Название | G.F. Barner 1 – Western |
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Автор произведения | G.F. Barner |
Жанр | Языкознание |
Серия | G.F. Barner |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740956240 |
First Corporal Dillon stürmte in den Raum, blieb wie angewurzelt stehen und stierte, den Colt in der Faust, Margley an.
Aus Dillons Gesicht wich jeder Blutstropfen. Sein Blick wanderte nach unten, Margley, dessen Augen dem Blick folgten, sah nun, dass sein Bericht, den er in der Hand gehabt hatte, als er in den Raum sprang, zerknüllt in der Tinte lag.
»Bist du wahnsinnig?«, keuchte Dillon im nächsten Moment entsetzt. »Sergeant, was hast du gemacht? Warum hast du ihn erschossen? Den Revolver weg, Sergeant, oder …« Seine Hand fuhr in die Höhe, sein Colt deutete auf Margleys Brust. »Was soll ich?«, schnaufte Steve verstört. »Dillon, Mensch, du glaubst doch nicht…«
»Ich glaube nur, was ich sehe!«, schrie Dillen los. »Alle Teufel, ich wollte hören, wie Seward dich fertigmachte, und ging dir nach. Aber das, Mensch, das durftest du verdammt nicht tun, Sergeant!«
»Dillon, du bist verrückt«, ächzte Steve entgeistert. »Ich soll …«
»Lass fallen, oder ich drücke ab!«, kreischte Dillon. Er war Margley körperlich weit unterlegen, und er wusste, dass Margley der gefährlichste Mann im Fort war.
»Lass fallen! Du hast selbst gesagt, du würdest ihn noch umbringen. Mein Gott, jetzt hat der Narr es getan. Das kostet dich den Hals, Sergeant, weg mit dem Colt. Himmel, er hat ihn mit seinem eigenen Revolver erschossen.«
»Dillon, Kerl …«
Steve Margley stockte die Stimme.
Plötzlich wusste er, warum Dillon entschlossen war, auf ihn zu feuern. Dillon war der Mann, der jemand informiert hatte. Es musste Dillon sein. Wer immer von außen den Weg über die Kisten genommen hatte und hier eingestiegen war, Dillon hatte den Mann gedeckt. Es musste der Mann gewesen sein, dem Dillon die Informationen über Conways Wagen geliefert hatte.
Wahrscheinlich hatte Seward sein Pferd selber geholt. Jener Mann war, gedeckt durch Dillon, der die Posten abgelenkt hatte, hier eingestiegen, um vielleicht Conways Brief zu stehlen. Seward musste den Kerl überrascht haben.
Allmächtiger, schoss es Steve durch den Kopf, Dillon legt mich um, er wird glauben, dass ich den Kerl auch gesehen habe, Dillon schießt mich nieder, damit ich nicht mehr reden kann. Er muss doch gesehen haben, dass ich nur wenige Sekunden vor dem Schuss in die Baracke trat.
»Das Fenster, Dillon, da, das Fenster, dort ist er …«
Dillons Blick flog zum Fenster, und in derselben Sekunde schnellte Steves Fuß steil nach oben. Ehe Dillon abdrücken konnte, fegte Steves Stiefel unter seine Hand und jagte den Revolver aus Dillons Fingern.
Den Fuß zurücksetzend sprang Margley vorwärts. Seine Faust traf den Corporal mit voller Wucht gegen die Brust. Aufschreiend flog Dillon hintenüber. Er sauste durch die offene Tür in Sergeant Crumbs Zimmer.
Raus, dachte Steve, das Pferd fiel ihm ein, und er wusste, was er zu tun hatte. Seine einzige Chance war, dass er den Mann mit dem dreiviertellangen Rock und dem runden Hut noch erwischte. Hatte er den Mann, konnte er beweisen, dass Dillon diesem Burschen die Informationen über Conways Transporte geliefert hatte.
Mit einem Stoß schleuderte Margley die Tür zu. Er drehte den Schlüssel um, hörte Dillon laut gellend schreien und sprang gleich zum Fenster. Dann schwang er sich hinaus, duckte sich und flog um die Ecke. Verschwommen sah er die Schatten der Posten an den Wagen auf die Baracke zustürmen. Sie schrien alle laut durcheinander, aber niemand schien ihn an der Giebelseite der Baracke und neben dem Pferd zu sehen.
Blitzschnell zog sich Margley in die Höhe, saß im Sattel und trieb das Pferd scharf an. Während er auf die Kisten zuraste und das Pferd immer schneller wurde, krachte es hinter ihm ohrenbetäubend.
»Haltet ihn auf, er hat den Captain erschossen!«, hörte er Dillons schrille Stimme. »Haltet ihn, haltet ihn! Da, da reitet er, haltet ihn! Dein Gewehr her, Bishop, dein Gewehr!«
Du gerechter Gott, der schießt, der muss mich erschießen, weil er ahnt, was ich weiß.
Das Pferd raste an den Kisten vorbei, als der erste Schuss fiel. Die Kugel fauchte über Margley hinweg. Dann kam der Zaun immer näher, und Margley, der genau wusste, wie gut der Grauschimmel springen konnte, stellte sich in die Steigbügel.
Irgendwo rechts rannten Männer.
Hinter ihm gellten Dillons Schreie durch die Nacht. Der Grauschimmel spannte sich und sprang – hochgerissen von einem wilden Zügelruck – mit einem Riesensatz über den Sperrzaun. Kaum aber setzte er an der anderen Seite und außerhalb des Depots auf, als der zweite Schuss durch die Nacht krachte.
Margley wollte zum Handelsstore, doch er kam nicht mehr hin. Ein Ruck schien durch den Grauschimmel zu gehen. Das Tier wieherte grell los, und Margley spürte einen Hieb in seiner Hüfte. Dann raste Sewards Grauschimmel vorwärts, quer vor dem Store her und vorbei an Leuten, die schreiend auswichen.
Das Pferd ging durch, es stürmte, Margley im Sattel, den der Schmerz nun packte, wie verrückt geworden nach Osten. Obgleich Steve Margley an den Zügeln riss, gelang es ihm nicht, das Pferd zu halten. Schmerz begann in Steves Hüfte zu zucken und jagte ihm Stiche durch die Seite.
Steve sah sich um. Im fahlen, letzten Mondlicht flogen Büsche und Sträucher vorbei, aber ganz hinten sah er nun einige Punkte, die die Breite des Tales einnahmen und ihm folgten.
Plötzlich erkannte Margley, dass die Schreie Dillons jene immer im Store, dem angeschlossenen Saloon und dem danebenliegenden Frachthof herumlungernden Männer in die Sättel gebracht hatten. Eine ganze Meute verfolgte ihn jetzt.
»Hölle und Pest!«, stöhnte Steve Margley. »Sie jagen mich, und wenn sie nahe genug kommen, knallen sie mich ab. Bei dem Durcheinander am Store ist jener Hundesohn, der Seward erschoss, unbemerkt verschwunden, wette ich. Vielleicht beteiligt er sich jetzt an der Jagd auf mich, was?«
Erst in diesem Moment packte Margley die Furcht. Der Mörder Sewards hatte todsicher auch sein Pferd genommen und verfolgte ihn jetzt. Der Mann konnte sicher sein, ob Margley ihn nicht doch erkannt hatte. Jetzt besaß er die Chance, Margley zu erschießen, und nichts war einfacher, als eine Verfolgermeute durch den ersten Schuss zur wilden Schießerei zu bringen.
Margley erinnerte sich nun auch, dass er bei der Ankunft am späten Abend einige jener rauen Burschen am Store gesehen hatte, die für Geld jede Arbeit taten. Sewards Mörder brauchte nur etwas von einer Belohnung zu schreien, und die ganze Meute würde sie sich verdienen wollen.
Steve Margley blieb nur die Flucht nach Osten in die Wüste. Dort kannte er sich aus, und er konnte jeden Verfolger in ihr abhängen. Vielleicht bekam er dann die Chance, umzudrehen und Barry Cameron zu erreichen. Er war nur sicher, wenn er unbemerkt Cameron aufsuchen und mit ihm reden konnte.
Margley beugte sich nach hinten. Das Licht reichte noch aus und zeigte ihm einen kaum blutenden Riss an der Hinterhand des Grauschimmels.
Die Kugel hatte das Pferd gestreift, ehe sie Steve in die linke Hüfte gefahren war. Der Grauschimmel lief bereits ruhiger, die Wunde war ungefährlich, das Tier schnell genug, um jeden Verfolger abzuhängen.
»Nun gut!«, knirschte Steve finster. »Das Pferd ist in Ordnung, aber ich?«
Er zerrte die Uniformjacke hoch und das Hemd aus der Hose. Danach musste er den Hosenriemen öffnen, um an die Wunde zu kommen. Sie saß genau auf der Höhe des zweimal durchschlagenen Hosenriemens. Das Geschoss hatte die Hüfte durchschlagen, und wenn die Wunde auch nicht gefährlich war, sie blutete so heftig, dass jede Bewegung das Blut aus Einund Ausschuss trieb.
Steve fluchte leise, öffnete dann Sewards Satteltasche und fand tatsächlich eins von Sewards Hemden. Das Hemd zusammen wirbelnd, schlang er es so um die Hüfte, dass er es an den Ärmeln zusammenknoten konnte.
»In Ordnung, durchbluten wird das nicht«, knurrte er grimmig. »Wenn ich jetzt noch Wasser in der Flasche habe…«
In Sewards Feldflasche war lauwarmer, stark gesüßter Kaffee. Vor Margley lagen die letzten Ausläufer