Sex, Love & Rock'n'Roll. Hollow Skai

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Название Sex, Love & Rock'n'Roll
Автор произведения Hollow Skai
Жанр Изобразительное искусство, фотография
Серия
Издательство Изобразительное искусство, фотография
Год выпуска 0
isbn 9783854453598



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Mann ohne jegliche heterosexuelle Erfahrung.

      Solch ein klares Bekenntnis zum eigenen Geschlecht war selbst in der Welt der Rock- und Pop-Musik, in der es seit jeher drunter und drüber gegangen ist, lange Zeit nicht gerade an der Tagesordnung. Allzu oft beschwerten sich Stars wie Freddie Mercury, dass man sie „in die Schwulenkiste gesteckt“ habe, oder wie Michael Stipe, dass „die Menschen nach ihren sexuellen Vorlieben“ eingeteilt würden. Und nur selten äußerte sich jemand so offen wie Alexander Bard von der schwedischen Gruppe Army of Lovers: „Wir sind eine bisexuelle Band, die einzige der Welt mit schwulen Männern und heterosexuellen Frauen.“

      David Bowie war der Erste, der in einem Interview „zugab, dass er bisexuell ist“, was Boy George noch Jahrzehnte später beeindruckte, obwohl Bowie da längst eingestanden hatte, dass dies keineswegs der Fall gewesen sei: „Ob vorgetäuscht oder nicht, es war mutig.“

      Mittlerweile gehört eine nicht mehrheitsfähige sexuelle Orientierung hingegen fast schon zum guten Ton, und wer nicht offen schwul oder lesbisch ist, pflegt wenigstens sein Image als „Doppelstecker“ und verkündet ungefragt, dass er „Stereo-Sex“ bevorzuge.

      Die Top 10 der angeblichen Doppelstecker

      1. Billie Joe Armstrong (Green Day)

      In einem Interview mit The Advocate erklärte der Sänger der kalifornischen Punk-Band, dass er „schon immer“ bisexuell gewesen sei, obwohl er noch nie eine Beziehung zu einem Mann gehabt habe: „Meiner Meinung nach ist jeder Mensch von Geburt an bisexuell, und dann bekommt man von den Eltern und der Gesellschaft dieses ‚Oh, das darf ich nicht‘-Gefühl eingetrichtert. Es heißt dann, das ist tabu. Daher ist es in unsere Köpfe eingebrannt, dass es etwas Schlechtes ist, dabei ist es überhaupt nicht schlecht. Es ist eine sehr schöne Sache.“

      2. Kurt Cobain (Nirvana)

      Ebenfalls im Advocate war 1993 eine Titelgeschichte über „die dunklen Seiten des Kurt Cobain“ erschienen, die Cobain an seiner Pressemanagerin vorbei abgesprochen hatte. Darin räumte er ein, dass er „wohl weiterhin ein bisexuelles Leben gelebt“ hätte, wenn ihm nicht Courtney Love über den Weg gelaufen wäre: „Ich finde sie in jeder Hinsicht absolut attraktiv.“

      Courtney Love selbst war dem eigenen Geschlecht ebenfalls nicht abgeneigt. Im New Musical Express behauptete sie 2010, sie habe Mitte der 1990er Jahre mit dem Model Kate Moss in Mailand Sex gehabt.

      3. Nelly Furtado

      Nachdem sie ein Buch über chinesische Medizin gelesen hatte, dozierte sie 2006 in der Netzeitung: „Als Menschen haben wir sowohl männliche als auch weibliche Energie. Ich glaube an das, was Kurt Cobain gesagt hat, dass letztlich alle Menschen schwul sind. Ich glaube, dass sexuelle Experimente zur Menschheitsgeschichte gehören.“

      4. Michael Stipe (R.E.M.)

      Nachdem ein großes US-Magazin berichtet hatte, dass er mit einem Mann zusammenlebe, hieß es überall, er sei schwul. „Kategorien wie ,schwul‘ oder ,nicht schwul‘“ seien jedoch keine, die er auf sich „anwenden“ würde, entgegnete Stipe.

      5. Freddie Mercury (Queen)

      Bereits 1984 gestand er im musikexpress: „Ich mach’s ganz einfach mit jedem, den ich mag. Da gibt’s keine Schubladen.“ Gleichwohl wurde er von Schwulenverbänden kritisiert, weil er sich nicht als Homosexueller zu erkennen gab. Dabei hatte er durchaus nicht geleugnet, auch mit Männern ins Bett zu gehen. So heißt es in der Zitatsammlung Freddie Mercury – Ein Leben in eigenen Worten: „Mein Sexualtrieb ist enorm. Ich schlafe mit Männern, Frauen, Katzen – was immer Sie wollen. Ich gehe mit allem und jedem ins Bett! Mein Bett ist so riesig, dass bequem sechs Leute darin Platz haben. Ich ziehe es vor, Sex ohne jegliche Bindungen zu praktizieren, und zeitweise hatte ich extrem viele wechselnde Geschlechtspartner. Ich war einfach eine alte Schlampe, die jeden Morgen aufstand, sich am Kopf kratzte und überlegte, wen sie denn heute ficken wollte. Ich lebte nur für den Sex. Ich bin ein sehr sexuell orientierter Mensch, aber heute bin ich viel wählerischer als früher. Ich will auf zwei Hochzeiten tanzen. Ich will Sicherheit, aber ich brauche auch meine Freiheit.“

      6. Christina Aguilera

      Dass sie es „geiler“ findet, „Frauen hinterherzugucken“, darum hatte X-tina noch nie ein Geheimnis gemacht. Anlässlich der Veröffentlichung ihres Albums Bionic erklärte sie jedoch 2010 in der Schweizer Illustrierten: „Mein Ehemann [Jordan Bratman] weiß, dass ich auf Frauen stehe. Es ist toll, offen mit dem Thema umzugehen und damit zu spielen. Mein Mann und ich passen zwar wunderbar zusammen, aber ich liebe Frauen definitiv – sie sind so viel attraktiver, wenn sie nackt sind.“ Wenig später gaben die beiden allerdings ihre Trennung bekannt.

      7. Dee Dee Ramone

      Während die übrigen Ramones von ihrer Plattenfirma zu Weihnachten billige Brieföffner geschenkt bekamen, erhielt Dee Dee Ramone von Sire-Boss Seymour Stein einmal teuren Juwelenschmuck. Der Grund dafür sei ein „flotter Dreier“ zwischen Stein, dessen Frau Linda und Dee Dee gewesen, von dem John Holmstrom, der Herausgeber des Magazins Punk, gehört haben will. Vom Lichtdesigner der Ramones, Arturo Vega, wurde diese Annahme bestätigt, von Dee Dee selbst aber dementiert. Nichtsdestotrotz behauptet Vega, dass er ebenfalls mit dem Bassisten geschlafen habe, und auch der frühere Ramones-Manager Danny Fields ist der Meinung, dass Dee Dee nicht groß zwischen Mann und Frau unterschieden habe: „Ich habe keine Ahnung von Bisexualität. Solche Wörter benutze ich nicht. Wenn du jemanden magst, solltest du mit ihm schlafen. Das gilt doch für alle Geschlechter. Warum sollte man sich beschränken? Jeder, der Dee Dee mochte, hätte einfach mit ihm ins Bett gehen sollen. Ich habe es getan, und es war schön. So sollte sich jeder verhalten, wenn es seinen Wünschen entspricht.“

      8. Gianna Nannini

      Lange bevor sie im Alter von 54 Jahren überraschend Mutter wurde, äußerte sich die italienische Rock-Röhre 1999 im musikexpress über ihre Bisexualität: „Ich bin nicht zerrissen, was meine Sexualität angeht, sondern ich bin insgesamt eine zerrissene Persönlichkeit. Es gibt zwei Frauen, die in mir stecken: die Gianna der Nacht, die geheimnisvoll, sinnlich und lüstern ist, und die Gianna des Tages, die sich vom Verstand leiten lässt, die vorsichtig und schüchtern ist.“

      9. Whitney Houston

      Vor der Hochzeit der Soul-Diva mit dem Rapper Bobby Brown drohte ihr ihre Freundin Robyn Crawford 1992 damit, der ganzen Welt zu erzählen, dass sie Whitneys Geliebte sei, und sich anschließend umzubringen. In einer Titelstory von Entertainment Weekly nahm Whitney Houston indirekt dazu Stellung: „Sobald jemand Erfolg hat, werden automatisch ein paar Gerüchte in die Welt gesetzt. Eins davon ist, man sei homosexuell. Ein anderes, man nehme Drogen. Und dann noch, dass man keinen Schimmer von dem habe, was man da eigentlich mache. Es gab eine Zeit, da hat es mich verletzt, dass ich beweisen sollte, was ich nicht war. Das hat mich richtig fertiggemacht. Ich bin zu meiner Mutter gerannt und habe gefragt: Warum, warum machen die das? Kann ich nicht einfach mit einer Frau befreundet sein?“

      Ihre Mutter Cissy Houston nahm sie in Schutz gegen die bösen Gerüchte und gab zu Protokoll: „Es liegt daran, dass Whitney keine Klamotten trägt, die bis zum Hintern ausgeschnitten sind und bei denen – Entschuldigung, ich drücke es mal derb aus – ihre Titten raushängen. Eine Frau ist entweder die größte Nutte oder aber eine Lesbe.“

      Die Gerüchte, sie sei lesbisch oder bisexuell, flackerten jedoch immer wieder auf, sodass Whitney Houston sich genötigt sah, die Dinge im Rolling Stone klarzustellen: „Mir hängt dieser Scheiß wirklich zum Hals raus. Die Leute wollen wissen, ob Robyn und ich eine Beziehung haben. Wir haben eine – eine freundschaftliche. Wir sind Freundinnen, seit wir Kinder waren. Inzwischen ist Robyn meine Angestellte. Ich bin ihre Arbeitgeberin. Aber wenn ich mit einer Frau befreundet bin, muss es irgendwie wohl zwangsläufig so sein, dass ich gleich eine lesbische Beziehung zu ihr habe. Das ist Quatsch. Es gibt so viele Künstlerinnen, deren Vertraute Frauen sind, und das stellt niemand in Frage. Mir kommt es so vor, als würden sich die Leute sagen: ‚Hey, Whitney Houston, die ist doch total beliebt, der würgen wir mal eine rein.‘ Ich habe es immer und immer wieder bestritten, und niemand hat das akzeptiert. Die Medien jedenfalls nicht. Die Leute wissen doch, dass ich verheiratet bin. Was denkt man denn von mir – dass ich verheiratet