Raus in den Wald. Rudolf Nützel

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Название Raus in den Wald
Автор произведения Rudolf Nützel
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783734322167



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die Moor-Birke besser. An der Moor-Birke sind die jungen Blätter und Zweige behaart.

      Blüht ein Baum im April am Waldrand leuchtend weiß, dann handelt es sich meist um eine Vogelkirsche, die Wildform unserer kultivierten Kirschbäume. Die bis 15 Zentimeter langen Blätter haben am Stiel zwei rote Nektardrüsen. Typisch ist die sich waagrecht ablösende Ringelborke.

      Die Traubenkirsche blüht erst im Mai in Trauben aus wenigstens 20 Einzelblüten und bildet erbsengroße schwarze Früchte.

       ÄHNLICHE ABENTEUER

      Wer tiefer in die Welt der Flora einsteigen mag, kann sich auch mit anderen Pflanzengruppen wie Sträuchern, Kräutern, Gräsern oder Moosen beschäftigen.

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       Waldkiefern lassen sich an der orangen Rinde in der Krone schon von Weitem erkennen.

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       Die Zapfen der Fichte hängen immer nach unten.

       2 Sträucher des Waldes bestimmen

      EIN WALD BESTEHT NICHT NUR AUS BÄUMEN. AM WALDRAND, IN LICHTUNGEN UND ENTLANG VON BREITEREN WEGEN ERHALTEN EINHEIMISCHE STRÄUCHER GENÜGEND LICHT UND NÄHRSTOFFE, UM ZU WACHSEN. VERSUCHEN SIE, MÖGLICHST VIELE STRAUCHARTEN ZU ENTDECKEN.

      Sträucher sind verholzte Pflanzen, die sich im Gegensatz zu Bäumen schon in Bodennähe verzweigen. Jede Strauchart besitzt charakteristische Erkennungsmerkmale, die eine Bestimmung zu jeder Jahreszeit ermöglichen. Anhand der Früchte lassen sich Wildsträucher am leichtesten erkennen. Die Früchte von Brombeere, Himbeere, Heidelbeere oder Hasel unterscheiden sich nicht nur im Aussehen, sondern auch im Geschmack. Aber Vorsicht! Nicht alle Beeren von Sträuchern sind essbar. Einige Straucharten behalten ihre Früchte teilweise den ganzen Winter. Neben den Früchten eignen sich Blüten, Blätter, Dornen und Stacheln für die Bestimmung.

       info

      StartortVon zu Hause in einen Wald mit Sträuchern

      CharakterSpaziergang mit der Absicht, einige Straucharten des Waldes genauer kennenzulernen

      MüheGering, solange es Spaß macht

      DauerBeliebig

      AusrüstungSträucherbestimmungsbuch, z. B. »Bäume und Sträucher des Waldes« von Gottfried Amann, App »Flora incognita« (floraincognita.com) oder App »Pl@ntNet« (plantnet-project.org)

      Beste ZeitJanuar bis Dezember

      KostenBuchkauf

      Im Februar erwacht das Jahr der Waldsträucher mit der Kornelkirsche, die auch Gelber Hartriegel heißt. Ihre Zweige zeigen sich übersät von tausenden gelben Blütensternen, die nach Honig duften. Daraus entwickeln sich bis August säuerlich schmeckende rote Steinfrüchte. Ihre sich gegenüberstehenden Blätter haben bogenförmig verlaufende Nerven von der Basis bis zur Spitze.

      Ebenfalls bereits im Februar blüht die Hasel und erzeugt nach der Befruchtung die beliebten Haselnüsse. Die wie Würste nach unten hängenden männlichen Kätzchen verstreuen ihre gelben Pollenmassen auf die weiblichen Blüten mit den kleinen roten Narben. Die beidseits behaarten Blätter leuchten im Herbst gelbbraun.

      Da die Blüte der Salweide meistens um Palmsonntag stattfindet, wird sie auch als Palm-Weide bezeichnet. Während die männlichen Blüten gelbe Staubbeutel zeigen, sind die weiblichen unscheinbar grünlich.

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       Schlehenbüsche blühen leuchtend weiß schon vor dem Blattaustrieb.

       ÄHNLICHE ABENTEUER

      Wer tiefer in die Welt der Flora einsteigen mag, kann sich auch mit anderen Pflanzengruppen, beispielsweise Kräutern, Gräsern oder Moosen, beschäftigen.

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       Die säuerlich schmeckenden Kornelkirschen können zu leckerer Marmelade verarbeitet werden.

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       Die glänzend roten Beeren des Wasser-Schneeballs sind eine wichtige Winternahrung für Vögel.

      Im März, bevor das erste Blatt eines Laubbaums austreibt, duften intensiv, fast betäubend, die lila Blüten des Seidelbasts. Im Sommer leuchten die erbsengroßen roten, giftigen Beeren.

      Die Schlehe ist ab April der erste Strauch des Jahres mit weißen Blüten. Diese erscheinen vor dem Blattaustrieb. Die starken Dornen von Schlehenbüschen machen Waldränder undurchdringlich. Ihre blauen haselnussgroßen Kugelfrüchte schmecken erst herb und nach dem ersten Frost mild und süß.

      Ab April erscheinen zwischen den Blättern der Roten Heckenkirsche blassgelbe Blüten. Die paarweise nebeneinander wachsenden Blüten duften am Abend intensiv. Daraus bilden sich ab Juni rote, glänzende Beeren.

      Im Mai ist der Weißdorn übersät mit weißen Blüten und lockt mit seinem Duft eine Vielzahl von Insekten an. Seine roten Hagebutten sind mit gelbem Fruchtfleisch gefüllt. Die Blätter bestehen aus sieben Lappen.

      An den Waldrändern blüht im Mai auch der Rote Hartriegel. Aus den nach Fisch riechenden, schirmförmigen Blüten entwickeln sich erbsengroße, schwarze Beeren. Seine Zweige sind auf der der Sonne zugewandten Seite rötlich. Die Nerven der Blätter verlaufen gebogen zur Blattspitze wie bei der Kornelkirsche.

      Wie gelbe Trauben hängen die Blüten der Berberitze ab Mai fingerlang vom kleinen Busch. Die spitzen Dornen wachsen in Dreiergruppen an den Trieben. Die kleinen roten Beeren schmecken sauer, was der Berberitze auch den Namen Sauerdorn verliehen hat.

      Um viele Insekten anzulocken, sind die kleinen Blüten des Wasser-Schneeballs von einem Kranz an unfruchtbaren Scheinblüten umgeben. Sie leuchten weiß in der Maisonne. Die glänzend roten Beeren hängen oft den ganzen Winter am Strauch. Die Blätter sind wie beim Ahorn meist fünflappig und verfärben sich im Herbst rot.

      Im Juni erzeugt der Schwarze Holunder große Blütenstände aus weißen Dolden. Aus seinen schwarzen Beeren wird Saft gepresst.

      Ebenfalls ab Juni duften intensiv die weißen Blüten des Ligusters. Die ledrigen Blätter sind teilweise den gesamten Winter am Strauch. Die schwarz glänzenden, erbsengroßen Beeren hängen ab Herbst mehrere Monate am Strauch.

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       Die pinkfarbenen Kapselfrüchte des Pfaffenhütchens leuchten im Herbstwald.

      Auch der Kreuzdorn hat schwarze Früchte, aber seine Blätter sind bis zu sieben Zentimeter lang mit auffällig bogigen Nerven. Seine Zweigspitzen sind dornig.

      Unscheinbar blüht das Pfaffenhütchen. Umso auffälliger leuchten im Herbst die roten, giftigen Früchte. In der vierteiligen Kapsel sitzen orangefarbene Samen. Im Mai sind die Sträucher häufig von Gespinsten der Raupen von Gespinstmotten überzogen. Nach dem Kahlfraß dieses Nachtfalters treiben im Sommer erneut Blätter aus. Die vierkantigen,