Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis. A. F. Morland

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Название Die Großmeister des Mordes: Alfred Bekker präsentiert 12 Strand Krimis
Автор произведения A. F. Morland
Жанр Зарубежные детективы
Серия
Издательство Зарубежные детективы
Год выпуска 0
isbn 9783956179587



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"Was immer er genommen hat - es geschah kaum freiwillig."

      "Er torkelt also durch Chinatown, nicht mehr seiner Sinne und wählt mit letzter Kraft deine Nummer..."

      "Was würdest du in seiner Situation tun, Milo?"

      Er zuckte die Achseln. "Dafür sorgen, dass es dem, der mir das angetan hat, doch noch an den Kragen geht. Aber das hat er ja nicht mehr geschafft..."

      "Aber dieser Schuh..."

      Ich begann, dem Toten die Socke auszuziehen und erlebte eine Überraschung.

      Mit Kugelschreiber war dort hastig etwas auf die Fußsohle geschmiert:

      VIRUS = DRAKE

      "Sieht ganz so aus, als wusste O'Flaherty, wer 'The Virus' ist", meinte ich.

      "George Drake?", fragte Milo stirnrunzelnd.

      "Ein Zusammenhang besteht: Er kannte Bruce Levonian und Vonda McDaniels."

      Milos Gesicht wirkte trotz allem etwas ratlos. "Ein Beweis ist dieses Gekrakel auf der Fußsohle allerdings nicht!"

      "Nein, aber ich schätze, dass wir Mister Drake jetzt noch einen Besuch abstatten müssen."

      26

      "Wer ist da?", fragte George Drake über die Sprechanlage.

      "Kurierdienst. Eine persönlich abzugebende Sendung."

      Drake blickte durch den Spion.

      Der Mann auf der anderen Seite trug einen grauen Kittel, irgendein Paket unterm Arm und eine Schirmmütze, die ziemlich tief ins Gesicht gezogen war. Da er außerdem etwas vornüber gebeugt dastand, konnte Drake vom Gesicht nicht mehr als das Kinn erkennen.

      "Stellen Sie's vor die Tür", sagte Drake.

      "Ich brauche Ihre Unterschrift."

      Drake öffnete die Tür.

      Augenblicke später blickte er in den Schalldämpfer einer Automatik. Der Mann hob den Kopf, grinste schief.

      "Levonian!", stieß Drake hervor, wich dabei zurück.

      Bruce Levonian kickte die Tür mit dem Absatz hinter sich zu.

      "Damit hätten Sie nicht gerechnet, was?", murmelte er.

      "Was tun Sie hier?"

      "Jedenfalls haben die Flaschen, die Sie mir auf den Pelz gesetzt haben, es nicht geschafft, mich umzubringen."

      "Hören Sie, Mister Levonian, ich habe keine Ahnung, worum es geht."

      "Ach, wirklich nicht?"

      "Wir beide kennen -- kannten! --- Vonda. Eine andere Verbindung zwischen uns gibt es nicht."

      "Sie mochte nur Ihr Geld, Drake... Und darum konnte sie es auch nicht lassen, mit mir ins Bett zu steigen..."

      George Drakes Gesichtsfarbe veränderte sich. Sie wurde dunkelrot. "Ich denke, es ist sinnlos, darüber zu diskutieren, Mister Levonian. Oder sind Sie wirklich deswegen hier und bedrohen mich mit einer Waffe?"

      "Nein, das ist nicht der Grund."

      "Na, dann bin ich aber gespannt!"

      "Ich hatte eine sehr interessante Unterhaltung mit einem dicken Schwein namens Belmonte, der sogenannte Leute fürs Grobe vermittelte. Vom Rausschmeißer bis zum Killer. Alles vorhanden... Leider ist dieser praktische Dienstleister jetzt vom Markt abgetreten..."

      "Sie haben ihn umgebracht?"

      "Ja."

      "Den Namen Belmonte habe ich nie gehört."

      "Sie lügen, Drake - oder soll ich Sie besser 'The Virus' nennen?"

      "Wie bitte?"

      "Sie sind dieses Phantom, das seine Organisation per Email leitet und völlig im Hintergrund bleibt. Komisch, einem Lackaffen wie Ihnen hätte ich es nie zugetraut, die Rechner des Pentagon zu knacken... Wie ein Genie sehen Sie nämlich nun wirklich nicht aus."

      "Sie irren sich."

      "Mein Gott, ich habe als Leibwächter für Sie gearbeitet und wäre niemals darauf gekommen, dass ich einen Mann bewache, der daran arbeitet, in die Rechner des Pentagon einzudringen... Boote und Motorräder sind wohl doch nicht alles für Sie!"

      "Was soll das alles?"

      "Jetzt wundern Sie sich, wie ich drauf gekommen bin, nicht wahr? Ich habe Belmonte zu Tode gefoltert, aber der konnte mir nichts sagen. Seine Handlanger ebenso wenig. Die hatten keine Ahnung."

      "Dann verstehe ich nicht, wie..."

      "Ich bin durch eigenes Nachdenken drauf gekommen. Und dadurch, dass Sie Ihre Rache an mir vollkommen auskosten wollten. Es ging Ihnen nämlich nicht nur um den Geldkoffer. Da steckte auch etwas Persönliches dahinter..."

      Drakes Gesicht verfinsterte sich. Zeit gewinnen!, dachte er. Jede Sekunde konnte jetzt wertvoll sein.

      "Das müssen Sie mir erklären", sagte er dann gedehnt.

      "Einer der beiden Gorillas, die mich foltern und umbringen sollten, hat eine Bemerkung darüber fallen lassen. Er sagte 'The Virus' könne mir die Sache mit dem Geldkoffer und Vondas Tod noch verzeihen. Aber nicht, dass ich mit Vonda Sex hatte... Sie sind ein Mann, der jede Kleinigkeit plant, Drake. Sie überlassen nichts dem Zufall oder Ihren Untergebenen. Der Mann hatte zweifellos den Auftrag, mir das zu sagen. Es sollte in mir arbeiten und während die Kerle mich gefoltert hätten, hätte ich dann irgendwann darauf kommen sollen, wem ich das alles zu verdanken hatte. Ein Risiko war das für Sie ja nicht, denn wer hätte schon damit rechnen können, dass ich diesen Schlamassel überlebe? Sie wollten meine Niederlage voll auskosten, mich demütigen... Vonda hat mir von Ihrer krankhaften Eifersucht erzählt."

      Drake atmete tief durch. Er presste die Lippen aufeinander, wandte kurz den Blick zur Seite, so als suchte er irgendetwas. Eine Waffe vielleicht, mit der er sich gegen Levonian verteidigen konnte.

      "Was wollen Sie?", fragte er.

      "Am Leben bleiben", sagte Levonian. "Geld habe ich ja schon genug... Sie wollten mich töten lassen - und diesem Spuk kann ich nur ein Ende bereiten, wenn ich Ihnen zuvorkomme und Sie umbringe, Drake!"

      "Vielleicht könnten wir uns auch anders einigen..."

      "Ich traue Ihnen nicht..."

      "Wie es scheint, habe ich Sie unterschätzt, Levonian. Könnte sein, dass ich genau so einen Partner wie Sie gebrauchen könnte... Sie haben einen Koffer voll Geld, aber wie weit kommt man damit? Ich mache Geschäfte im großen Stil. Das Knacken der Pentagon-Rechner ist nur die Spitze des Eisbergs. Allerdings könnte mir die Sache jetzt Ärger machen."

      Levonian grinste.

      "Ist das FBI Ihnen auf den Fersen? Wenn ich ich mit Ihnen fertig bin, wird er nicht viel von Ihnen finden..."

      "Nein, es liegt nicht am FBI."

      "Ach, nein?"

      "Einer meiner Kunden. Um genauer zu sein: Der Kunde, dem ich die Pentagon-Daten verkauft habe ist ziemlich unzufrieden, weil dem Verteidigungsministerium aus unerfindlichen Gründen plötzlich einfiel, alle Codes zu ändern. Jetzt denkt er, dass ich ihn bescheißen wollte..."

      "Ich habe nicht viel Mitleid mit Ihnen..."

      "Sie bekommen das Dreifache von dem, was in Ihrem Koffer ist, wenn Sie mir den Kerl vom Hals schaffen. Da Sie Belmonte und seine Leute ausgeschaltet haben und die Sache drängt, bin ich jetzt etwas in der Bredrouille - daher der hohe Preis..."

      Levonian schien einen Augenblick darüber nachzudenken.

      Drake fuhr indessen fort: "Gehen wir doch ins Esszimmer. Hier ist es so ungemütlich. Und dann denken Sie mal darüber nach."

      "Wie heißt der Mann?"

      "Lee