G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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Название G.F. Barner 1 – Western
Автор произведения G.F. Barner
Жанр Языкознание
Серия G.F. Barner
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783740956240



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still gespart – für seine Kinder! Vielleicht hatten sie manchmal gedacht, dass er wirklich geizig war …

      Niemand hatte es gewusst, auch Annabelle, seine Frau, nicht. Nur einer, Steve, sein ältester Sohn.

      »Der Mann«, schluchzte Annabelle Margley. »Oh, mein Gott …!, dieser Mann!«

      »Mama«, sagte Steve mit einem Kloß im Hals. »Mama, nun sei doch ruhig.«

      Am Tresen machte der alte Owen Margley seine noch nicht ganz leere schäbige Tasche zu.

      »Sie können nachzählen«, sagte er sanft. »Es stimmt, Mr Hillsboro.« Dann drehte er sich um, ein großer alter Mann mit hellen Irenaugen, der nun Big Jim Cameron ansah.

      Big Jim bekam keinen Ton heraus.

      Er dachte an Owens Worte, dass sie sich eines Tages alle noch wundern würden. Das also hatte er gemeint. Jetzt hatte er so viel Land und Rinder, dass jeder Sohn sein Stück bekommen konnte.

      »So ist das, Jim«, sagte Owen Margley bedächtig. »Da ist noch etwas mehr. Wird wohl reichen, um meiner Tochter Concha etwas mitzugeben, wenn sie den Mann heiratet, der sie haben will. Und etwas wird auch noch sein, damit Steve sich das Haus mit seiner Frau eines Tages einrichten kann, wie er will. Wird wohl noch genug sein, denke ich – oder, Cinthia?«

      »Ja, ja«, sagte Cinthia Cameron und fiel ihm um den Hals. »Danke, Vater.«

      Big Jim Cameron fiel das Kinn herunter, als seine Tochter Owen umarmte und danach auf Steve zustürzte.

      Owen Margley zwinkerte nur etwas heftig, denn Concha flog jetzt auf ihn zu und danach weiter, bis Barry Cameron sie festhielt.

      Ich muss mich hinsetzen, dachte Big Jim Cameron, ein Stuhl, bloß schnell einen Stuhl her, sonst falle ich um. Davon habe ich auch nichts gewusst, gar nichts. Dieser Owen, dieser alte, verdammte Schurke! Mein Sohn und seine Tochter – und meine Tochter und sein Sohn. Allmächtiger!

      »Ja, ja«, sagte Owen Margley und klopfte ihm leicht auf die Schulter. »Augen muss man haben, Jim.«

      Dann ging er zu seiner Frau, setzte sich neben sie und legte ihr den Arm um die Schulter.

      »Mann«, flüsterte sie. »Mann, was hast du gemacht? Warum hast du mir das nie gesagt, Owen?«

      »War doch immer alles da, oder?«, murmelte er. »Hat doch keiner bei uns gehungert, wie? Ohne dich hätte ich das nie geschafft, glaube ich.«

      So war und so blieb es. Viel reden war nie seine Stärke …

      - E N D E -

Cover Sechzig Meilen bis zum Galgen

      Es würde ein leichtes Geschäft werden. Die Ranchmannschaften sind alle unterwegs nach Süden, um das Vieh zur Bahn zu treiben. Folglich wird kaum jemand zu Hause sein, wenn sie ihre Besuche machen.

      In der Mitte reitet Bruce, der Mann, der am besten denken kann, der die Befehle gibt und Pläne macht. Links neben Bruce hockt James im Sattel. Der Bursche sieht aus, als käme er gerade von einer Beerdigung. Er trägt seinen Revolver links und hat die Hand immer in der Nähe des Kolbens. Er ist ohne Zweifel der schnellste Mann dieses Rudels.

      Neben James, ganz außen, reitet Lispy. Er heißt eigentlich ganz anders, aber er lispelt und stottert. Darum hat er seinen Namen bekommen, seinen richtigen kennt er kaum noch. Lispy ist der Spaßvogel dieses Vereins.

      Rechts neben Bruce reitet Phil Dorrey. Er ist dick, nicht gerade klein, und wirkt die meiste Zeit mürrisch. Ganz rechts hängt Sid McDewey auf seinem Pferd und hat wie immer die Lippen zusammengekniffen. McDewey ist ein völlig egoistischer Bursche, finster und undurchschaubar.

      Sie haben noch dreißig Meilen zu reiten. Es ist Mittag. Vor dem späten Abend werden sie nicht an jenem Platz sein, an dem sie ein Geschäft machen wollen. Man könnte zu diesem Geschäft auch Überfall sagen, oder Raub, Diebstahl, aber sie reden immer nur von ihrem Geschäft.

      Sie kommen nun aus dem Buschgelände, halten auf den Fluss zu und reden wenig. Nur Lispy, der leicht schwitzt und bei der Hitze dieses Maitages geradezu austrocknet, sagt stotternd und lispelnd: »Bruce, la – lass uns ma – mal zum Fluss – Fluss reiten. Ich mu – muss mein He – Hemd wa – waschen.«

      »Warum musst du verdammter Narr auch nur eins mitnehmen!«, zischt Dorrey, dem die Hitze ebenfalls zu schaffen macht. »Du bist ein fauler Hund. Wenn Faulheit stinken würde, dann könnte es keiner von uns neben dir aushalten. Nimmt nur ein Hemd mit, weil er zu faul gewesen ist, seine dreckigen Sachen zu waschen.«

      »Zu fli – flicken«, erwidert Lispy. »Alle haben Lö – Löcher.«

      James, der seine Augen überall hat, obwohl er immer zu schlafen scheint, sagt kurz und knapp: »Da ist ein Pferd ohne Reiter, Bruce. Links von uns.«

      Dicht an der Schlucht stehen ein paar Büsche, hinter ihnen sehen sie nun das Pferd und halten verwundert an. In dieser Wildnis, in die sich höchstens ein Jäger verirrt, steht ein gesatteltes Pferd. Das Gewehr ragt mit dem Kolben über den Sattel, hinter dem ein dicker Packen aufgeschnallt ist.

      »Was ist denn das?«, fragt McDewey überrascht. »He, wie kommt hier ein Gaul her? Ich werde verrückt. Liegt da einer neben dem Pferd?«

      »Ich sehe keinen«, antwortet James. »Da links ist eine Spur. Der Gaul ist angebunden.«

      »Siehst du das wirklich?«, fragt der ewig misstrauische Dorrey staunend. »Aber wo ist sein Reiter, he?«

      »Das werden wir gleich wissen«, sagt Bruce und winkt Lispy heran. »Lispy, komm, wir wollen mal nachsehen.«

      Das Gras dämpft den Hufschlag, als sie weiterreiten. Die anderen Drei kommen ein Stück nach, halten dann und sehen Bruce und Lispy absteigen.

      Lispy schielt auf den dicken Packen, sieht Bruce an und fragt stotternd: »Wa – was mag wo – wohl da drin sein, Bruce?«

      »Weiß ich das?«, knurrt Bruce.

      »Und we – wenn er Geld ha – hat.«

      »Hör mal, was hast du wieder für krumme Gedanken?«

      »Krumm – krumme nicht, aber – ob er ei – ein Hemd ha – hat?«

      »Lispy, lass die Finger davon. Vielleicht liegt der da oben auf den Felsen vor der Biegung und schießt, wenn er dich an den Packen gehen sieht.«

      »Wi – will ja blo – bloß mal na – nachsehen.«

      »Lass es, sage ich!«

      Lispy zuckt zusammen, bleibt stehen und hebt die Hand. Links neben dem Pferd dicht am Rand der Schlucht, durch die der Fluss braust, liegen Stiefel, eine Hose, ein Hemd, ein Hut und Socken.

      Als Bruce die Sachen dort liegen sieht, winkt er mit der Hand Lispy zu, sich zu ducken. Er sagt nichts, bückt sich und legt sich schließlich dicht vor der Kante hin. So schiebt er sich auf die Kante zu, linst durch das Gras nach unten und sieht Lispy wie einen Schatten neben sich auftauchen.

      Im nächsten Moment, das Plätschern der Wellen ist zu hören, sehen sie den Mann unten. Er hat blondes Haar, mag so groß wie Lispy sein, und schwimmt gerade auf das jenseitige Ufer des Flusses zu. Anschließend hat er überhaupt nicht damit gerechnet, dass ihn jemand beobachten könnte, denn er hat nichts an.

      »Der ba – badet«, sagt Lispy stotternd. »Sch – schämt der si – sich nicht? Er ba – badet ohne Hose, Bruce?«

      »Was willst du?«, fragt Bruce und rutscht zurück, denn der Mann kann nicht vor fünf Minuten wieder hier sein, selbst wenn er in diesem Augenblick umdrehen würde. Die Strömung ist scharf, der Fluss beinahe 100 Yards breit und der Hang steil. Er muss wohl gedacht haben, dass hinter der Biegung noch mehr Felsen kämen und ein Abstieg dort unmöglich sei.

      »Bruce – ich ha – hab doch kei – kein Hemd, Mann!«

      »Kommt