Tierisch gute Gespräche. Amelia Kinkade

Читать онлайн.
Название Tierisch gute Gespräche
Автор произведения Amelia Kinkade
Жанр Биология
Серия
Издательство Биология
Год выпуска 0
isbn 9783941435865



Скачать книгу

wertvoll sind beim Umgang mit nichtverbalen Menschen wie Komapatienten oder Babys, doch die Prinzipien der Telepathie mit Tieren sind genau die gleichen. Es gibt keinen Unterschied. Kommunikation ist Kommunikation. Aber was genau ist sie?

      In unserer Kultur machen wir es uns ziemlich einfach mit dem Begriff der Kommunikation. Nach gängiger Auffassung wäre Kommunikation nichts weiter als der Austausch von Worten. Doch das ist trügerisch. Wir müssen uns daran erinnern, dass die Worte, mit denen wir Menschen, Gegenstände, Orte, Gefühle und Ereignisse in unserem Leben beschreiben, nicht tatsächlich die Menschen, Gegenstände, Orte, Gefühle und Ereignisse sind. Worte sind nichts weiter als Symbole für die greifbareren Gegenstände in unseren Welten. Sprache ist nur ein Aspekt von Kommunikation. Kommunikation ist der rohe Austausch von Emotion und Bildern unter Lebewesen. Wir sprechen nicht, anstatt telepathisch zu kommunizieren – wir sprechen, während wir telepathisch kommunizieren.

      Nehmen wir an, du hast eine neue Couch gekauft und versuchst, sie zu beschreiben. Du machst dir im Geist ein Bild von der Couch und einigen Details: Farbe, Stoff, Größe, Gewicht, Weichheitsgrad.

      Wenn du dich mit jemandem unterhältst und etwas beschreibst, hat dein Gegenüber vielleicht plötzlich einen Geistesblitz und versteht dich dann. Unabhängig davon, wie gut oder schlecht du die Couch beschreibst, kann dein Freund auf einmal im Geist das Bild von dem „sehen“, was du ihm zu vermitteln versuchst. Vielleicht ruft er aus: „Ich weiß, worüber du sprichst!“ Dann mag er deine Beschreibung in Worte fassen, die einen Sinn für ihn ergeben, oder den von dir beschriebenen Gegenstand mit etwas vergleichen, was ihm vertrauter erscheint. (Merke dir dieses magische Wort: vertrauter.) Wir benutzen nur so lange Worte, bis wir erfolgreich die Bilder in unserem Geist übertragen haben.

      Bei allem, was wir einander per Sprache beschreiben, halten wir stets im Geist eine Serie von Bildern fest, die manchmal von starken Emotionen begleitet sind. Sprache erfasst die Kommunikation nicht. Kommunikation ist etwas viel Tieferes.

      Hattest du jemals das Gefühl im Bauch, dass dich jemand belügt? Auch wenn diese Person sehr geschickt log und ihre Erzählung glaubhaft klang, wusstest du tief in deinem Bauch, dass sie die Unwahrheit sprach. Wie wusstest du es? Der Film dieser Person passte nicht mit ihrer Tonspur zusammen. Die Bilder in ihrem Geist stimmten nicht mit ihren Worten überein.

      Heißt das, dass du direkten Zugang zum inneren Film dieser Person hattest, zu ihren Gedanken? Vielleicht sagst du, du hast es gespürt, dass die Person log. Welches Wahrnehmungsorgan hast du dann dabei benutzt?

      Es gibt einen sechsten Sinn in allen von uns, der nicht mysteriöser ist als unser Seh- oder Geruchsorgan. Sein einziger Zweck ist, Gedanken zu übertragen und zu empfangen. Er kann Gedanken und Energieimpulse, die von anderen Lebewesen einschließlich der Tiere stammen, wahrnehmen, abwägen, registrieren und analysieren.

      Was sind Gedanken wirklich? Ich bin mir zweier unterschiedlicher Arten von Gedanken bewusst. Die erste Art von Gedanken ist eine Reproduktion der Person, die sie aussendet. Sie ist eine Emanation, die durch eine besondere Absicht erzeugt wird und deren Auftrag es ist, der Absicht des Betreffenden gemäß zu handeln. Diese Gedanken tragen deswegen den emotionalen Inhalt dessen, der sie gesendet hat. Sie haben eine Absicht und eine Lebensspanne. Und genau deshalb funktioniert positives Denken. Leider funktioniert deshalb auch negatives Denken. Ängste sind nichts weiter als dunkle Gedanken, die wir zum Leben erweckt haben.

      Was auch immer wir denken, sei es positiv oder negativ, wird für gewisse Zeit ein eigenständiges Leben annehmen, sich in der Welt manifestieren und schöpferisch tätig sein.

      Mit solchen Gedanken erzeugen wir eine schattenhafte Kopie von uns selbst, die wir hinaus in die Welt um uns entlassen. Diese Kopie kann den Emotionen und Wünschen entsprechend sprechen und handeln, die sie erschufen. Schließlich wird eine solche Gedankenform immer schwächer, bis sie ganz verblasst, es sei denn, wir verstärken sie durch unser Verlangen und füllen ihre Form und Absicht wieder auf.

      Man kann dies mit einer Radiostation vergleichen. Ein Signal wird auf einer gewissen Frequenz gesendet. Jenes Signal kann stark oder schwach sein und verstärkt werden, indem man mehr Energie hineinsteckt. Jeder kann das Signal auffangen, sofern er ein Rundfunkgerät hat, mit dem er den betreffenden Kanal empfangen kann. Das menschliche Gehirn arbeitet auf ähnliche Weise. Ob wir es erkennen oder nicht: Wir alle erzeugen Gedankenformen und senden Signale hinaus.

      Meine erste direkte Erfahrung mit dieser Art von Gedankenform fand in einem Traum statt, den ich vor fünfzehn Jahren hatte. Mein damaliger Freund war ein Medium, aber ich war mir meiner eigenen übersinnlichen Fähigkeiten nicht bewusst. Er hatte es schwer, mich zu überzeugen, dass Gedanken real waren.

      Ich hielt ein Mittagsschläfchen und war tief in einen Traum verstrickt, als mein Traum plötzlich von meinem Freund unterbrochen wurde, der in mein Schlafzimmer kam und seine Arme um mich schlang. Ich erwachte abrupt oder glaubte das zumindest, bis ich mich umdrehte. Ich war überrascht, meinen Körper schlafend im Bett liegen zu sehen. Hier saß ich mit meinem Freund an diesem Ort zwischen Wach- und Traumzustand am Fußende meines Bettes. Obwohl ich mir meiner selbst so bewusst war, wie dies nur im Wachzustand möglich ist, konnte ich nicht wach sein, da ich meinen Körper zusammengerollt im Bett sehen konnte. Ich konnte aber auch nicht schlafen, denn mein Freund hatte meinen Traum abrupt unterbrochen und mein Bewusstsein ins Schlafzimmer zurückgebracht. Er legte seine Arme von hinten um mich und küsste mich zwischen die Schulterblätter. Ich sah seinen Körper und fühlte ihn so stark, als sei er tatsächlich anwesend. Sein Körper hatte Gewicht und Masse, und ich spürte auch die Wärme seiner Berührung. Dann hörte ich seine Stimme laut in meinem Ohr: „Wach auf. Es ist Zeit aufzuwachen.“

      Wenige Sekunden später klingelte das Telefon und „mein Freund“ flog aus dem Zimmer. Der Klang des Telefons trieb mich in meinen Körper zurück, und ich wurde nun wirklich wach gerüttelt. Als ich den Telefonhörer abhob, war mein Freund am anderen Ende der Leitung.

      „Hast du meinen Gedanken empfangen?“ fragte er. Ich war verblüfft.

      „Du warst gerade hier!"

      „Nein, das war ich nicht wirklich“, sagte er. „Ich schickte dir nur einen Gedanken. Ich bat dich, aufzuwachen.“

      Nach dieser erstaunlichen Initiation fing ich an, sensitiver auf die Gedanken anderer Leute zu reagieren und mir über die Gedanken bewusster zu werden, die ich selbst aussandte.

      Der zweite Typ von Gedankenformen ist keine Kopie der Person, die sie aussendet, sondern lediglich das Bild eines unbelebten Gegenstandes. Wir beschwören ständig Bilder in unserem Geist herauf und schicken sie in die Welt hinaus. Wir feuern auch emotionale Gedankenformen ab, die voll von Verlangen sind. Tiere senden beides aus, Kopien ihrer selbst als Gedankenformen und Bilder unbelebter Gegenstände. Eins der besten Beispiele dieses geistigen Fangspiels lieferte mir mein Exfreund Benjamin. Eines Tages hatte ich ein ungeheures Verlangen nach Käsepopcorn und brauchte außerdem ein paar AA-Batterien für meinen Minikassettenrecorder. Da ich aber an dem Tag sehr beschäftigt war, hatte ich nicht die geringste Lust, loszufahren und die Batterien und Popcorn zu kaufen.

      Obgleich ich kein Wort darüber verlor, kam Benjamin am Abend mit Käsepopcorn und AA-Batterien von der Arbeit. Er hatte keine Lebensmittel eingekauft und mir nichts anderes mitgebracht - nur Popcorn und Batterien.

      Er sagte, er hätte auf dem Nachhauseweg an einem Geschäft angehalten und einfach diese zwei Artikel gekauft. Als er nach Hause kam, sagte er: „Ich dachte, dass du das vielleicht gebrauchen kannst.“ Ich fragte ihn, wie er gewusst hatte, dass ich mir den ganzen Tag die zwei Artikel gewünscht hatte. Seine Antwort lautete, „Sie gingen mir einfach nicht aus dem Kopf. Ich wusste, dass ich sie selbst nicht brauchte, deshalb nahm ich an, dass die Gedanken von dir kamen.“ Im Lauf von sieben Jahren wurde unsere telepathische Verbindung so stark, dass ich sehen