Das schwarze Korps. Dominique Manotti

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Название Das schwarze Korps
Автор произведения Dominique Manotti
Жанр Современная зарубежная литература
Серия
Издательство Современная зарубежная литература
Год выпуска 0
isbn 9783867549806



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Bilanz: ausgesprochen positiv. Jede Menge Informationen über die Kollaboration französischer Unternehmer mit den deutschen Besatzungsstellen, über den tatsächlichen Zustand der französischen Wirtschaft, über die kleine Welt der Kollaborateure aus Kultur und Politik …

      Doch heute Abend hat ihn der Ekel gepackt. Dora, die schöne Dora, die bezaubernde Dora ist gefangen in einer Scheinwelt, die auf eine Katastrophe zusteuert. Ist sie sich dessen bewusst? Oder nicht? Wie auch immer. Nicht nur unternehme ich nichts, um sie davon abzuhalten, ich ermuntere sie sogar zum Weitermachen, ich treibe sie weiter auf ihrer schiefen Bahn. Ich verhalte mich wie ein Zuhälter. Ein schrecklich kluger zwar, aber ein Zuhälter. Nicht viel anders als Nohant oder Deslauriers. Lass das Grübeln sein. Es herrscht Krieg. Trinkt seinen Kaffee aus. Kalt. Steht auf. Hebt mit der Messerspitze ein Dielenbrett an, holt ein paar akkurat gefaltete Zettel hervor. Nohants Aufzeichnungen über Dora Belle. Hat er nicht im Büro lassen wollen, es kann immer jemand neugierig sein, zu riskant. Nimmt ein Päckchen Streichhölzer und verbrennt die Blätter eins nach dem andern über dem Spülstein. Einer Freilassung gleich. Rein symbolisch. Und geht schlafen.

      Die Tür zu seiner Zelle wird geöffnet. Mike Owen unterdrückt den Impuls zurückzuweichen. Wie viele Stunden oder Tage in dieser Zwei-mal-zwei-Meter-Zelle, ständig hell erleuchtet, die Handgelenke an einen Ring in der Wand gekettet, gerade so in der Lage, aufrecht zu stehen oder sich auf dem nackten Boden auszustrecken? Er kann es nicht sagen. Ohne ein Wort macht der SS-Mann ihn los und treibt ihn im Flur vor sich her. Owen bewegt Hände, Arme, schmerzhaft, schwankt. Der SS-Mann öffnet eine Tür. Owen bleibt reglos auf der Schwelle stehen. Sieht zunächst nur die festliche Tafel in der Mitte des Raums, weißes Tischtuch, Porzellan, Silberbesteck, verschiedene Kristallgläser, vier Gedecke. Der SS-Mann stößt ihn hinein, schließt die Tür hinter ihm, dreht den Schlüssel, einmal, zweimal, dreimal, wie in der Zelle. Vorm Fenster sind Gitter. Aus dem Nichts taucht Bauer auf, in Uniform, ein Mädchen an jedem Arm, eine Dunkle, eine Blonde, in roten Miedern und schwarzen Netzstrümpfen, Brüste, Geschlecht, Gesäß entblößt. Ihm schwindelt. Bauer packt ihn am Arm.

      »Mein lieber Mike, der Name des Dorfs, in dessen Nähe du mit dem Fallschirm abgesetzt wurdest und an den du dich nicht erinnern konntest, ist Mortemart. Die Organisation, die dich in Empfang genommen hat, wurde zerschlagen, die Anführer exekutiert und das Dorf niedergebrannt. Eigentlich eine gute Nachricht, oder?« Er reicht ihm eine Champagnerschale. »Du hast für dein Recht zu leben bezahlt, zumindest vorerst.« Er hebt sein Glas. »Auf unsere Kollaboration, um einen sehr französischen Terminus aufzugreifen.«

      Weiter, mach weiter. Was kannst du anderes tun? Mortemart, diesen Namen kennst du nicht, hast ihn nie ausgesprochen. Hör nicht auf das, was er sagt. Wiederhole: Kohle, Unternehmer, Banken – das, und nur das, ist deine Welt. Er leert sein Glas auf einen Zug.

      Später sitzt er nackt auf einem Stuhl, eins der Mädchen auf den Knien, die ihn löffelchenweise mit Kaviar füttert und ihm aus Bordeauxgläsern Wodka einflößt. Klammert sich an das quadratische Stück Nacht jenseits des Fensters, an den Schmerz, den er spürt, wenn er sein Knie gegen die Tischkante schlägt. Und er trinkt. Sehr wenig getrunken, sehr wenig gegessen seit seiner Verhaftung, seit wann? Schwindelgefühl. Tournedos Rossini, schwere Feinschmeckerkost. Das Mädchen verschwindet unter dem Tisch und fängt an, ihm einen zu blasen. Er verschluckt sich und erstickt fast, kommt ohne Lust, verliert das Bewusstsein, Kopf auf dem Tisch.

      Jemand hat ihn geweckt, indem er ihm eine eiskalte Flüssigkeit in die Nase gesprüht hat. Ein Brennen, regenbogenfarbener Funkenregen. Er fühlt sich wie ein Berg in einer klaren Winternacht. Eins der Mädchen tanzt Cancan und summt dazu. Sie hat ein riesiges blauviolettes Geschlecht. Wo ist Bauer?

      Das Mädchen sitzt auf der Tischkante. Er nimmt sie, forschend, leicht distanziert, sein Geschlecht dringt in ihres ein, keinerlei Empfindung. Kalte Hände. Bauer, hinter ihm, an ihn gepresst, über seine Schulter gebeugt: Nichts ist schöner als der Arsch eines virilen jungen Mannes. Er packt seine Hüften und dringt in ihn ein, während er ihm in die Schulter beißt. Owen brüllt auf, stürzt das Mädchen, den Tisch, eine randvolle Schüssel Erdbeer-Burgunder-Bowle um. Bauer zerschießt die Lampen mit zwei Schuss. Die Mädchen verstecken sich hinter dem umgekippten Tisch, die Dunkle ist durch Glassplitter verletzt und blutet stark am Oberschenkel. Vier SS-Männer kommen herein, nehmen Bauer mit, jagen die Mädchen mit Tritten davon und lassen Owen auf dem Teppich liegen, inmitten von zerbrochenem Geschirr, mit Wein und Sperma besudelt, zwischen mehrfach verriegelten Schlössern und vergitterten Fenstern längst weggedriftet.

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