Lieblingsplätze von St. Peter-Ording bis zum Elbstrand. Constanze Wilken

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Название Lieblingsplätze von St. Peter-Ording bis zum Elbstrand
Автор произведения Constanze Wilken
Жанр Книги о Путешествиях
Серия
Издательство Книги о Путешествиях
Год выпуска 0
isbn 9783839268322



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      Köstlichkeiten aus Sanddorn bietet der Teeladen Skipper

      Familie Wilhelms

      Im Bad 34A

      25826 St. Peter-Ording

      04863 950288

       www.westküstentee.de

      St. Peter-Ording: Badstrand

      Strand ist Strand? Weit gefehlt! Jede Badestelle auf der Halbinsel hat ihren ganz eigenen Charakter und Besonderheiten, auch in St. Peter-Ording. Im Ortsteil Bad gibt es den einzigen Strandabschnitt, der weder mit dem Fahrrad noch mit dem Auto erreicht werden kann.

      1.000 Schritte führen über die Holzplanken der Seebrücke direkt auf den weißen Sand, der sich hier zu beiden Seiten weithin erstreckt. Linker Hand kann man an den Dünen entlang fast bis zum Südstrand wandern. Nur beinahe, weil ein tiefer Priel die Sandbänke voneinander trennt und man die heftigen Unterströmungen nicht unterschätzen sollte. Wandert man von der Brücke geradeaus weiter, kommt man zur Badestelle mit Strandkörben und dem herrlich weichen Pudersand, der sich im Sommer aufheizt und die Hitze so manchen Barfußgänger unter den Fußsohlen zu unerwarteten Sprints beflügelt.

      Die Sandbank fällt an dieser Badestelle eher flach ab und bei Ebbe kann man lange durch knietiefes Wasser waten. Selbst bei mittleren Sommertemperaturen erwärmt sich das Meer dann angenehm und lädt zum Schwimmen ein. Hunde dürfen angeleint außerhalb der offiziellen Badestelle ihren Spaß haben.

      Wandert man am Meeressaum in Richtung Ording, kann man die Strandsegler und Wassersportler in Aktion beobachten und auch die Surfstation liegt auf dem Weg.

      Der Badstrand ist beschaulich, eher ruhig und hat mit dem kürzlich renovierten Pfahlbau Arche Noah einen gastronomischen Anziehungspunkt gewonnen. Wenn die Abendsonne im Meer versinkt, man auf der Terrasse der Arche Noah sitzt und den Blick bis zum Horizont schweifen lässt, kann man tief durchatmen und vielleicht Pläne für einen neuen Urlaubstag schmieden. Und wer dazu keine Lust hat, der genießt die schöne Aussicht und lässt einfach einmal fünfe gerade sein …

      Fußgänger und Ruhesuchende können hier fernab vom Trubel Spuren im Sand hinterlassen, ihren Gedanken nachhängen oder im flachen Wasser paddeln.

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      Die Seebrücke führt von der Buhne direkt zum Badstrand

      25826 St. Peter-Ording

      St. Peter-Ording: Bernsteinmuseum

      Es gibt eine wissenschaftliche Erklärung für die Entstehung von Bernstein, dem Gold des Nordens. Fossiles Harz von Nadelbäumen der Nord- und Ostseeküste wurde während der Eiszeit durch Gletscher und Schmelzwasser auf den Meeresgrund gespült. Weitaus poetischer klingt die Legende von den Flussnymphen, die den Tod ihres Bruders Phaethon betrauerten. Phaethons weinende Schwestern, die Heliaden, verwandelten sich am Flussufer in Bäume und ihre Tränen härteten zu Bernsteintropfen aus.

      Bernstein fasziniert die Menschen seit über tausend Jahren. Die Griechen entdeckten seine elektrostatische Aufladefähigkeit und auch andere schätzten ihn als Schmuckstein. Man denke an das berühmte Bernsteinzimmer, das Friedrich I. für Katharina die Große fertigen ließ.

      Die erste Adresse für alle, die mehr erfahren wollen, ist das Bernsteinmuseum von Boy Jöns. Obwohl ich gebürtige St. Peteranerin bin, war mir nicht bewusst, dass zwischen unseren Sandbänken ein derart gewaltiges Bernsteinvorkommen lagert. Das liegt vor allem an der eiszeitlichen Grundmoräne, die aus Eider und Elbe bis vor unsere Sandbänke gespült wurde. Eine goldene Regel besagt, dass das Hochwasser nach der weißen Flut, also einer Sturmflut, die Bernsteinflut ist. Man wartet zwei auflaufende Wasser und die Zeit des Niedrigwassers ab, um auf den vorgelagerten Sandbänken von Ording oder Böhl im »Kaffeedick«, dem schwarzen Holzkrümelzeugs, nach dem begehrten Nordseegold zu suchen.

      In einem Winter, am vierten Advent, machte Boy Jöns einen seiner aufregendsten Funde. Im Dämmerlicht eines kalten Morgens schimmerte es hellgelb im Sand – ein Würfel aus der Wikingerzeit! Vor 1.000 Jahren schnitzte ein Wikinger Punkte in einen Bernsteinwürfel, der nun im Museum zu bestaunen ist. Für die ausgefallenen Schmuckstücke im Laden kauft Jöns Bernsteine von Sammlern oder Krabbenfischern ein.

      Boy Jöns bietet Werkstattkurse und Kinderbernsteinschleifen unter fachkundiger und interessanter Anleitung.

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      Bernsteinmuseum

      Dorfstraße 15

      25826 St. Peter-Ording

      04863 5611

       www.bernsteinmuseum.de

      St. Peter-Ording: Backhus und Marktplatz

      Ein Haus nur zum Backen! Allein bei dem Gedanken steigt einem der Duft von frischem Brot und Kuchen in die Nase. Und ich meine nicht die Industriedüfte, mit denen man im Supermarkt bombardiert wird. Gegenüber vom Marktplatz im Ortsteil Dorf wurde auf Initiative der AG Orts-Chronik SPO ein Backhaus nach historischem Vorbild erbaut.

      Eine preußische Karte von 1873 zeigte nahe dem Restaurant Wanlik Hüs ein kleines Backhäuschen und im Brandkataster ist ebendort ein Brand aktenkundig geworden. Da keine Abbildungen dieses Gebäudes existierten, orientierte man sich beim Entwurf an einem anderen Nachbau in Fahrentoft. Im 19. Jahrhundert und auch lange danach war Brennholz knapp und der Ofen wurde an den Backtagen, an denen die Bewohner der Umgebung mit ihrem Teig kamen, mit Schaf- und Kuhmist oder Torf geheizt. 2006 wurde das Backhus in SPO unter fachkundiger Anleitung in Betrieb genommen. Auch Bäckermeister Hans Siercks half dabei mit. Das Haus fand begeisterte Aufnahme und während des Dorffestes, das donnerstags im Juli und August stattfindet, setzt man regelmäßig den Ofen in Gang. Wer möchte, kann selbstgemachten Teig zum Backen mitbringen oder sich an den frischen Backwaren freuen.

      Jeden Mittwoch ist in SPO Markttag. Das Angebot besticht durch seine Bandbreite und vor allem frisch geerntetes Gemüse und Obst aus Eiderstedt und Dithmarschen liegt dann auf den Tischen. Für die Gegend typische Fische wie Schollen und Aale wurden früher mit der Prigg gestochen – einem Holzspeer. Vor dem Marktplatz begegnet man der Skulpturengruppe Jan und Gret, einem Denkmal für Schollenfischer (er) und »Porrenstriker« (sie): Menschen, die Krabben mit der Gliep, einem Schiebenetz, fingen. Jan und Gret sind historisch belegt und sollen an die »Lütten Lüüd« erinnern, die vor dem Tourismusboom an der Küste ein bescheidenes Dasein fristeten.

      Historische Wanderungen durch St. Peter-Ording werden mit fachkundiger Führung angeboten. Treffpunkt ist am Marktplatz bei Jan und Gret.

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      Backhus

      Südstrand 1A

      25826 St. Peter-Ording

      Marktplatz

      Schulstraße

      25826 St. Peter-Ording