Название | G.F. Barner 1 – Western |
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Автор произведения | G.F. Barner |
Жанр | Языкознание |
Серия | G.F. Barner |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783740956240 |
Plötzlich erinnerte sie sich an die Nächte, an Fergus Clanton, der mit seiner Horde hereingekommen war und dann, als er merkte, dass er bei ihr nicht mehr landen konnte, angefangen hatte den Saloon auseinanderzunehmen. Sechs Mann hatte er mitgebracht, zwei hatte er nur mitgenommen, die anderen vier hatten eine Woche im Hotel gelegen und jeden Tag den Doc gebraucht. Sie hatten nicht mit Murdock McCallum gerechnet, erst recht nicht damit, dass ein Mann es mit sieben Männern aufnehmen und sie schlagen würde. Die Nacht danach war schrecklich gewesen, aber schön zugleich, denn Murdock war von einer Wildheit gewesen, die ihr Blut unbeschreiblich erhitzt hatte.
Daran dachte sie jetzt, sah ihn an, als er zum Sofa ging und sich lang ausstreckte.
»Ich brauche ein Pferd und einen Sattel«, sagte er spröde. »Bezahlen kann ich nicht, aber du bekommst das Geld, sobald ich welches habe. Ich war schon im Stall – der eine Gaul geht gerade noch, denke ich. Du hattest schon bessere Pferde, Sheila.«
»Sicher, aber ich habe sie verkauft, mein Stallhelp ist nach Tuscon und holt andere. Du bist mit mir allein, weißt du das?«
»Sicher«, grinste er. »Woran denkst du?«
Die Röte stieg ihr in die Wangen, sie wendete sich hastig um.
»Du machst mich verlegen, Murdock! Natürlich kannst du das Pferd haben, aber – willst du dich nicht waschen und rasieren?«
»Ja, kein schlechter Vorschlag, Madam«, lächelte Murdock und stand wieder auf, ging ins Schlafzimmer. »Kaltes Wasser – ich brauche kein warmes zur Rasur, es geht schon so! Sieh einer an, noch immer der alte Pinsel, dieselbe Seife …«
Er zog die Schublade der Waschkommode auf, dann stellte er das Rasierzeug Ed Hoopers auf die Konsole und starrte in den Spiegel, denn sie war ihm gefolgt und stand hinter ihm.
»Du brauchst bald neue Seife«, sagte er und sah sie über den Spiegel weg an. »Wie viel Männer haben sich hier rasiert, seitdem ich fortging?«
»Du stellst Fragen!«, murmelte sie. »Geht dich das etwas an?«
»Natürlich nicht, Sheila – es war nur ein Spaß.«
»Du und deine Späße! Mein Gott, alles redet von dir und den drei anderen Kerlen. Weißt du, dass zwei von Apachen umgebracht worden sind und nur einer entwischt sein wird?«
»Nein, das wusste ich nicht.«
Er seifte sich ein und zuckte die Schultern. Dann nahm er das Messer, schabte sich den Bart ab und zog schließlich Hemd und Hose aus, um sich richtig zu waschen.
Sheila betrachtete ihn mit der Neugierde einer Frau, die nach einer Veränderung seines Körpers suchte. Sie hatte oft an ihn und seine muskulösen Schenkel gedacht, die Kraft seiner Arme und seine behaarte Brust. Es gab nicht viele Männer mit seiner Figur. Die Betrachtung erregte sie so sehr, dass sie hinter ihn trat und ihm schweigend den Waschlappen abnahm, um ihm den Rücken zu waschen.
»Ah«, seufzte Murdock, »das tut gut! Ich habe gar nicht mehr gewusst, wie es ist, wenn man von einer Frau gewaschen wird. Mach weiter, Sheila!«
»Da auch?«, fragte sie, und ihre Stimme klang rauchiger noch als sonst. »Überall?«
»Warum nicht?«
Da war es wieder, dieses verteufelte Prickeln, diese Erregung, die sie kürzer atmen und ihre Brust schneller in Bewegung brachte – sie hob und senkte sich, und der Mann drehte sich um.
Er war nackt, und ihr jagte ein Schauer über den Leib, als er sie umfing und an sich presste.
»Murdock!«, konnte sie nur noch lallen. »Murdock!«
Sein Kuss nahm ihr den Atem, seine Hand glitt unter ihre Bluse. Das Bett war direkt hinter ihr, und er hob sie hoch. Es war das Gefühl der Erwartung, die gestillt werden musste – ein Gefühl, das sie nie so stark bei Ed oder einem anderen Mann gespürt hatte. Sie wimmerte, als er sie auszog und seine nackte Haut ihre Brüste berührte. Dann war ihr, als flösse Feuer über ihren Leib …
*
Ihr Haar war verschwitzt, ihr Mund brannte von seinen Küssen, aber in ihr war jene Ruhe danach, die das Denken wiederkehren, den Taumel der Sinne beendete, den Born der Leidenschaften versiegen ließ.
Neben ihr atmete Murdock tief und gleichmäßig. Als ihre Hand über seine Hüfte glitt, hielt er sie fest und nahm den Kopf hoch.
»Hast du Zivilsachen?«
»Ja«, sagte sie leise. »Warum bleibst du nicht? Hier vermutet dich kein Mensch. Mein Gott, ich sterbe noch mal, wenn du bei mir bist!«
Er griff nach ihrem rötlichen Haar und spielte mit ihm.
»Ich muss weiter, Sheila, ich muss über die Grenze.«
»Murdock, sie nehmen an, dass du längst drüben bist, weißt du das?«
»Ja, das kann ich mir denken«, brummte er. »Ich habe vier Stunden gebraucht, um das Pferd zu zerschneiden und unter Steinen zu begraben. Tat mir leid um das Pferd, es gehörte Captain Spalding und hat ihn mal dreihundert Dollar gekostet. Sheila, ich muss über die Grenze, ich kann hier nicht ruhig schlafen! Mein Gott, ich bin müde, aber ich muss weiter!«
»Ich kann dich nicht umstimmen?«
»Nein«, sagte er entschlossen. »Kannst du mir starken Kaffee kochen?«
»Natürlich, Murdock, so stark, dass du munter bleibst. Im Schrank sind noch Sachen von Ed. Er war etwas kleiner als du, aber das wird nicht viel ausmachen.«
Sie stand auf und trat an den Schrank. In der einen Tür war innen ein Spiegel, und sie betrachtete sich, ihre samten glänzenden Hüften, den Schwung ihrer leicht nach oben strebenden Brüste. Dann warf sie ihm Hemd, Hose und Weste zu, die Jacke folgte, auch Stiefel standen im Schrank, sogar der Revolvergurt Eds war noch da.
»Zieh das an!«
»Ja, gleich«, gähnte er und blieb liegen. »Nur einen Moment ausruhen, Sheila …, einen Augenblick!«
Als sie das Zimmer verließ, sich angezogen hatte und die Flurtür öffnete, hörte sie ihn tief atmen. Er lag mit geschlossenen Augen in ihrem Bett und musste vollkommen fertig sein.
*
Er fuhr erst hoch, als sie die Kanne hart auf die Tischplatte stellte. Verwirrt sah er sie an. Die Sachen lagen noch so auf dem Bett, wie sie sie hingeworfen hatte.
»Gerechter Gott«, ächzte Murdock. »Bin ich eingeschlafen? Ich werde alt, was?«
»Du und alt«, meinte sie. »Zieh dich an und komm her.«
Murdock tat es, gähnte ein paarmal, ehe er ins Wohnzimmer kam und den Revolver Ed Hoopers untersuchte.
»Der ist viel besser als der Armeecolt«, stellte er fest. »Na, wie sehe ich aus?«
»Wenn du wie jetzt die Hosen in die Stiefel steckst, merkt kein Mensch, dass sie dir zu kurz sind«, erwiderte sie und goss ihm eine Tasse voll Kaffee. »Da, trink jetzt! Ich habe ihn extra stark gemacht, damit du mir unterwegs nicht einschläfst.«
»Ja«, sagte er und hielt den Revolver in der Faust, sah sie an und lächelte eiskalt. »Starker Kaffee, wie? Du könntest nicht schreien, ich hätte dich an der Kehle gepackt, ehe du einen Ton herausbringen würdest, Sheila! Ganz ruhig, Madam, ganz leise, nicht schreien!«
Der Revolver zeigte auf sie, als sie zurückwich und sah, wie er die Tasse nahm und ihr folgte. Plötzlich kroch Angst in ihr hoch. Sie wusste jetzt, dass er nicht geschlafen hatte. Dabei hatte sie doch aus der Küchentür in den Flur geblickt, die Tür extra weit aufgelassen.
»Ja, ich bin hinuntergeschlichen«, sagte Murdock McCallum eisig. »Hast du geglaubt, du könntest mich sehen oder hören? Wenn man nackt ist, ist man am leisesten, wusstest du das nicht, Madam? Da war etwas in deinen Augen, als du mir die Sachen zugeworfen hast. Ich kann in deinen Augen lesen, Sheila! Das wusstest du auch nicht, wie? Nimm die Tasse, Sheila!«
»Nein,