Название | Wünsch dich ins große Wunder-Weihnachtsland Band 1 |
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Автор произведения | Martina Meier |
Жанр | Книги для детей: прочее |
Серия | Wünsch dich ins große Wunder-Weihnachtsland |
Издательство | Книги для детей: прочее |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783960743323 |
„Luca, du musst doch immer die gleichen Formen nehmen!“, lachte Mama.
„Aber Oma Ilse mag Monde so gerne und Opa Erich Sterne. Dann haben sie beide was davon“, erklärte Luca stolz.
Sie hörten Weihnachtsmusik und sangen ihre Lieblingslieder, sehr zum Erstaunen der Nachbarn. Sie durften alle von den leckeren Plätzchen kosten.
Am späten Nachmittag sprang Luca auf, rannte in den Keller, so schnell ihn seine kleinen Füße tragen konnten, und kam mit einem Päckchen zurück. „Fröhliche Sommerweihnachten, Mama!“ Luca küsste sie auf die Wange. Mama bedankte sich, packte vorsichtig das Geschenk aus und freute sich über die Stiefel, die ihr Papa letztes Jahr Weihnachten geschenkt hatte. „Schau, Mama, jetzt konntest du dich gleich zweimal über diese Schuhe freuen“, meinte Luca schlau.
„Luca, sollen wir versuchen, dem Christkind einen Brief zu schreiben?“ Luca fand diese Idee großartig. Luca diktierte und Mama schrieb die Zeilen nieder:
Liebes Christkind,
heute haben meine Mama und ich Weihnachten gefeiert. Ich weiß, es ist erst August, aber ich halte es kaum noch aus, bis du endlich wieder kommst! Gott sei Dank hast du die Christbaumkugeln und das Geschenkpapier letztes Jahr vergessen. So konnten wir unsere Sommerweihnacht genießen. Wir haben Plätzchen gebacken und Lieder gesungen. Das war sehr schön. Nur leider konntest du nicht hier sein. Ich bat Mama, dich anzurufen, aber sie sagte, du hättest das ganze Jahr über Stress, und bräuchtest deine Erholung. Und deswegen hab ich eine Idee: Ich schick dir schon vorab meine Wunschliste. So hast du weniger Arbeit an Weihnachten. Außerdem sind die Spielsachen auch nicht so überteuert. Papa sagt immer, an Weihnachten kostet alles immer mehr als sonst. Viele Grüße
Dein Luca
Jacqueline Ebhard, 1979 in Trostberg geboren, lebt heute in München.
*
Der kleine Weihnachtsstern
Es war einmal ein kleiner Stern, der hieß Sternchen. Sternchen wohnte zusammen mit vielen Geschwistern auf der Milchstraße, und wenn sich am Abend die Sonne in ihrem Wolkenbett schlafen gelegt hatte und der Mond die Regentschaft am Himmel übernahm, leuchteten Sternchen und seine Schwestern und Brüder den Menschen auf der Erde. Alle Sterne waren damit zufrieden, denn sie wussten, dass sie eine wichtige Aufgabe erfüllten. Nur Sternchen war unzufrieden. Er wollte mehr, als nur ein Stern unter vielen sein. Er wollte ein Weihnachtsstern werden.
Aber wie wurde man ein Weihnachtsstern? Über diese Frage grübelte Sternchen jedes Jahr nach, wenn auf der Erde die Adventszeit anbrach. Eines Nachts nun, es war wieder einmal die Nacht vor dem ersten Advent, blickte Sternchen voller Sehnsucht und Neugierde auf die Erde hinab. Das Lichtermeer dort unten erschien ihm ungleich heller und strahlender zu sein als das Sternenlicht, das von ihm und seinen Geschwistern ausging. Sternchen seufzte sehnsüchtig und beugte sich noch ein wenig weiter vor. Dabei hatte er sich wohl doch zu weit vorgewagt, denn plötzlich verlor er den Halt und purzelte kopfüber über den Rand der Milchstraße mitten hinein in die unendliche Weite des Weltalls.
„Halt, Hilfe“, schrie Sternchen und versuchte, sich am Mantelsaum einer vorbeieilenden Wolke festzuhalten, aber noch bevor er zugreifen konnte, war die Wolke schon vorübergehuscht und Sternchen fiel und fiel. So blieb ihm nichts anderes übrig, als die Augen zuzukneifen und zu hoffen, dass er sich bei seinem Sturz keinen Zacken abbrach.
Endlich, nach einer Ewigkeit, so kam es Sternchen vor, landete er überraschend sanft in etwas Weichem, Kalten. Sternchen öffnete mutig die Augen und fand sich mitten in einem Schneehaufen auf dem Marktplatz von Zwiebelbach wieder. Sternchen zählte seine Zacken und als er feststellte, dass noch alle dran waren, rappelte er sich auf und nahm seine Umgebung in Augenschein. Was er sah, gefiel ihm gut: Mitten auf dem Marktplatz stand eine fast lebensgroße Weihnachtskrippe. Als Sternchen die Krippe mit Maria und Josef und dem Jesuskind sah, kam ihm eine Idee: Beherzt kletterte er auf das Dach des Stalles und ließ sich direkt über dem Kindlein nieder und es war ihm, als lächele ihm der kleine Jesus liebevoll zu. So tauchte Sternchen das Kind in sein sanftestes Licht und vergoldete den Heiligenschein des Knäbleins.
Als am nächsten Tag der Weihnachtsmarkt von Zwiebelbach eröffnet wurde, saß Sternchen noch immer auf dem Dach der Krippe und leuchtete und strahlte mit den Weihnachtslichtern der Menschen um die Wette.
„Guck mal Mama“, rief da plötzlich ein kleines Mädchen und zeigte mit ausgestrecktem Finger auf Sternchen, „unsere Krippe hat einen Weihnachtsstern bekommen.“
„Wahrhaftig“, sagte die Mama des Mädchens und folgte mit ihrem Blick dem Finger ihrer Tochter, „und was für einen schönen.“
Als Sternchen das hörte, wurde ihm ganz warm ums Herz und er ließ sein Licht noch einmal so hell erstrahlen, denn nun war es klar: Sternchen war wirklich und wahrhaftig ein Weihnachtsstern geworden.
So leuchtete Sternchen vom ersten Advent bis zum Dreikönigstag auf dem Dach der Weihnachtskrippe von Zwiebelbach und alle, die ihn sahen, freuten sich über den schönen Weihnachtsstern. Am Morgen nach Dreikönig aber, das ist der siebte Januar, kamen Männer auf den Marktplatz und begannen, die Krippenfiguren einzupacken und den Stall abzubauen. Sternchen konnte gerade noch rechtzeitig vom Dach springen, sonst hätten die Männer auch ihn eingepackt. Hastig versteckte er sich hinter „seinem“ Schneehaufen und beobachtete das Geschehen. Weihnachten war vorüber, erkannte Sternchen, und niemand brauchte mehr einen Weihnachtsstern. Da wurde Sternchen sehr traurig und ein paar Tränen kullerten ihm über die Zacken, denn er wusste nicht, wohin er nun gehen sollte. Und zum ersten Mal vermisste er seine Geschwister und die Milchstraße und sogar den brummigen Mond. Vielleicht war es ja doch gar nicht so schlimm, nur ein kleiner Stern unter vielen zu sein. Sternchen saß den ganzen Tag im Schnee und fror erbärmlich. Und vor lauter Kummer erlosch sein Licht, sodass die Menschen den kleinen Stern nicht mehr sehen konnten.
Wenn er jemals wieder den Weg zurück nach Hause finden sollte, so schwor er sich, so wollte er ganz bestimmt nie mehr unzufrieden sein und bescheiden seine Aufgabe am Firmament erfüllen. So fand ihn schließlich der Mond vor, als er am Nachthimmel aufging und sein Licht auch über den Marktplatz von Zwiebelbach ergoss. Und der gute alte Mond hatte Mitleid mit dem kleinen Stern und sandte ihm einen Strahl. „Oh, danke lieber Mond“, rief Sternchen erleichtert und kletterte auf dem Mondstrahl so schnell er konnte hinauf in den Himmel, wo er sich ohne zu zögern in die Schar seiner Geschwister einreihte und sein hellstes Leuchten erstrahlen ließ. Dass er ein wenig vor den anderen Sternen über sein Abenteuer als Weihnachtsstern von Zwiebelbach prahlte, blieb allerdings Sternchens Geheimnis. Der Mond jedenfalls hat es taktvoll für sich behalten und auch wir wollen nichts darüber verraten. Aber wenn ihr einmal zum nächtlichen Sternenhimmel aufschaut, dann könnt ihr Sternchen ganz bestimmt unter der Schar seiner Geschwister erkennen, denn er ist der, der am hellsten strahlt.
Silvia Brückner wurde 1951 in Frankfurt a.M. geboren und lebt heute im Großraum Stuttgart.
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Mehr als nur ein Geschenk
Es schneite heftig. Innerhalb weniger Stunden verschwand das kleine Dorf Listarien unter einer weißen Decke, die es nicht eilig hatte, wieder zu entrinnen. Gegen Mitternacht wurde Lilly wach. Wieder hatten die alten Erinnerungen sie aus dem Schlaf geholt. Inzwischen waren einige Jahre vergangen, seit dieser schlimme Unfall ihr die liebsten Menschen genommen hatte. Seitdem lebte sie im Kinderheim, das von einer netten Frau namens Bernadette Ling geleitet wurde. Leise entstieg Lilly dem Bett und schlich auf Zehenspitzen ans Fenster, um die anderen nicht zu wecken. Der Brief! Er lag nicht mehr dort! Lillys Herz bebte vor Aufregung. Sie schaute hinauf zum Himmel, um vielleicht den Wichtel noch zu entdecken, doch so sehr sie sich auch bemühte, etwas zu erkennen, Gustel hatte keine Spur hinterlassen. Ihre neugierigen braunen Augen blieben am Mond hängen, der die ganze Straße erhellte. Er war kugelrund und erinnerte sie an einen Ballon, den sie vor ein paar Wochen von Kaja, der netten sympathischen Frau, die sie regelmäßig im Kinderheim besuchte, geschenkt bekommen hatte. Mit einem Filzstift hatte Kaja dem Ballon freundliche Augen und einen lustigen Mund gemalt, mit dem er Lilly so lange anlächeln konnte, bis