Märchen und Sagen. Ernst Moritz Arndt

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Название Märchen und Sagen
Автор произведения Ernst Moritz Arndt
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 4064066109073



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He wewerde äwerst nich veel—denn sin Wewstohl stund jümmer still—äwerst he grep to eener Kunst, wodör man een lustig Lewen holden un swind rik warden kann; un de Düwel hedd to sinem Gespinst den Inslag makt, un nu mag de arme Stacker tosehn, wo he dat Netz utrawweln will, dat he sick sülwst wewt hett. Des Nachts, wenn de ehrlichen Lüde slapen, was min Wewer jümmer flink mit sinen Gesellen up den Beenen, un fette Swin un Gös, de de Bur den annern Morgen tohauen wull, un Schinken un Mettwurst un mennig swarer Immenrump un blanker Schepel Weiten kam int Hus, un nüms wußte, up wat för eenem Wege. Dat äwerst wüßten alle Lüde im Dörp, datt de Wewer ful was as de Oss üm Wihnachten un datt he fedder lewde as de Schult un Vörwalter. Un se munkelden woll unner sick, he were een Deef un Röwer un stünd' ook mit dem olden Draken im Vörbund, de em alles todröge; äwerst bewiesen kunn em't keener. Nu begaff sick't eenes Dages, datt unser Meister Urian mit sinem Gesellen dem Löbnitzer Möller eene Nacht in de Mähl brok, un datt jeder sinen Sack Weiten furtdrog. Glik drup kam de Möller mit sinem Burschen, un se funden de Mähl apen un den Weiten weg un lepen up den Wegen herut, ob se nüms gewahr warden künnen. Un se kemen ook up den Redbasser Weg un packten unsern Wewer, de mit sinem Weiten up eenem groten Steen satt; de Gesell äwerst was wiet vörut. De Möller un de Mählenbursch nehmen nu unsern Wewer tüschen sich un prügelden en deeg af, un darup müßt he sinen Weiten wedder upsacken un mit gewaltigem Pusten un Stänen nah Löbnitz bet an dat Möllerhus dregen. Da hölden se en fest, denn se meenden ganz säker; datt he de Weitendeef were. Un den annern Vörmiddag was groter Gerichtsdag to Löbnitz. Un de Wewer hölt sick stif und lögnede alles, un lede sware Klag up den Möller un den Mählenburschen, datt se en as eenen Deef festholden, up der Landstrat slagen un em sinen egnen Weiten afnahmen hedden. "Denn"—schreide he—"ditt is min Sack (he hedd äwerst sinen egnen Sack mit sinem Namenteken mitnahmen un den Weiten darin schüddet) un de Weiten darin is min Weiten, den ick mi gistern Awend van dem Buren to Holthof köfft hew. Un wenn ji't nich glöwen willt, so schickt hen un latet den Buren halen un fragen, un wenn he seggt, datt ick den Weiten van em nich köfft hew, will ick nu un ewig een Schelm heten." Un se schickten nah'm Holthof, un de Bur sede ut, as de Wewer bedürt hedd; denn he stack ook mit drin un was een Afflegger un Deewshehler. Un nu wüßte de Richter keenen annern Rat, he hölt den Wewer woll för eenen Deef, äwerst he kunn em't nich up't Lif seggen, un darüm müßt he en tom Swur laten. Un he nam den Möller un den Mählenburschen un den Wäwer, un se gingen mit eenanner to dem Steen un dem Krütz up der Heid am Wege, wo de Möller en packt hedd, un da vörmahnde he den Wewer noch eenmal, Gott de Ehre to laten, wenn he sündigt hedd, un leewer sine Sünd to bekennen un de Straf to liden, as eenen falschen Eid to dhon un ewig in der Höll to braden. "Denn"—sede he un sach den Schelm dabi sehr ernsthaftig an—"disse Steen wat woll tügen gegen di, wenn du falsch swerst, un disse Durnbüsche warden de Köpp äwer di tohop stecken un Weh und Zeter äwer di schreien." De Wewer äwerst let sick nicks anfechten, he makte sin Hart fast un verschot keene Min un schwur frisch weg, datt he unschuldig were an des Möllers Dör un Weiten, un sprack mit frecher luder Stimm: "Lat dissen Steen in Stücken springen, un wenn et een muntlos Kindeken weet, datt ick de Deef bün, lat et oogenblicklich dat Wurt gewinnen." Un da gingen se van dem Steen weder nach Löbnitz torügg, un de Spruch was: De Möller un de Mählenbursch müßten dem Wewer Afbidde dhon un för den Schimp un de Släge hundertföftig Daler betalen und alle Kosten stahn. Dat hedden se noch to ehrem Schaden; de Wewer äwerst strek dat Geld in un lachte in sin Füstken, nam sinen Weitensack up den Puckel un plegde sick eenen goden Dag van dem Roof un van dem glücklichen Geldfang.

      Nu was't to spad em totoropen: "Holl up! Holl up!" he was to dicht van den Doiwelsstricken bestrickt, un kunn nich mehr herut; sin Wagen was loslaten, un lep störtlings bargaf. He dref dat lichte Handwark noch een paar Jahr un wurd een Perddeef un Stratröwer un Mörder un strek an Galgen un Strick oft hart vörbi. Toletzt äwerst wurde he in Rostock fast mit mehrern siner Gesellen, un da kam et ut, datt he vör drei Jahren in Kenz een Hus anstaken hedd, worin eene olde Frau un drei Kinder vörbrennt weren. De arme Sünder wurd nu utlewert nah Redebas, wo he to Hus was, un sin Urtel wurd spraken: He schull an dem Pal vörbrennt warden. As he hier satt, dachten se in Löbnitz un Redbas wedder an den Weitensack un wo he sick an dem Steen up der Heid losswaren hedd. Un de Königliche Amtmann un de Schult leten dat Holt, worup he verbrennen schull, dahenführen un richteden em an dem Steen sinen letzten fürigen Stol up. Un da hett sick begewen, as he in der heeten Qual satt un sinen letzten Lewensschrei van sick gaf, datt et unner dem brennenden Holte klungen hett, as wenn een Kind weent. Un alle Minschen, de dabistunden, hebben sick vörwundert un vörfiert äwer de Kinderstimm, un een old Wif hett seggt: "Da hett mal eene Mordhand een Kind in de Erd scharrt, un dat rührt sick nu in siner Gruft." Äwerst de Mählenbursch van vörmals, de nu Möller in Karnin was un dabistund, reep ganz lude, datt alle Lüd et hürden: "Ne! keene arme Sündersche hett ehr Kind da in de Erd vörgraben, da hett de Schelm up dat Evangelienbook sin falsch Wurt ingraben, un dat mütt, damit de Wahrheit an den Dag kümmt, unner der Erd herutschreien: 'Wewer, du hest Gott belagen.' Un nu will'n wi sehn, wo't mit dem Steen utsüht." Un de Möller vörtellde de ganze Geschicht van dem Weitensack un wat de Richter bi dem Steen seggt hed un wo sehr he den Wewer up sine ewige Seligkeit vörmahnt hedd, un up wat Wise un mit wat för Wurden de Wewer sick darup vörswaren hedd. Un de Lüde vörstaunden sick un keener kunn een Wurt spreken vör Schrecken. Un as de arme Sünder vörbrennt was un nicks as Asch un Knaken äwrig weren, da trat de Möller to dem Steen un rakte mit dem Stock de Asch weg van dem Steen, un süh! de Steen was terborsten un in twee Stücken zersprungen. Un alle Lüde seden: "Seht! dat is Gotts Finger", un gingen in Furcht un Zittern to Hus. Äwerst ob van allen den, de dabistunden, ook nich eener mal stahlen hett, daför will ick nich godstahn; denn so ward et woll in disser Welt bliwen, so lang se steiht.

       Inhaltsverzeichnis

      Een Förster, de im Holt wahnde, hedd twee Sähns, eenen van twelw den annern van viertein Jåhren. Nu geschach et eenmal, datt he mit siner Frau utfuhr, un de beiden Jungs blewen alleen to Hus. Sick de Langewil tö vördriwen gingen se in ehres Vaders Stuw, nehmen sick jeder een Gewehr, löden se, un gingen in den Gården Sparlinge to scheten. Se fünden äwerst keene Vägel. As se nu wedder ut dem Gården herut gahn wullen, spelden se mit den Flinten, as unfrode Jungs dhon, un leden up eenanner an, as wenn se scheten wullen. Un as dat Sprickwurt seggt: Wenn de Minsch vörbaden Spill makt, gift de Düwel ümsünst de Musik dåto—dem öldsten Jungen ging dat Gewehr los un sin Broder störtete dal as een Sperling, un was muschdood un mickte nich. In der Angst vör sinem Vader leep de Jung hen, nam eenen Spaden, un grof sinen Broder in de Erd, wo he fallen was. Un as he dåbi was, flog een roder Hahn up den Tun, slog de Flüchten tosam un kraihde mit luder Stimm. Un de Jung sede to em: Hahn, du swiggst. Un he nam ook de beiden Flinten un hängde se wedder an ehre Stell. Un as den Awend Vader un Moder to Hus kemen un fragden, wo sin Broder were, antwurte he as Kain: Wat weet ick, wo he is? He leep int Holz, glik as ji weg wert, un he is woll sinem Dohnenstieg nahgan un ward jo woll noch kamen. Un dat wurd spad, un de Jung kam nich un kunn nich kamen, un de Öldern wurden sehr unruhig un trurig. Äwerst de Doodscheter let sick nicks marken un dheede, as wenn he van nicks wüßte. Un se schickten ut in den ganzen groten Forst un lepen sülwst üm up allen Wegen un dör alle Dohnenstiege un spörden üm in allen Dörpern ümher, wo he hen to gahn plegde to den Nawers, un keen Minsch kunnt en wat van dem Jungen vörtellen. Un toletzt glöwden se, he were in een Water fallen un vörunglückt edder een Wulf edder anner Undeerd hedd en terreten. Awerst de Hahn lewde noch, de den Dooden begraben sehn und den Grafgesang dåto kreiht hedd. Un hier sach man recht, datt ook de dummen un unvörnünftigen Deerde äwer Doodslag un äwer vörgaten Minschenblood Lut un Teken van sick gewen mütten, wenn't Gotts Will is, datt et an den Dag kamen schalt. Keen Dag vörging, datt de rode Hahn nicht twee- dree-mal henging, äwer den Gårdentun flog un sick henstellde, wo de erschatene Jung vörscharrt lag, un dåbi kraihde, as wull he seggen: Hier liggt, wat ji sökt, kamt her, halt et herut. Äwerst keen Minsch hedd Acht dårup gewen, wiel den Sommer då Kartüffeln stunden, wobi nüms wat to dhon hedd. Awerst as de Erdtüffeln herut nahmen weren, ging de Försterfru hen un seiede Blomensaat up der Stell, un as se sach, datt de Hahn dat bekrassede, jog se en weg. Un as he den tweeten un drüdden Dag jümmer wedder kam un't nich beter