Название | Beyoncé - Crazy in Love |
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Автор произведения | Anna Pointer |
Жанр | Изобразительное искусство, фотография |
Серия | |
Издательство | Изобразительное искусство, фотография |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783854454694 |
Beyoncé versuchte das Positive an der ganzen leidigen Posse zu sehen. Newsweek erzählte sie, dass ihre CD-Verkäufe merklich zugenommen hätten. „Destiny’s Child waren immer schon sehr talentiert“, sagte sie. „Aber die Sache war die, dass wir nicht ausreichend Kontroversen boten. Ich denke, wenn du willst, dass deine Gruppe Erfolg hat, muss auch deine Story interessant rüberkommen. Unsere Story war schon sehr sauber und glatt, also bin ich Gott für diese Kontroverse dankbar. Ich bin glücklich, weil es dabei hilft, Platten zu verkaufen.“
Abseits der Turbulenzen hinter den Kulissen ergab sich für die Mädchen ein sensationelles Angebot, als Christina Aguilera sie einlud, sie im Frühjahr 2000 als Vorgruppe auf ihrer ersten Headliner-Tour zu supporten. Sie sagten zwar zu, doch brach sich Kelly während einer ihrer Auftritte mehrere Zehen. Zum Glück war Solange in der Lage, vorübergehend einzuspringen. Beyoncé erinnerte sich daran im Magazin Teen: „Unsere Umkleide war so weit von der Bühne entfernt, dass es schon recht abenteuerlich war. Kelly rannte in vollem Tempo, es war dunkel und sie krachte mitten in unserem Set gegen eine Rampe. Wir hörten sie schreien und weinen und wir dachten nur: ‚Oh, mein Gott, sie scheint sich wirklich weh getan zu haben!‘“
Nach einer kurzen Verschnaufpause im Anschluss an den Skandal folgten prompt noch mehr Turbulenzen für die Gruppe, als das neue Mitglied Farrah sich im August 2000, nur fünf Monate nachdem sie eingestiegen war, wieder verabschiedete. Die Klatschspalten berichteten, dass es ihr schlicht zu viel geworden sei, ein Mitglied einer Popgruppe solchen Ausmaßes zu sein. Als sie einer MTV-Show in Sacramento fernblieb und die Grippe als Grund angab, wurde rasch verkündet, dass sie die Band hinter sich gelassen habe. Enttäuscht sprach Beyoncé mit Q: „Das war eine große Sache für uns. Es hatte neun Jahre gedauert, bis wir es zu MTV geschafft hatten. Wir hatten so hart gearbeitet, um dorthin zu kommen.“
So wie LeToya und LaTavia legte auch Farrah ihre Sicht der Dinge gerne dar und enthüllte, dass sie unglücklich gewesen sei, da Beyoncés Mutter ihr nahegelegt habe, ihr Image zu verändern. „Ich hätte mir die Haare rot färben sollen, als ich sie gerade hellbraun mit blonden Strähnen hatte“, erzählte sie dem Magazin Sister 2 Sister. „Ich hasste das.“ Farrah behauptete auch, dass ihr vorgeschrieben worden sei, ihren Namen zu ändern – ironischerweise wurde sie nämlich ursprünglich Destiny gerufen. „Mein zweiter Vorname lautet Destiny und so kennt man mich schon mein ganzes Leben. Niemand nannte mich Farrah. Ich musste mich also Farrah nennen, um bei DC mitmachen zu dürfen.“ Demselben Magazin verriet sie auch, dass ihr Bräunungsbäder verordnet worden seien, um einen dunkleren Hautton zu bekommen. Tina habe angeblich zu ihr gesagt: „Du siehst besser aus, wenn du dunkler bist.“ Außerdem untermauerte sie LaTavia und LeToyas Aussagen, dass die Gewichtung der Gruppe stets zu Beyoncé und Kellys Gunsten ausgelegt worden sei: „Nie waren wir gleich. Egal, wie oft jemand behauptet, dass es keine Bevorzugung gegeben hätte. Wenn deine Familie die Show am Laufen hält, wird es einfach keine Gleichberechtigung geben.“
Michelle, das andere neue Mitglied, kommentierte Farrahs Äußerungen kurze Zeit später: „Absolut verzichtbarer Bockmist. Vollkommen lächerlich.“ Auch in puncto Imagewandel ätzte sie im Gespräch mit Vibe gegenüber Farrah: „Du bist jeden Tag auf Reisen, fliegst erste Klasse, wohnst in den besten Hotels und dann regst du dich über deine Haarfarbe und deinen Namen auf?“
Beyoncé war extrem dankbar dafür, dass sich mit Michelle endlich jemand unerschütterlich loyal gegenüber Destiny’s Child zeigte. Sie und Kelly bauten eine sehr enge und lang bestehende Freundschaft zu ihr auf. Es war durchaus hilfreich, dass Michelle schon Erfahrung in der Musikbranche gesammelt hatte: Sie war bereits Hintergrundsängerin bei der in Amerika moderat erfolgreichen R&B-Künstlerin Monica gewesen. Als sie aufwuchs, war Michelles Familie im Gesundheitssektor tätig gewesen, und eigentlich wollte sie ursprünglich Geburtshelferin werden. Sie beschrieb sich im Magazin Cross Rhythms selbst als „nerdiges“ Kind: „Als ich heranwuchs, erfuhr ich viel Schmerz. Wenn man sich so anstrengt, akzeptiert zu werden, ist man, bevor man sich versieht, jemand anderer, und das ist verrückt. Ich wurde veralbert und drangsaliert, weil ich eine gute Schülerin und eine nette Person war. Die anderen Kinder waren echt grausam. Ich war dürr und eine Spätentwicklerin.“
Als Michelle später an der University of Illinois studierte, begann die Musik ihr Leben zu bestimmen, was dazu führte, dass sie die Uni abbrach. Sie ging zu einem Vorsingen für Destiny’s Child, die sie zuvor auf einer gemeinsamen Tour, als sie mit Monica unterwegs war, kennengelernt hatte. „Wir sahen uns in erster Linie nach einer Persönlichkeit um. Als Michelle eintrat, war sie schon perfekt“, wurde Beyoncé in Texas Music zitiert. „Sie war schön, ging in die Kirche und konnte vor allem singen.“
Von Anfang an war Michelle willkommen gewesen im Haus der Familie Knowles und teilte sich sogar das Bett mit Beyoncé und Kelly. Dann ging es unter Tinas Anleitung daran, ihr den Look eines Popstars zu verpassen. „Mir wurde zum ersten Mal meine Oberlippe gewachst“, erinnerte sie sich im Observer. „Beyoncés Mom war da, um mir die Hand zu halten, da ich nicht wusste, was mit mir geschah.“
Wie vorherzusehen war, musste sich Michelle am Anfang jedoch mit Feindseligkeit ihr gegenüber herumschlagen, da sie nun das neue Gesicht in einer bereits etablierten Band war. „Als ich einstieg, bekam ich das ganze Gerede und die Negativität mit. Die Leute sagten: ‚Wer denkt sie eigentlich, dass sie ist?‘“, erklärte sie. „Aber eigentlich war es ein sehr einfacher Übergang, was ich Beyoncé und Kelly zu verdanken hatte. Für sie war es keine große Sache … Wir machten einfach mit den Shows weiter und sagten keinen der Auftritte ab, was eine gute Sache war.“ Beyoncé schwärmte von der neuen Besetzung der Band in der Zeitschrift Teen: „Gesanglich sind Destiny’s Child nun so gut wie nie zuvor. Und nicht nur gesanglich. Die Gruppe ist so harmonisch, so talentiert und bietet so viel Rückhalt.“
Nach den traumatischen Monaten gab es für das nunmehrige Trio viel Arbeit zu erledigen und alle wussten, dass es überlebenswichtig war, wieder Stabilität in die Sache zu bringen. Aber egal, wie sehr sie sich bemühte, gute Miene zu machen und in die Kameras zu strahlen: Es blieb schwierig für Beyoncé weiterzumachen, nachdem sie wiederholt zum Opfer weitreichender Schuldzuweisungen geworden war. Sie wurde in den Medien und in Blogs schonungslos ins Visier genommen und für das Chaos, das die Band unlängst zu verfolgen schien, verantwortlich gemacht. Es war klar, dass die Kritik sie zutiefst verstörte. Dem Magazin Vibe erzählte sie verbittert: „Manchmal wünschte ich, mein Vater wäre nicht mein Manager, damit die Leute aufhören würden, mich zu attackieren. Immer, wenn irgendetwas in der Gruppe schiefläuft, ist es meine Schuld. Schiebt es einfach auf Beyoncé.“
Dem Guardian teilte sie außerdem mit: „Es gab Hass-Websites über mich, ich stand unter großem Druck und die Leute schoben mir für alles die Schuld in die Schuhe. Ich war 17, 18 Jahre alt, eine unschuldige Person, ein Kind. Das war eine harte Zeit für mich. Mein Vater ist mein Manager und meine Mutter die Stylistin. Mein ganzes Leben bestand aus ihnen und wenn Leute diese schrecklichen Dinge sagten, fühlte es sich für mich so an, als ob mein ganzes Leben zerstört würde.“ Wenig überraschend nannte sie diese Zeit später die dunkelsten Tage ihrer Karriere und sagte, dass sie zwei Jahre unter Depressionen gelitten habe. „Ich aß nichts und verkroch mich in meinem Zimmer“, erzählte sie Parade. „Es war eine richtig schlechte Zeit in meinem Leben, durch diese einsame Phase durch zu müssen. ‚Wer bin ich? Wer sind meine Freunde?‘ Mein Leben veränderte sich.“
Beyoncé spürte auch zum ersten Mal, dass die Öffentlichkeit an ihrem Leben teilnahm, was ihren Ruhm auf einen ganz neuen Level beförderte. „Es war zäh. Bis dahin hatten die Medien sich nicht wirklich für mich persönlich interessiert. Es ging nur um unsere Musik. Dann fühlte es sich aber an, als würde ich selbst angegriffen. Die Art, wie die Leute reagierten, änderte sich. Meine Privatsphäre war vorüber.“ Dass außerdem ihre Romanze mit ihrem langjährigen Freund Lyndall endete, machte alles nur noch schlimmer. Obwohl sie nie veröffentlichte, warum es tatsächlich vorbei war, beichtete Lyndall