Der geistige Weg zum Überleben. Brunhild Börner-Kray

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Название Der geistige Weg zum Überleben
Автор произведения Brunhild Börner-Kray
Жанр Социология
Серия
Издательство Социология
Год выпуска 0
isbn 9783946433040



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das Licht in unsere Unwissenheit bringt, damit auch wir einst die Wahrheit erkennen und diese uns frei macht.

      Wir sind ewiges, unsterbliches Bewusstsein

      Wir leben in einer Zeit geistigen Erwachens. Ein Weltbild, geprägt vom wissenschaftlichen Materialismus, löst sich langsam auf und mit ihm die daraus hervorgegangenen Irrtümer. Sie sind mit dafür verantwortlich, dass auf dem Planeten Erde chaotische Zustände herrschen und die Menschheit in ihrer geistigen Aufwärtsentwicklung kaum weitergekommen ist.

      Seit der Mensch vom Baum der Erkenntnis gegessen, wurde das Paradies verriegelt. Er musste einen langen Weg durch geistige Irrtümer wandern, um wieder eine Tür zu ihm zu finden. Selbsterkenntnis, Liebe, geistiger Fortschritt und Bewusstwerdung, dass er ein Geschöpf des Höchsten Geistes ist, könnten die Pforten wieder öffnen.

      Wir haben die Früchte vom Baum naturwissenschaftlicher Erkenntnisse gekostet, die uns zunächst schmackhaft und wunderbar erschienen. Langsam stellen wir aber fest, dass jene Süße entbehrt wird, die sie anfangs zu haben versprachen. Manche von ihnen sind unbekömmlich, und es sind sogar giftige darunter. Was der hochgezüchtete Verstand als „Fortschritt" betrachtet, als Erweiterung des Weltbildes, brachte auf der anderen Seite Verkümmerung von Fähigkeiten, die den wahren Menschen betreffen, seine ewige, beseelte, geistige Wesenheit.

      Zur Natur des Menschen gehört viel mehr als das, was durch Messen, Analysieren, Sichtbarmachen oder durch Experimente bewiesen wurde, was manchen philosophischen Weltanschauungen, Religionen und anderen Geistesrichtungen immer schon bekannt gewesen ist. Je größer aber die scheinbaren Erfolge der Naturwissenschaft waren, desto mehr verloren jene in ihrer geistigen Einstellung abweichenden Außenseiter an Ansehen.

      Ein Denkgebäude, das auf Irrtümern beruht, muss einstürzen. Es begann zu wanken mit dem Umsturz im Weltbild der Physik, mit Plancks, Einsteins und Heisenbergs Erkenntnissen. Seither konnte man sich nicht mehr uneingeschränkt auf das Denkmodell der Naturwissenschaft stützen und berufen. Nun wird dieses Weltbild erneut erschüttert durch den Hirnforscher und Nobelpreisträger Sir John Carew Eccles, der auf dem Weltkongress für Philosophie im August 1978 in Düsseldorf seine Fakten und neuen Entdeckungen auf dem Gebiete der Hirnforschung darlegte, die zu einer völlig neuen naturwissenschaftlichen Hypothese über den Zusammenhang zwischen Geist und Materie führt. Die wesentliche Aussage besteht darin, dass Bewusstsein grundsätzlich als vom Gehirn unabhängig, als etwas außerhalb des zentralen Nervensystems Existierendes angesehen werden muss, das mit dem entsprechenden Organ, dem Gehirn, wohl aber in Wechselbeziehung steht. Somit ist das Gehirn ein physisches Offenbarungswerkzeug für etwas von ihm Unabhängiges, Außenstehendes, einer in sich selbst gegründeten Seinsform.

      Der Australier, Sir John Carew Eccles, der diese bedeutungsvolle Erkenntnis erarbeitete, ist einer der angesehensten Hirnforscher unserer Zeit, der 1963 den Nobelpreis für Medizin in Empfang nehmen konnte.

      Was für Konsequenzen können aus seiner Hypothese gezogen werden? Die Deutung des wissenschaftlichen Materialismus, der Bewusstsein nur als Produkt von Gehirnprozessen versteht, ist damit naturwissenschaftlich widerlegt. Das Bewusstsein ist letztendlich auf keinerlei organische Substanz oder Funktion rückführbar. Der Geist steht dem Gehirn als etwas Unabhängiges gegenüber.

      Bewusstsein ist, nach Eccles, eine in sich selbst gegründete Seinsform. Es ist der wohl wichtigste Teil des Menschen, der ihn eigentlich erst zum Individuum macht. Sein Bewusstsein gehört einer nicht materiellen Welt an.

      Diese These an sich ist Jahrtausende alt. Sie erhält heute aber eine gewaltige Bedeutung, weil sie im Widerspruch zur Anschauung der meisten Wissenschaftler steht. Es bedurfte darum des Gewichtes eines namhaften und angesehenen Hirnforschers und Nobelpreisträgers und seiner überzeugenden Argumentation, dass solch eine Aussage überhaupt akzeptiert wird. Seine Erkenntnis lässt den Gedanken an eine vom Körper unabhängige Existenz über den physischen Tod hinaus zu. Diese These führt über die engen Grenzen einer materialistischen Wissenschaft hinaus in Bereiche, die es dem Menschen möglich machen, wieder einen Sinn in seinem Leben zu erkennen. Wenn Eccles Entdeckung in Zukunft gelehrt und zum allgemeinen Wissensgut wird, wird eine bedeutsame geistige und ethische Aufwärtsentwicklung der Menschheit sich daraus ergeben.

      Wenn das angebrochene geistige Zeitalter wahrhaft Einzug halten will, und das tut es, weil die kosmische Uhr, die grandiose Zeiträume anzeigt, nicht stehenbleibt, musste diese Entdeckung gemacht werden. Sie wird noch manchen Irrtum aufdecken, der dadurch entstand, weil das Fundament, worauf aufgebaut wurde, eine rein materialistische Grundlage hatte. Die Forschungsarbeiten haben also ergeben, dass Bewusstsein immaterieller Natur und unabhängig von Zeit und Raum ist. Auf jeden Fall gibt die Erkenntnis Eccles, wenn sie voll verstanden wird, die Gewissheit, dass es keinen Tod des Bewusstseins und kein Ende unserer Existenz gibt, sondern nur ein Ablegen des physischen Körpers. Da das Bewusstsein eine vom Körper getrennte Seinsform ist - man nennt diese in nicht wissenschaftlicher Sprache auch Seele - gehört es nach Ablegen des Körpers einer nicht materiellen, einer feinstofflichen Welt an. Ob wir diese feinstoffliche Welt Himmel, höhere Sphäre oder Ebene nennen, ist gleichgültig.

      Der physische Körper ist der Verwesung anheim gestellt, das wissen wir. Unsere wahre Individualität, eine von ihm unabhängige in sich selbst gegründete Seinsform als eine bewusste geistige Wesenheit, ist unsterblicher Natur.

      Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, heißt es in der Schöpfungsgeschichte. Da Gott nicht Materie ist und wir nach seinem Bilde geschaffen sind, kann unsere wahre Natur auch nicht materieller Art sein. Wir sind Seele und haben einen Körper. Wir können nur ohne den Körper in jene nicht materielle Welt jenseits von Zeit und Raum eingehen. Sobald sich unser Bewusstsein, das ja auch eine Energieform darstellt, als unabhängige Seinsform aus dem Körper löst, wodurch dann erst alles Leben aus ihm entweicht, hat er seine Aufgabe für diese Existenz erfüllt. Er hat für das Erdendasein unserer wahren Individualität nur als eine Hülle gedient, um hier existent sein und wirken zu können. Der Weg der Evolution geht nach Ablegen des Körpers auf einer anderen Ebene weiter, die wir mit dem Bewusstsein genau so real erleben wie die irdische.

      Da die meisten Menschen sich mit ihrem physischen Körper identifizieren, können sie auch nicht erfahren, dass sie ein ewiges, beseeltes, geistiges Wesen sind, das einer anderen Welt und Dimension zugehörig ist. Darum lebt ein großer Teil von ihnen in der Vorstellung von Anfang und Ende des „Lebens" in Angst, Panik und Depressionen.

      Ein geistiges Gesetz lautet „Lässt jemand eine Idee der Trennung von Gott seine Aufmerksamkeit und damit seinen Geist in Anspruch nehmen, so beginnt sich ein entsprechender Zustand in seiner Welt darzustellen, der bewirkt, dass er sich als Wesenheit empfindet, die von ihrem Ursprung abgesondert ist. Er lebt dadurch in der Getrenntheit und der Vorstellung, er habe Anfang und Ende. Doch das Bewusstsein des Einzelwesens ist ewiger Natur."

      Wer sich mit diesem Bewusstsein, mit seiner Seele identifiziert, ist sowohl auf der physischen als auch auf der geistigen Ebene zu Hause. Dazu bedarf es nicht erst des Ablegens des physischen Körpers. Wir haben solche Menschen überall, nicht nur im fernen Osten. Ich nenne einige aus dem Europäischen Raum: Jacob Böhme, der englische Dichter Blake, Hildegard von Bingen und viele, die unter uns leben, aber nicht darüber sprechen. Gerade in heutiger Zeit leben mehr Menschen als je zuvor, die diese Befähigung haben.

      Nachdem die ewige, individuelle Natur des Menschen durch einen namhaften Forscher entdeckt und eindeutig dargelegt wurde, sind meine folgenden Ausführungen über unsere Individualität aus einer anderen Sicht besser zu verstehen.

      Ein geistiges Äon ist angebrochen. Die von Eccles gewonnenen Erkenntnisse und Entdeckungen machen es offenbar. Das Wassermann-Zeitalter ist über die Schwelle getreten und bringt gewaltige Veränderungen. Weil die Menschheit sich aber noch nicht in das kosmische Geschehen eingegliedert hat, erfährt sie die schmerzhaften Wehen der Evolution. Das Sicheinreihen in die kosmische Ordnung geschieht durch geistige und ethische Aufwärtsentwicklung. Dieser Weg führt zur immer stärkeren