Название | Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman |
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Автор произведения | Patricia Vandenberg |
Жанр | Языкознание |
Серия | Chefarzt Dr. Norden Paket |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740975135 |
»Stimmt was nicht?« Er musterte sie forschend.
Den Blick starr auf Bastian gerichtet, schüttelte sie den Kopf.
»Schon gut. Alles in Ordnung.«
Es war der Klang ihrer Stimme, die Bastian Dehmel in die Wirklichkeit zurückholte.
»Sophie?«, fragte er heiser. Endlich klärte sich sein Blick, und ihr Gesicht wurde deutlicher. »Tatsächlich! Sophie!« Ein Lächeln spielte um seine Lippen.
Endlich entspannte sich ihre Miene.
»Meine Güte, Basti, du bist es wirklich. Ramponiert, wie du bist, habe ich dich gar nicht erkannt.« Sie bemerkte Matthias Weigands fragenden Blick. »Schon in Ordnung. Ich brauche keinen Babysitter mehr. Das hier bekomme ich allein hin«, sagte sie zu ihm.
Schon hatte er eine derbe Antwort auf den Lippen, als eine Schwester hereinkam und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Er schickte Sophie Petzold einen bösen Blick, ehe er den Behandlungsraum verließ.
Als sie sich wieder über Bastian beugte, spielte ein Lächeln um seine Lippen.
»Rebellisch wie eh und je. Du hast dich nicht verändert.«
»Ich nehme das jetzt mal als Kompliment«, erwiderte sie und griff nach einem Tupfer, um das Blut von seinem Gesicht zu wischen.
Sein tiefer Blick bestätigte ihre Vermutung.
*
Fee war im Garten und begutachtete die Rosenstöcke, als Dési von der Schule nach Hause kam.
»Mum und ihre Ersatzkinder«, spottete die jüngste Tochter des Hauses. »Wie du die Rosen ansiehst …, da könnte ich glatt eifersüchtig werden.«
Fee lachte und küsste ihre Tochter zur Begrüßung links und rechts auf die Wange.
»Ausgeschlossen. Oder willst du, dass ich dich auf Läuse und Mehltau untersuche? Wenn du darauf bestehst …« Sie streckte die Finger aus und kitzelte Dési am Bauch, wie sie es früher so oft getan hatte.
»Aufhören! Bitte! Gnade!« Auf der Flucht vor Mutters Krabbelfingern hüpfte Dési auf dem Gartenweg auf und ab, bis Fee versprach, sie zu schonen.
Arm in Arm und lachend gingen sie ins Haus.
»Übrigens finde ich es sehr schön, dass wir das Wochenende zusammen verbringen«, erklärte Fee und nahm einen Krug ihrer berühmten selbstgemachten Limonade aus dem Kühlschrank. »Auch ein Glas?«
Dési nickte.
»Dann hat Dad es dir also gesagt?« Und ohne eine Antwort abzuwarten, fragte sie weiter: »Wo liegt er?«
Um ein Haar hätte sich Felicitas an ihrer Limonade verschluckt.
»Wie meinst du das?«
Dési lachte.
»Ich gehe mal davon aus, dass du ihn k.o. geschlagen hast.«
»Wo denkst du hin! Natürlich bin ich nicht begeistert. Aber erstens habe ich ihm ja zugeredet, diese Herausforderung in der Klinik anzunehmen. Und das, obwohl ich wusste, was auf ihn zukommt. Und zweitens habe ich ja charmante Begleitung.«
Spontan fiel Dési ihrer Mutter um den Hals.
»Freut mich, dass du das so siehst. Einen Mutter-Tochter-Ausflug haben wir nämlich noch nie gemacht.«
Schlagartig bekam Fee ein schlechtes Gewissen.
»Hast du das etwa vermisst? Mehr Zeit allein mit mir?«
»Keine Sorge.« Dési leerte ihr Glas in einem großen Zug. »Früher hätte ich dankend abgelehnt. Urlaub mit der Mutter? Wie peinlich!« Ihre Augen funkelten lustig.
Felicitas erschrak.
»Bin ich wirklich schon so alt?«
»Natürlich nicht. Du bist die coolste Mutter, die man sich wünschen kann«, versicherte Dési schnell. »Aber ich war einfach zu jung, um das zu kapieren.«
Fee atmete erleichtert auf.
»Da habe ich ja noch mal Glück gehabt«, verkündete sie und schloss ihre Tochter in die Arme, ehe sie den Prospekt des Hotels holte, um mit Dési gemeinsam in Vorfreude zu schwelgen.
*
Seite an Seite standen Dr. Daniel Norden und sein Freund und Kollege Matthias Weigand vor dem OP-Plan des kommenden Tages.
»Von sieben bis elf Uhr ist der Ulcus dran, den machen wir gemeinsam«, dachte Daniel Norden laut nach. »Der Meniskus muss bis zehn warten. Da brauche ich dich auch. Und danach die Zyste …«
»Das kommt überhaupt nicht infrage!«, unterbrach Matthias ihn gereizt. Die Begegnung mit Sophie Petzold war seiner guten Laune nicht gerade förderlich gewesen. »Ich habe heute Nachtschicht. Dann kann ich morgen nicht den ganzen Tag durcharbeiten.«
Ratlos drehte sich Daniel zu ihm um.
»Was soll ich denn machen? Ich habe einfach nicht genügend Leute.«
»Dann musst du das ändern.«
»Ich bin ja schon dabei. Zumindest hat Fuchs den Auftrag, nach neuem Personal zu suchen.«
Matthias Weigand lachte abfällig.
»Der Sparfuchs? Der schmeißt eher noch ein paar Leute raus, statt dass er Geld für gutes Personal ausgibt.«
»Ich habe ihm die Dringlichkeit der Situation geschildert«, erwiderte Daniel und ging hinüber zum Tisch, um sich einen Keks aus der Schale zu nehmen. »Auch einen?«
Zuerst wollte Matthias ablehnen. Doch dann besann er sich eines besseren.
»Warum eigentlich nicht. Süßkram ist gut für die Nerven.«
Daniel kaute und nickte.
»Besonders wenn er von Tatjana stammt.« Daniels Schwiegertochter in spe betrieb die beste Bäckerei der Stadt und versorgte auch den Klinik-Kiosk mit Spezialitäten aus ihrer Backstube.
»Sag das doch gleich!« Matthias steckte den Keks in den Mund und schob gleich einen zweiten hinterher. »Die Fluktuation momentan geht echt an die Substanz. Sperber hat gekündigt, Frau Räther treibt sich auf Fortbildungen herum und unsere allseits geschätzte Frau Lekutat weiß jetzt schon nicht mehr, wo ihr der Kopf steht.« Er sah hinüber zur Tür, hinter der Daniels Assistentin Andrea Sander mit einem Besucher sprach. Ihre Stimme wehte gedämpft herüber. »Ich kann diese Liste beliebig fortsetzen. Pflegepersonal ist übrigens im Augenblick ebenfalls Mangelware. Frag mal Elena. Sie wird es dir bestä …« In seine Worte hinein öffnete sich die Tür.
Der Verwaltungsdirektor hatte sich ganz offensichtlich gegen die Chefsekretärin durchgesetzt.
»Was höre ich da, Herr Weigand?«, fragte Dieter Fuchs süffisant lächelnd. »Wenn alle Mitarbeiter so diszipliniert und routiniert wären wie Sie, müssten wir niemanden einstellen.«
Angesichts dieses zweifelhaften Kompliments verdrehte Matthias die Augen.
»Das ist doch völliger Blödsinn«, schnaubte er ungehalten. Ganz offensichtlich verfehlten die Kekse ihre Wirkung. Oder aber er hatte noch nicht genug davon gegessen. »Wir hatten einfach nur Glück, dass bisher noch nichts passiert ist.« Eine Idee kam ihm in den Sinn. »Und das wäre wirklich kein gutes Aushängeschild für die Klinik, das können Sie mir glauben.«
Wie beabsichtigt traf er den wunden Punkt des Verwaltungsdirektors.
»Schon gut. Ich habe schon verstanden.«
»Lassen Sie sich was einfallen, Herr Fuchs!«, beharrte er hartnäckig.
»Was glauben Sie, was ich die ganze Zeit mache?«, fragte Fuchs ärgerlich und hielt einen Packen Unterlagen hoch. »Däumchen drehen, oder was?« Laut klatschend landeten die Papiere auf dem Besprechungstisch. »Das hier sind die Bewerbungen, die in dieser Woche eingegangen sind.«
Doch