Liebe ohne Kaution. B.G. Thomas

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Название Liebe ohne Kaution
Автор произведения B.G. Thomas
Жанр Языкознание
Серия BELOVED
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783958238442



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zu bestätigen. Und wieder konnte er nicht anders, als erfreut darüber zu sein.

      Was machst du da, verdammt noch mal?, ertönte eine Stimme in seinem Kopf – Lincolns Stimme. Bist du verrückt? Du wirst nur wieder verletzt werden. Und davon abgesehen ist er ein Kunde!

      Ja, ja wahrscheinlich, und ja. August wusste das. Wusste das alles. Aber Himmel – und er fühlte, wie seine eigenen Wangen wieder warm wurden –, Artie hielt ihn für sexy.

      Er ist total high. Vergiss das nicht! Artie könnte im Moment auch Max sexy finden.

      August räusperte sich. »Äh… Kaffee. Ähm. Soll ich dir einfach einen machen? Ich habe echt guten Kaffee da.«

      »Ja, bitte«, sagte Artie gedämpft.

      August lächelte und ging in die Küche – mehr Metall und glänzender Stahl –, holte eine Tüte aus dem Schrank, mahlte eine Schaufel Bohnen und schaltete dann die Kaffeemaschine ein. Als er zurückkehrte, um Artie zu fragen, wie er seinen Kaffee trank, schlief der Junge. So schnell.

      Enttäuschend. Aber Himmel noch mal. Artie hatte in den letzten zwölf Stunden eine Menge durchgemacht. Und er sollte keine Unterhaltung weiterführen, die mit Himmel, bist du sexy anfing. Das wäre wirklich unmoralisch.

      Sehr vorsichtig half August Artie in eine gemütlichere Position, zog ihm die schwarz-weiß gestreiften Vans von den Füßen und wickelte ihn in die Decke, die seine Mutter für ihn gehäkelt hatte.

      Anschließend ging er in sein Büro am Ende des Flurs. Es gab viel zu tun. Max leistete ihm Gesellschaft und starrte ihn aus grünen Augen an, die Lider halb gesenkt, als würde er ihn dieselben Dinge fragen, die der eingebildete Lincoln ausgesprochen hatte.

      Wer ist der Junge, Aug? Max war der Einzige, der ihn Aug nennen durfte. Warum ist er hier? Warum ist er auf meiner Couch?

      August schüttelte den Kopf. »Sein Name ist Artie, Max.« Er streckte eine Hand aus und die Katze ließ sich dazu herab, sich von August hinter den Ohren kraulen zu lassen. »Und ich weiß nicht, was er hier macht. Wahrscheinlich bin ich ein Idiot?«

      Max schien darüber die Schultern zu zucken und stolzierte dann aus dem Raum.

      Später, nachdem August sich noch eine Tasse Kaffee geholt hatte, fand er Max auf der Couchlehne. Über Artie wachend. Genau das tat er.

      »Dich hat er also auch verzaubert, wie ich sehe«, sagte August. »Und er ist nicht mal wach.«

      Max warf ihm wieder diesen Blick zu.

      Und schien erneut die Schultern zu zucken.

      Kapitel Drei

      Artie erwachte ziemlich plötzlich aus einem Traum voller Nebelschleier und dem Gesicht eines schönen Mannes. Er hatte das Gefühl, diesen Jemand kennen zu müssen. Oh, diese Augen!

      Aber als er sich umsah, war er zuerst nicht sicher, wo er sich befand. Irgendetwas roch sehr gut, aber da war ein schweres Gewicht auf seinem Brustkorb und als er herumrutschte und versuchte, sich aufzusetzen, miaute ihn das Gewicht vorwurfsvoll an. Er starrte in sehr grüne Augen in einem pelzigen, orangen Gesicht.

      »Heilige Scheiße!« Er schluckte. »W-wer bist du?«

      »Hallo, Schlafmütze«, ertönte eine Männerstimme. »Maximilian! Geh runter von ihm!«

      Die Katze sprang herunter und Artie setzte sich auf. Am anderen Ende des Raumes, ein kleines Handtuch über dem Arm und einen hölzernen Kochlöffel in der Hand, stand einer der attraktivsten Männer, die er je gesehen hatte.

      »Oh!« Das war der Mann aus seinem Traum.

      »Geht es dir gut?«, fragte der Mann.

      Alles stürmte wieder auf ihn ein.

      Es war der Kerl, der ihn aus dem Knast geholt hatte. Der Kautionsvermittler. Jemand, der hieß wie ein Monat… das wusste er noch. »August?«, riet er. Weil es richtig klang. Und weil der große, hoch gewachsene, maskuline Mann wie ein August aussah.

      Der Mann nickte. »Das bin ich. Was ist mit dir? Fühlst du dich etwas besser?«

      Artie setzte sich noch ein Stück weiter auf, bis seine Füße den Boden berührten, und rieb sich den Schlaf aus den Augen. »Ja«, antwortete er. »Ich glaube schon.«

      »Hast du Hunger?«

      »Hunger?«, wiederholte er und – woah! – er erkannte, dass er regelrecht ausgehungert war. »J-ja.«

      »Gut. Ich setze Pasta auf. Ich wollte nicht anfangen, bevor du wach bist. Du bist wieder auf der Höhe?«

      Artie nickte und biss sich auf die Unterlippe. »Ja.« Zumindest war er wach.

      August lächelte und es war so ziemlich das sexyeste Lächeln aller Zeiten.

      »Hoffe, du magst Spaghetti.« Er verdrehte die Augen und machte eine wegwerfende Handbewegung. »Natürlich magst du Spaghetti. Wer mag keine Spaghetti?«

      Der Kerl hatte für ihn gekocht?

      »Das Rezept ist von meiner Mama und die Wurst habe ich bei Carello's auf dem Markt gekauft. Sie ist ausgezeichnet!« Er wackelte mit den Augenbrauen und verließ den Raum. Artie ertappte sich dabei, wie er sich vorbeugte, August hinterher.

      Artie sah sich in dem Raum um und ja, er erinnerte sich. Er war in Augusts Apartment, einem großen, männlichen Loft in einem roten Backsteingebäude voller schwarzem Leder, glänzendem Chrom und dunklem Holz. August hatte ihn hergebracht, damit er sich den Smoking ausziehen konnte. Moment. Konnte das stimmen? Warum hätte er einen Smoking tragen sollen? Oh. Kaffee. Er hatte ihm einen Kaffee angeboten und…

      Ich bin eingeschlafen. Himmel! Ich bin im Apartment dieses armen Kerls eingeschlafen. Was muss er denn jetzt denken?

      Neben ihm ertönte ein dumpfes Geräusch und er sah, dass die orangefarbene Katze zurückgekehrt war und ihn aus ihren großen grünen Augen musterte. Sie wurden schmal, abwägend. Seine Augen.

      Hatte August ihn nicht Maximilian genannt? »Hallo, Max? Ist es okay, wenn ich dich Max nenne?«

      Der Kater miaute einmal und stieß dann mit dem Kopf gegen Arties Hand, als wollte er sagen: »Klar. Solange du mich streichelst.« Pflichtbewusst tat Artie das.

      Was machte er hier? Er sollte gehen. Es war nicht die Aufgabe dieses Mannes, ihm Abendessen zu machen. Auf seiner Couch einschlafen! Wie dämlich. Er überlegte, aufzustehen und sich rauszuschleichen, als ihm einfiel, dass er sein Auto nicht hier hatte. Dann, bevor er über eine andere Möglichkeit nachdenken konnte, nach Hause zu kommen, kehrte August in den Raum zurück.

      Er trug eine sehr weich aussehende Jeans und ein noch weicheres Sweatshirt. Ein paar Farbspuren waren auf den Schultern zu sehen, die sich bis nach vorne zogen und – nein, keine echte Farbe. Das war nur das Design. So, wie es aussehen sollte. Und… woah! Sechs Farben, beginnend mit rot auf seiner rechten Schulter, bis zu einem Lila auf der linken. Schwul? Nein! Konnte dieser Mann schwul sein?

      Das ließ Artie wieder an die Unterwäsche denken. Die sehr sexy, blaue Unterwäsche, die er ziemlich ordentlich ausfüllte. Wow, er hatte so heiß ausgesehen, wie er da gestanden war, mit all diesen schönen Muskeln. Kein Makel, der seine Brust befleckte, und nur der leichteste Hauch von Haaren über den Brustmuskeln, der Augusts Schönheit nichts nahm, sondern sie noch betonte.

      Oh, und sein Gesicht! Diese warmen, braunen Augen. Der herrliche olivfarbene Teint. Schwarzes Haar, zurückgekämmt und oben voll, kurz an den Seiten. Und ein sexy Bartschatten. Vielleicht waren da sogar schon ein paar Stoppeln. Artie konnte nicht anders, als sich vorzustellen, wie sie sich anfühlen mochten. Hart und kratzig? Oder weich und glatt? Er biss sich auf die Lippe. Konnte es irgendjemanden geben, der mehr seinem Typ entsprach? August sah aus wie ein Geheimagent aus einem Groschenroman.

      Artie schielte nach unten. Oh. August war immer noch barfuß. Und sogar seine Zehen waren sexy. Lang, aber nicht zu lang. Sie spannten sich an und Artie wurde bewusst, dass er gestarrt hatte. Er schaute zurück nach oben in Augusts Gesicht