Der Mond der Dichter. Norbert Horn

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Название Der Mond der Dichter
Автор произведения Norbert Horn
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783864556869



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      Norbert Horn

       Der Mond der Dichter

      Lyrik vom dichten Leben

      Gesamtausgabe

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      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der

      Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind

      im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      © 2021 by edition fischer GmbH

      Orber Str. 30, D-60386 Frankfurt/Main

      Alle Rechte vorbehalten

      Titelbild: Schloss Biebrich am Rhein – © N. Horn

      Schriftart: Palatino 12 pt

      Herstellung: ef/bf/1B

      ISBN 978-3-86455-689-9 EPUB

       Für Goldi, unsere Familie und ein freundliches Publikum.

       Vorwort zweifach

       Gebrauchslyrik

      Sucht ihr das Buch der schärfsten Sprüche,

      die schrägste Literatenküche,

      oder hübsch gereimte Zoten? –

      Das wird anderswo geboten!

      Der Band hier bietet Gebrauchslyrik an:

      Gedichte, die man gebrauchen kann.

      Wozu? Jeder mache sich selbst seinen Reim

      darauf und trage ihn freundlich heim.

      Satire und Ernst und Humor sind gemischt.

      Wer auf dem falschen Fuß erwischt,

      gibt womöglich dem Autor die Schuld.

      Der bittet um Wohlwollen und Geduld.

      Vorweg sei erwähnt eine kleine Schwäche:

      Oft bleibt so ein Vers an der Oberfläche,

      die aber, wie ihr wissen müsst,

      meist für Tieferes durchlässig ist.

      Die Gedichte brauchen Stille.

      Sie wirken dann als Wunderpille

      und sind als Therapie zu sehn.

      Lest mindestens die Woche zween!

       Gedämpfte Stimmen

      (Pandemische Bedrohung 2020/21)

      Die Ansteckungszahlen stiegen weltweit.

      Viele Gebote gab’s, Masken zu tragen,

      Verbote auch, nahe Kontakte zu wagen.

      Quarantäne schuf künstliche Einsamkeit.

      Solchem Regime will mancher entrinnen.

      Hilft hier die Flucht in die lyrische Welt,

      die unsere Träume am Leben hält? –

      Nicht wirklich! Und Wirklichkeit musst du gewinnen.

      Denn während du träumst, verändert sich sacht

      deine ganze Lebenswelt,

      Home Office blüht, das Reisen entfällt,

      Jobs gestrichen, Hotels zugemacht.

      Im Schatten wachsender Sorgen und Schulden

      tu, was du tun kannst, unverzagt,

      und wenn dich einer nach Hoffnung fragt,

      sag‘ ihm: pack an, und: du musst dich gedulden.

      Lyrik kann Wirklichkeit beschreiben.

      Zwar sind unter Masken die Stimmen gedämpft.

      Doch wer für den Atem der Zukunft kämpft,

      braucht auch Gedichte, um wachsam zu bleiben.

      Nachwort zum Vorwort

      Dieser Band ist eine Gesamtausgabe. Sie vereinigt als Wiederauflage die Gedichte der Bände »Die Wunderpille« (2009) und »Die Kinkerlitzchen und das All« (2014), die vergriffen sind. Hinzugekommen sind neue Gedichte, darunter das Titelgedicht »Der Mond der Dichter« (S. 116). Lyrik lebt von Emotionen, angeregt durch Scherz oder Ernst oder Humor, bisweilen auch alle drei zusammen. So geht es auch in diesem Band, wobei das Heitere überwiegen soll. Das Urteil dazu liegt beim lesenden Publikum. – Der Untertitel spricht vom »dichten Leben«. Was das ist, weiß keiner genau. Aber viele wollen es haben. Gedichte können über Beispiele davon berichten; so in der »Ballade vom dichten Leben« (S. 199). Nicht ausgespart werden die ernsten Spielarten von dichtem Leben, die sich keiner wünscht (»Altenpflege«, S. 133, »Der Indio« S. 60). Ob auch hier ein optimistischer Grundton möglich ist? Die Frage stellte sich auch in der Pandemie 2020/21 (S. 8, 119).

      Aber nun der Reihe nach. Wer Tiere liebt, kann dazu Heiteres lesen in Kapitel 1 »Mensch und Tier« (S. 21) und Kapitel 15 »Aus Haus und Garten« (S. 171), z. B. die »Spitz-Bub-Idylle« (S. 23) oder »Der freundliche Lono« (S. 173). Wer Tiere eher als Zeugen für Lebensernst begreift, findet auch etwas (»Stiller Amur-Tiger«, S. 33; Singvögel-Zukunft, S. 34). Ein Blick auf unser Verhältnis zu Tieren ist auch sonst lehrreich, z. B. für Umweltfragen (»Der Förster und die Rehe«, S. 21, für Diätprobleme (»Der Hamster«, S. 22) oder Hygieneregeln (»Ein Sack Flöhe«, S. 26). Kapitel 2 »Forschung und Entwicklung« (S. 37) bringt u.a. überzogene Erwartungen an die Pharmaindustrie zur Sprache (»Die Wunderpille«, S. 38)