Seewölfe - Piraten der Weltmeere 239. Burt Frederick

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Название Seewölfe - Piraten der Weltmeere 239
Автор произведения Burt Frederick
Жанр Языкознание
Серия Seewölfe - Piraten der Weltmeere
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783954395750



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wir also fort“, sagte Lord Henry genüßlich.

      Dark Joe stand noch immer mit dem Messer neben ihm, und die übrigen Männer von der „Cruel Jane“ verfolgten das Verhör schweigend. Lord Henry lächelte wieder. Jene, die ihn kannten, wußten, daß dieses Lächeln nichts Gutes verhieß.

      „Nun brauchen wir von dir nur noch zu wissen, wo sich der Schlupfwinkel eurer Bande befindet und wer euer Anführer ist. Du wirst verstehen, mein lieber Giuseppe, daß wir uns unser Eigentum gern zurückholen möchten. Nun?“ Lord Henry legte die Hände auf den Rükken, wippte auf den Zehenspitzen und beugte sich mit höhnischer Freundlichkeit vor.

      „Niemals!“ knurrte Cantaro, der sich von seinen Schmerzen zu erholen begann. „Niemals verrate ich die anderen.“

      Lord Henry nickte nur. Dann bedachte er Dark Joe mit einer auffordernden Kopfbewegung. Dark Joes Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen.

      Er hob das Messer und trat auf den Gefangenen zu. Langsam schob er die Klinge vor Cantaros Oberkörper hoch, bis die nadelscharfe Spitze unter sein Kinn drückte und eine kleine Delle in der Haut hervorrief.

      Giuseppe Cantaro wagte kaum noch zu atmen. Seine Augen schienen aus den Höhlen quellen zu wollen. Dark Joe trat einen halben Schritt zur Seite, damit Lord Henry den Gefangenen ansehen konnte. Die Haltung des Messers veränderte er nicht um den Bruchteil eines Inch.

      „Du willst doch nicht etwa, daß wir deiner Redefreudigkeit nachhelfen?“ sagte der Kapitän der Piraten salbungsvoll. „Willst du es wirklich auf die Spitze treiben, mein lieber Giuseppe?“

      Cantaro blinzelte verzweifelt, wagte aber nicht, den Kopf zu bewegen, geschweige denn, den Mund zu öffnen.

      „Nimm das Messer weg, Joe“, sagte Lord Henry in seiner Muttersprache. „So kriegt er doch kein Wort heraus.“

      Dark Joe nickte und trat zurück. Die Männer aus der Crew lachten, verstummten aber sofort wieder, als Lord Henry sie mit einer energischen Handbewegung dazu aufforderte.

      „Jetzt noch mal von vorn, Giuseppe. Ich denke, meine Frage hast du nicht vergessen.“

      „In – in Neapel“, flüsterte der Gefangene.

      „Das habe ich mir fast gedacht.“ Lord Henry lächelte. „Weiter!“

      „Eine Hafenkneipe – sie heißt ‚Lo Spirito Santo‘. Das ist unser Treffpunkt. Einen richtigen Schlupfwinkel haben wir nicht.“

      „Lo Spirito Santo“, wiederholte Lord Henry. „Wie sinnig: Der Heilige Geist. So, nun haben wir’s gleich geschafft, Giuseppe. Nur noch den Namen deines Anführers, dann ist für dich Schluß mit der lästigen Fragerei.“

      Cantaro zögerte einen Moment. Dann jedoch, als Dark Joe deutlich sichtbar das Messer hob, entschloß er sich zu einer raschen Antwort.

      „Gennaro Masaniello. Er ist unser Chef. Fragt im Spirito Santo nach ihm.“

      „Fein, fein. Das wollen wir gern tun.“ Lord Henry nickte zufrieden. „Dann brauchen wir uns nicht länger hier aufzuhalten.“

      „Und was tun wir mit dem Knilch?“ fragte Dark Joe.

      Lord Henry winkte ab. Gleichgültig.

      „Den überlasse ich dir. Wir sehen zu, daß wir unser Trinkwasser und den Proviant kriegen, und dann geht’s zurück zur Küste.“ Der Piratenkapitän drehte sich um, um die Männer einzuteilen, die Wasserfässer und Eselskarren besorgen sollten.

      Dark Joe sah den Gefangenen schweigend an, scheinbar sinnierend.

      „Was ist jetzt?“ fragte der Schwarzbärtige. „Sollen wir uns die Beine in den Bauch stehen?“

      „Ach was.“ Dark Joe schüttelte geringschätzig den Kopf. „Laßt ihn los. Er ist sowieso nichts mehr wert für uns.“

      Die beiden Männer taten, was er gesagt hatte, und gingen zu den anderen hinüber. Minutenlang stand der Gefangene regungslos da und begriff nicht, was er mit seiner unverhofften Bewegungsfreiheit anfangen sollte. Dark Joe tat, als interessiere er sich nicht mehr für ihn, als wolle er sich ebenfalls abwenden.

      Giuseppe Cantaro sah einen Hoffnungsschimmer, den es nicht gab. Aus einem jähen Entschluß heraus warf er sich herum und rannte mit langen Sätzen los.

      Dark Joe gewährte ihm fünf oder sechs Schritte. Dann hob er das Messer und schleuderte es mit einem kraftvollen Ruck.

      Cantaro überschlug sich fast im Laufen. Seine Bewegungen waren wie abgeschnitten. Noch bevor er lang zu Boden stürzte, war alles Leben aus ihm gewichen. Dark Joe verstand es, auch ein fremdes Messer so präzise zu werfen, wie es kein Pistolenschütze besser zustande brachte.

      Lord Henry, der seine Befehle gegeben hatte, quittierte es mit einem zustimmenden Nicken.

      „In Ordnung, Joe. Wir können es uns sparen, die Bruchbuden anzustecken.“ Er deutete auf den Toten. „Das wird den Strolchen den nötigen Respekt vor uns einjagen.“

      Dark Joe lächelte schweigend. Auch sein persönlicher guter Ruf war wiederhergestellt.

      Eine halbe Stunde später verließen die Piraten das Dorf Serrara mit drei Eselskarren, voll beladen mit Wasserfässern und Proviant. Der Fakkelzug war noch lange zu sehen, wie er sich in der Dunkelheit den Serpentinenweg hinunterwand.

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