Название | Das skurrile Leben der Myriam Sanders |
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Автор произведения | Melanie Müller |
Жанр | Контркультура |
Серия | |
Издательство | Контркультура |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783863321871 |
Myriam hätte sich schlecht gefühlt, wenn nicht der Eifer gewesen wäre, mit dem sie die Frau ableckte. Man konnte es in ihren Augen sehen, sie war verrückt nach Liebessaft.
Myriam versucht mit Noemi in Augenkontakt zu treten, um ihr zu zeigen, dass es fast Zeit für den Boogie ist.
Die VIP-Lounge ist verlassen, bis auf einen Mann und eine Frau tief im Schatten. Sie ignorieren die beiden Frauen, konzentrieren sich auf den schweißtreibenden Gangbang, der auf der Bühne passiert und die Hand der Frau reibt das steife Glied des Mannes.
Die Wache konzentriert sich jedoch intensiv auf Myriam. Sie drückt sie gegen die Wand und küsst ihren Nacken und drückt ihren pochenden Schritt gegen sie. Zu jeder anderen Zeit hätte Myriam die Erfahrung vielleicht genossen, aber die Zeit läuft ihr davon. Gleich über der Schulter der Wache sieht sie die Glaspyramide, nicht viel größer als ein Basketball. Sie steht wie ein Herzstück in einer Vitrine. Als wäre es nur ein dekoratives Teil, belanglos und irgendwie cool aussehend und nichts weiter. Nur, dass da etwas ist. Etwas darinnen, im Kristall aufgehängt. Es sieht aus wie ein ägyptischer Ankh. Jadegrün und phosphoreszierend. Das muss der Schlüssel sein!
Sie will hinüberstürmen, aber die Futa-Wächterin ergreift jetzt ihre Brust mit einer Hand und fährt mit der anderen Hand ihren Rock hinauf.
Dies ist eine heikle Situation. Ich müsste die Wache außer Gefecht setzen, die beiden Zeugen neutralisieren und jedes Rätsel lösen, das den grünen Ankh-Schlüssel umgibt. Sobald ich das hätte, konnte ich Noemi befreien und eine Pause machen.
Empfindliche Probleme erfordern eine subtile Lösung. Myriam denkt eine Sekunde darüber nach. Dann entscheidet sie: «Jetzt oder nie!» Myriam war seit langem Mitglied in einem Kampfsportverein und hatte Kurse für Keysi besucht. Kampfsport ist trainingsintensiv, aber auch sportlicher Balsam für Körper und Geist. Durch den Adrenalinkick, den sie beim Trainieren dieser Kampfkunst regelmäßig erhält, werden nicht nur Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer gefördert, sondern auch das Reaktionsvermögen, eine effektive Selbstverteidigungsmöglichkeit, darauf ausgelegt, auch größere und schwerer Gegner schnell kampfunfähig zu machen. Keysi ist die wahrscheinlich effektivste Art und Weise, roh, aber effektiv. Es geht direkt und distanzlos zur Sache – ins Gesicht, zwischen die Beine, ganz egal – notfalls auch mit unfairen Moves.
Kurz bevor die Futagirl-Wache ihren Slip erreicht, sucht sie deren Schritt, aber nicht mit der Hand, sondern mit dem Knie. Sie rammt es mit aller Gewalt direkt in die riesigen Futabälle.
«Was zum Teufel ...!» Die Wache stöhnt, lässt sie los und packt ihre verletzten Eier. Ohne Zeit zu verlieren, schießt Myriam an ihr vorbei, öffnet die Vitrine und greift nach der Glaspyramide. Sie ist schwer, aber nicht zu schwer. Die Futa-Wächterin wirbelt ungeschickt herum, durch den Schmerz zwischen ihren Beinen gehandikapt.
Als sie einen Schritt auf Myriam zugeht, schlägt Myriam instinktiv die Pyramide auf sie. Sie zerbricht an ihrem Kopf, und fällt inmitten eines funkelnden Regens aus Glassplittern zu Boden.
Myriam hat keine Zeit, sich um die ohnmächtige Verletzte zu kümmern, steckt ihre Hand in ihre Handtasche und zieht einen Revolver heraus. Sie hält ihn hoch und richtet die Waffe auf die am Boden Liegende. Als sie sich nicht rührt, wendet sich Myriam an das Paar in der Ecke. Sie sehen sie mit großen Augen an und sind ganz still.
«Sie haben nichts gesehen!», bellt sie. «Wenn Sie sich bewegen, sind Sie tot. Genießen Sie die Show!»
Sie blinzeln, zucken die Achseln und wenden ihre Aufmerksamkeit wieder der Bühne zu.
Den Leuten, die an diesen Partys teilnehmen, muss man nicht sagen, dass sie sich nur um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern sollen. Das ist gut und erspart Myriam lästige Fragen.
Sie kniet sich neben die Wache, fühlt ihren Puls und ist beruhigt. Sie atmet noch und sie wird morgen sicherlich einen Brummschädel haben.
Myriam sucht den Schlüssel und findet ihn zwischen den Glassplittern. Das Leuchten des grünen Ankhs flackert und pulsiert. Er fühlt sich warm an. Während sie ihn in ihrer Hand hält, spürt sie Wellen von Macht. Der Schlüssel ist tatsächlich magisch.
Myriam hält ihn eine Weile fest. In ihr reift ein Plan. Wenn sie Noemi von dem Halsband befreit hat, wird sie den Schlüssel inklusive Halsband behalten. Sicher wird es ihr noch gute Dienste leisten. Bevor sie ihn in ihr Taschentuch wickelt und ihn sodann zusammen mit ihrer Waffe in ihre Handtasche schiebt, sagt sie: «Ich wäre schön blöd, es nicht zu probieren. Ich würde mich freuen, solche Macht in Händen zu halten. Damit kann ich jede Frau und jeden Mann zu Gehorsam zwingen, ohne dass sie sich wehren können.»
Schleunigst verlässt Myriam den VIP-Bereich und mischt sich in die Menge. Wenn jemand den Angriff bemerkt hätte, würden sie so tun, als hätten sie nichts gesehen.
Alle Charaktere auf der Bühne sind so damit beschäftigt, sich zu erfreuen, als dass sie sich hätten vorstellen können, was soeben passiert ist.
Ich muss jetzt nur cool bleiben und mich so langsam auf den Heimweg machen und Noemi mit mir nehmen.
Noemi blickt jetzt von der Bühne auf Myriam herab. Sie wählt sie aus einer Menge von Hunderten und hält ihren Blick fest. Etwas in ihr, tief in ihrem Verstand, sagt ihr wohl, dass sie jetzt ihr Schlüsselhalter ist. Sie nickt ihr zu, erhebt sich und bahnt sich einen Weg zu Myriam. Sie gehorcht meinen Gedanken. Phantastisch! Das ist genial!
Als Noemi bei Myriam ankommt, eilen beide zum Aufzug und fahren nach oben.
Hoffentlich bemerkt Antonia Moretti nichts, es ist riskant, wir da in dem Gitterkäfig völlig schutzlos der Menge preisgegeben, sollten wir bemerkt werden. Mein Herz klopft so laut, dass ich denke, es wird jeden Moment zerspringen.
Auf Annie hat Myriam nicht mehr gewartet. Sie würde sich sicherlich noch ein wenig austoben und dann ihren Weg nach Hause finden.
Myriam nimmt Noemi mit nach Hause.
«Heute ist unser Glückstag. Hier habe ich den Schlüssel! Nun zeig mir das Schloss, damit ich dich befreien kann.»
Noemi zieht das Halsband nach vorne und Myriam will den Schlüssel ins Schloss stecken. Sie zögert kurz. Soll ich die Situation ausnutzen und sie mir zu Nutze machen? Gegen einen kleinen Fick und einen geilen Orgasmus hätte ich jetzt nichts einzuwenden.
Myriam schüttelt den Kopf und wischt diese Gedanken beiseite. Noemi hatte ihr einen Auftrag erteilt und sie hat ihn ausgeführt.
Nun habe ich noch den Schlüssel und werde das Halsband öffnen.
Mit dem Schlüssel öffnet Myriam das Schloss und entfernt das Halsband. «Das behalte ich, wenn du erlaubst!»
Überglücklich umarmt sie Myriam. «Natürlich! Mach damit, was du willst. Ich weiß aber nicht, ob es bei dir funktioniert. Sie hatte immer noch besondere Rituale, wenn sie das Schloss benutzte. Bin ich froh, dass der Bann gebrochen ist!» Sie reibt sich den Hals und grinst Myriam an.
Frei von dem Bann, sich einer Frau hinzugeben, das ist so schön! Jetzt küsse ich sie aus freiem Willen. Sie küssen sich, aber Noemi kann spüren, dass ihr Herz nicht dabei ist und es auch gar nichts mehr bei ihr bewirkt. Sie löst sich von Myriam und schiebt sie von sich weg.
«Sorry, es geht nicht mehr. Ich habe jetzt mein altes Leben wieder. Gott sei Dank! Dank dir kann ich meinen eigenen Weg gehen und den gehe ich sicher nicht mit einer Frau. Es tut mir leid!»
«Mir auch!» Myriam grinst sie an. «Ich freue mich, einen Scheck per Post zu bekommen. Das wäre wundervoll! Ich nehme an, du hast das Geld nicht dabei?»
Noemi sieht Myriam an, schüttelt den Kopf und sagt «Danke», zwinkert ihr zu, dreht sich um und verschwindet mit den Worten: «Halte deinen Posteingang im Auge!»
Nur noch ein leichter Geruch nach Flieder liegt in der Luft und die Erinnerung an eine außergewöhnliche Frau.
Was für ein Abenteuer! Der heutige Abend geht Myriam durch den Kopf. Das,