hier edelste Kunst der Natur zu Hilfe gekommen ist. Geschmacksströmungen aus unterschiedlichsten Richtungen, fröhlich düst der Rauch wie von Fischwurst über sämtliche Gaumendistrikte, ein Anflug von Würzoliven und Shiitake-Pilzen, da lastet kein so patzigfetter (märzentypischer) Alkohol drauf. Und nach der letzten Flasche danken Sie den Heller-Brauern dafür, daß nur Hopfenextrakt drin ist. Es wären unweigerlich weitere zehn geworden.
(Heller-Bräu Bamberg)
Ahornberger Landbier Herb (4,8% ) dürfte besser als die meisten Pilsener sein, die ich kenne. Glanznah am Diamant. Heftiger und gut haftender Schaum. Hopfenblumig.
Große Anerkennung. Steigerung beim Feinen Ahornberger Weissbier (4,8% ) überhaupt nicht, beim Maibock (6,5% ) kaum, beim Landbier Mild (4,6% ) durchaus, beim dunklen Bärentrunk (5,1% ) sehr möglich, beim Ahornberger Festbier (5,4% ) sogar dringend nötig. (Private Landbrauerei Strößner Ahornberg/Konradsreuth)
→ Göltzschtal
Aichinger Spezialbier strahlt mittelgelb, aber ausgewogen, bald zu.
(Brauerei Drei Kronen Erwin Aichinger Heiligenstadt)
Aischgründer Lagerbier (4,7% ) ist kräftig, voll, jawoll. Und bitte den Backkarpfen nicht anbrennen lassen.
(Windsheimer Bräu Zu den drei Lilien Gutenstetten)
Aktien Pilsner (4,9% ) sieht sehr, sehr hell aus, mit geringfügigen Ungereimtheiten im Bukett. »Ich will ganz helles und bittres«, verlangte demgemäß der Wahlbayreuther Jean Paul. Wenig Aktion, obwohl, so schlecht stehen die Aktien auch wieder nicht. Nicht so schlecht, wie fürs Faßquell (4,8% ), der Bayreuther Interpretation des Hellen. Aktien Dunkel (4,9% ) läuft komplett aus dem Ruder. → Guinness läßt grüßen. Dafür läuft Markgräfin Wilhelmine Spezial (5,6% ) zu fürstlicher Form auf. Ausgezeichnet. Und raffiniert am Schluß plaziert, damit der Eintrag versöhnlich endet.
(Bayreuther Bierbrauerei Bayreuth)
Warum so bescheiden, Albrechts Messing ? Gold? Wäe es noch köstlicher, käme sogar Platin in Frage. Richtig fein. Meine Informanten waren hin und weg. Albrechts Kupfer hält die sherryfarbene Tönung bis zum Schluß durch, agiert komfortabel würzig und argumentiert beflissen im Altbiersinn. Schmeicheleinheiten für die Zunge.
(Brauhaus Joh. Albrecht Düsseldorf)
Aloysius (7,2% ) schmeckt wie dunkle Weiße, Alte Liebe (5,2% ) dagegen wie dunkler Weizenbock. Umgekehrt wäre richtig. Wie jetzt?
(Weissbierbrauerei Zum Kuchelbauer Abensberg)
Alpirsbacher Kloster-Weizen Kristallklar (5,2% ) mundet für diese Promenadenmischung recht forsch, in Ansätzen überzeugend, vielleicht hegemoniert die Säure a little bit zu viel, moniere ich schüchtern. Alpirsbacher Spezial (5,2% ) haut dafür richtig rein. Würde das Gros der Konkurrenz als Spitzen-Pilsener verkaufen. Aber da haben sie die Rechnung ohne Alpirsbacher Klosterbräu Pils (4,9% ) gemacht. Das nämlich ist der auf Flaschen gezogene Hopfenhimmel über windgeschützten Schaumterrassen. Ein Glückspils, juhuu! Ich habe den Rest des Abends immer zwischen Spezial und Pilsener gezappt. Es ist dann noch recht spät geworden. Beziehungsweise recht früh.
(Brauerei C. Clausner Alpirsbach)
Alt-Marburger Schwarzbier (5,0% ) wäre durchaus vertretbar, trotz eines Odeurs, für den jeder Trinkertisch weiträumig abgesperrt werden müßte.
(Marburger Spezialitäten-Brauerei Klaus Rauh)
Ein ehrlicher Durstlöscher ist Alt Neunkirchner Landbier (4,8% ), sonst hingegen eine alarmierend laue Hopfenveranstaltung. Die Pils-Zugabe (4,8% ) kann den müden, fast geplagt wirkenden Gesamteindruck nur um unerhebliche Details nach oben korrigieren. Ich bin dann lieber ge gan gen.
(Brauerei Georg Polster Neunkirchen am Brand)
Alt Vollbier (4,5% ) – ein mitteldunkles Vollbier altfränkischer Schule, straff, nicht so exzeptionell gehopft, wie man hätte erwarten können.
(Brauerei Alt Dietzhof)
Altbayerisches Hefe-Weissbier (5,3% ) ist »ein spritziges, helles Hefe-Weissbier mit feiner Reinzuchthefe, in der Flasche vergor …« O je, jetzt habe ich aus Versehen, wie die sauberen Kollegen Höll & Kaulhuber, den Etikettentext abgepinselt. Seltener Fall, wo der Zettel nicht