Ewige Stille. Astrid Keim

Читать онлайн.
Название Ewige Stille
Автор произведения Astrid Keim
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783948972011



Скачать книгу

u2227e8ba-b7a4-579e-82e6-82b538064a6c">

      

      Astrid Keim

      Ewige Stille

      Ein Frankfurt-Krimi

      Keim, Astrid: Ewige Stille. Frankfurt-Krimi. Hamburg, edition krimi 2020

      1. Auflage 2020

      Das Original ist 2019 im Größenwahn Verlag erschienen.

      ePub-eBook: ISBN 978-3-948972-01-1

      Print: ISBN: 978-3-948972-00-4

      Lektorat: Nina Ziegler

      Umschlaggestaltung: © Annelie Lamers, Hamburg

      Umschlagmotiv: © Martin O’Sigma

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Die edition krimi ist ein Imprint der Bedey Media GmbH,

      Hermannstal 119k, 22119 Hamburg.

      _______________________________

      © edition krimi, Hamburg 2020

      Alle Rechte vorbehalten.

      https://www.edition-krimi.de

      Contents

      1  1

      2  2

      3  3

      4  4

      5  5

      6  6

      7  7

      8  8

      9  9

      10  10

      11  11

      12  12

      13  13

      14  14

      15  15

      16  16

      17  17

      18  18

      19  19

      20  20

      21  Die Autorin

      Landmarks

      1  Cover

      In aeternum amen

      Komisches Wetter, denkt Thomas Aumann, als er aus seinem Bürofenster im Polizeipräsidium auf die Bäume mit einem Hauch von Grün schaut. Regen, sogar Gewitter mit Sturmböen, dazwischen immer wieder Aufheiterungen mit blauem Himmel, so geht es schon den ganzen Tag. Auch jetzt lässt sich wieder die Sonne blicken, es weht ein laues Lüftchen. Bis vor einigen Tagen gab es im Umland noch Nachtfröste und die Bauern fürchteten um ihre Obsternte. Einem ­milden Winter folgten kühle Monate ohne nennenswerte Nieder­schläge und einige Bäume stellten ihren zaghaften Austrieb ein. Erst vor wenigen Tagen kam Regen mit etwas höheren Temperaturen, hoffentlich nicht zu spät für einen zweiten Versuch.

      »Alles durcheinander«, hatte seine Lebensgefährtin gesagt, als sie gestern nach dem Abendessen auf ihrem Balkon eine Zigarette rauchte, und auf die leeren Terrakotta­töpfe gedeutet. »Um diese Jahreszeit waren sie immer schon bepflanzt. Gott sei Dank steht laut Wetterbericht kein weiterer Kälteeinbruch bevor. Mal sehen, ob ich morgen zu Hornbach fahre und mich nach Blumen umsehe. Hörst du?« Sie hatte innegehalten, um zu lauschen. »Auch die Amseln haben angefangen richtig zu zwitschern, selbst zu dieser Uhrzeit hört man sie noch. Das ist ein gutes Zeichen, jetzt fängt der Frühling an.«

      Den Einwand, dass sie sich vielleicht nur unterhielten, ließ sie nicht gelten. »Das klingt ganz anders. Das klingt viel verhaltener. Außer, wenn sie sich streiten. Dann geht die Post ab, ein regelrechtes Gekeife in den höchsten Tönen.«

      Thomas muss in der Erinnerung an das Gespräch lächeln. Was diese Dinge betrifft, so ist ihm Laura in ihrer Wahrnehmung weit voraus. Sie registriert genau, wie Tiere sich verständigen, beson-ders Vögel, und kann ihre Laute gut imitieren. Schon mehrmals hatte er erlebt, dass eine Kommunikation zustande kam, dass sie Antwort auf ihre Rufe erhielt. Heilige Franziska hatte er sie einmal scherzhaft genannt, worauf sie bekannte, dass der Heilige Franziskus tatsächlich ihr Lieblingsheiliger sei, Vita und Spiritualität seien beeindruckend. Und natürlich, dass er die Sprache der Tiere beherrschte. Das würde sie auch gerne, da könne man mit Sicher­heit eine Menge lernen, viele Dinge ganz anders beurteilen.

      Thomas schaut zur Uhr. Kurz vor vier. Nicht mehr allzu lang bis Feierabend. Heute wird er pünktlich Schluss machen können. Der Tag verlief ausgesprochen ruhig. Eine Schlägerei ausgerechnet im noblen Westend, ein paar Meldungen von Taschendiebstählen und Wohnungseinbrüchen. Nichts Aufregendes, und schon gar nichts, was sein Ressort betraf. Zeit genug also, den ganzen ungeliebten Schreibkram zu erledigen.

      Er nimmt einen Apfel aus der Schublade seines Schreibtisches und beginnt ihn zu schälen. Auch wenn das Beste in der Schale sitzen soll, hat er damit keinen Vertrag. Die Fitzelchen bleiben immer in den Zähnen hängen. Auf die Kantine, deren Auswahl ihm ohnehin nicht so richtig zusagt, hat er heute im Hinblick auf das Abendessen verzichtet. Auch wenn sich die Küche um Abwechslung bemüht, so sind doch durch das beschränkte Budget enge Grenzen gesetzt. Lieber mittags lediglich ein belegtes Brot und etwas Obst am ­Nachmittag, um dann abends mit Laura etwas zu kochen oder essen zu gehen. Auch heute ist ein Restaurant­besuch geplant.

      Diese Nähe erscheint ihm immer noch wie ein Wunder, auf das er nicht mehr zu hoffen wagte. Über zwanzig Jahre sind vergangen, seit sie sich bei der Arbeit kennen­gelernt haben, er als junger ­Kriminalkommissar, sie als mitten im Leben stehende, verheiratete Rechtsanwältin. Über gelegentliche Zusammenarbeit war eine Freundschaft entstanden, die schließlich auch ihren Mann miteinbezog. Leider nur Freundschaft, damit musste er sich abfinden, denn von seiner Seite aus war es Liebe auf den ersten Blick. Erst mit Christophs plötzlichem Tod bot sich