Das Opti-Regattabuch. Phil Slater

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Название Das Opti-Regattabuch
Автор произведения Phil Slater
Жанр Сделай Сам
Серия
Издательство Сделай Сам
Год выпуска 0
isbn 9783667121967



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      Der SDP wandert nach achtern, wenn das Segel dichtgeholt wird.

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      Bei geschlossenem Achterliek wandert der SDP nach hinten.

       Krängung

      Die asymmetrische Form des Rumpfes unter Wasser – besonders der Wasserdruck auf den eingetauchten Teil des Bugs an der Leeseite – lässt das Boot von der eingetauchten Seite wegdrehen. Die Krängung kann auf allen Schenkeln der Regattabahn für besseres Richtungsgleichgewicht und höhere Geschwindigkeit eingesetzt werden. So kann man beispielsweise nach Luv krängen, um bei Amwindkursen die Luvgierigkeit auszugleichen, oder vor dem Wind, um den Drehimpuls des Segels zu verringern. Beim Runden der Luvtonne kann man viel leichter abfallen, wenn das Boot nach Luv gekrängt wird.

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      Wird das Boot zu einer Seite gekrängt, möchte es zur anderen Seite drehen.

       Der Längstrimm

      Beim Längstrimm geht es hauptsächlich darum, zwei Dinge zu vermeiden: dass der Bug gegen die Wellen schlägt und dass das Heck zu tief eintaucht und sich festsaugt. Das erreicht man, indem das Boot in einer waagrechten Schwimmlage gehalten wird. Leichtgewichtige Segler müssen bei mittlerem und starkem Wind relativ weit hinten sitzen, damit der Bug nicht zu sehr eintaucht.

      Segler mit mehr Körpergewicht müssen einen Mittelweg finden, bei dem das Heck etwas mehr eintaucht und das Boot absolut waagrecht bleibt, während sich der Bug so hoch wie möglich über die Wellen hebt.

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      Sitzt du zu weit hinten, taucht das Heck tief ein, und das verwirbelte Wasser bremst.

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      Sitzt du zu weit vorn, schlägt der Bug gegen die Wellen und bremst das Boot ab.

       TIPPS

      •Halte den Pinnenausleger mit dem Dolchgriff: Der kleine Finger ist an der Seite, die zur Pinne zeigt.

      •Halte die Großschot auf die gleiche Art: Der kleine Finger ist auf der Seite, die zum Schotblock führt, Daumen nach oben!

      •Halte Knie und Füße beim Ausreiten aneinander, halte den Ellbogen beim Zug an der Schot nach oben.

      •Halte das Boot und das Rigg in Balance und das Ruder mittschiffs. Kämpfe nicht gegen das Ruder an.

      •Lass den Bug nicht gegen die Wellen schlagen. Lenze das Boot, sobald Wasser überkommt und segele das Boot möglichst trocken.

       ÜBUNGEN

       Steuern ohne Ruder

      Jeder Ruderausschlag bremst. Mit den folgenden Techniken kann das Boot ohne Ruder gesteuert werden:

      1.Um ein leegieriges Boot geradeaus auf Kurs zu halten oder ein ausbalanciertes Boot anluven zu lassen:

      •Nach Lee krängen.

      •Den Segeldruckpunkt nach achtern bringen, indem man den Mast nach hinten neigt, die Schot weiter dichtholt oder das Achterliek schließt.

      •Den Lateraldruckpunkt nach vorn bringen, indem man das Schwert nach vorn anstellt und das eigene Gewicht nach vorn verlagert.

      2.Um ein luvgieriges Boot geradeaus auf Kurs zu halten oder ein ausbalanciertes Boot abfallen zu lassen:

      •Nach Luv krängen.

      •Den Segeldruckpunkt nach vorn bringen, indem man den Mast nach vorn neigt, die Schot etwas fiert oder das Achterliek öffnet.

      •Den Lateraldruckpunkt nach hinten bringen, indem man das Schwert nach hinten anstellt oder etwas aufholt und das eigene Gewicht nach achtern verlagert.

      Binde die Pinne mittschiffs mit einer Gummileine um die Ausreitgurte fest, und trainiere diese Techniken.

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      Steuern mit festgebundener Pinne.

       2. KAPITEL

       Segel und Rigg

       Segel und Rigg haben einen entscheidenden Einfluss auf die Bootsgeschwindigkeit. Es ist wichtig, sie von Grund auf zu verstehen.

       Das Segelprofil

      Die Bootsgeschwindigkeit und die Höhe am Wind hängen stark vom Profil des Segels ab.

      Wie hoch man an den Wind gehen kann, wird vom Anströmwinkel bestimmt. Das ist der Winkel zwischen dem vorderen Bereich des Segels und einer gedachten Linie vom Vor- zum Achterliek. Ein flacher Anströmwinkel (A) erlaubt mehr Höhe am Wind als ein tiefer Anströmwinkel (B), bei dem das Segel beim Anluven einen Gegenbauch hinter dem Vorliek bildet.

      Wichtig ist, wo genau das Segel seine größte Profiltiefe hat. Je mehr Profiltiefe ein Segel hat, desto mehr Kraft (Power) hat es. Im Allgemeinen gilt:

      •Tief geschnittene Segel haben mehr Kraft als flach geschnittene Segel.

      •Wird die größte Profiltiefe weiter nach vorn getrimmt, kann mehr Vortrieb erzeugt werden.

      •Bei einem gut geschnittenen Segel liegt die größte Profiltiefe bei 40 bis 50 % der Strecke vom Vorzum Achterliek hinter dem Vorliek.

       Beim Segeltrimm sucht man den besten Kompromiss zwischen Höhe am Wind und Kraft zu finden.

      In ruhigem Wasser wird das Boot nicht durch Wellen abgebremst und benötigt weniger Kraft, um seine maximale Geschwindigkeit zu halten. Deshalb ist die Höhe am Wind entscheidend. Trimme das Segel mit einem flachen Anströmwinkel und weiter hinten liegendem Bauch, insgesamt also flacher.

      Bei stärkeren Wellen wird das Boot durch den Wellenschlag gebremst und benötigt maximale Kraft, um die Geschwindigkeit zu halten. Trimme den Bauch des Segels weiter nach vorn, sodass ein größerer Anströmwinkel und ein insgesamt volleres Segelprofil entstehen.

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      Unterschiedlicher Trimm des Segelprofils.

      Der Bauch wandert in Richtung des am meisten gespannten Lieks des Segels:

      •Nach vorn, wenn das Vorliek gespannt wird (z. B. durch den Cunningham-Strecker).

      •Nach hinten, wenn das Achterliek gespannt wird (z. B. durch den Baumniederholer oder durch starken Zug an der Schot).

      •Nach unten, wenn das Unterliek gespannt wird (z. B. durch den Unterliekstrecker).

       Die Vortriebskraft

      Durch die Anströmung des Segels entsteht ein Druckunterschied zwischen Luv- und Leeseite des Segels. Da sich der Druck ausgleichen möchte, erzeugt das Segel sogenannten Auftrieb. Ein Teil dieser Kraft wirkt seitlich und wird vom seitlichen Wasserwiderstand von Schwert