Название | Heilung durch SOL-Hypnose |
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Автор произведения | Brigitte Papenfuß |
Жанр | Эзотерика |
Серия | |
Издательство | Эзотерика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783944878041 |
In dieser Zeit, insbesondere im 16. und 17. Jahrhundert, glaubten die Menschen fest an Hexen, die mit dem Teufel im Bunde waren. Immer, wenn sich die Menschen etwas nicht erklären konnten, zum Beispiel Missernten, Naturkatastrophen, Brände oder Krankheiten, so musste ein Schuldiger gefunden werden. Das waren im Zweifel dann immer Hexen oder Zauberer. Diese wurden der Hexerei angeklagt und verurteilt. Grundlage der Hexenprozesse war der vom päpstlichen Inquisitor Heinrich Kramer verfasste „Hexenhammer“, der erstmals 1487 erschien. Hier wurden die Foltermethoden genau beschrieben, die anzuwenden waren, um die vermeintliche Hexe zu einem Geständnis zu bewegen. Anklagepunkte waren fast immer „Schadenszauber“ und „Buhlerei mit dem Teufel“. Unter der Folter gestanden die Gequälten alles, was ihre Peiniger hören wollten. Dann erging das Todesurteil, das meist durch Verbrennen auf dem Scheiterhaufen vollstreckt wurde. Auslöser solcher Prozesse waren nahezu ausschließlich Denunziationen durch Nachbarn und Bekannte. Man schätzt die Zahl der Opfer in Europa auf etwa 50.000, die Hälfte davon in Deutschland.
Anklage wegen Hexerei
Erst gegen Mitte des 18. Jahrhunderts gingen diese Prozesse dem Ende entgegen. Und dennoch gilt die Schottin Helen Duncan erst Mitte des 20. Jahrhunderts als letzte verurteilte Hexe. Sie galt als bekannte Wahrsagerin und soll 1944 während einer Séance Geheiminformationen weitergegeben haben, von denen sie eigentlich nichts wissen konnte. Auf Basis eines aus dem Jahre 1735 stammenden Anti-Hexerei-Gesetzes wurde sie im Januar 1944 verhaftet und zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Erst 1951 wurde das betreffende Gesetz auf Betreiben Winston Churchills außer Kraft gesetzt.
Es wäre bestimmt nicht richtig, die Geschehnisse von damals aus heutiger Sicht bewerten zu wollen. Die Handlungen dieser Zeit entsprangen sicherlich tiefsten Überzeugungen und großen Ängsten, wenngleich auch bei der einen oder anderen Denunziation ein klares Kalkül der Auslöser gewesen sein mag. Das damals Geschehene entsprach dem Geist jener Zeit und somit den Dogmen, denen die Menschen folgten.
Heute können wir ja im Brustton der Überzeugung sagen, dass wir in aufgeklärten Zeiten leben. Wir können uns rühmen, über einen immensen technischen Fortschritt zu verfügen und alles, was unser Leben betrifft, wissenschaftlich erklären zu können. Oder doch nicht? Nein, offensichtlich doch nicht.
In vielen Ländern der Welt, insbesondere den afrikanischen südlich der Sahara, einigen arabischen sowie Indien, Papua Neuguinea, Südamerika und Indonesien sind Hexenverfolgungen mit allen ihren Grausamkeiten auch heute gelebte Realität. Die Menschen suchen nach der Ursache für Unglück und Leid und glauben, diese in bösen Mächten zu finden, die ihnen dies angetan haben.
Im Folgenden einige Beispiele:
„UN verurteilt Hexenjagd in Papua Neuguinea: In Papua Neuguinea werden immer mehr Menschen der Hexerei bezichtigt und dafür getötet und gequält, sagen Experten. In Papua Neuguinea mehren sich Verbrechen im Zusammenhang mit schwarzer Magie und Zauberei (…). Vor allem alleinstehende Frauen würden häufig als Hexen bezeichnet und ohne rechtsgültige Beweise gequält und getötet, berichten Menschenrechtsorganisationen.“ (Deutsche Welle, 16. 07. 2014)
„Kindesmisshandlung: Die "Hexenkinder" von Nigeria: Immer mehr Kinder in Afrika werden von Geistlichen der Zauberei beschuldigt - und gequält oder umgebracht. Unicef zufolge sind Zehntausende betroffen (…).“ (Spiegel online, 20. 10. 2009)
Die vorstehenden Berichte sind stark gekürzt, weil es nicht Sinn dieses Buches sein kann, die erschütternden Details der Berichterstattung offenzulegen. In jedem Fall glauben große Teile der Weltbevölkerung an übersinnliche Kräfte, allerdings, wenn sie im Alltag großes Leid erfahren, meist nur in Form von Dämonen und schwarzer Magie. Bemerkenswert ist hierbei die Tatsache, dass in Ländern, in denen die Lebensbedingungen von Not, Ängsten, Hunger, Leid und Krankheiten bestimmt sind, deutlich unterschieden wird zwischen weißer und schwarzer Magie. Hier sind Verfolgungen von vermeintlichen Hexen und Dämonen an der Tagesordnung, genau wie in Westeuropa noch vor 300 Jahren, als die Lebensumstände dort vergleichbar waren.
In Deutschland glaubt nur noch fast jeder Zehnte an böse Geister. Vorherrschend hingegen ist der Glaube an Wunder und Engel. Wenn 56 Prozent der Befragten in einer 2006 im Auftrag der „F.A.Z.“ durchgeführten, repräsentativen Umfrage angeben, dass sie an Wunder glauben, so spricht dies eine deutliche Sprache.
Offensichtlich findet zurzeit in Deutschland eine Veränderung in der Weltanschauung statt, bei der einem geistig spirituellen Aspekt des Lebens mehr Raum gegeben wird.
Letzteres wird auch dadurch verdeutlicht, dass 54 Prozent der Befragten angeben, sie seien davon überzeugt, man könne eine drohende Gefahr im Voraus erspüren, 51 Prozent an Schutzengel glauben und 45 Prozent meinen, mit einem weit entfernten Menschen in innerer Verbindung stehen zu können. Mithin glaubte im September 2006 jeder zweite Deutsche, mit einem wie auch immer gearteten, psychoenergetischen Feld in Verbindung zu stehen. Diese Tendenz ist offensichtlich steigend.
So berichtet “Die Welt“ am 16. 05. 2015: „(…) Jeder vierte Deutsche, berichtet die "Zeit" unter Berufung auf die neuesten Zahlen der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (Allbus), sei inzwischen aufgeschlossen gegenüber Wunder- und Geistheilern. Rund 40 Prozent der Bevölkerung halten der Untersuchung zufolge etwas von Astrologie oder New Age, mehr als die Hälfte äußern Sympathie für Anthroposophie und Theosophie.
Im Westen Deutschlands liegen laut Studie die Zustimmungswerte höher als im Osten. Jeder zweite Westdeutsche glaube an Wunder, ungefähr jeder Vierte an die Wiedergeburt.
„Stille spirituelle Revolution": (…) Die Okkultismusforscherin und Präsidentin der Universität Augsburg, Sabine Doering-Manteuffel, spricht von einer "stillen spirituellen Revolution", die sich über Europa ausbreite. "Hier werden Weltbilder verändert wie in keiner Missionsphase der europäischen Geschichte zuvor." (Die Welt, 16. 05. 2015)
Repräsentativen Umfragen zufolge glaubt also jeder zweite Deutsche an Schutzengel und Wunder. Wenn diese Tatsache als „stille spirituelle Revolution“ bezeichnet wird, so zeigt dies in aller Deutlichkeit, dass das gesellschaftlich akzeptierte Weltbild ein anderes ist als das repräsentativ hinterfragte.
In den Medien, die mit überwiegender Mehrheit das allgemein akzeptierte Weltbild widerspiegeln, werden demnach die Menschen bestätigt, die nicht an Übersinnliches glauben, also rational sind, während die spirituellen zumindest zwischen den Zeilen in die Ecke der Esoterik gestellt werden, was im Übrigen, der ursprünglichen Bedeutung des Wortes nach, vollkommen korrekt ist. Esoterik bedeutet nämlich „dem Inneren zugehörig“ und bezeichnet demnach die nach innen gerichtete Aufmerksamkeit, die Spiritualität.
Allerdings wird der Begriff „Esoterik“ heute zumeist mit den Wortdeutungen „irrational“ oder „versponnen“ assoziiert.
Vereinfacht ausgedrückt, leben demnach rund 40 Millionen rationale und 40 Millionen irrationale Menschen in Deutschland, wobei medial lediglich die rationalen in ihrer Weltanschauung ernst genommen werden.
Offen bleibt hier allerdings die Frage, wie viele der sogenannten Rationalen im Grunde ihres Herzens hoch spirituell sind, sich nur nicht zu ihrer Spiritualität bekennen, weil dies im Gegensatz zum medial propagierten Zeitgeist stünde, der von einer eher mechanistischen Weltanschauung geprägt ist.