Название | Erich Glaubmirnix |
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Автор произведения | Gregor Kastner |
Жанр | Исторические приключения |
Серия | |
Издательство | Исторические приключения |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783961455492 |
Nun hob ich den Kopf und sah eine wunderbare Blumenwiese. Es waren die schönsten Blumen, die ich je in meinem Leben gesehen hatte. „Das ist ja prima! Da kann ich gleich einen Blumenstrauß für die Frau pflücken! Heidi wird sich bestimmt freuen!“ Ich griff nach der ersten Blüte und musste feststellen, dass die sich nicht so einfach pflücken ließ. Egal was ich auch machte, ich griff immer ins Leere. Ich fasste mit beiden Händen zu und es gelang mir tatsächlich ein paar Blumen zu greifen. Aber die Blumen ließen sich nicht pflücken. Sie glitten mir immer wieder aus den Händen. Ich war verzweifelt und gab mein Vorhaben auf.
Ich kroch weiter.
Am Ende der Höhle sah ich den Hasen wieder. „Gott sei Dank! Du lebst!“ Wieso soll der denn nicht mehr leben? Der ist doch hier zu Hause und fühlt sich somit auch wohl.
Aber wie das Leben so spielt, verschwand der Hase wieder im Dunkeln! Nun kam doch wieder die Angst um den Hasen hoch! Nach kurzer Überlegung, schlüpfte ich hinterher und bemerkte zwei schwarze Bäume. Die sahen alt und knorrig aus und versperrten mir den Weg. Ich hatte die „Schnauze“ voll und griff nach den Bäumen, riss sie auseinander und wollte durch! Es roch ekelhaft und der Baum schrie auf.
Ich wurde wieder angegriffen.
Es war wieder der Bär. Der zerrte mich mit aller Kraft aus der Höhle und wieder kam es zum Kampf, Mann gegen Bär. Mein Adrenalinspiegel stieg ins Unerträgliche. Ich wurde immer wütender, ballte die Faust und schlug zu. Ein zweiter Bär griff nun auch noch an und ich holte zu einem Rundschlag aus.
Dazu kam es nicht mehr. Ich spürte einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf und mir wurde schwarz vor Augen.
Am nächsten Morgen
Als ich wieder zu mir kam, brummte mir der Schädel und es hämmerte und hämmerte.
Ich machte ganz langsam die Augen auf und sah einen grünen Busch. Den Busch kannte ich. Ich wollte mich aufrichten und stützte mich auf einen viereckigen Gegenstand. Dieser Gegenstand hatte sogar einen Griff. Als ich mich aufgerichtet hatte, stellte ich fest, dass es mein alter Koffer war, der neben mir lag. „Das gibt’s doch nicht, wie kommt denn der Koffer hier her?“ Ich drehte mich um und sah, dass ich vor meiner Haustür stand. Ich wollte hinein und suchte nach dem Schlüssel. Leider fand ich den Schlüssel nicht und ich musste klingeln. Hoffentlich hatte ich den Schlüssel nicht verloren. Heidi machte auf und schaute mich mit aufgerissenen Augen an. Sie war wütend.
„Schatz, warum bist du wütend? So kenne ich dich ja gar nicht?“
„Halt ja dein Maul und sprich mich nie wieder an!!! Du warst gestern Abend total besoffen und hast dich wie ein alter Ochse benommen! Erst bist du hinter einer dämlichen Katze hergerannt, dann hast du den Kellner umgehauen, bist anschließend unter den Tisch gekrochen und wolltest der Frauen zwischen die Beine grapschen! Dann hast du das verschüttete Bier vom Fußboden aufgeleckt und bist weiter zur Oma! Als du ihr auch noch unter den Rock kriechen wolltest, hat es uns gereicht und wir haben dich unterm Tisch vorgezogen! Dann wolltest du dich auch noch mit uns prügeln und schlugst um dich! Da habe ich eine große Bratpfanne aus der Küche geholt und sie dir auf den Kopf gedroschen! Danach war endlich Ruhe! Die Gäste waren alle entsetzt, die Stimmung im Keller und alle wollten nur noch nach Hause!“
„Also, nimm deinen Koffer und sieh zu, dass du von uns verschwindest! Hier kommst du auf keinen Fall mehr rein! Den Haustürschlüssel hast du übrigens auch nicht mehr!“
Die Tür knallte zu.
Ich stand wie versteinert da und konnte nichts mehr sagen, konnte das einfach nicht begreifen. Somit galt der Blick dem Koffer. Ich schüttelte noch mal mit dem Kopf und ging. Auf der Straße stand ausgerechnet ein Junge, der mir weitläufig bekannt war.
„Guten Morgen, Herr Glaubmirnix, fahren Sie in den Urlaub?“
„Na ja, so kann man das auch nennen.“
„Nehmen Sie Ihre Frau und die Kinder nicht mit?“
„Nein, ich nehme sie nicht mit.“
„Na dann werden die aber traurig sein!“
„Ja, werden sie!“, ich wollte nicht mehr antworten und ging zügig weiter. Bei jedem Schritt dröhnte der Kopf.
„Was ist denn gestern Abend nur schief gelaufen?“ Ich zählte in Gedanken meine Getränke zusammen: „Hab doch nur 1, 2, 3, 4, 5, 6 Bier getrunken und 1, 2, 3, … 6, 7, … 10, … 14, 15, … 21, 22, 23, 24, … 28 Schnaps (Osterwasser)! Daran kann es nicht gelegen haben! Es kann nur so gewesen sein: Einer von den 28 Schnäpsen war schlecht!“
Zwei Wochen später
Ich ging gemütlich durch die Stadt und sah an der Straßenecke auf Höhe der Bushaltestelle die „Alte Gräfin“. Ich sah, wie sie den Straßenverkehr beobachtete und dachte mir dabei: „Die will bestimmt über die Straße und traut sich nicht! Das ist meine ultimative Chance alles wieder gut zu machen!“ Ich fasste allen Mut zusammen und ging hin, legte eine freundliche Miene auf und sprach mit einschmeichelnder Stimme: „Guten Tag, liebe Oma, kann ich dir irgendwie helfen?“ Die „Alte Schachtel, nein Gräfin“, schaute mich mit einem verächtlichen Blick an und es kam so, wie es kommen sollte. Sie schimpfte und fluchte in den lautesten Tönen. Ich verstand nur noch Worte wie: „Selten dämliches Rindvieh, dusseliger Hammel, dummes Kamel!“, und so weiter.
„Ich will doch nur um Verzeihung bitten!“
„Da gibt es nichts zu verzeihen!!!“
Und es wurde noch ein Versuch gestartet. „Du willst doch bestimmt über die Straße? Komm, ich helfe dir!“ Ich nahm sie am Arm und wollte mit ihr loslaufen und das nächste Gewitter stürzte auf mich ein. „Beruhige dich doch, ich meine es doch nur gut mit dir!“ Ich überlegte und mir fiel die Werbung im Fernseher ein, wo ein junger Mann eine alte Frau gegen ihren Willen über die Straße brachte und sie dadurch ihren Bus verpasste.
„Aha, die „Gräfin“, will nicht über die Straße, die will mit dem Bus mit!“ Im gleichen Augenblick näherte sich auch schon der Stadtbus. Er fuhr an die Haltestelle, hielt an und öffnete die Türen. Das war meine allerletzte Chance alles wieder gut zu machen, denn die hatte hundertprozentig auf den Bus gewartet. Weshalb sollte sie sonst hier an der Bushaltestelle stehen? Ich nahm sie wieder am Arm und das Gewitter ging wieder los. Ich ignorierte die Schimpferei, führte sie zum Bus und schob sie rein. Der Fahrer machte gleich große Augen. Ich erklärte ihm, dass wir uns nur ein wenig gestritten hätten und sonst alles in Ordnung sei. Der Bus schloss die Türen und fuhr los.
„Gott sei Dank!“
Hinter mir ging die Tür von der Apotheke auf und meine „Fast-Ex“, stand vor mir! „Ach du große Scheiße!“
„Hast du meine Großmutter gesehen? Die wollte hier auf mich warten!“
Ich war sprachlos.
Sie wieder: „Du sprichst wohl nicht mehr mit mir?“
Ich immer noch sprachlos.
„Jetzt zum zweiten Mal! Hast du meine Großmutter gesehen?“
„Warum soll ich mit dir sprechen, hab kein Interesse an einem Gespräch mit dir!“
Jetzt wurde Heidi freundlicher (aber nur weil sie verzweifelt war).
„Bitte, hast du nun meine