Emanuel Schaffer. Lorenz Peiffer

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Название Emanuel Schaffer
Автор произведения Lorenz Peiffer
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783730705698



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      Diese Veröffentlichung wurde gefördert durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, Essen, und die Stiftung Irene Bollag-Herzheimer, Basel.

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      Trotz intensiver Recherche konnte nicht in allen Fällen die Urheberschaft an den Abbildungen ermittelt werden. Der Verlag bittet um entsprechende Hinweise, um berechtigte Ansprüche abzugelten.

      Die Umschlagabbildung zeigt Emanuel Schaffer im Dezember 1969 als amtierenden israelischen Nationaltrainer.

      Foto: Nachlass Schaffer

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Copyright © 2021 Verlag Die Werkstatt GmbH

      Siekerwall 21, D-33602 Bielefeld

       www.werkstatt-verlag.de

      Alle Rechte vorbehalten.

      Satz und Gestaltung: Die Werkstatt Medienproduktion GmbH, Göttingen

      ISBN 978-3-7307-0569-8

       Inhaltsverzeichnis

       Prolog: Unser größter Trainer

       Gestohlene Jugend

       Aliya nach Israel

       Rückkehr ins Land der Täter

       Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft

       Auf Erfolgskurs

       Fußballdiplomatie

       Der Höhepunkt: Mexiko 1970

       Die Entlassung

       Jenseits des Gipfels

       „Mein größter Fehler“

       Die Freundschaft lebt weiter

       Ex Deutschland Lux

       Der Geschäftsmann

       „Wiedergutmachung“

       Rückkehr nach Recklinghausen

       Familie

       Im Herbst des Lebens

       Erinnerung und Erbe

       Quellen

       Literatur

       Namensregister

       Die Autoren

       Dank

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       Prolog: Unser größter Trainer

      „Er war der größte Trainer, den wir je hatten.“ Diese Worte des Präsidenten des israelischen Fußballverbandes, Avi Luzon, begleiteten Emanuel Schaffer am 30. Dezember 2012 ins Grab.

      Emanuel „Eddy“ Schaffer gilt bis auf den heutigen Tag als erfolgreichster Trainer der israelischen Fußballnationalmannschaft . Bei der Fußballweltmeisterschaft 1970 in Mexiko hat Schaffer seine Elf in die Runde der letzten 16 geführt. Dieser absolute Höhepunkt seiner Karriere war zugleich der bis heute größte Erfolg des israelischen Fußballs. Weder vor 1970 noch danach hat eine israelische Nationalmannschaft wieder die Endrunde einer Welt- oder Europameisterschaft erreicht.

      Emanuel Schaffer, im polnischen Drohobycz geboren, als Kind in Deutschland aufgewachsen, floh 1933 vor den Nazis über Metz, Saarbrücken zurück nach Drohobycz und später vor der einmarschierenden deutschen Wehrmacht bis nach Alma Ata. In den 1950er Jahren fand er als Israeli den Weg zurück nach Deutschland, um sich als Fußballtrainer ausbilden zu lassen. Seine deutschen Sprachkenntnisse und auch der gute Ruf, den der deutsche Fußball und die Trainerausbildung nach dem Weltmeistertitel 1954 genossen, haben diese Entscheidung zweifellos entscheidend beeinflusst.

      Seine Biografie erhält ihre besondere Bedeutung vor dem Hintergrund der Geschichte des Staates Israel und des Zionismus wie auch der traumatischen Geschichte der Shoah, des Holocaust. Bei Schaffers Karriere geht es nicht nur um die Karriere eines Fußballers und Trainers, eines Sportlers, sondern um eine Personifizierung dessen, was in der Historiographie unter dem Titel „Galut-Juden (Diasporajuden) und Nationaljuden“ oder „Von der Shoah zur Wiederauferstehung des jüdischen Volkes“ verstanden wird.

      Seitdem Max Nordau (1849-1923), Theodor Herzls engster Mitarbeiter in der zionistischen Bewegung, beim zweiten Zionisten-Kongress in Basel 1898 den Begriff des Muskeljudentums zum Thema seiner Rede gemacht hatte, galt die Genesung des in der Diaspora angeblich degenerierten jüdischen Körpers mithilfe von Turnen und Sport als wichtiges Ziel des Zionismus, oder mindestens als wichtiger Schritt auf dem Weg zur „Regeneration“ des jüdischen Volkes und der staatlichen Wiederbelebung.1 Die Erziehung der praktizierenden Zionisten, d. h. derjenigen Juden, die nach Palästina einwanderten bzw. im Lande geboren wurden, und ihr Selbstverständnis sollten mit diesem Ziel körperlicher Ertüchtigung in Einklang gebracht werden. Entsprechend gehörte zum Gegensatz zwischen Galut und Yishuv, also zwischen Diaspora und zionistischer Gemeinschaft in Palästina, auch automatisch der stereotype Gegensatz zwischen dem jüdischen Schwächling und dem Muskeljuden. Das Muskeljudentum, so der zionistische Mythos, könne zwar bereits in der zionistischen Vorbereitungsphase vor dem Verlassen der Galut in Erscheinung treten, verwirkliche sich aber letztlich doch nur im eigenen Land; denn Diasporajuden sind per definitionem muskel- und nervenschwach. Vorbilder des Muskeljudentums suchte man aus diesem Grunde in der Antike, im altgeschichtlichen Judenstaat, nicht im modernen europäischen oder amerikanischen Diaspora-Judentum.2 Besonders deutlich schien dieser Kontrast bei der Gegenüberstellung der jüdischen Opfer der Shoah mit den „neuen Juden“ im drei Jahre nach der Shoah gegründeten Staat Israel hervorzutreten.

      Dieses