Märchen und Sagen. Ernst Moritz Arndt

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Название Märchen und Sagen
Автор произведения Ernst Moritz Arndt
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 4064066109073



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eene Kindersupp kaken müßt: so hedden de Satansgesellen den armen Schelm afängstigt. Dat is äwerst wiß un wahr, wat ick van den Koien un Perden vörtelld hew, un keen ordentlich un christlich Deerd un Vagel, de van Gott weet, geit in de Eek edder sett't sick da herüm. Ick hew all min Dag keenen Vagel in ehren Twigen singen edder zirpen hürt, Ulen un Hawks un Kraihen, Rawen und Hesters un anner dergliken Düwelsgerät dat süht man woll darup sitten. Mit der Brügg is't äwen so; keen ehrlicher Vagel sitt up ehren Pösten edder Geländer, nich eenmal eener van den lustigen un näswisen Vägeln, as de Meesk, de Quäkstart edder Steenbicker, de sünst so nülich un flink sünt alles Holt, wat se man sehn, to besitten un to befladdern. Denn ook de allergeringsten un lüttesten Deerdeken weten een beten van Gott, un et weiht en ook een beten Wind to, wo wat Gewaltigs un Greulichs geschehn ist, un gruweln sick davör."

       Inhaltsverzeichnis

      Jochen Eigen un Johann Geese satten eenes Dags mit annern Meihers achter eener Weitenhock un höllen ehre Ihrmdagstid un firden un vörtellden sich Geschichten. Un Johann Geese, de een fram Minsch un in der Heiligen Schrift un in dem Gesangbook so to Hus was, datt he flinker as de Scholmeister un Köster upslan un finnen kunn, hedd de Geschicht vörtelld, de man in dem negenden Kapittel des Books der Richter lest, wo Jotham den Lüden van Sichem eene Fabel vörtellt van den Bömen, de hengingen un sich eenen Köning wählen wullen, un wo de Ölboom un Figenboom un Winstock nich Köning warden wullen un wo to goder Letzt de Durnbusch Köning wurd, een ruger un harder Gesell, de de annern Böme terruppen un terzusen schull. Då fung nu Jochen Eigen an un sprack: Broder Johann, hupen heel! datt is eene hübsche un nüdliche Geschicht van dem Abimelech un dem Durnbusch, un nu will ick ook eene Geschicht vörtellen, un ji schällt sehn, datt et nich licht is, een Köning to sin un et allen Minschen recht to dhon: denn to schellen un to brümmeln giwt et jümmer watt, solang de Welt steit. Un nu spitzt de Uhren un markt up, Jungs!

      De Deerde weren eenes Dags uneenig unner sich, wen se tom Köning kiesen schullen. De olde Löwe was dood, un eenen Löwen wullen se nich wedder; denn se seden: De hett scharpe Tänen un eenen Buk as een Oss un frett in Eenem furt, un man schall et sich noch as eene Gnad reknen, wenn he Eenen tom Hawe röppt, datt man in sinen majestätischen Buk herunnerspazieren mütt. Un wenn he eenen ook grad nich upfrett, so is sin Anschien un sin Gelat un Gebrüll schier eene Angst; un ook wenn he sacht un fründlich dhon will, strakt he so mit den Tatzen, datt dat Blood dårna kümmt. Un sine Macht un Kraft, wat se sine Majestät heten, wat helpt se, wenn he de meiste Tid vörslöpt? Då känen sine Landfleger un Vägde un Eddellüd un Jagdjunker doch dhon, wat se willen, un den armen Lüden dat Fell äwer de Uhren theen. Denn hett he een paar Ossen edder een paar Dutzend Hamel un Reh verslungen, so snorkt de Fuljahn oft dre vier Dage un deed sine Ogen nich up, un Recht un Tucht mütt sine Ogen denn woll todhon. So spreken un meinden de meisten un wullen platterdings des Löwen Sähn nich wählen, un streeden un kifden lang mit eenanner, wer denn de düchtigste were Köning to wesen un se mit Macht un Leewde to stüren. Un et ging bunt äwer Eck in dem Rike un was slimmere un grötere Verwirrung un Elend, as tor Tid der Löwigen Gierigkeit un Fulheit west was. Toletzt, wiel se up keene Wise eenen scharpen un klauigen Herrn hebben wullen, nehmen se den Pudel, un seden to em: Du schast unse Köning wesen. Denn se dheden mankanner spreken: De Pudel is sachtmödig un fredselig un fründlich mit den Lüden un sin Mul so grothartig as sin Swanz, womit he an allen henfichelt un sich anfründlicht, un dheed keenem Kinde wat to Leeden, un is still un wis un nadenklich; un wenn he mal lustig sin will, watt för schöne Künst ward he sinen leewen Underdanen vörmaken! Ook frett he nich veel un hett eenen lichten Slap, un meist wakt he des Nachts un studiert as de olden Wisen in dem Mand un den Stiernen. He ward een finer un gerechter Herr sin un keen Deef un Röwer ward unner em upkamen känen. De gode Pudel, de keene hoge Gedanken van sich hedd un würklich in aller Sachtmödigkeit un Demoth so vör sich henging, verschrack sich går veele, as se em dat grote Ding seden, un wull nich Köning warden un strüwde sich sehr. Awerst de Deerde nödigden en, un setteden em mit Gewalt de Kron up den Kopp un dheeden em Swert un Zepter in den Klauen, un so müßt he se woll dregen. Un alle Deerde tierden sick as unsinnig un jubilirden un juchheiden un krajölden äwer de Maaten, datt se eenen so wisen un sachtmödigen Köning hadden; un se nömden en mit eenen Binamen Köning Gapus, wat de Wisheit bedüdet, un meenden, nu schüll de güldene Tid wedderkamen un dat Paradies, wo keen Winter un keene Arbeit was, wo de Löwen un Tiger Gras gespist un de Wülwe un Lämmer fredlich mit eenanner spelt hebben; un van Roof un Murddhaden un Doodslag würd man nu un nümmer nicks mehr hören. Awerst o je! dat geschach går anners.

      De Pudel was gewiß sehr fram un weekhartig un sachtmödig un wedelde un bellde alle sine Unnerdanen fründlich an un bleckte gegen keenen eenzigen de Tänen; un dat gefeel en woll. Ook was he een spårsam Husholler, un een paar Müse, de de Kater, de sin äwerste Käkenmeister was, em däglich lewern müßt, un een paar Happen van verrecktem Veeh edder Wild makten ein satt. De ganze grote Denerschaft, welke de Löw hollen hedd, Leoparden, Panther, Tiger, Veelfreter, Wülwe, Vösse, Apen un all de bunten un lichten Musikanten, de Singvägel, de ut allen Landen tohoopbröcht wurden, dem Köning un sinen Eddellüden bi der Tafel uptospelen, un all de annern Dhonichgode, de dat Land vörteerden, wurden vörjagt edder afdankt, un een einziges kleenes Hündeken, dat van Older krietwitt worden was, het' un was Salomos wiser Rath un Gesellschaft, un Hofmeister un Hofmarschälle un Kammerjunker un Jagdjunker un Hingstrider un Vörrider un Löper un all de blanke un hoge Staat wurden rein afschafft, un ook de Oberstwaschmeister un Oberstluser un de Flegen- und Muggen-Vördriwer, de bi dem seligen Löwen de üpperste Mann west was, kregen ehren Afsched un mennige annere Deners, de de Löw sich to sinem Vergnögen toleggd hedd. Denn de grote un lütte Wasch un de Süwerung sines Liwes vörrichtede de Herr sülwest, un in siner Niederdrächtigkeit makte he sinen Unnerdhanen går oft dat Vörgnögen, vör en int Water to gahn Sök Verlorn to spelen un to apportiren. Denn dat mütt man gestahn, eene Nese hedd Köning Gapus, as keen Hund sit der Arche Noahs, eene rechte königliche Nese. Dat was äwerst sine beste Lust, int Water to springen; un sine Unnerdhanen, de to Hawe kemen, wüßten et all un brächten Stöcke un Steene mit, de se em int Water smeeten, wonach he swomm, un Stücken Brod, wobi se Sök Verlorn repen, un de he fung un to gliker Tid upfratt. So wusch he sich denn jümmer sülwest un kostede dat dem Lande keenen Penning. Sin Oberstkamerling was dat witte Hündeken, dat he as sinen Fründ un Staatsminister mit sich hedd dat em mit sinen Poten de Haar torechtstrek, wenn he sich nah dem Bade an de Sünn drögde, un se glatt un lockig lede, wenn se em vam Wind mal vörstöwert weren. Un de Overluser edder de Overlusersche was de Kraih, un de dheed den Deenst ümsünst un kreeg keene Traktamenten dåvör; denn de Lüse un Flöh, de se dem Herrn affung, smeckten ehr går söte. Egentlich hedd se noch woll wat togewen schullt, datt se so ümsünst jümmer de Tafel deckt fund, äwerst de groten Herren kämen dat nich so nau nehmen als wi lütte Lüde, den 't knapp tosneden is.

      So was nu een gewaltig Jubeln un Froid äwer den fründlichen wisen hushollerschen geburschen un niederdrächtigen Herrn Pudelkönig Gapus, un alle Lüde prisden sick glücklich, datt de olde Löwe dood un sine Kinder van dem Thron verdrängt weren. Awerst dat durde nich lang, so wurd et unklar un unschier. Denn wat kann de beste un christlichste Köning utrichten, wenn de Groten im Lande un de egenen Fründe em nich tapper un rechtschaffen bistahn? Disse Fründe un Verwandten van Köning Gapus kemen nu all to minter Mal, as wenn de Müse bi hellem Sünnenschien ut dem Stroh kribbeln un krimmeln, mit heelen Hupen to Hawe, all wat Hund, Köter, Räkel un Tewe het up dre Beenen hinkt un mit dem Swanz waifelt un sweifelt. Då kam Dogge un Wulfshund, Jagdhund un Schothund, Höhnerhund un Swinhund, Windhund un Spitz, ja de allerlüttsten Möppels un Dwarfhunde—un se wullen sick ook een beten sünnen un bespegeln in der Majestät van ehrem hogen Herrn Vetter un Deel hebben an siner Herrlichkeit. Ja wenn't hiermit een End west hedd? Et stellden sich noch veele mehr in, welke de Hunde sünst nich to ehre Fründschaft rekent hedden; un wull nu de ganze Welt Hund wesen. Då kam de Röwer un Mörder Isegrim de Wulf, de Deef de Voß, de fichelnde Schelm de Mård, de Scheefkieker de Luchs, de Baar de Brummbårt; ja de bunte Leopard un de sprenklichte Tiger kemen heran un schämden sick nich, un leten sick Hund schellen, un wullen mit Köning Gapus as Vettern un Bölken am Stürroder sitten. He