Название | G.F. Barner 1 – Western |
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Автор произведения | G.F. Barner |
Жанр | Языкознание |
Серия | G.F. Barner |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740956240 |
Murdock McCallum tauchte wie ein Schatten hinter den Büschen auf und nickte kurz.
»Keine Indianer hier gewesen«, sagte er kühl und deutete nach Osten zur Wasserstelle. »Ihr füllt alle Wasserschläuche und Flaschen, ich passe auf.«
»Na, Gott sei Dank«, schnaufte Darrey.
Huston, Caldwell und Darrey packten die Wasserschläuche, stiegen ab, nachdem sie den Rand des Wasserlochs erreicht hatten und hasteten zum Wasser, während Murdock die Pferde hielt. Keuchend schleppten sie die gefüllten Schläuche zu den Pferden, rannten mit den restlichen zurück, und Darrey maulte, als der den Weg zum dritten Mal machte. »Verdammt schwer so ein Schlauch! Murdock, du lässt auch lieber andere arbeiten, was? Willst du nichts tun?«
»Ich tue schon etwas«, antwortete Murdock träge. »Ich passe auf, das ist mehr wert, Darrey, als würde ich mit euch Wasserschläuche schleppen. Mach ihn ordentlich fest, Darrey, die Schnalle vorn anziehen und …«
Als Darrey sich bückte und Huston und Caldwell noch am Wasser kauerten, hob Murdock McCallum blitzschnell das Gewehr und schlug es Darrey von hinten über den Schädel. Der Gewohnheitsdieb stürzte wie ein gefällter Baum zu Boden, das Pferd schnaubte erschreckt, und Huston sah sich um.
In der nächsten Sekunde erstarrte Huston vor Furcht, denn Murdock hatte das Gewehr auf ihn angeschlagen, und Darrey rutschte auf dem nachgebenden Sand langsam am Pferd vorbei, bis ihn eine leichte Bodenwelle aufhielt.
»Bill – Bill!«, keuchte Huston. »Bill, Murdock …«
»Ganz ruhig!«, befahl Murdock eiskalt. »Caldwell, ihr habt keine Chance, ich lege euch beide um, wenn einer von euch nach dem Colt angelt!«
»Was – was soll das?«, fragte Caldwell stockend. »Murdock, wir sind zwei – vergiss das nicht!«
»Versucht es mal!«, forderte ihn Murdock kühl auf. »Du schnallst jetzt deinen Gurt auf und wirfst ihn ins Wasser. Huston, du Ratte, wenn du dich rührst, blase ich dir eine Kugel durch deinen Mörderschädel! Wird es bald, Caldwell?«
Caldwell und Huston sahen sich furchtsam an, dann löste Caldwell gehorsam die Gurtschnalle und ließ seinen Colt ins Wasser plumpsen.
»Du verfluchter Hund, was hast du vor?«
»Nicht das, was ihr mit mir getan hättet, wenn ich euch zu meinem und eurem Geldversteck geführt hätte«, erwiderte Murdock eisig. »Irgendwann hättet ihr mich um des Geldes willen von hinten genauso schurkig abgeknallt wie Folsom, den Spieler. Keine lange Diskussion, Caldwell – du bist dran, Huston, weg mit dem Gurt!«
»Das – das ist nicht wahr!«, versicherte Huston schmierig. »Wir hätten dir kein Haar gekrümmt, Murdock. Ich sage dir …«
»Die Schnalle auf!«, peitschte Murdocks Stimme über die Wasserstelle. »Los, auf damit und ins Wasser mit dem Feuerspucker!«
Huston fluchte wild, ehe er den Gurt ins Wasser warf.
»Aufrichten – beide!«, fauchte Murdock. »So, ihr Halunken – und jetzt durch das Wasser waten und drüben den Hang hochsteigen, aber etwas schneller, Leute, sonst mache ich euch Beine! Wenn ich abdrücke, dürft ihr wetten, dass der Schuss von Apachen gehört wird und sie euch bald besuchen kommen. Geht ihr bald?«
»Der Hund, der verfluchte Hund!«, gurgelte Caldwell in ohnmächtiger Wut. »Wenn ich dich jemals wiedersehe, du Satan, leg ich dich um! Willie, er nimmt uns die Pferde, er setzt uns hilflos aus, der Schweinehund!«
»Du sagst es, aber ganz so schlimm wird es nicht«, antwortete Murdock finster. »Lauft nachher zwei Meilen nach Norden zurück, dort werdet ihr drei Pferde finden – und dann macht, dass ihr euch allein durchschlagt, ich sorge immer nur für mich und nicht für Kerle, die mir nach dem Leben trachten. Lauft ihr, oder soll ich schießen?«
Huston lief – kreidebleich und zitternd – den Hang hinauf.
»Du Drecksau!«, schrie er, als Murdock die Pferde herumtrieb und anjagte. »Du dreimal verfluchtes Dreckstück, ich schneide dir die Haut in Streifen, wenn ich dich noch mal im Leben sehe!«
»Hör auf zu schreien!«, ächzte Caldwell, während sich die Pferde entfernten und Darrey unter ihnen wie eine dicke Spinne über den Sand krabbelte, bis er im Wasser liegen blieb und zu Verstand kam. »Ich wette, hier sind wirklich Indianer in der Nähe! Schrei noch lauter und locke sie herbei, du blutiger Narr! Unsere Revolver, schnell, unsere Revolver aus dem Wasser!«
Sie stürzten fluchend den Hang abwärts, fischten ihre Waffen aus dem Wasserloch und sahen nach, ob sie noch trockene Patronen hatten. Mit ihren Messern hoben sie die Kugeln ab und warfen die Patronen, deren Pulver feucht geworden war, ins Wasser.
»Gott o Gott!«, stöhnte Darrey.
»Mein …, mein Knie ist aufgeschlagen! Diese Schmerzen! Begreift ihr nicht – er bringt Spalding die Pferde zurück, der Hund! Der kennt sich hier doch genau aus und kann sich ausrechnen, dass er in ein paar Stunden an einem Punkt ist, den Spalding wenig später erreichen wird. McCallum kann das tun! Ihn fängt kein Mensch mehr, einmal frei, genügt dem Hund eine Stunde Vorsprung, um jedem zu entwischen. Wo will er die Pferde für uns stehen lassen?«
»In zwei Meilen Entfernung«, erwiderte Caldwell grimmig. »Hätten wir ihn doch nie mitgenommen! Ich wette, es sind Indianer in der Nähe, darum bringt er Spalding die Pferde zurück. Am Tag wäre Spalding auf dem Marsch durch die Berge schnell von Apachen entdeckt und säße in einer Falle. Schnell, schnell, wir müssen laufen, wir müssen die Pferde haben!«
»Und dann reiten wir dem Hund nach und legen ihn um!«, schrie Huston giftig.
»Womit, du blöder Hund?«, brüllte ihn Caldwell an. »Glaubst du im Ernst, dass der uns bei den Pferden ein Gewehr zurücklässt? Er behält die Gewehre, und kommen wir ihm zu nahe, knallt er uns ab.«
Er schlug Huston in seiner Wut die Faust auf den Schädel und rannte los. Huston raffte sich fluchend auf, folgte ihm und kümmerte sich so wenig um Darreys gellendes Geschrei wie Caldwell. Darrey humpelte ihnen hinterher, konnte aber ihr Tempo nicht halten und fiel immer weiter zurück.
»Wartet doch, ihr Halunken, wartet auf mich!«
»Leck mich!«, schrie Caldwell zurück. »Hättest du dich nie erwischen lassen, säßen wir jetzt nicht in der Klemme. Sieh zu, wie du nachkommst!«
»Sind das Schweine!«, heulte Darrey los. »Zur Hölle mit den Gaunern, sie kümmern sich nur um sich selbst und lassen mich im Stich.«
Darrey hatte für sie gelogen, er hatte sie gedeckt und in jedem Verhör dasselbe behauptet, sodass man ihnen den Mord an dem Spieler nicht hatte nachweisen können. Dafür genoss er nun ihre Dankbarkeit.
*
Caldwell erreichte die drei Pferde etwa zweihundert Schritt vor dem langsamer folgenden und erschöpften Huston. Das Erste, was Caldwell tat, dass er zur Wasserflasche griff und trank.
»Der verfluchte Satan – wenigstens Wasser hat er uns gelassen«, gurgelte Caldwell danach. »Kein Gewehr, ich habe es gewusst! Man könnte ihm folgen, er hat eine Stunde Vorsprung, und die wäre aufzuholen, aber dann knallt er uns oder die Pferde ab. Den Kerl möchte ich noch mal in die Finger bekommen, erwürgen würde ich ihn. Kein Wunder, dass er Bishop so unter Druck gesetzt hat, dass er zahlte. Der Hund Murdock ist eiskalt!«
Huston stolperte, brach neben den Pferden in die Knie und bekam die Wasserflasche, aber Caldwell entriss sie ihm gleich wieder, kaum dass Willie getrunken hatte.
»Sauf nicht so viel, du blöder Kerl!«, fuhr er ihn an. »Wie weit müssen wir mit dem Wasser auskommen, weißt du das, he?«
»O Gott, o Gott«, jammerte Huston. »Ich bin am Ende, meine Zunge klebt am Gaumen, Bill. Gib mir doch noch einen Schluck!«
»Nein!«, fauchte Caldwell. »Los, reiß dich zusammen, im Sattel wird dir schon besser werden, wir müssen zurück und an der Wasserstelle wieder Wasser fassen, die Pferde richtig vollsaufen lassen.«
Er