Название | Zucchero |
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Автор произведения | Massimo Cotto |
Жанр | Изобразительное искусство, фотография |
Серия | |
Издательство | Изобразительное искусство, фотография |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783708105147 |
Aus dem Italienischen von
Claudia Pfurtscheller
Impressum
Der Autor: Massimo Cotto
Deutsche Erstausgabe 2011
Titel der Originalausgabe:
„Incontri con il diavolo e l`aqua santa“ © 2007 by Massimo Cotto
ISBN: 978-8874242986
Coverfoto: © Morena Brengola/Kontributor by Getty Images
Coverdesign: bürosüd°, München
Layout und Satz: Thomas Auer, www.buchsatz.com
Übersetzung: Claudia Pfurtscheller
Lektorat und Korrektorat: Aulo Verlagsservice
© 2011 by Edition KOCH
Edition KOCH, ein Imprint der KOCH International GmbH,
A-6604 Höfen
ISBN 978-3-7081-0514-7
Auch als Paperback erhältlich: ISBN 978-3-7081-0513-0
Hinweis für den Leser:
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Kapitel 1
Kapitel 2
Das Leben ist die Kunst der Begegnung
Kapitel 3
Gesetzesbrecher, Polizisten und Stricher
Kapitel 4
Kapitel 5
In einer Träne und der Sonne entgegen
Kapitel 6
Ich brauche Liebe, Herrgott nochmal
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Nur eine gesunde und bewusste Lüsternheit
Alte Hure, Fressmaschine, überdimensioniertes Etwas, Hurenbock – wie kann man das nur sagen?
Mülleimer, widerliche, ekelerregende Absteige.
Auf YouTube gibt es ein Video, das von einem örtlichen Fernsehsender gemacht wurde und auf dem ein bärtiger Zucchero – äußerlich ruhig und friedfertig, aber innerlich ein Vulkan – wie eine Furie auf eine Dame einschimpft, die, anstatt seinem Konzert zu lauschen, damit beschäftigt ist, zu essen und auf ihrem Handy herumzutippen. Wir befinden uns im edelsten, aber unauthentischsten Teil Sardiniens. Hotel Cala di Volpe, 850 geladene Gäste, die mehr als 1 000 Euro pro Person für Abendessen und Konzert bezahlt haben. Sugar ist rückfällig geworden, denn er kehrt fünf Jahre nach dem ersten Mal erneut an den Ort des Verbrechens zurück, wo er damals schon seine Darbietung mit Beleidigungen und Grimassen in Richtung der nicht mehr ganz jugendlichen Zuhörerschaft gewürzt hatte. Er kehrt nach einer »halben« Ewigkeit zurück, tut, als ob nichts gewesen wäre – und macht schließlich dort weiter, wo er einst aufgehört hat: »Cala di Volpe, möge Gott euch segnen und vergeben.« Und dann, gleich darauf: »Ich bin nur wegen des Geldes hier, denn ihr geht mir auf die Nerven.« Musik, Lieder, Blues, bewusste Lüsternheiten. Aber auch Unaufmerksamkeit. Wie kann das angehen bei Leuten, die mehr als zwei Millionen gute alte Lire ausgegeben haben?
Er, der wenig beachtete Zucchero, geht in die Luft: »Ich sehe jene Dame, die fortlaufend simst. Die mich nicht einmal ansieht, die unbeeindruckt mit ihrem Getippe fortfährt. Bis ich es an einem gewissen Punkt leid war und es ihr gesagt habe. Bitte, lass dieses Handy in Ruhe. Es war ein snobistisches Verhalten, wie soll ich es anders ausdrücken? Und sie hat mir als einzige Antwort den Stinkefinger gezeigt. Fuck you. An diesem Punkt bin auch ich wütend geworden und habe gesagt, was mir einfiel. Wenn Beppe Grillo es gesagt hätte, hätten wahrscheinlich alle gelacht. Stattdessen ist ihr Begleiter aufgesprungen und hat mit einer Zitrone oder mit einer Flasche geworfen, in der Aufregung erinnere ich mich nicht mehr genau an die Reihenfolge der geworfenen Gegenstände, und ich habe es ebenso gemacht.« Mit einer Bierflasche. Einer leeren, so scheint es.
Ab jenem Moment bricht ein kleines Inferno los. Sugar beruhigt sich nicht und lässt Sätze los, die in ihrer Substanz zensurbedürftig, aber in ihrer Form, offen gesagt, unwiderstehlich sind: »Ihr reichen Frauen mittleren Alters, die ihr stinkt wie Heringe …«, »Ohrfeigt euch gegenseitig, wenn ihr nicht wisst, wie ihr euch vergnügen sollt …«, »Leckt mich am A …, ihr hässlichen Dummköpfe …«, »Geht mir nicht auf den Sack, bewegt euren Hintern …« und ein: »Ihr Reichen seid doch innerlich tot, und heute Abend habt ihr nur Scheiße gegessen …«, das wiederum die Küchenchefs erzürnt.
Eine Rauferei und dann wieder Musik, Maestro.
Am folgenden Tag findet sich alles in der Zeitung. Zucchero gibt Edmondo Berselli gegenüber zu, »ein wenig übertrieben zu haben«, aber er habe auch mildernde Umstände geltend zu machen: »Ich komme schließlich von der Straße, alle wissen das. Unter Freunden verwenden wir Schimpfwörter praktisch liebevoll: ›Komm her, du Stück Scheiße‹,