Seite An Seite Dienen. Fiona West

Читать онлайн.
Название Seite An Seite Dienen
Автор произведения Fiona West
Жанр Современная зарубежная литература
Серия
Издательство Современная зарубежная литература
Год выпуска 0
isbn 9788835424789



Скачать книгу

wir jetzt zurückgehen, wird er nicht wissen, dass Ihr gegangen seid.« Abbie blickte den Flur entlang, wo Sam außerhalb von Simons Tür stand, nickte dann, bewegte sich zügig zurück in Richtung der Residenz.

      »Ich werde aber keinen Sex mit ihm haben.«

      »Das ist keine Information, die ich brauchte.«

      »’Tschuldigung.« Sie gluckste. Die Tür schloss sich hinter ihr und Tezza konnte hören, wie Abbie in ihrer Küche herumknallte.

      Fünf Minuten später kamen Edward und Sam wieder den Flur zurück. Keiner von beiden honorierte sie und Sam nahm seinen Platz an der rechten Seite der Tür wieder ein, als diese sich hinter Edward schloss.

      »Ich bin neugierig«, sagte Simonson, seine samtweiche Stimme schreckte sie auf. Orangies sagten das immer; sie hatte gelernt, dass sie gewöhnlich auf eine Einladung warteten eine Frage zu stellen, etwas, das kein Op’Ho’Lonier jemals tun würde.

      »Wegen?«

      »Wegen, warum Sie das getan haben.«

      Tezza runzelte die Stirn. »Was getan?«

      »Sie wollte im Gästezimmer schlafen, aber Sie haben sie aufgehalten.«

      »Nein, das habe ich nicht.«

      »Na ja, Sie haben etwas gesagt, dass ihre Meinung änderte ...«

      »Wir alle brauchen jemanden, der uns sagt, wenn wir die Dinge manchmal vergeigen. Sie weiß, dass ich verheiratet bin, und hat nach meiner Meinung gefragt. Ich habe sie ihr gegeben.«

      Er war lange genug still, dass sie dachte, die Unterhaltung wäre vorbei.

      »Ich bitte um Verzeihung, aber Sie sind verheiratet?«

      Guano. Ich hätte das nicht sagen sollen, dachte sie, aber nickte bekräftigend. Dieses Stück Information mit neuen Bekanntschaften zu teilen löste gewöhnlich eine Menge mehr Fragen aus, und sie hatten noch immer den Großteil der Nacht vor sich, in der sie dort gemeinsam stehen mussten.

      »Hmh.«

      »Überrascht Sie das, Lieutenant?«

      »Überhaupt nicht, Macias. Ich habe nur nicht bemerkt ... Sie tragen keinen Ring.«

      Tezza erinnerte sich lebhaft an den Tag, an dem sie ihren Ring abgenommen hatte. Sie gab Rocco nicht auf – ganz und gar nicht. Niemals. Es hatte sie umgebracht ihn abzunehmen. Aber es brachte sie mehr um ihn anzubehalten, eine konstante Erinnerung an das Leiden zu haben, das sie herumtrug. Einen Teil von ihm zu tragen hatte aufgehört tröstlich zu sein ... Es war zu einer Bürde geworden. Sie hasste es an ihn auf diese Weise zu denken ... und wirklich, es war nicht er, der eine Bürde war, nur seine Abwesenheit. Und es war nichts, von dem sie sich leisten konnte davon bei der Arbeit abgelenkt zu werden.

      »Wirklich, ich wäre überraschter gewesen, wenn Sie nicht verheiratet wären, wenn man Ihr Alter und Ihre körperliche Attraktivität bedenkt.«

      Baggert er mich an? Um Woz’ willen, ich habe gerade gesagt, dass ich verheiratet bin ...

      Sie neigte langsam ihren Kopf, um ihren neuen Arbeitskollegen anzuschauen. »Mein Alter?«

      »Ja. Sie sind über dreißig, oder?«

      Warum redest du denn nicht einfach um den heißen Brei herum? »Ja. Ich bin dreißig.«

      »Nun ja, ich stelle fest, dass die meisten Menschen, die dieses Alter erreichen, sich auf irgendeine Art verpaart haben, was Sinn macht, wenn man bedenkt, dass die weibliche Fruchtbarkeit in diesem Alter leicht zu sinken beginnt.« Er starrte weiterhin nach vorne. »Haben Sie Kinder?«

      »Nein.«

      »Nun ja, Sie möchten sich dann vielleicht da dranmachen, angenommen, Sie wollen welche.«

      »Notiert.« Sie beschloss gegenüber diesem merkwürdigen jungen Mann nicht anzumerken, dass die Abwesenheit ihres Ehemanns das unmöglich machte. Sie wollte nie alleinerziehend sein, also hatten sie vorgehabt eine Familie zu gründen, wenn er von seiner letzten Mission zurückkehrte. So viel dazu.

      »Warum tragen Sie keinen Ring? Das ist eine gesellschaftliche Konvention.«

      »Es liegt mir nicht«, sagte Tezza und wünschte sich, dass er es fallen lassen würde. Sie blickte wieder zu Simonson hinüber. Er schaute sie selten an; er hatte über essentielle Kommunikation hinaus kaum überhaupt mit ihr gesprochen.

      »Ich entschuldige mich. Ich glänze nicht bei sozialen Stimuli und es fällt mir schwer Gesichtsausdrücke zu lesen, aber Ihre Körpersprache deutet an, dass ich wahrscheinlich zu weit gehe. Bitte zögern Sie nicht mir das zu sagen.«

      »Ja, Sie sind zu weit gegangen.« Sie hielt inne. »Aber das ist in Ordnung. Sie können mich einfach fragen, was ich denke, wenn Sie mein Gesicht nicht deuten können. Es macht mir nichts aus.«

      »Wirklich?« Er machte sich nicht die Mühe sein Interesse zu verstecken.

      »Ja, wirklich«, sagte sie, ließ ein wenig Verärgerung in ihre Stimme laufen. »Ich meine ernst, was ich sage.«

      »Das ist sehr hilfreich. Ich danke Ihnen. Es ist bei der Gefahrenbeurteilung eine Belastung und ich würde mich wirklich gerne verbessern.« Er hielt inne. »Wie kann ich Ihnen helfen sich zu verbessern?«

      »Was?« Sie versuchte ihre Überraschung nicht zu zeigen ... nicht dass er sie anschaute.

      »Ich hätte gerne, dass wir gegenseitig nützlich füreinander sind. Was sind Ihre Schwächen?«

      Das war eine intime Unterhaltung, um sie mit jemanden zu führen, den sie kaum kannte. Sie schätzte Direktheit, aber das war ein völlig neues Level ... aber möglicherweise war es praktisch einfach zu machen und offen und ehrlich miteinander zu sein.

      »Meine magische Verbindung ist nicht so stark, wie ich es gern hätte; ich habe sie vernachlässigt.«

      »Wie bildet man eine Verbindung mit Magie?«

      »Man zollt ihr Aufmerksamkeit. Spielt mit ihr. Nutzt sie einfach, echt.«

      »Warum haben Sie sie nicht benutzt?«

      Sie seufzte. »Mein Ehemann ist vor über zwei Jahren verschollen.«

      »Was hast das mit der Nutzung Ihrer Magie zu tun?«

      Tezza reagierte gereizt. »Ich schätze, mir war einfach nicht danach, seit er verschwand.«

      »Ich verstehe.« Sam war still und sie konnte von dem, wie er den Rand seines Hemds rieb, sagen, dass er nachdachte. »Gibt es einen Weg, wie ich Ihrer Depression helfen kann?« Depression. Sie wollte das Wort noch immer nicht benutzen; Depression war für schwache Menschen. Menschen, die es mochten über ihre Gefühle zu sprechen.

      »Das bezweifle ich.« Die Worte kamen verletzlich heraus und sie spürte, wie sich Tränen langsam an die Oberfläche bewegten. Guano, reiß dich zusammen, Macias. Sie ließ ihren Blick über die Flure und Korridore fegen, versuchte ihr Gehirn zurück in einen Arbeitsmodus zu bringen.

      »Na ja, ich bin bei einem Versuch dabei.«

      »Warum?« Woz. Als ob es einfach so leicht war. Männer.

      Er zuckte mit einer Schulter. »Ich mag es meinen Freunden zu helfen.«

      »Wir sind keine Freunde, Simonson.«

      Ihr barscher Tonfall schien ihm nichts auszumachen. »Na schön. Ich mag es meinen Arbeitskollegen zu helfen.«

      Als er sich umdrehte, sah sie, wie ernst es ihm war. Sie versuchte ihren Zweifel von ihrem Gesicht zu halten. »Ihr Angebot ist notiert.«

      »Was bedeutet dieses Gesicht?«

      Ich habe versprochen mich zu erklären ... »Ich bin skeptisch, aber versuche es nicht zu zeigen.«

      Er wandte sich wieder zum Flur. »Ich werde das zerschlagen.«