Raumkrieger im Wurmloch: 6 Science Fiction Abenteuer auf 1660 Seiten. Mara Laue

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Название Raumkrieger im Wurmloch: 6 Science Fiction Abenteuer auf 1660 Seiten
Автор произведения Mara Laue
Жанр Научная фантастика
Серия
Издательство Научная фантастика
Год выпуска 0
isbn 9783956179907



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warteten bis zum Einbruch der Dunkelheit.

      Die Gardisten stiegen an Bord des Absetzers. Roy Cabezas begleitete sie. Nick Gonglor machte seinen Sicherheitsschalensitz für die lebende Legende Cabezas frei und kauerte auf dem Boden.

      "Es ist mir eine Ehre, Sir", sagte er dazu.

      Die anderen Besatzungsmitglieder der SPECTRAL sowie die Überlebenden der Vorposten-Mannschaft hatten von Kurt Farmoon strenge Anweisung bekommen, die Höhle nicht zu verlassen. Der Erste Offizier der SPECTRAL übernahm während Roy Cabezas' Abwesenheit als ranghöchster Flottenoffizier das Kommando über die in der Höhle Zurückbleibenden.

      Wenn die Operation scheiterte, mussten sie versuchen auszuharren, bis die terranische Flotte auf das Problem aufmerksam wurde und Hilfe schickte.

      Karalaitis und seine Truppe waren bereits kurz nach der Ankunft durch ein codiertes Signal darüber informiert worden, dass der entscheidende Teil der Mission jetzt begann.

      Der Absetzer hob vom Boden ab.

      Wladmir saß dabei wieder im Pilotensitz.

      "Ich hoffe, es drückt irgendjemand ein paar Daumen für uns", meinte der Russe. "Wir werden etwas Glück nötig haben, schätze ich."

      Im Tieflug schnellte der X-Space JUMPER ZERO auf den Einsatzort zu.

      Wie ein schwarzer Schatten in der Nacht. Unsichtbar für die Ortungssysteme des Feindes. Im Gegensatz zu den Manövergegnern erwarteten die Kelradan nicht die Ankunft eines Flugkörpers, der ausschließlich optisch lokalisiert werden konnte. Davon abgesehen waren die Infrarotspürer der Invasoren zur Zeit sicherlich auf andere Ziele ausgerichtet. Die Ortungssysteme des X-Space JUMPER ZERO registrierten während des Fluges mehrere offensichtlich havarierte Kelradan-Gleiter in den nordwestlich gelegenen Waldgebieten.

      "Offenbar haben Karalaitis und seine Frischlinge gute Arbeit geleistet", kommentierte Wladimir die Daten.

      "Hattest du etwas anderes erwartet?", fragte Kurt.

      "Eigentlich nicht. Was Karalaitis anfasst, macht er mindestens hundertprozentig."

      Schon eigenartig, dass ER jetzt letztlich unter MEINEM Kommando steht, überlegte Kurt. Aber die Tatsache, dass der Master Sergeant dies ohne irgendein erkennbares Anzeichen von Neid oder Missgunst akzeptiert hatte, zeigte seine wahre Größe. Leistung hat er immer anerkannt, erinnerte sich Kurt.

      "Wir sind gleich da!", kündigte Wladimir an und riss Kurt damit aus seinen Gedanken.

      "Achtung! Einsatz steht unmittelbar bevor!", kündigte Kurt den Soldaten an. "Alles bereitmachen."

      Das Licht des inzwischen hoch am Himmel stehenden, unregelmäßig geformten Abendmondes schien auf die Kuppen der Anhöhen, die das Tal, in dem sich der Kugelraumer befand, wie einen Ring umgaben.

      Wladimir ließ eine Projektion entstehen, die das Gebiet in schematischer Darstellung zeigte.

      Auf einem der Hügel blinkten Dutzende von roten Punkten in verschiedener Größe auf.

      "Ich fliege einen Bogen, damit wir den Kelradan nicht gerade vor der Nase herfliegen", sagte Wladimir.

      Kurt grinste.

      "So etwas machen wir nämlich grundsätzlich nur mit der Raumhafenkontrolle von Space City, Terra Town!", witzelte er.

      Einige der Männer lachten verhalten.

      Natürlich wusste jeder, worauf Kurt angespielt hatte.

      Die Umstände, die zu dem Vorfall während des Testfluges mit dem X-Space JUMPER ZERO geführt hatten, waren längst so gut wie jedem Garde-Angehörigen in allen Einzelheiten bekannt. Die Geschichte hatte sehr schnell die Runde gemacht.

      Aber trotz des lockeren Umgangstons war die Anspannung spürbar, die die Soldaten erfasst hatte.

      Sie waren bis in die letzte Nervenfaser auf die Aufgabe konzentriert, die jetzt vor ihnen lag.

      Der Absetzer flog im extremen Tiefflug zwischen zwei der das Tal umgrenzenden Anhöhen hindurch. Ein dunkler Fleck, der nahezu lautlos und sehr schnell über den Boden huschte. Mehr nicht.

      Auch auf dem Talgrund rund um den zerstörten Vorposten wurde intensiv gearbeitet. Die Kelradan fühlten sich offenbar einigermaßen sicher. Auf dem Ortungsdisplay war erkennbar, dass sich kaum noch Kampfroboter in der Nähe des Doppelkugelraumers befanden.

      Offenbar waren die meisten dieser Maschinen im Einsatz gegen Karalaitis' Truppe.

      Auf einem nordwestlich gelegenen Hügel waren die Wracks mehrerer Gleiter für die Abtaster erkennbar. Das waren deutliche Spuren von Kampfhandlungen.

      "Mehrere Schleusen des Doppelkugelraumers stehen offen", meldete Wladimir.

      "Nimm die, die sich am nächsten zur Äquatorhöhe der Doppelkugel befindet!", wies Kurt ihn an.

      "Ich hoffe nur, du kennst dich wirklich gut mit diesen Kelradan-Raumern aus und wir müssen nicht elendig lange durch das Schiff irren."

      "Du kannst dich auf mich verlassen, Wlad."

      Blitzschnell flog der Absetzer durch eine der offenstehenden Schleusen und landete in einem beinahe leerstehenden Hangar. Lediglich ein einziger Gleiter befand sich dort. Alle anderen Einheiten schienen sich im Einsatz zu befinden.

      Das Außenschott wurde geöffnet.

      Die Gardisten verließen den Absetzer.

      Wladimir und Kurt griffen ebenfalls nach Paralysatoren und und befanden sich wenig später im Hangar.

      Die ersten Strahlschüsse wurden von einigen bewaffneten Kelradan abgefeuert, die sich zuvor an dem offenbar durch Blasterfeuer beschädigten Kampfgleiter zu schaffen gemacht hatten. Karalaitis' Männer hatten hier offenbar ihre Handschrift mit dem Multikarabiner eingebrannt.

      Der massive Einsatz der Paralysatoren ließ kaum einen der Kelradan zu einem gezielten Schuß kommen. Innerhalb von wenigen Augenblicken sanken sie bewusstlos zu Boden.

      "Gruppe A bleibt hier, Gruppe B folgt mir!", gellten Kurts Befehl.

      Die Aufgabenverteilung war während der Einsatzbesprechung in der Höhle genau festgelegt worden.

      Kurt teilte seinen Zug in zwei gleichstarke Gruppen. Gruppe A hatte die Aufgabe, unter Wladimir Krylenkos Kommando im Hangar zu bleiben und den X-Space JUMPER ZERO gegen Angriffe der Kelradan zu verteidigen. Dazu begannen Wladimirs Männer sofort damit, den paralysierten Kelradan die Strahlwaffen abzunehmen, um sich notfalls auch gegen Roboter verteidigen zu können.

      Kurt und seine Gruppe gingen inzwischen auf das Hauptschott zu, das ins Innere des Schiffes führte.

      Roy Cabezas wollte mit seiner Dienststrahlenpistole kurzerhand das Schloss öffnen.

      Aber das erwies sich als unnötig.

      Das Schott öffnete sich selbsttätig.

      Etwa ein Dutzend Kelradan und ein Kampfroboter befanden sich auf der anderen Seite.

      Die Gardisten eröffneten sofort das Feuer mit ihren Paralysatoren.

      Den Kampfroboter streckte Roy Cabezas mit seiner Strahlenpistole nieder. Der Treffer erwischte den skelettartigen Maschinenkörper einige Zentimeter unterhalb des Teleskop-Halses, wo sich der zentrale Steuerungs-Kristallsensor befand.

      Innerhalb von wenigen Sekunden war das Gefecht vorbei. Die Kelradan lagen bewusstlos auf dem Boden.

      Kurt drehte sich kurz um.

      "Hier sind noch jede Menge Strahlwaffen für euch, Wlad!", rief er. Dann stieg er über die Bewusstlosen hinüber.

      Jetzt musste alles sehr schnell gegen. Der Überraschungseffekt musste ausgenutzt werden, wenn die Operation zu einem erfolgreichen Ende geführt werden sollte.

      Kurt kannte sich gut genug mit den Konstruktionsplänen von Kelradan-Raumern aus,