Allmächtig? Ohnmächtig? Gerecht?. Gerhard Padderatz

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Название Allmächtig? Ohnmächtig? Gerecht?
Автор произведения Gerhard Padderatz
Жанр Религия: прочее
Серия
Издательство Религия: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783815026007



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das, er muss Satan einfach machen lassen?“

      „Im Prinzip: ja. Das Drama der Sünde muss einmal durchgespielt werden, damit am Ende alle sehen, wohin eine Rebellion gegen Gott führt. Alle müssen erkennen, dass Gott wirklich barmherzig, liebevoll und gerecht ist und unsere Liebe und unser Vertrauen verdient.

      Das Ganze wird dann gewissermaßen wie eine Schutzimpfung wirken: Nachdem alle Fragen geklärt sind und der Bazillus Sünde genügend Antikörper hervorgebracht hat, wird das Universum immun sein gegen jede erneute Auflehnung gegen Gott.“15

      „Das klingt ganz schön phantastisch.“

      „Ja, aber ich vertraue darauf, dass Gott mit seiner Art des Vorgehens dieses Ziel erreichen wird. Und im Grunde bin ich Luzifer sogar dankbar, dass er diesen Aufruhr angefangen hat.“

      „Wieso das?“, fragte sie erstaunt. „Das klingt ziemlich zynisch.“

      „Mag sein“, antwortete ich. „Aber weil er das höchste erschaffene Wesen ist, wird niemand je auf die Idee kommen, er sei zu dumm gewesen, um diese Rebellion erfolgreich zum Ziel zu führen.“

      „Dafür nehmen Sie aber viel in Kauf, auch wenn es uns die Gewissheit geben sollte, dass das Ganze nicht noch einmal passiert.“

      „Der Preis ist hoch. Aber nachdem Luzifer seine Erhebung begonnen hatte, konnte Gott nicht anders vorgehen, wenn er nicht alle Geschöpfe verlieren wollte.“

      Sie sah mich nachdenklich an. Nach einer kleinen Pause fragte sie: „Wann soll denn dieser Aufruhr stattgefunden haben?“

      „Das sagt uns die Bibel nicht. Das muss aber einige Zeit vor dem Sündenfall unserer Voreltern Adam und Eva gewesen sein.“

      „Dazu habe ich auch noch einige Fragen.“

      „Das sprachen Sie ja vorhin schon an.“

      In diesem Augenblick wurde uns das Abendessen serviert.

      „Jetzt tut uns eine kleine Pause sicher gut“, meinte ich.

      „Das finde ich auch. Ich heiße übrigens Margot Naumann“,16 sagte meine Nachbarin und gab mir die Hand.

      Ich entschuldigte mich, dass ich mich noch nicht vorgestellt hatte, und holte es nun nach. Dann aßen wir schweigend unsere Pasta.

       Gibt es Ufos? Verführungen durch Satans Engel

      Wir flogen in die Nacht hinein. Der Himmel hatte sich blassorange verfärbt. Eine Weile blickten wir hinaus. Unter uns lag Neufundland.

      „Was mich am Fliegen immer wieder begeistert“, sagte ich zu Frau Naumann. „ist die Tatsache, dass über den Wolken am Tage immer die Sonne scheint – ganz gleich, wie grau der Himmel beim Abflug ist. Das mache ich mir manchmal bewusst, wenn ich an trüben Tagen niedergeschlagen bin: Eigentlich scheint ja die Sonne, auch wenn ich sie nicht sehe. Für mich ist das ein gutes Bild für die Liebe und Nähe Gottes.“

      „Ja, über den Wolken ist es immer schön“, sagte meine Gesprächspartnerin etwas in Gedanken versunken. „Und vieles sieht von hier oben so klein und unwichtig aus. – Sehen Sie mal da drüben, das Licht. Das sieht aus wie ein Ufo.“ Sie schmunzelte und zeigte auf ein Flugzeug mit weißem Blinklicht, das durch die letzten Strahlen der Sonne beleuchtet wurde. Es flog in einiger Entfernung neben uns her.

      „Wie denken Sie über Ufos?“, fragte sie plötzlich. „Fliegende Untertassen – gibt es die? Kann es sein, dass wir Besuch von anderen Planeten bekommen, oder sind Ufos nur Sinnestäuschungen?“

      „Gerade vor einigen Wochen habe ich einen Bericht über den Stand der Forschung auf diesem Gebiet gesehen“, erzählte ich. „Es scheinen inzwischen auch seriöse Wissenschaftler überzeugt zu sein, dass manche Sichtungen von Ufos nicht eingebildet sind.“

      „Aber es gibt doch auch immer irgendeine natürliche Erklärung dafür. Mal ist es das Nordlicht, mal ein Satellit oder ein Gasballon.“

      „Ein großer Prozentsatz der Sichtungen ist sicher natürlich zu erklären. Aber einige können nicht wissenschaftlich erklärt werden – gut dokumentierte Fälle, bei denen Piloten, Wissenschaftler oder Polizisten Objekte gesehen haben, die nicht in unser Weltbild passen. Man hat sogar eindeutige Abdrücke und Verbrennungen auf dem Boden gefunden und untersucht, die offenbar mit Ufos in Verbindung standen.“

      „Das heißt also: Sie glauben auch, dass es außerirdische Wesen gibt?“

      „Ja, aber nicht im Sinne von, Marsmenschen‘ oder was man in manchen Science-Fiction-Filmen sieht. Ich denke, dass einige der Ufo-Sichtungen keine Sinnestäuschungen sind und die Besucher tatsächlich nicht von dieser Welt stammen. Nach der Bibel sind auch die Engel gewissermaßen Außerirdische. Aber sie sind nicht darauf angewiesen, mit irgendwelchen Fluggeräten umherzureisen. Sie können unsichtbar sein oder auch eine sichtbare Gestalt annehmen.“

      „Wenn sie nicht auf Fluggeräte angewiesen sind, worin besteht dann der Bezug zu den Ufos?“ Sie runzelte die Stirn.

      „Möglicherweise sind das die Engel, die sich Satan angeschlossen haben, die Dämonen“, erklärte ich. „Sie haben wie die loyalen Engel besondere Fähigkeiten und können Dinge tun, die wir uns nicht erklären können.“

      „Das verstehe ich aber nicht: Wenn sich die bösen Engel auch unsichtbar machen können und keine technischen Hilfsmittel benötigen, warum sollten sie dann in Ufos zu uns kommen?“

      „Die Heilige Schrift zeigt uns, dass die bösen Mächte ein großes Interesse daran haben, uns zu täuschen und zu verführen, um uns von Gott abzubringen und uns ins Verderben zu stürzen.17 Daher kann ich mir vorstellen, dass Dämonen hinter manchen Ufo-Erscheinungen stecken.“

      Sie sah mich zweifelnd an.

      „Als ich noch ein Kind war – ich muss 12 oder 13 gewesen sein“, erzählte ich. „waren meine Eltern mit einem älteren Herrn befreundet. Er hieß Arfst Newton Arfsten und lebte auf der Nordseeinsel Föhr. Dort hatten sie ihn im Urlaub kennengelernt. Als er noch berufstätig war, arbeitete er in Kiel und New York als Dozent für Atomphysik. Er war ein nüchtern denkender Naturwissenschaftler. In New York geriet er in Kreise, die sich mit Spiritismus und Telepathie befassten. Für ihn waren das alles nur Tricks oder Sinnestäuschungen, eben Humbug.“

      „So sehe ich das auch“, warf Frau Naumann ein.

      „Deshalb wollte er seine Freunde entlarven“, fuhr ich fort. „Um ihren Tricks auf die Schliche zu kommen, nahm er an ihren spiritistischen Sitzungen teil.“

      „Was meinen Sie damit?“

      „Solche Versammlungen, bei denen die Anwesenden mit den vermeintlichen Geistern Verstorbener Kontakt aufnehmen und mit ihnen kommunizieren.“

      „Ja, davon habe ich schon gehört. Sind das denn nicht die Seelen Verstorbener?“

      „Nein, sicher nicht“, antwortete ich. „Ich würde Ihnen das gern nachher im Zusammenhang mit Adam und Eva begründen. Die Bibel zeigt uns, dass bei diesen Totenerscheinungen Dämonen am Werk sind.“

      „Gut, ich nehme das mal so hin und gedulde mich einen Moment“, sagte sie etwas widerstrebend. „Was hat also dieser Atomphysiker mit dem unaussprechlichen Namen erlebt?“

      „Einmal bewegte sich ein Tisch, um den er sich mit einer Hand voll Männer versammelt hatte, und begann mit einem der Beine, an dem ein Schreibgerät befestigt war, eine Botschaft zu schreiben. Er versicherte uns, dass es garantiert keine menschliche Manipulation gegeben hatte. Ein anderes Mal erschien eine Gestalt aus dem Nichts und gab vor, der verstorbene Onkel eines Anwesenden zu sein. Ihm wurden Fragen gestellt, deren Antworten nur der Verstorbene und der anwesende Verwandte kannten.“

      „Und was hat Ihr Bekannter dazu gesagt?“, wollte meine Nachbarin wissen und rutschte dabei auf die Kante ihres Sitzes.

      „Sein