Perry Rhodan 118: Kampf gegen die Vazifar (Silberband). Peter Terrid

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Название Perry Rhodan 118: Kampf gegen die Vazifar (Silberband)
Автор произведения Peter Terrid
Жанр Языкознание
Серия Perry Rhodan-Silberband
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845331171



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der Perry Rhodan Rechenschaft schuldete und die ihn im Zweifelsfall binnen Kurzem aus Amt und Würden hätte entlassen können. Auch die Macht des ersten Mannes der GAVÖK unterliegt demokratischer Kontrolle. Wer aber kontrolliert Jen Salik?«

      Es gab tatsächlich keine Instanz, die Salik kontrollierte.

      »Wir werden uns auf das zugleich zuverlässigste und unvollkommenste Kontrollinstrument verlassen müssen, das es gibt«, sagte Scerp zögernd.

      »Und das wäre?«

      »Jen Saliks Gewissen.«

      »Das bleibt abzuwarten.« Tifflor wiegte den Kopf.

      In der Sekunde meldete sich die Vermittlung. »Ein Gespräch für Mutoghmann Scerp!«

      Die beiden Männer wechselten einen raschen Blick.

      »Stellen Sie durch!«, bestimmte Tifflor.

      »Endlich!«, rief ein Sprecher. Die Verbindung war nicht stabil genug, die Tonqualität schwankte.

      »Ich habe verzweifelt versucht, Sie zu finden, Scerp«, sagte der Sprecher, ebenfalls ein Neu-Arkonide. »Wir sind auf Einmuure.«

      »Ich höre«, sagte Scerp.

      »Wir haben einen Notruf aufgefangen.«

      »Quelle?«

      »Bullauge«, antwortete der Sprecher. »Der Name klingt seltsam, stammt aber nicht von mir. Auf dem zweiten Planeten, Shourmager, Zweitname Bestienrummel, unterhalten wir eine Station, schwach besetzt.«

      Scerp nickte. Sein Gegenüber hatte die lobenswerte Eigenschaft, seine Informationen kurz und knapp vorzutragen. Scerp und Tifflor mochten solche Gesprächspartner gleichermaßen.

      »Zeitweise hatten wir auch zwei Kurierschiffe im Orbit. Eines meldet, eine Flotte von mehreren tausend Einheiten greife Shourmager an. Der größte Teil der Invasionsflotte sei bereits gelandet.«

      »Standort?«

      »Östlicher Sektor. Von Sol mehr als siebzehntausend Lichtjahre entfernt. Nicht eben der bestbesuchte Bereich der Milchstraße.«

      Scerp zwinkerte verblüfft.

      »Was gibt es auf Shourmager zu holen?«

      »Jede Menge Ärger mit wilden Tieren«, antwortete der GAVÖK-Mann von Einmuure. »In der Meldung ist von keilförmigen Schiffen die Rede.«

      »Orbiter!«, sagten Tifflor und Scerp gleichzeitig.

      »Mehr Informationen liegen nicht vor.«

      »Besteht noch Verbindung?«

      »Shourmager antwortet nicht mehr.«

      Scerp dankte mit einem Nicken und trennte die Verbindung. Er sah Tifflor an.

      »Martappon!«, sagte der Erste Terraner nur.

      Die Verbindung war schnell hergestellt. Nach kurzer Zeit erschien ein sehr müde aussehender Jen Salik in der Bildübertragung.

      »Was gibt es?« Der ehemalige Klimaingenieur gähnte. Mit beiden Händen fuhr er sich durchs Haar. »Hier ist tiefe Nacht.«

      »Tut mir leid«, sagte Tifflor. »Ich habe Neuigkeiten für Sie. Auf einer Welt namens Shourmager findet gerade eine Orbiter-Invasion statt.«

      Jen Salik war schlagartig hellwach.

      »Das gibt es nicht!«, protestierte er. »Ich habe die Orbiter fest im Griff.«

      »Die Nachrichten sind eindeutig. Es soll sich um Tausende von Einheiten handeln.«

      Tifflor hatte es nicht anders erwartet, desgleichen Scerp. Salik traf die Feststellung spontan: »Der Garbeschianer und die GIR-Flotte! Wo liegt dieser Planet – in der Nähe des Sonnensystems?«

      »Eine völlig unbedeutende Welt in der Eastside, an die achtzehntausend Lichtjahre von uns entfernt.«

      »Was will der Garbeschianer dort?«, fragte Tifflor.

      »Ich weiß dafür nur eine Erklärung«, antwortete Salik. »Wahrscheinlich müssen wir Shourmager als das Martappon des Garbeschianers bezeichnen – ich kann mir keinen anderen Grund vorstellen, weshalb der Hordenführer mit der gesamten Flotte erscheint.«

      Eine bedeutungsvolle Pause entstand.

      Seit einigen Tagen wusste Tifflor, dass Amtranik einen geheimen Stützpunkt aufsuchen wollte.

      Amtranik hatte den Jagdklub keineswegs übersehen, dafür war er zu vorsichtig. Ihm waren die festungsartigen Gebäude auf dem gerodeten Land sofort aufgefallen, dennoch hatte er die VAZIFAR nicht in unmittelbarer Nähe landen lassen. Er konnte nicht wissen, was für Geheimwaffen möglicherweise existierten.

      Aus dem gleichen Grund verzichtete er darauf, das Schiff in dem Tal abzusetzen, in dem er die uralte Bastion der Horden von Garbesch vermutete.

      Infolgedessen ließ er die VAZIFAR zwischen beiden Positionen landen – und stand vor den nächsten Fragen. Amtranik war sicher, dass die ungeheure Artenvielfalt des Planeten keineswegs naturgegeben war, sondern eine Abwehrmaßnahme der früheren Hordenführer.

      Es war ihm kaum möglich, einfach den Talkessel und die Bastion aufzusuchen, dann hätte er die GAVÖK-Leute aus der Siedlung im Nacken gehabt. Ob sie ihm angesichts der überall lauernden Bestien und der weit verteilten Horden-Orbiter überhaupt gefährlich werden konnten, blieb abzuwarten. Dennoch konnte er nicht sicher sein, dass die GAVÖK nicht dennoch alle Kräfte mobilisierte und zu einem Überraschungsangriff auf die VAZIFAR ausholte.

      Die Reihenfolge seines Vorgehens stand also fest. Er musste erst die Siedlung erobern, danach die Verteidiger des Tales besiegen und zuletzt die Bastion aufsuchen.

      Er registrierte, dass sich etwas verändert hatte, und überflog die Kontrollen. Nichts Bedeutsames war zu sehen, aber ... Versuchte eine Horde großer Bestien tatsächlich, die VAZIFAR zu umzingeln? Mehr noch, einzelne der Riesentiere nahmen sogar Anlauf und rammten ihre klobigen Leiber gegen den Schiffsrumpf.

      Amtranik verließ die Zentrale. Er winkte etliche Laboris hinter sich und befahl ihnen, sich zu bewaffnen. Gleich darauf verteilte er sich auf mehrere Schleusenbereiche.

      Der Ring der Bestien war dichter geworden.

      Inzwischen hatten sich mehr Tiere gesammelt. Kleine, wendige Räuber fegten blitzschnell heran, sie schnappten nach allem, was ihnen vor die Mäuler kam. Allerdings zogen sie sich auch sehr schnell zurück, als sich zeigte, dass die Laboris noch härter zuschlagen konnten.

      Aus der Höhe stürzten gefiederte Jäger herab und vergingen im Sperrfeuer der Verteidiger.

      Die gewaltigen Panzerechsen, gegen deren Größe Amtranik sich klein und unbedeutend vorkam, trampelten alles nieder, was ihnen vor die massigen Leiber kam. Zudem bewiesen sie eine erstaunliche Beweglichkeit.

      Mindestens einhundert Tiere hatten sich mittlerweile zusammengerottet. Nebeneinander stapften sie auf die VAZIFAR zu.

      Doch unvermittelt blieben die Riesenechsen stehen. Nur zwei schoben sich sehr langsam weiter vorwärts.

      Amtranik hob seine schwere Waffe.

      Erst zehn Schritt vor dem Hordenführer hielten die beiden Echsen an. Eine Zeit lang standen sie da wie erstarrt, dann stießen sie leise, wimmernde Laute aus und sanken zu Boden.

      In diesem Moment verstand Amtranik.

      Die gepanzerten Riesen waren übrig geblieben von der Wachmannschaft der Bastion. Sie allein hatten die Erinnerung an die Horden von Garbesch bewahrt, in ihren Hirnen war nicht alles in Vergessenheit geraten. Und sie hatten, ein Zeichen ihrer Intelligenz, Amtranik als denjenigen erkannt, dem sie gehorchen mussten.

      »Steht auf!«, sagte Amtranik.

      Vielleicht waren sie früher erheblich intelligenter gewesen. Davon ging der Garbeschianer aus. Wahrscheinlich hatte man sich mit ihnen verständigen können, doch jetzt reichte ihr Verstand gerade aus, seine Befehle zu verstehen.

      Die