Название | Tampen, Pütz und Wanten |
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Автор произведения | Dietmar Bartz |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783843804448 |
Die Gartenlaube (1859): »Jetzt trifft der Wind von vorn auf die backgelegten Segel, der dadurch ausgeübte Druck hemmt die Fahrt und in wenigen Minuten liegt das Schiff beigedreht.«
Back, die,
Engl. back »Gefäß«, niederländ. bak »Trog«, französ. bac »flachbodige Fähre«. Vorformen sind schwach belegt: bacchia ist ein Gefäß in den Schriften Isidors von Sevilla (560–636 n.Chr.), bacchinon eine schmuckverzierte Holzschale bei Gregor von Tours (5. Jahrh.), zu frühroman. *baccinum und dessen Grundform *bacca »Wassergefäß«. Die Bezeichnung stammt aus dem Gallischen oder Keltischen, bezeichnete flache Behälter, gelangte über Entlehnung ins Niederdeutsche und wurde zum Ausgangswort für Back; *bacca könnte über eine iberische Zwischenstufe und italien. regional bacchari »Wein in ein Gefäß geben, Bacchus feiern« auf Bacchus »Gott des Weines« zurückgehen. Verwandt mit Bassin, Becken, Becher, nicht mit →back, →Backbord. Die Erklärung, dass die Back als Brett für die Speise der Seefahrer bei den Germanen im Achterschiff hinter dem Rücken des Steuermanns aufgestellt worden sei und daher ihren Namen habe, ist Seefahrerlatein. Das Kommando Backen und Banken! war der Befehl, die außerhalb der Mahlzeiten weggeräumten Tische und Bänke herzurichten. Bezeichnung einiger Backschaften (
Johann Sigmund Wurffbain, Ost-Indianische Krieg- und Ober-Kauffmanns-Dienste (1686): »uber dieses gab man für jeden Tisch oder Packs voll Volck, in 8 Personen bestehend …, zur täglichen Früh-Kost, eine höltzerne Schüssel voll Gersten, mit Zwetschken, Rosinen und Butter gekocht.«
Johann Christoph Wolfs Reise nach Zeilan [Ceylon, Sri Lanka] (1782): »die Einrichtung des Speisens geschah folgender Gestalt: man brachte große hölzerne Backen, die numeriert waren; zu einer jeden Nummer gehörten zehn Personen …, eine jede Backgesellschaft … bekam zwey Krüge.«
Jens Jacob Eschels, Lebensbeschreibung eines alten Seemanns (1835): »das allerärgste für mich war, das gelbe Erbsen-Back auszuschrapen oder was die Leute, die an der Back … speisen, nachlassen, muß der Backs-Junge, und das war ich, an der Officiers-Tafel rein aufessen.«
Als Schiffsaufbau bei Friderich Martens, Spitzbergische oder Groenlandische Reise-Beschreibung (1675): »bey dem Muschelhafen kam ein grosser Eißberg an unser Schiff treiben, also hoch war er, als das vorder Theil vom Schiffe, die Backe genandt.«
Als eine Art Schanzkleid bei Sophie Wörishöffer, Robert der Schiffsjunge (1887): »im Buge ist außerdem gewöhnlich noch eine kleine Überdachung, die Back genannt, welche dazu dient, den Vordertheil des Schiffes gegen hohen Seegang zu schützen.«
In Bedeutung
Backbord, das, »die linke Schiffsseite, von achtern nach vorn gesehen«.
»Die Benennung erklärt sich daher, daß in der Urzeit das Steuer auf der rechten Seite des Schiffes war, so daß Backbord die dem Steuernden im Rücken liegende Schiffseite war.« (Friedrich Kluge, Seemannssprache, 1911) Jacob Grimm nennt das Wort im Deutschen Wörterbuch 1854 »unhochdeutsch«, weil es nach den Lautgesetzen korrekt der Bachbort heißen müsse. In der dt. Schriftsprache seit dem 15. Jahrh. belegt, aus mittelniederdt. bacbort, niederländ. bakboord, schon altengl. bæcbord. Verwandt mit →back, →Bord, Gegenwort zu →Steuerbord. Französ. bâbord beruht auf einer Entlehnung aus niederländ. bakboord, die vom französ. Adjektiv bas »niedrig, unten« beeinflusst wurde; aus Frankreich stammen wiederum span. babor, port. bombordo, italien. babordo. Im Englischen wurde bæcbord im Laufe des Mittelalters durch ladde-, lade-, latheboard verdrängt, daraus heute larboard, wörtl. dt. »Ladebord« als Seite, auf der Fracht geladen wurde, weil sie zum Kai lag, wenn das Schiffssteuer an der rechten Bordwand angebracht war; ähnlich auch das gebräuchliche engl. port side »backbord«.
Karl Koppmann, Das Seebuch (1876, mit einer Quelle des 15. Jahrh.): »eyn kleyne eylant, … dat sal he laten an bacbort.«
Friderich Martens, Spitzbergische oder Groenlandische Reise-Beschreibung (1675), vom Wal: »das Theil, da der Schwantz abgehauen, machen sie feste, fornen am Schiffe, und den Kopff nach hinten zu, in der Mitte deß Schiffs bey der grossen Wand, an Backbord des Schiffes selten geschicht, daß die Walfische länger seynd, als der Platz von fornen biß in der Mitten zurechnen, wanns nicht zu kleine Schiffe seynd – durch die Backbort aber wird verstanden, wenn ich von fornen nach hinten im Schiff gehe zur rechten Hand.«
Jens Jacob Eschels, Lebensbeschreibung eines alten Seemanns (1835): »nur mußte Alles geschwind von vorne des Schiffs nach hinten geschafft werden, z. B. die schweren Ankertauen, die Schalupen voll Wasser hinten am Steuerbord aufgezogen werden und das Schiff über Steuerbordseite schief gelegt werden, weil wir hören konnten, dass der Schade an der Backbordseite war, da das Wasser hier stark ins Schiff einlief.«
→Steuerbord (1627), →Davit (1864), →krängen (1899)
Badegast, der, ironisch »eine Person an Bord ohne seemännische Funktion«.
Seit dem 19. Jahrh. belegt, wohl entwickelt nach Hüttsgast »die nicht seemännischen Teilnehmer an der Offizierskajüte«, unter dem Eindruck der aufkommenden Badekultur. Die Wortteile gehen auf german. *baþa- »Bad« und *gasti »→Gast« zurück, dies auf indoeurop. unsicher *ghostis »Fremder«.
Albert Berg, Die preußische Expedition nach Ost-Asien (1864): »[Die Ärzte], die Intendanturbeamten und die Seesoldaten werden nicht eigentlich zu den Seeleuten gerechnet und von diesen – sammt allen Passagieren – gelegentlich mit dem Schmeichelnamen Badegäste bezeichnet.«
Reinhold Werner, Das Buch von der Deutschen Flotte (1898): »Hinter dem Großmast spazieren in lebhafter Unterhaltung begriffen – die Badegäste; zu ihnen gehören alle diejenigen Bewohner der Offiziersmesse, welche keine Seeleute von Beruf sind, wie Ärzte, Prediger.«
Bagien →Begienrah
Bai, die, »Meeresbucht«.
Niederdt. sandbai »Bucht mit Sandgrund« (15. Jahrh.) aus niederländ. baai, dies aus mittelfranzös. baie »→Bucht«. Herkunft umstritten, Theorien u.a.: