibt sich immer nachts rum und sucht seinen Köter. – Was die nur mit dem Kind gemacht haben? Eine Schande ist das, die Eltern müssen aber auch aufpassen, ständig sieht man die Kinder allein … – Meinen Sie etwa, der alte Kramer hätte was damit zu tun?«
»Unterstehen Sie sich! Er war als erster wach, vielleicht hat er was gesehen. – Sie wissen wohl, was mit dem Jungen passiert ist?«, unterbrach Hinrich den Redeschwall der Frau.
»Irgend so ein Kinderschänder wird ihn mitgenommen haben. Die Welt ist schließlich voll von denen, jeden Tag kann man in der Zeitung lesen, was los ist, die schießen in Schulen mit Pistolen, dann die Rechten überall, ständig werden alte Leute überfallen, nein, nein, und die Polizei tut nichts, aber die Gesetze sind viel zu harmlos, die haben doch keine Angst mehr, die …«
»Wo wohnt denn der Kramer?«
»Der Kramer? – Von dem werden Sie nichts erfahren, der Schnaps hat doch seinen Verstand zerfressen, das ist nicht die Mühe wert, der Kramer bekommt nichts mit, der lebt in einer anderen Welt, seit sie ihm die LPG weggenommen haben. Wissen Sie, der war LPG-Vorsitzender, über dreißig Jahre, und dann haben Sie ihn rausgeschmissen, seitdem ist er so, nein aus dem bekommen Sie kein vernünftiges Wort heraus …«
»Verraten Sie mir trotzdem, wo er wohnt?«
»Aber sicher. Das vierte Haus, auf unserer Straßenseite, aber nicht das große Wohnhaus, nein, der lebt im ehemaligen Stall, die Günthers haben ihn ein bisschen ausgebaut. Geld wird der Kramer wahrscheinlich nicht bezahlen, aber manchmal hilft er auf dem Hof oder bei der Ernte, na, das kann er ja ganz gut …«
Während die Frau noch sprach, entfernte sich Hinrich bereits. »Danke, liebe Frau …«
Vom Gasthaus her näherten sich verschiedene Personen, darunter Kommissar Feldmüller. Eine Minute später hielt mitten auf der Straße ein Polizeibus, der die Technik der Spurensicherung brachte.
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