Raus in den Wald. Rudolf Nützel

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Название Raus in den Wald
Автор произведения Rudolf Nützel
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783734322167



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       Betäubend duften die lila Blüten des Seidelbasts schon im März.

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       Himbeeren sind ein süßer und gesunder Snack beim Waldausflug.

       3 Pilze erkennen und sammeln

      WER PILZE SAMMELN WILL, SOLLTE ZUMINDEST EIN PAAR ESSBARE ARTEN SICHER BESTIMMEN KÖNNEN UND SICH BEIM SAMMELN ZEIT LASSEN.

      Pilze wachsen am besten, wenn es im Wald dampfig-schwül ist und die Temperatur zwischen 15 und 25 Grad liegt. Lange Winter mit viel Schnee sowie verregnete warme Sommer führen zu überdurchschnittlichen Pilzmengen. Die beste Zeit für die meisten essbaren Pilze sind die Monate Juli bis Oktober. Wenn es nach längerer Trockenzeit ordentlich regnet, dauert es etwa drei Tage, bis die ersten Pilze aus dem Boden sprießen. Die beste Tageszeit zum Pilzesammeln ist der Morgen.

      Speisepilze findet man am leichtesten in lichten Wäldern. Eng stehende Monokulturen lassen wenig Pilzfreude aufkommen. Mitnehmen sollte man nur die Pilze, die man sicher erkennt und deren Hutrand noch nicht nach oben weist. Auch die von Maden oder Schnecken angefressenen Pilze bitte stehen lassen, denn sie werfen noch Sporen ab, die der Vermehrung dienen.

       info

      StartortVon zu Hause in einen Wald

      CharakterSuchender Spaziergang mit dem Fokus auf Pilze

      MüheGering, solange es Spaß macht

      DauerBeliebig

      AusrüstungMesser, Weidenkorb, Pilzbestimmungsbuch

      Beste ZeitJuli bis Oktober

      KostenFür Ausrüstung

      Bestimmte Pilze wachsen nur unter bestimmten Baumarten. Waldbäume sind in einer Symbiose zum gegenseitigen Nutzen mit Pilzen verbandelt. Diese Symbiose wird als Mykorrhiza bezeichnet.

      Das, was wir am Waldboden sehen und zum Verzehr ernten wollen, ist nur der Fruchtkörper. Der Großteil eines Pilzes besteht aus einem Netz von feinen Fäden, dem Mycel. Diese Fäden können Netzwerke bilden, die sich über enorme Flächen erstrecken.

      Zur Ausrüstung beim Pilzesammeln gehören ein Messer und ein luftiges Gefäß, z. B. ein Weidenkorb. Das Messer benutzen wir zum Abschneiden und um den Pilz von Schmutz und Erde zu befreien. Es ist übrigens egal, ob die Fruchtkörper abgeschnitten oder herausgedreht werden. Denn das Pilzmycel im Waldboden wird durch das Sammeln der oberirdischen Fruchtkörper nicht geschädigt. Es ist jedoch empfehlenswert, Pilze vorsichtig zu entnehmen, da sich an der Stielbasis oft wichtige Erkennungsmerkmale befinden.

      Als Anfänger sollten Sie zur ersten Sammeltour eine erfahrene Sammlerin bzw. einen erfahrenen Sammler mitnehmen, die Ihnen weitere Tipps und Tricks direkt beim Pilzesammeln beibringen können. Volkshochschulen und Naturschutzverbände bieten Pilzexkursionen an. Und der Profi weiß, ob der gefundene Pilz essbar, ungenießbar oder sogar giftig ist. Wenn man sich nicht vollkommen sicher ist, sollte man den Pilz immer stehen lassen!

      Beim Sammeln von Speisepilzen steht das Naturerleben meist mehr im Vordergrund als die Ernährung. Vergleicht man mehrere Pilzbücher, so findet man widersprüchliche Angaben zur Essbarkeit der Arten. Auch wurden immer wieder Giftstoffe in Pilzen gefunden, die in älteren Büchern als Speisepilze galten. Schauen Sie sich vorsichtshalber die aktuelle Positivliste für Speisepilze der Deutschen Gesellschaft für Mykologie unter pilze-deutschland.de an.

      Einige gut erkennbare Speisepilze sind nachfolgend genannt.

      Die Speisemorchel findet man bereits im April in Auwäldern und entlang von Bächen, meist unter Eschen. Die eiförmige Frucht wird drei bis zehn Zentimeter hoch.

      In Symbiose mit Birken wachsen viele Röhrlinge. Besonders schmackhaft ist der Birkenpilz. Der Stiel erinnert an Birkenrinde: weiß mit schwarzem Netz. Die Hutfarbe wechselt zwischen rotbraun und gelb. Nur junge Exemplare sind frei von Maden.

      Die bis 20 Zentimeter große Rotkappe wächst unter Birken, Espen und Eichen. Der Stiel hat schwarze Schuppen, die Hutfarbe ist namensgebend ziegelrot. Im Gegensatz zum Birkenpilz werden ältere Exemplare selten von Maden befallen.

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       Das Suchen im Fichtenwald hat sich gelohnt: ein dickfleischiger Steinpilz hat sich vor Kurzem aus dem Humus geschoben.

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       Der Parasol sieht nicht nur wunderschön aus, sondern ist auch ein hervorragender Speisepilz.

      Der Hut des Parasols oder Riesenschirmlings kann einen Durchmesser bis zu 40 Zentimeter aufweisen. Typisch ist der verschiebbare Ring am Stiel. Die Grundfarbe ist cremeweiß mit dunkelbraunen Schuppen. Er wächst von Juli bis November in lichten Laubwäldern.

      Pfifferlinge findet man ab Juni in Fichten- und Kiefernwäldern. Wegen seiner gelben Farbe wird er auch als Eierschwamm bezeichnet. Der meist trichterförmige Hut ist bis zu zwölf Zentimeter groß.

      Der Steinpilz ist ein dickfleischiger Röhrenpilz. Der Hut wird bis zu 25 Zentimeter groß. Ab Juni findet man ihn vor allem unter Fichten, Kiefern und Buchen.

      Wie ein kleiner Steinpilz sieht der Maronenröhrling, auch als Braunkappe bezeichnet, aus. Der Hut und der Stiel sind kastanienbraun. Die Röhren an der Hutunterseite verfärben sich bei Berührung blau.

      Aufgrund starker Rückgänge sind viele Speisepilze wie Morchel, Steinpilz und Pfifferling geschützt und dürfen nur in kleinen Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden.

      Das Berühren eines giftigen Pilzes ist übrigens kein Problem, da man sich nach jeder Pilztour die Hände gründlich wäscht.

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       Fliegenpilze sind eine Augenweide im Wald, jedoch sehr giftig!

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       Das Suchen, Finden und schließlich Ernten und Verzehren von Steinpilzen erzeugt Glücksgefühle.

       ÄHNLICHE ABENTEUER

      Im Wald kann vieles gesammelt werden, das essbar ist. Sowohl frisch ausgetriebene Blätter von Bäumen im Frühjahr als auch die Früchte von Beerensträuchern sind schmackhaft. Wer beim Pilzesammeln wenig Erfolg hat, sollte ein Gefäß für Heidel-, Preisel-, Himbeeren und Brombeeren dabeihaben.

       4 Exoten im Wald suchen

      IN DEN LETZTEN 150 JAHREN VERSUCHTE MAN, IN DEN DEUTSCHEN WÄLDERN VIELE FREMDLÄNDISCHE BAUMARTEN MIT MEHR ODER WENIGER ERFOLG ANZUBAUEN. ES LOHNT SICH, IN UNSEREN WÄLDERN NACH DIESEN EXOTEN ZU SUCHEN.

      Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es eine ausgeprägte Bewegung, den Wald mit Exoten zu bereichern. Dabei waren die Motive meist wirtschaftlicher Art. Denn die Exoten sind in ihrer Wuchskraft unseren einheimischen Bäumen meist überlegen und konnten vergleichsweise einfach von spezialisierten Baumschulen bezogen werden.

      Der